Ich selber habe zwei Hunde was in vielerlei Hinsicht schön ist, teilweise aber auch anstrengend.
Finanziell hält sich das zwar alles noch im Rahmen, aber viele Dinge die für mich mit nur einem Hund gut machbar waren sind es nun nicht mehr.
Als ich nur einen Hund hatte und auf der Hundewiese Rennspiele zu heftig wurden, konnte ich sie super da rausrufen..mit zweien ist das nicht mehr so leicht.
Wenn einer Stunk mit einem anderen Hund hat "hilft" der andere sofort, sodass ich nun immer aufpassen muss, dass sich meine zwei nicht miteinander verbünden (;
Was für mich vorher mit nur einem Hund Entspannung war ,wenn wir draußen spazierten, ist nun ein Spaziergang mit vielen Trainingseinheiten geworden.
Man darf einfach nicht die Gruppendynamik unterschätzen..schlägt einer quer tut es der andere meist auch sofort.
Es ist wichtig, dass der erste Hund einen gewissen Gehorsam hat, sodass du dich nicht mehr 100% auf diesen konzentrieren musst.
Bei mir war es die erste Zeit so, dass ich 70% ein Auge auf "den Neuen" hatte und nur 30% auf "meine Alte".
Auch jetzt gehe ich immer wieder getrennt von einander spazieren und trainieren um bestimmte Dinge besser zu festigen und um den Hunden für kurze Zeit meine ungeteilte Aufmerksamkeit zu schenken.
Du schriebst ja, dass es sich bei dem Hund den du aufnehmen möchtest um den Bruder deiner Hündin handelt..auch das ist nicht zu unterschätzen.
Ich weiß ja nicht wie die Bindung der beiden ist, aber meine Hündin ist nochmal ein ganzes Stück anders wenn sie mit ihrer Schwester zusammen ist.
Immer so eine Art kleiner Wettstreit herrscht zwischen den beiden.
Obwohl sie beide sehr lieb und verträglich sind und es keinen Streit gibt...Teddy verweist ihre Schwester oft in die Schranken und greift bei Streitigkeiten gegen ihre Schwester sofort ein, sodass sich ihre Schwester kaum "entfalten" kann.
Aber bei all den vielen schwierigen Dingen ist es auch echt toll zwei Hunde zu haben (:
Besonders wenn man sieht wie toll sich die beiden verstehen und miteinander beschäftigen.
Ich würde einfach danach entscheiden wie sich deine Hündin allgemein verhält.
-Wie reagiert sie wenn du fremde Hunde streichelst oder dich mit einem anderen Hund längere Zeit beschäftigst...?
-Wie ist ihr Grundgehorsam?
-Ist sie jagdlich sehr motiviert?(sollte man nicht unterschätzen,denn zwei jagende Hunde sind kein Spaß)
-Wie hoch ist ihre "Frustrationsgrenze"?
-Wie verhält sie sich wenn ein anderer Hund mit in die Wohnung kommt?(und vielleicht auch mal "ihren Ball" haben will oder aus "ihrem Napf" trinken will (; ..)
-Wie verhalten sich beide zusammen im Freilauf ?(tun sich beide sofort zusammen und machen die Gegend unsicher oder geht jeder erstmal seiner Wege und verhält sich bei Begegnungen anderer Hunde neutral)
-Wie ist die Bindung deiner Hündin zu dir?( Es wäre vorteilhaft, wenn sie sich in einem "normalen" Rahmen an dir orientiert dir aber nicht auf Schritt und Tritt folgt)
Ich finde es im übrigen einfacher zwei Hunde zu haben die nicht wie Max und Moritz aneinander kleben und ständig zusammen herumhüpfen, sondern zwei die sich verstehen..im wesentlichen auch die gleichen Interessen haben aber auch mal alleine etwas ohne den "Hundepartner" machen können.
Das erleichtert die "Kontrolle" über beide ungemein ^^
Ps.: Das ist übrigens ein wunderschöner Hund auf den Bildern! (: