Beiträge von mairi

    Guten Morgen,


    darf ich euch nochmal mit meinen krausen Gedankengängen zuschwallen?


    Ich habe neulich tatsächlich - einfach interessehalber - mal eine Tierschutzorganisation angeschrieben, und gefragt, ob sie unter meinen Voraussetzungen einen Hund vermitteln würden. Antwort war positiv, eben unter der Voraussetzung, dass eine Zwischenbetreuung gewährleistet ist. Eine mögliche Vermittlung könnte - da ich Hundeanfängerin bin - ausnahmsweise auch "auf Probe" erfolgen. Ich hoffe, das klingt nicht doof, und das ist natürlich auch nicht gedacht, um mal zu gucken, ob ich das auch gut finde, morgens früh aufzustehen um mit dem Hund rauszugehen. Ich finde es aber eine gute Sache zu schauen, ob der Hund und ich im Alltag zusammenpassen.


    Betreuungstechnisch habe ich mal abgeklopft, was alles so möglich wäre:


    HuTa
    Gassigeher/Betreuung über Mittag (in vielen Fällen jemand, der dann seinen Hund mitbringen würde, also auch schon mal regelmäßiger Artgenossenkontakt)
    Tagesbetreuung beim Sitter (in der Regel auch mit eigenem Hund)
    Und, als letzte Option, könnte ich im Notfall auch immer Mittags nach Hause und eine Runde auspowern gehen, ich wohne nur 10 Fahrradminuten vom Büro weg. Das stelle ich mir nur nicht als Standardoption vor, weil ich denke, 1 Stunde zwischendrin ist trotzdem noch zu viel Alleinzeit - aber zumindest für Sitterausfall o.ä. machbar.


    Welche Option am Besten wäre, hängt vermutlich vom Hund ab?


    Notfallpläne sind auch ein gutes Stichwort:
    Hund krank lässt sich dank Gleitzeit denke ich relativ gut abdecken...
    Ich krank - Sitter, solange es geht, selber rausschleppen, im ganz großen Notfall habe ich auch 2 Freundinnen direkt um die Ecke wohnen, die sicher einspringen würde...


    Was mich gar nicht schreckt, das ist die Sache mit dem zu jeder Tageszeit, bei jedem Wetter rauszugehen. Darauf freue ich mich wie blöd. Hundeschule, geistige Auslastung, Sport, Erziehung - u.a. deswegen soll's ja ein Hund sein.


    Was mich grübeln lässt, ist natürlich der Flexibilitätsverlust. Ja, klar, kein spontanes Feierabendbier und hinterher ins Kino mehr. Wobei ich ehrlich sagen muss, sooooo oft kommt das auch wieder nicht vor, das lässt sich eigentlich locker verschmerzen. Dass Hundehaltung Verzicht mit sich bringt ist ja klar. Und solche Aktivitäten wie Grillen im Park, Biergarten nach der Auspower-Runde, überall da, wo Hunde erlaubt sind und nicht gerade die Menschenmassen sich schieben ist Mitnehmen doch eigentlich auch okay, oder?


    Ich habe in meinem Familien- und Freundeskreis eben überwiegend Nicht-Tier-Menschen, wo natürlich die erste Frage ist: "Warum willst du dir das denn antun, dieses ständige An- und Eingebundensein und dafür noch viel Gels ausgeben?" Ja, gute Frage - der Wunsch nach Hund und gemeinsam mit dem was zu unternehmen ist einfach sehr groß und ich denke, vieles kann das dann einfach auch wieder aufwiegen. Wie das in der Praxis aussieht, weiß ich natürlich nicht, einige eurer Berichte lassen ja darauf schließen, dass der Hund die viele Anstrengung in jedem Fall mehr als rechtfertigt.


    Und letzten Endes, egal was alle sagen - toll wie ein flexibles, ungebundenes Leben auch sein kann - irgendwas fehlt eben doch. Trotzdem schwanke ich in meinen Gedanken extrem zwischen "Verdammt, dann mach es - das Leben ist zu kurz um immer alles auf später zu verschieben!" und "Aber - ist das nicht letztendlich nur ein fauler Kompromiss, wenn der Hund die Hälfte seiner Wach-Zeit nicht mit dir verbringen kann und sich letztendlich viel ums "Wegorganisieren" des Tieres dreht..."


    Viele Grüße,
    Ann

    Zitat

    Das finde ich einen ganz wichtigen Punkt. Unsere Mila war, kaum bei uns, wochenlang erkältet. Hätte zu keinem Sitter gekonnt. Was dann?


    Hast Du einen Chef, der Verständnis dafür hast, wenn Du früh anrufst und sagst: Hund ist krank, ich muss zum Tierarzt und kann heute vermutlich nicht zur Arbeit kommen?


    Stimmt, wichtiger Punkt. Sagen wir so, ich bin schon einigermaßen flexibel - Gleitzeit mit Stundenkonto, d.h. ich kann im Notfall auch von zu Hause aus arbeiten, oder mal nur halbe Tage, Zeitausgleich nehmen, etc.


    Ich denke, mein Fremdbetreuungsnetz müsste dann einfach aus mehreren Bausteinen/Menschen bestehen, idealerweise wohl auch aus jemandem, der bei Bedarf ins Haus kommen kann...


    Zitat

    Das ist natürlich anders, wenn man einen Hund hat, den man fremdbetreuen lassen kann.


    Das wäre wirklich Voraussetzung und ja auch meine Grundfrage - gibt es Hunde, denen eine regelmäßige Fremdbetreuung zugemutet werden kann... Wobei ich ja schon recht oft die "Geht dann tagsüber zu Mutter, Opa, Nachbar"-Variante gelesen hab, was ja letztendlich für den Hund auch "Fremd"betreuung ist... ;)

    Vielen Dank auch für die kritischen Antworten.


    Meine Gedanken drehen sich im Kreis. Einerseits eben die Idee, "Mensch, mit Fremdbetreuung und Organisation müsste es doch möglich sein...", andererseits die Frage "Packst du das wirklich?". Klar, wenn man sich das alles so rosarot ausmalt, dann sieht man sich bei Sonnenschein mit dem Hund durch den Wald toben. Andererseits ist mir auch klar, dass nicht alles immer rosarot ist - und die Hundehaltung unter meinen Rahmenbedingungen einerseits eben auch viel Verzicht und Disziplinierung bedeuten würde.


    Letztendlich wäre es rein rational vermutlich sinnvoller, auf einen Hund zu verzichten. Andererseits, was ist an Haustierhaltung überhaupt schon rational? Dieser Wunsch seit 20 Jahren ist da - und die Frage, ob es ok ist, ihn sich in absehbarer Zeit zu erfüllen. Trotz nicht 100% optimaler Bedingungen - dagegen vielleicht die Möglichkeit, einem Tier ein Zuhause gegeben, das sonst evtl. keine Chance auf ein solches hätte?


    Mal ganz abgesehen von der Frage, ob mir überhaupt jemand einen Hund vermittelt. Ich möchte in jedem Fall über irgendeine seriöse Organisation gehen, die dann auch realistisch einschätzen kann, ob der jeweilige Hund zu meinen Lebensumständen passt. Wenn nicht, dann nicht - über's Knie brechen möchte ich natürlich gar nichts...

    Oh wow, ich komme mit dem Lesen kaum hinterher...


    Zitat

    Es gibt übrigens keine typischen Anfängerhunde, ein Hund muss einfach zu einem passen, vor allem natürlich das Wesen und die Eigenschaften, meiner Meinung nach. Ich würde an deiner Stelle einfach mal beim Tierschutz anfragen und dann abwarten, was für dich passen könnte ohne schon vorher irgendeine Rassenauswahl für sich getroffen zu haben.


    Ja - was Rasse oder Nicht-Rasse angeht, bin ich vollkommen offen. Tendiere von der Größe her eher in Richtung maximal mittelgroß - aber letztendlich kommt es mir wirklich auf das Wesen und die Eigenschaften an.


    Zitat

    Warum immer gleich so bissig? Ich habe lediglich geschrieben, dass es schwierig sein kann einen Tierschutzhund zu bekommen, wenn man so viele Stunden ausser Haus ist. Ich muss hier nichts rosa anmalen, sondern es ist leider Realität und ich denke man darf auch darauf hinweisen, ohne dass man die TS "verunsichern" will, oder? :roll:


    Verunsichert bin ich eh schon. Ja, die "Problematik", dass der Tierschutz z.T. recht scharfe Bedingungen stellt, kenne ich. Auch deswegen frage ich hier nach, es wird ja seine Gründe haben, warum die Bedingungen so sind. Ich kann verstehen, dass gerade bei Tierschutzhunden verschärft darauf geachtet wird, dass bei der Endstelle die Voraussetzungen stimmen...
    Meine Bedenken gehen eben auch in die Richtung, dass es bei einem Hund aus dem Tierschutz mit möglicher Vorgeschichte evtl. problematisch wird, eine gute Bindung aufzubauen, wenn er einen Teil des Tages alleine und/oder fremdbetreut ist...


    Zitat

    Statt Fitnessstudio würde ich mit dem Hund joggen gehen. Und wenn die Mädels einen Mädelsabend fordern würde ich halt nur mitmachen wenn ich den Hund mitnehmen könnte. Ich bin nicht berufstätig (studiere von zuhause aus), aber ich mach fast nie was ohne Hunde. Hab die Beiden einfach gern dabei und das beinhaltet eben auch dass ich z.B. schon seit ner Ewigkeit nicht mehr in einer Disco oder im Kino war. Dafür kenn ich unseren Wald in und auswendig :D


    Ja, so in der Art hab ich mir das auch gedacht. Ich finde es nur unrealistisch zu behaupten, dass man sämtliche Nicht-Arbeitszeit dann mit dem Hund verbringen kann, auch wenn es sicherlich das Ziel ist, so viel Zeit wie möglich mit dem Hund zu verbringen. Deswegen hab ich auch die Single-Geschichte erwähnt - auch wenn beide Partner z.B. arbeiten, müssen dann eben nicht beide zum Einkaufen oder Arzttermin gehen...


    Eben dann auch, wenn solche Probleme auftauchen:

    Zitat

    Problematisch ist eher das Thema, Husten, Schnupfen, Grippe. Ich hoffe du hast im Gegensatz zu mir einen hundefreundlichen Freundeskreis, ansonsten wirst du an diesen Tagen stark leiden, der Hund will und muss trotzdem bespaßt und zum Toilettengang.


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    Es gibt übrigens keine typischen Anfängerhunde, ein Hund muss einfach zu einem passen, vor allem natürlich das Wesen und die Eigenschaften, meiner Meinung nach. Ich würde an deiner Stelle einfach mal beim Tierschutz anfragen und dann abwarten, was für dich passen könnte ohne schon vorher irgendeine Rassenauswahl für sich getroffen zu haben.


    Ja - was Rasse oder Nicht-Rasse angeht, bin ich vollkommen offen. Tendiere von der Größe her eher in Richtung mittelgroß - aber letztendlich kommt es mir wirklich auf das Wesen und die Eigenschaften an.


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    Mir persönlich wäre das Eingebundensein zu extrem. Dieses immer müssen, auch nach einem harten Tag, auch wenn man krank ist, etc., aber das sind doch rein persönliche Befindlichkeiten. Wenn man sich darüber im Klaren ist und es eben nicht stört, dann ist es doch perfekt.


    Da sprichst du auch noch einen Punkt an, der mich bewegt. Ich bin mir zumindest theoretisch darüber im Klaren, aber wie das dann Praktisch aussieht? Oft genug kommt man ja Abends vollkommen fertig nach Hause, und will nichts mehr von der Welt wissen. Andererseits kann ein Hund und das Müssen ja da durchaus ein guter Motivator sein...


    Ich bin halt einfach extrem unsicher. Einerseits ist da dieser ewige Wunsch nach einem Hund, andererseits will ich dem Tier dann auch gerecht werden und nicht nur auf "Besser als im Tierheim allemal"-Basis.
    Deswegen kann ich diese Frage der Fremdbetreuung gar nicht einschätzen - ich möchte eben auch nicht mit einem permanenten schlechten Gewissen durch den Alltag gehen... Zumal es einfach auch so viele Unabwägbarkeiten gibt. Mein Job ist zwar relativ sicher, da Öffentlicher Dienst, ich bin jung und gesund, aber - 100% Sicherheit kann ich einfach nicht bieten...

    Hallo in die Runde!


    Tja, wahrscheinlich gibt es hunderte dieser "Passt ein Hund in mein Leben"-Threads, aber die Situationen sind ja jeweils so unterschiedlich, dass das Erstellen eines eigenen Threads wohl gerechtfertigt ist.


    Und die Überschrift sagt es ja schon - quasi schon immer wünsche ich mir einen Hund, mittlerweile geht's auf die 30 zu - nie hat es gepasst. Und ich schwanke derzeit zwischen: "Begrab den Traum dann für die nächsten 40 Jahre bis zur Rente..." und "Ginge es nicht doch... irgendwie...?"


    Manchmal frag ich mich halt, wie das all die anderen Hundebesitzer machen, die doch sicher nicht alle in der glücklichen Situation sein werden, auf dem Land zu wohnen und von zu Hause aus zu arbeiten.


    Vielleicht habt ihr ein paar Meinungen und Ideen für mich.


    Zu meiner Situation: Ich bin ganztags berufstätig. Und das heißt de facto: ~ 10 Stunden am Tag außer Haus (Fahrtzeit eingerechnet, das sind nur 10 Minuten pro Strecke). Und, logo - alles, was eben noch so anfällt, und mit Hund nicht zu erledigen ist: Mal 'ne Stunde Sport am Abend, Weggehen mit Freunden, Einkaufen, Friseur, etc. - da läppert sich vermutlich ganz schön was zusammen. Nicht falsch verstehen, ich hänge nicht jeden Tag im Fitnessstudio oder der Cocktailbar - aber es wäre wohl auch unrealistisch zu sagen, dass man derlei Aktivitäten als Hundehalter ganz auf 0 schrauben kann/will, auch wenn ich natürlich bereit bin, auf einiges zu verzichten.


    Klar ist von vorneherein, dass ich den Hund nicht so lange am Tag allein lassen kann. Vielmehr stellt sich die Frage, ob es grundsätzlich zumutbar ist, dass der Hund fremdbetreut wird, und wenn ja, welche Variante am Besten wäre. Ein Sitter, der den Hund zwischendrin 1,2 Stunden bespaßt? Ganztägige Betreuung im Rudel einer Hundetagesstätte?


    Was meine Arbeitszeiten angeht, bin ich allerdings recht flexibel, ob ich um 8, 9 oder 10 morgens anfange, ist egal (vor und nach der Arbeit länger raus für körperliche und geistige Auslastung ist also gar kein Problem) - im Notfall (Sitter fällt aus, oder wie auch immer) könnte ich auch durchaus meine Mittagspause zu Hause verbringen und 'ne Stunde mit dem Hund rausgehen.


    Was die sonstigen Rahmenbedingungen angeht: Der Stadtwald mit viel Grün ist hier gleich um die Ecke (das relativiert die Großstadt dann ein bisschen), das Wochenende würde im Regelfall dem Hund gehören - und Hundeschule, Hundesport, etc. ist sowieso selbstverständlich. Ich möchte in erster Linie ja einen Hund haben, um mit ihm etwas unternehmen zu können, weil mich das Verhalten von Tieren interessiert, ich mich gerne mit Tieren beschäftige und sie beobachte - nicht als Kuscheltier o.ä.


    Was meinen Wunschhund angeht, bin ich im Grunde komplett offen. Aussehen, Geschlecht, Alter spielen keine Rolle, Wesen und Charakter müssen passen, da ich (bis auf ein paar Gassi-Geh-Erfahrungen in der Kindheit) Hundeanfängerin (wenn auch ambitioniert und einigemaßen belesen) bin. Gerne würde ich einen Tierschutzhund aufnehmen - vorausgesetzt einigermaßen anfängergeeignet.


    Was sagt ihr?


    Viele Grüße,
    Ann