Beiträge von mairi

    Bis auf das mit dem gebrochenen Fuß klingt das ja schon mal sehr motivierend! Und hätte mir noch vor einem Jahr mal jemand gesagt, dass ich mal wirklich Spaß am Laufen haben würde, ich hätte es nicht geglaubt...

    Ich hoffe sehr, dass das Schneckige sich bei mir auch noch auswächst - und dann lese ich hier von "Heute waren wir langsam"-Paces, bei denen ich denke, dass ich die in 100 Jahren nicht als "schnell" laufe... :tropf:

    Huhu,


    ich reihe mich hier auch mal ein...

    im Moment bin ich froh wenn ich zwischen 3 und 5 km mit Tempo "Schnecke" schaffe.

    So ungefähr sieht mein Fitnesszustand auch aus - nur dass mich zwischendrin die Schnecken noch kichernd überholen und ich noch diverse Geh- oder Dehnpausen brauche. Und das ist schon eine enorme Steigerung - ich habe Ende letzten Jahres mit dem Laufen begonnen und war sowas von unfit und quasi schon fertig, wenn ich nur ans Joggen gedacht habe... Nach 4 Monaten sieht das jetzt schon ein bisschen besser aus und seit Kurzem nehme ich ein-, zweimal die Woche mein Terriertier mit. Das klappt besser als gedacht: Da das Ziel ist, dass wir beide Spaß haben, darf er schnüffeln und markieren wie er mag, die meiste Zeit trabt er locker nebenher und wenn es spannend riecht oder ein Reh parallel zum Weg läuft, gibt er richtig schön Gas.



    Momentan trägt er dafür ein Safety-Kurzgeschirr, das meiner Meinung nach ganz okay, aber noch verbesserungsfähig, sitzt. So rein vom Anschauen scheint bei den meisten anderen Geschirren die Leinenbefestigung noch deutlich weiter hinten zu liegen und es könnte schon weniger rechts/links verrutschen. So ganz bin ich aber noch nicht schlau geworden, ob es sinnvoll ist, ein Zuggeschirr einzusetzen, wenn der Hund nicht zwangsläufig die ganze Zeit auf Zug laufen soll/muss, es aber zwischenzeitlich durchaus tut. Ich habe wirklich keinerlei Ambitionen, es soll uns einfach beiden Spaß machen, aber natürlich nicht durch falsche Ausrüstung irgendwelche Schäden hervorrufen. Ich würde eigentlich gern selbst eins nähen - gibt's irgendwas, worauf ich ganz speziell drauf achten muss? Hauptzugkraft soll auf Brust und seitlichen Halsbereich verteilt werden?

    Verstehe ich das dann aber richtig, dass grundsätzlich wenig gegen diese Arbeitsweise spricht, mal so ganz losgelöst vom "Wer hat's erfunden?"-Thema?

    Wenn man es lerntheoretisch aufdröseln möchte, dann liegt BAT meiner Meinung nach irgendwo inmitten (systematischer) Desensibilisierung und klassischer Gegenkonditionierung mit positiver und negativer Verstärkung. Als Verstärker werden hier bewusst diese Dinge wie Selbstwirksamkeit und Kontrolle gesehen und natürlich auch die Distanz, die der Hund sich selber schaffen kann. Ich bin nicht 100% drin im Konzept - ich glaub, in der Theorie soll es sogar ohne negative Verstärkung ablaufen, weil die Hund sich ja gar nicht erst unwohl fühlen sollen, aber ich schätze, das klappt in der Praxis nicht immer. Hinter dem ganzen BAT-Konzept liegt für mein Gefühl eine recht große Wertschätzung für die Bedürfnisse von Hund und Mensch.

    Zwei Stolpersteine hab ich allerdings rausgelesen:


    1. bei reaktiven Hunden ist es schwierig in auch nur annähernd städtischer Umgebung und Dichte die Wohlfühldistanzen des Hundes zu wahren und somit das Training durch die äußeren und unkontrollierbaren Umstände schwierig bis unmöglich ist?

    Ein Kernelement beim BAT sind sogenannte Set-ups, in denen die Bedingungen so weit wie möglich kontrolliert sind. Außerhalb dieser Set-ups kann es in der Tat schwierig werden, aber der Sinn dieser gestellten Trainingssituationen ist es, das Verhalten, was unter kontrollierten Bedingungen geübt wird, auf den Alltag zu übertragen. (Und ja, so in der Art läuft vernünftiges Training generell ab - ich habe allerdings das Gefühl, dass die Akzeptanz des Menschen für diese gestellten Situationen höher ist, wenn es so "verkauft" wird, wie beim BAT.)

    2. unsichere Hunde werden u.U. durch die Erwartung eigene Lösungen finden zu müssen, überfordert und es bedarf großes Fingerspitzengefühl zu wissen, wann ich ihm aus einer Situation helfe, in dem ich für ihn entscheide und korrigiere und wann lass ich ihn selbst einen Weg finden?

    Da braucht es sicher ein bisschen Fingerspitzengefühl - das ist aber meiner Meinung nach kein BAT-spezifisches Problem. Wenn man nicht gerade den Anspruch hat, alles für seinen Hund regeln zu wollen, macht es ja generell Sinn zu schauen, welche Situationen der Hund mit wie viel Hilfe meinerseits bewältigen kann. Beim BAT soll es jedenfalls nicht darum gehen, den Hund alleine zu lassen, eher das Gegenteil.

    Ich weiß nicht, ob diese Diskussion, was jetzt "neu" ist, so zielführend ist. So gefühlt ist für mich "vor 10 Jahren" und "noch gar nicht so lange her" z.B. 2000 :tropf: - also da spielt die individuelle Wahrnehmung ja schon sehr mit rein. Und die verschiedensten Strömungen und Ansichten, was Hundehaltung und Training angeht, gibt es vermutlich immer schon - was vielleicht einigermaßen "neu" ist, ist dass wir durchs Internet vielleicht mehr mitbekommen, welche Denkrichtungen es so gibt.


    Ich persönlich empfinde es schon als einigermaßen innovativ, dass mittlerweile mehr darüber nachgedacht wird, den Bedürfnissen der Hunde mehr Beachtung zu schenken, ihnen ein "Mitspracherecht" einzuräumen, zu schauen, wie sie selbstwirksam agieren können. Das finde ich auch heute nicht überall selbstverständlich, geht es doch häufig sehr darum, dass Hunde "funktionieren" müssen. Und das gar nicht mal mit Haudrauf-Methoden, aber eben doch in einem Rahmen, der für viele Hunde sehr anspruchsvoll ist.

    Ich persönlich finde es erstmal nicht verwerflich, wenn Trainer in irgendeiner Form Marketing betreiben, ihrem Training bestimmte Namen geben oder irgendwelche Zertifizierungen anbieten. Machen ja viele und wenn das beinhaltet, dass die Methode recht ausführlich dargestellt wird, kann das ja sogar für die Kunden transparenter sein. Wie bei allem macht genaues Hinschauen und für sich zu prüfen und zu bewerten natürlich immer Sinn.


    Was ich am BAT mag, ist die Tatsache, dass die Hunde tatsächlich nicht zum Auslöser geführt werden, sondern sich ihre Distanz selber wählen dürfen. Sie sollen merken, dass sie selber Begegnungen mit Auslösern steuern können, indem sie z.B. Distanz vergrößern und sie sollen erfahren, dass auch ihre leichten körpersprachlichen Signale vom Gegenüber und auch vom Mensch am anderen Ende der Leine wahrgenommen werden. Ich finde es spannend zu sehen, dass viele Hunde anfangs ziemlich große Distanzen zum Auslöser wählen. Wenn es um Hund-Hund-Begegnungen geht, sieht man meist auch sehr schön, wie viel Kommunikation auch über diese große Distanz abläuft.


    Der Mensch soll beim BAT auf sein Leinenhandling und seine Körpersprache (Weg nach hinten freimachen z.B.) achten, bremst den Hund ggf. nur aus, wenn die Distanz zu gering wird. Es wird beim BAT bewusst nicht bzw. wenig gemarkert, das Ziel soll sein, dass der Hund ohne die ständige Rückmeldung des Menschen erkennt, wie er mit seinem Verhalten Situationen steuern kann.


    Die Kritik, die häufig kommt, dass BAT nicht alltagstauglich ist, kann ich gut nachvollziehen, weil man in der Regel - es sei denn, man lebt in der absoluten Einöde - anfangs die benötigten Distanzen im Alltag einfach nicht hat. Meine Beobachtung ist allerdings auch, dass die Hunde durchaus auf die Erfahrungen und Strategien aus dem BAT-Training zurückgreifen können und man darauf gut aufbauen kann. Für den Menschen ist es häufig auch einfach ein Aha-Erlebnis zu sehen, welche (großen) Distanzen Hunde teilweise zu z.B. anderen Hunden möchten, entsprechend können sie im Alltag darauf achten.

    Ich hab beim Impfen letztens auch wieder Bravecto mitgenommen. Jeder Hund hatte bis jetzt schon eine festgebissene Zecke und ein, zwei, die ich noch krabbelnd absammeln konnte. Ich würde die Gabe trotzdem ganz gerne bis April hinauszögern, mal schauen, ob das nach diesem Winter so klappt. Bislang hatten wir dann damit jedenfalls immer für die Saison Ruhe...

    Wenn ich ganz grob mal durchrechne, dann bin ich bei 2 Hunden (1 x 10 kg, 1 x 4 kg) bei um die 180 Euro im Monat.


    Da sind mit eingerechnet: Hundesteuer, Hundehaftpflicht, OP-Versicherung, Impfung, Entwurmung, Ungezieferschutz, Pflegeartikel, Futter (BARF/Selbst gekocht, Nassfutter) und Leckerlis.


    Nicht drin sind Dinge, die man idR einmalig kauft (Körbchen, Bürsten, Näpfe) oder auf die man halt auch verzichten kann (die 9274. Leine), und sowas wie Bücher und Seminare und die Sachen, die ich ohne die Hunde ja auch hätte und machen würde, wie Auto und Urlaube.

    Aus Interesse, gibt es hier eigentlich viele Leute mit "Vollzeit-Bürohund"? Also 5 Tage die Woche, 40h Woche, Hund immer mit dabei (bis auf wenige Ausnahmen vielleicht, also Termine außerhalb, berufliche Reisen oder Krankheit beim Hund)?


    Ich frage mich, wie gut das funktionieren kann, also besonders auf Dauer. Nicht nur für den Hund, auch für die Halter.

    Mein Terrier ist seit mittlerweile fast 6 Jahren mit dabei, von Welpe an. Meine Hündin ist seit 3 Jahren Bürohund. Mittlerweile arbeite ich nicht mehr Vollzeit und kann einen Tag aus dem Homeoffice arbeiten, dafür wohne ich nicht mehr 2 sondern knapp 100 km vom Büro entfernt und das Bürogebäude an sich hat von Altstadtvilla neben dem Stadtwald auf Bürokomplex an der vierspurigen Hauptverkehrsstraße gewechselt. Geht alles. :)

    Letztlich ist es sehr individuell - ich sitze im Zweierbüro und lange waren wir mit 5 Kollegen (3 davon Teilzeit) auf einer Etage ohne viel Durchgangsverkehr untergebracht und für die Hunde war Büro wirklicher Langeweile- und Ruheort. Mittlerweile sitzen wir mit fast dem ganzen Laden auf einer Büroetage, auf dem Flur ist deutlich mehr Action, es stehen ständig Leute bei uns im Büro (früher vielleicht 2 Mal am Tag, wenn überhaupt) es sind deutlich mehr Kollegen, die mit den Hunden gerne interagieren und eigene Leckerlivorräte in den Schubladen haben, so dass es mit dem Credo Büro = Langeweile nicht mehr so ganz funktioniert. Für uns passt es trotzdem, ich kalkuliere halt mit ein, dass ein Bürotag für die Hunde mittlerweile durchaus anspruchsvoll und anregend sein kann und sehe das Büro- und Begleithundleben ein bisschen als ihren "Job" an, von dem sie sich durchaus zeitweise auch erholen müssen.

    Ach, das ist ja spannend zu lesen, was ich da 2016 geschrieben habe.

    • (immer wieder ein) Cairn Terrier
    • Skye Terrier
    • Nova Scotia Duck Tolling Retriever
    • Spinone Italiano
    • Airedale Terrier
    • Lagotto Romagnolo
    • (Groß-)Pudel

    Der Cairn ist bei mir gesetzt - und wenn es nach meinen Zukunftsplänen geht, gern immer und zu mehreren. :herzen1:


    Der Skye Terrier ist eher grundsätzlich raus aufgrund des Körperbaus, auch wenn ich mich für ihn und die die noch selteneren Terrierrassen (Sealyham, Dandie Dinmont, Glen of Imaal) sehr begeistern kann.


    Airedales finde ich charakterlich und optisch toll, aber für mich persönlich überwiegen momentan einfach die Vorteile kleiner Hunde bzw. habe ich selber weniger Interesse an Beschäftigungen (THS o.ä.) für die ein Airedale vielleicht geeigneter wäre als ein Cairn. Ähnliches bei den Lagotti und Pudeln.


    Einen "großen" (d.h. deutlich über 15kg) Hund wird es hier auch eher nur geben, wenn es durch Jagdschein o.ä. zukünftig vielleicht mal "sinnvoll" ist. Da stehen dann mittlerweile eher der Drahthaar Vizsla oder ein DD anstatt NSDTR und Spinone Italiano auf meiner Wunschliste.