Hier ist seine "Methode" quasi zusammengefasst:
Mit anderen Worten: Der Hund bräuchte nur erzogen werden und schon wäre der Grund für alle genannten Verhaltensweisen verschwunden, denn die Erziehung ist mit seiner Entbindung von der Verantwortung und der Einschränkung seines Entscheidungsspielraums identisch. Und das ist in einem einzigen Training möglich. Im Ergebnis dessen wird er beispielsweise auch sofort das Suchen von Ködern unterlassen und zumindest beim Auffinden vor dem Verspeisen um Erlaubnis ersuchen, denn sein (nicht vorhandener) Entscheidungsspielraum lässt eine andere Verhaltensweise quasi gar nicht mehr zu.
Bei Amazon bekommt man einen kleinen Einblick in eins seiner Bücher:
Ein paar Zitate daraus:
Zitat
Der Mensch einerseits übernimmt sowohl die Führung als auch unseren Schutz und wir andererseits erfüllen bedingungslos die uns gestellten Aufgaben.
Zitat
Mein Entscheidungsspielraum war wie ausgelöscht.
Die daraus resultierende Konsequenz ist natürlich auch, dass mein Entscheidungsspielraum nicht nur eingeschränkt, sondern quasi ausgelöscht ist.
Zitat
All dies lief nur auf eines hinaus: Ich sollte mich ab sofort und nur noch ausschließlich auf ihn konzentrieren; alles andere ginge mich demzufolge nichts mehr an. Von da an begann für mich ein wohltuend entspanntes Leben.
Wenn ich das jetzt fies zusammen fassen wollte: Man bringe seinen Hund Richtung erlernte Hilflosigkeit und er verhält sich unauffällig und interessiert sich für nichts mehr. Das "Schöne": Das funktioniert einwandfrei, wenn man moralisch kein Problem hat, einem Lebewesen den eigenen Willen zu nehmen.
Mit welchen Methoden das genau geschieht, wird nirgends konkret dargelegt, wie es scheint. Zumindest ist das auch die Kritik einiger Buchrezensenten bei Amazon.
Auch auf seinem Blog bleibt er schwammig:
Dazu stehen zwei Methoden zur Verfügung, die simultan angewendet werden müssen:
Die Korrektur zur drastischen Einschränkung ihres Entscheidungsspielraumes und die Demonstration ihrer Entbindung von der Verantwortung und Übernahme derselben durch die Bezugsperson.
Die Methoden, die er selbst zur Darstellung seines "Konzepts" verwendet, hat
@Das Rosilein ja schon angefangen zu analysieren.
Zusätzlich schürt er Ängste:
Zitat
Solange wir über Hunderassen wie Chihuahua, Mops & Co. reden, mögen solche niedlich anzuschauenden Übungen wie dem Verstecken von Leckerlis hinter dem Rücken und gleichzeitigem Rufen wie „Schau“ ja ganz witzig sein. Aber der Spaß hört auf, wenn wir von Rottweiler, Schäferhund & Co. reden müssen. Solche Hunde sind durchaus in der Lage, einem kleinen Kind den Kopf abzutrennen – in der Fachsprache als Dekapitation bezeichnet.
Und, in dem obigen Zitat auch schon ersichtlich, spickt das Ganze noch mit ein paar Fremdwörtern, diversen Exkursen in andere Fachbereiche und durchaus auch zutreffenden Aussagen zum Thema Hund (z.B. seine Einstellung zum Thema Kastration: https://www.hundetrainer-bartz…en-hund-kastrieren-lassen) , so dass man seine Ansichten nicht als "alles falsch" abtun kann.
Hier noch ein Beispiel für einen merkwürdigen Exkurs zum Thema Luftfahrt und Redundanz von Sicherheitssystemen, der meiner Meinung nach dazu dient, insgesamt einen "gebildeten" Eindruck zu machen:
Redundanz macht in der Hundeerziehung im Gegensatz zur Ausbildung ohnehin keinen Sinn. Mir fallen in dem Zusammenhang immer die Beschreibungen zur Rolle der Redundanz als unverzichtbares Element zur Gewährleistung der Sicherheit von Hochrisikosystemen ein wie beispielsweise in der Luftfahrt. Um ein Flugzeug und seinen Betrieb sicher zu machen und im Falle von unvermeidbaren Ausfällen die möglichen Folgen zumindest zu minimieren, werden alle für die zuverlässige Funktion zuständigen Systeme und Prozesse immer mindestens einmal oder sogar mehrmals redundant installiert oder ausgeführt. Das heißt, bei Ausfall eines Systems steht immer noch mindestens ein zweites und gleiches System für den sicheren Betrieb zur Verfügung, obwohl es für den Normalbetrieb gar nicht notwendig ist. Und der Grad der Redundanz ist abhängig von der Wahrscheinlichkeit eines Systemausfalls und seiner Folgen. Je wahrscheinlicher und je folgenschwerer ein Ausfall ist, desto höher die Redundanz.
Aber ich denke, solche Szenarien sind in der Hundeerziehung eher fehl am Platz, auch wenn, etwas spaßig gemeint, so manche Hunde durchaus als Hochrisikosysteme eingestuft werden könnten. Aber das ist hier nicht gemeint. Deshalb genügt es in unserem Kontext, einen Hund im Rahmen einer einzigen Erziehung zum Zwecke der Beseitigung seiner unerwünschten Verhaltensweisen, die alle in einer einzigen Ursache begründet sind, aus der Welt zu schaffen.
Also macht es schlichtweg wenig oder vielmehr gar keinen Sinn, zur Beseitigung ein und derselben Ursache verschiedene oder mehrere Trainings redundant anzubieten. Außer natürlich – und das könnte eine Begründung sein, warum man es trotzdem macht – man hat diese eine Ursache überhaupt nicht als solche erkannt und doktert stattdessen mittels unterschiedlichster Methoden nur an den unterschiedlichen Symptomen herum.
Zu solchen unerwünschten Verhaltensweisen, die alle nur eine einzige Ursache haben und die in einem einzigen Training beseitigt werden kann, zählen das Zerren an der Leine, das ständige Bellen oder Verbellen, das Jagen, das Nicht-allein-sein-Wollen, aggressives Verhalten in allen Varianten einschließlich Leinenaggressionen bis hin zum unerwünschten Suchen und Verspeisen von Giftködern usw., usw.
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Schön auch, wie er nebenbei gleich mal klarmacht, dass alle Hundetrainer, die ihren Kunden mehr als eine Trainingseinheit oder gar spezielle Kurse zu diversen Themen verkaufen, unfähig (und/oder geldgeil) sind.
Er scheint übrigens auch theoretisch die Lerntheorie grundsätzlich daufzuhaben - die Behauptung, er konditioniere nicht ist in meinen Augen einfach eine Marketingstrategie, mit der er vereinfacht ausdrücken kann, dass er, wie er ja auch selber betont, kein klassisches "Sitz, Platz, Fuß"-Training macht.
Ich habe mir jetzt die positiven Rezensionen zu ihm auf FB mal teilweise durchgelesen. Auch da bleibt ja einiges sehr unkonkret, und ich schätze, anderes wird auch gelöscht.
Der Kommentar scheint beim Löschen übersehen worden zu sein, hier kriegt man vielleicht eine Idee von den Methoden:
Zitat
Aber wer sagt denn , dass ich unzufrieden war, ich wäre nur glücklich und zufrieden , wenn ich wüsste wie ich einem Rüden beibringen kann , im sitzen zu pinkeln.
Denn das soll ich den beiden beibringen
Tja.
Meine Vermutungen, warum solche Trainer teilweise gefeiert werden sind:
- Charisma im Umgang mit Mensch und Hund
- Erfolg (gerade erlernte Hilflosigkeit "funktioniert" extrem gut . Nicht, dass das hier einer in den falschen Hals kriegt: Ich halte darauf abzielende "Methoden" für ethisch untragbar)
- Unwissenheit der Kunden - ein charismatischer Typ, der mit überschaubarem Zeit- und Geldaufwand Erfolg liefert, was will man mehr