Beiträge von mairi

    Häh? Das Thema heißt "Erregungskontrolle - das Geheimrezept für den gehorsamen Hund". Ich habe nur versucht einem User zu erklären, wieso mir das Erregungsniveau wichtig ist, obwohl trotzdem der Gehorsam funktioniert. Und natürlich ist die Umsetzung Lerntheorie - was denn sonst?

    Man muss es halt nicht mystifizieren mit "das ist etwas ganz anderes und das versteht nur ein Subset an eingeweihten Leuten" sondern kann es intersubjektiv nachvollziehbar beschreiben mit "wenn Verhalten mittels negativer Verstärkung etabliert wurde, haben Hunde ein niedrigeres Erregungsniveau bzw. dieses sinkt, weil keine Belohnungserwartung daran gekoppelt ist". tada

    Wenn es das ist, was gemeint ist, dann hab ich es jetzt zumindest mal ansatzweise verstanden.

    Situationen wie im Video können passieren - und ich persönlich (und ja, ich bin mir da meiner Außenseiter-Meinung bewusst) finde das jetzt auch keine Katastrophe. Aber wenn ich weiß, dass sich zwei Rüden so begegnen? Dann verhindere ich die Begegnung.

    Das sehe ich ähnlich.


    Ich forciere solche Begegnungen nicht - wenn wir sie haben, dann eher gezwungenermaßen wenn jemand seinen Hund nicht bei sich behält. Wenn es halt passiert, dann hilft ja letztendlich nur ruhig bleiben, es nicht weiter aufheizen und schauen, dass man die Momente abpasst, in denen jeder mit seinem Hund weitergehen kann.


    Ich erlebe das wenn dann meist mit "Meiner ist eh größer"-Leuten - da scheint die Erwartungshaltung zu sein, dass mein Hund, weil kleiner, sich schon zurücknehmen wird wenn ihr Jungrüde angepoltert kommt. :skeptisch2:


    Bei gewollten Nicht-Zufallsbegegnungen unter Rüden, die Spannungspotenzial haben, finde ich es immer am schlausten, wenn jeder seinen Hund bei sich behält, allzu möglicherweise provokantes (anstarren und scharren z.B.) Verhalten freundlich unterbricht und man es dann irgendwie so hinkriegt, dass die Rüden dann in dieses ja relativ ritualisierte "Ich markiere, du markierst, wir schnüffeln an den anderen Markierstellen, markieren drüber, etc."-Verhalten reinkommen. Ziel muss dann ja nicht der Nahkontakt sein, aber eben zivilisiertes Nebeneinanderherexistieren.

    Der abgewandte Blick hat nichts mit Beschwichtigung zu tun, er ist Bestandteil des Imponierens.

    Das kann sich ja quasi überlagern. Wenn es darum geht, den Konflikt zu vermeiden hat das Blickabwenden nach meiner Interpretation schon auch die Funktion des Deeskalierens.


    Für mich ist das ein Beispiel für eine Situation, die man natürlich lieber im Vorfeld vermieden hätte. Mit scheint, der Golden geht ja zum Schluss komplett weg und ist daher wohl ohne Mensch unterwegs? Meine Vermutung wäre, der Golden ist da also irgendwie in die Gruppe aus Schäferhund und dem anderen Hund geraten, was der Schäferhund nicht so cool fand.


    So, wie die Situation läuft und wie die Umgebungsbedingungen (viel Platz, keine anderen Menschen und Tiere, kein Verkehr) sind, war das Laufenlassen meiner Meinung nach eine sinnvolle Option. Mir scheint, der kleinere Hund wurde zwischendrin angeleint (sieht man bei 2:04) - wenn das die Ressource war, die der Schäfi bedroht sah, hat das vermutlich mit dazu beigetragen, dass die Situation sich so gut aufgelöst hat.


    Um den Bogen wieder ein bisschen zurückzuschlagen: Ich finde es schwierig, Verhalten in "ist gut" und "ist doof" zu unterteilen. Wie hier ja schon einige schrieben, Imponierverhalten ist auch dazu gedacht, Konflikte zu vermeiden.

    Mein Stand ist - man korrigiere mich ggf. - dass man sich mit der Fütterung von "exotischen" Proteinquellen etwas zurückhalten sollte, falls mal eine Ausschlussdiät (Hund sollte dann noch keinen Kontakt mit dieser Proteinquelle gehabt haben) nötig ist.


    Ansonsten finde ich die Idee, die als Fleisch-/Massentierhaltungsalternative dahinter steckt, natürlich super. Aber wie gesagt, momentan würde ich persönlich es nicht ohne Grund füttern um es im Fall der Fälle dann für eine Ausschlussdiät nutzen zu können.

    Andere wollen eben einfach entspannt spazieren gehen ohne da direkt nen Job draus zu machen mit Hunde beobachten, clicken, gemeinsam beobachten. Zum Beispiel weil deren Hunde ausreichen und entsprechend ihrer Veranlagung gearbeitet werden.

    Das finde ich tatsächlich einen wichtigen Unterschied. Teilweise klang es so an, als sei eben nur ein wirkliches Desinteresse an jagdlichen Reizen ein wünschenswertes Ziel. Das, ohne die Möglichkeit für den Hund seine Veranlagung anderweitig auszuleben, finde ich persönlich z.B. dem Hund gegenüber nicht fair.


    Es gibt halt einfach auch so viele verschiedene Hundetypen - mein Terrier kann "normal" spazieren gehen und sich neben Wildspuren auch für andere Gerüche interessieren. Wenn da was ist, ist es spannend, wenn nix ist, ist auch ok, wenn was war, kann er auch wieder runterfahren - letzteres war natürlich Training.
    Dass ich das Anzeigen und sein Interesse an Wild gut finde, hat bei ihm zu einer deutlich besseren Ansprechbarkeit an Wild geführt.


    Bei eigenständigeren Hunden nach meiner Beobachtung kein seltener Effekt, während "Du darfst nicht" dann eher in "Ja, dann mach ich halt alleine, deine Nase taugt ja auch eh nix" mündet und die Leute und der Hund ständig miteinander unzufrieden sind.