"Ich hab 'ne Leinenbefreiung ich muss meinen nicht anleinen..." Gerade gesagt bekommen. Ja, danke - und deswegen muss man auch den unangeleinten Hund nicht vom kurz angeleinten zurückrufen. Immerhin, nach meiner Erklärung kam dann ein "Jaja, nächstes Mal dann...", während sie mich wohl im Stillen in die Schublade hysterische Kleinhundbesitzerin einsortierte. Es nervt mich einfach so extrem.
Vor allem würde ich in dann gerne souveräner reagieren, aber ich kann mir nicht helfen, der Adrenalinspiegel geht hoch weil mich solche Gedankenlosigkeit, mit der man andere Leute in für sie unangenehme Situationen bringt, nervt. (Wenn das aus Versehen passiert, weil man einen Hund eben nicht immer 100% unter Kontrolle hat und dachte, bei Regen ist im Park eh keiner, also soll er laufen - geschenkt.)
Bei mir in der Hundeschule empfehlen sie in solchen Situationen - wenn Kontakt quasi unvermeidlich ist - ja immer, entweder Leine fallen oder zumindest Leine locker zu lassen. Ersteres mache ich auch, wenn es geht - aber in Straßennähe oder wenn andere Spaziergänger kommen, geht es eben meist nicht, dann ist es nämlich mein Hund, der überfahren wird oder andere Spaziergänger belästigt, Leine hat ja ihren Grund. Ich habe mich also dafür entschieden, den anderen Hund (der auch freundlich war, aber darum geht es ja gar nicht) abzublocken, weil ich nicht möchte, dass mein an der (in dem Fall sehr kurzen) Leine in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkter Hund zum Kontakt gezwungen wird. Ich möchte ihm eigentlich vermitteln, dass ich das dann regeln kann und dass er sich an der Leine auch weder Hoffnung auf, noch Sorge über Kontakt machen muss. Klappte vorhin auch insofern, dass es auf mein deutliches "Hey, Moment mal!" nicht zum Kontakt kam - aber bei so kurzen Distanzen geht das dann für uns nicht ohne Geziehe an der Leine ab, er zieht, ich ziehe, es baut sich also in irgendeiner Form Spannung auf, was ich natürlich eigentlich vermeiden möchte. Denn ich denke, dass das zusätzlich zu meiner eigenen Unentspanntheit (die sich jetzt nicht durch laut werden oder so äußert, aber sie ist eben innerlich vorhanden) keine guten Signale für meinen Hund sendet.
Aber wie werde ich da souveräner? Wie managt ihr das?