Beiträge von LeGentilhomme

    Ja defintiv und ich bin so dankbar, dass wir an unser Alterchen geraten sind...Kenai ist von den Hunden, mit denen ich bisher zusammengelebt habe und auch von denen, die ich bisher anderweitig getroffen habe, ein absoluter Ausnahmehund für mich. In so vielen Punkten. Mir wird angesichts seines immer methusalemischer werdenden Alters von Tag zu Tag immer schmerzlicher bewusst, dass ich so einen wundervollen Hund wie ihn in diesem Leben niemals mehr haben werde. :( :


    Aber das muss auch gar nicht sein, manche Lücken sind dafür da, dass man von Zeit zu Zeit einfach einmal darüberstreichen und sich in die gute alte Zeit zurückversetzen kann...Lücken zeigen für immer und ewig, dass da mal etwas oder jemand war und irgendwie auch ein bisschen, was oder wer auf gewisse Weise nie ganz weg sein wird. =)

    Hm, an "übergriffige" Zweibeiner sind wir auch noch nicht geraten...wirklich sehr viele Leute fragen ganz höflich (gerade von vielen Kindern bin ich immer wieder absolut positiv überrascht, wie toll die fragen und auch die Konktaktaufnahme mit dem Hund dann angehen) und diejenigen, die nicht uns Halter ansprechen, "regeln" das quasi direkt mit Kenai bzw. ergibt sich das oft einfach dadurch, dass sie ihn direkt ansprechen, Hund kommt nach gusto angewatschelt (oder auch nicht...der alte Herr Obergeneral aus dem Jahre 1800 ist keiner der auf Fremde fliegt oder auf Ansprache sonderlich reagiert, aber wenn die den richtigen Nerv bei ihm treffen, dann kommt er schon gerne mal ein Stückchen näher) und dann gibt es öfter auch mal einen Streichler.


    Ich kann mich nur an eine Situation erinnern, in der ich kurz dachte "ääähm?". Wir waren gerade in einer Seilbahngondel, ich habe kurz auf das weiterziehende Gewitter geguckt, wieder zum Hund neben mir geguckt und Hund sitzt von einer fremden Dame umschlungen 1 Meter weiter als zuvor. Also meine aufsichtführende ;) bessere Hälfte mit einem "Was zum Geier"-Blick angeguckt und aufgeklärt worden, dass Herr Hund von ganz alleine da rüber gewatschelt ist, nachdem die Dame ihn angeguckt und irgendwann angesprochen hatte. Während des dann folgenden netten Gesprächs mit der Frau und ihrem Mann stellte sich heraus, dass sie am Beginn einer Panikattacke wegen einer ausgeprägten Höhenangst war und eigentlich sogar immer ordentlichen Respekt vor Hunden hatte, in dem Moment aber die Höhenangst einfach so schlimm war. Keine Ahnung, ob Herr Eierkopf da mal einen feinfühligen Moment hatte, irgendwie kam dann zwischen den beiden einfach eins zum anderen und es war offensichtlich für beide richtig gut so. :D


    Anderes Thema ohne Hund sind dann Menschen, die ihren Vordermännern und-Frauen in Warteschlangen auf die Pelle rücken. Aaah, ich hasse das beim Einkaufen echt. Wenn jemand meint, mir auf den Rücken klettern zu müssen, frage ich schon mal ganz direkt nach, ob es heutzutage um den Anstand wirklich so schlecht bestellt ist. :smile: Ich glaube, man ist in solchen Situationen oft einfach noch zuuuu freundlich und dadurch zu unbestimmt im Auftreten, dass die Message bei manchen Leuten nicht direkt genug im Oberstübchen ankommt. :ka:

    Ophelia hat in ihrem letzten Posting am Ende einen wichtigen Punkt angesprochen, der hier scheinbar noch gar nicht so auf den Tisch kam: (Ich zitiere mal :D ) "Ob man einem alten Tier einen Gefallen tut mit derart vielen Veränderungen? Vielleicht wär es glücklicher, so weiterleben zu können wie bisher."



    -> Das bisherige Leben als Karlsson auf dem Dach wird es für Mäxchen ja so oder so nicht mehr geben.


    Für das alte Männlein ist bestimmt schon die Unterbringung in der Pension eine extreme Umstellung. Und da ist noch lange nicht gesagt, dass das eine für den Hund positive Umstellung sein muss. Gut möglich, dass für diesen Hund ein Leben bei der TE tausendmal besser und viel weniger "Kulturschock" wäre, als in der Pension oder an anderen TS-Stellen. Vielleicht aber auch nicht. Das kommt auf Mäxchen an.


    Und mal ganz abgesehen davon, ob der jeweils konkrete Hund sowas überhaupt will und braucht, diese Idealstellen mit Haus und Garten in der Wallachei, dazu Geld, Zeit und menschlicher Kompetenz in Perfektion gibt es leider nicht wie Sand am Meer.


    Da gilt es dann (allgemein auf die breite Masse und nicht bloß auf Mäxchens Fall bezogen) eben abzuwägen, was besser für so einen alten Knopf ist...dauerhaft in der Pension bzw. im TS warten, ob er vielleicht das Glück hat, an so eine Idealstelle zu geraten (und im Zweifel auch im TS zu sterben, weil sich keine Idealstelle meldet oder es nach dem Motto "es könnte ja noch jemand Perfekteres kommen können" läuft) oder aber gucken, ob das vielleicht nicht ganz perfekte Zuhause für den jeweiligen Hund nicht immerhin besser als die aktuelle Stelle ist.


    Schön und gut, nach dem Optimum für "solche Hunde" zu suchen...doof wäre es nur dann, wenn man ihnen dadurch ein sicheres "deutlich besser" nimmt.
    Für die Alten gilt vermutlich umso mehr ein "lieber den Spatzen in der Hand, als die Taube auf dem Dach".

    Hier sind seeeeeehr viele Labbis und - Mischlinge unterwegs, davon der Großteil in schwarz (aber auch nicht wenige braune, gedoodelte und ein paar ver...weimar...silberte).
    Und Dackel natürlich auch, die werden in München bestimmt nie aus der Mode kommen. :D Wobei da beide Rassen mehr "Dauerbrenner" als aktuelle Modehunde sein dürften.


    Erwähnenswert finde ich die vielen Shibas, die uns in der letzten Zeit über den Weg laufen. Da scheint es hier in unserer Ecke wirklich so etwas wie einen aktuellen Trend zu geben.

    [...]
    Trotzdem warte ich die Antwort der Tierschutzorganisation erstmal ab. Ich habe um den direkten Kontakt der Tierschützerin vor Ort gebeten und mich unter anderem auch erkundigt, ob er vielleicht schon Interessenten hat. Sobald ich neue Infos habe gebe ich euch gerne Bescheid.


    [...]

    :gut:


    Hmh, ohne eine erste (und ggfs. dann weitere Einschätzungen) der Leute vor Ort ist letztlich alles nur Mutmaßung. Und auch wenn der Wuffel irgendwann sehr detailliert beschrieben werden kann, heißt das noch lange nicht, dass ein Hund sich an Ort A und bei Person B genauso verhält wie an Ort C und bei Person D - da kann es sowohl im Positiven als auch im Negativen ordentliche Abweichungen geben. Ich muss da gerade an eine Gassibekanntschaft denken: Ein absoluter Bilderbuchfall von Hund über Wochen im nächstgelegenen Tierheim kennen und lieben gelernt, täglich besucht und schließlich adoptiert. Im neuen Zuhause hat der Hund in manchen Punkten gleich mal eine (leider eher negative) 180-Grad-Wendung hingelegt. So kann es auch laufen. Muss es natürlich nicht, aber besser man ist auf so etwas für den Fall der Fälle (auch) eingestellt.


    Zum Thema alter Tierschutzhund:
    Da sehe ich es genauso, wie es von anderen Schreiberlingen schon geäußert wurde. Pauschal kann man da gar nichts sagen. Es kommt auf den individuellen Hund und logisch auch auf die potentiellen Zweibeiner und deren Erwartungshaltung an. Ich finde es immer sehr schade, dass gerade bei alten Hunden schnell das Klischee "der lernt nichts mehr/kann sich nicht mehr auf Neues einlassen" auf den Tisch kommt. Bestimmt gibt es Hunde, bei denen das der Fall ist und sicher gibt es auch alte Hunde, denen man keinen Gefallen tut, wenn man sie aus ihrem - von uns als unschön eingeschätzten- Leben herausreisst, um ihnen das vermeintliche "gelobte Land" zu zeigen. Aber so sind ja nicht alle und nicht wenige blühen nochmal so richtig auf. =) Einschätzen, ob der betreffende Hund besser in einem "was ich nicht kenne, kann ich auch nicht vermissen"-Leben aufgehoben ist oder doch bereit für eine komplette Veränderung ist, können letztlich nur die Menschen, die vor Ort sind und sich regelmäßig und über einen gewissen Zeitraum mit dem Hund beschäftigen.


    Von daher finde ich es genau richtig, abzuwarten, was an Rückmeldungen zu Mäxchen kommen wird und sich dann ganz ehrlich die Frage zu beantworten, ob man ihn mit allen Ecken und Kanten annehmen kann. Und was mir vor der Entscheidung für unseren Auslandssenior sehr geholfen hat: Als Königsdisziplin das ultimative persönliche worst-case-Szenario ausmalen und sich selbst auch dort ganz ehrlich damit auseinandersetzen, ob man DAS auch noch tragen kann und will. (in eurem Fall wäre z.B. ein denkbarer Unterpunkt: Was, wenn das Zusammenleben von Hund und Katzen nicht richtig klappen sollte: Hättet ihr Möglichkeiten, Hund und Katzen in der Wohnung zu trennen, sodass es für alle Seiten in Ordnung wäre? Falls nicht, würdet ihr euch eine andere Wohnung suchen können/wollen, in der das möglich wäre? Etc.)


    Aber so weit würde ich aktuell noch gar nicht gehen. Erst einmal in Geduld üben hinsichtlich erster Einschätzungen und dann kann das große Grübeln, Ausmalen und Austüfteln von Plan B, C und D "für den Fall dass xyz" vielleicht ja wirklich losgehen. Ich bin schon sehr gespannt, wie es bei euch weiter geht und würde mich wirklich freuen, hier über ein Mäxchen-Update zu lesen.

    Setzt mich zwischen 1000 ganz unterschiedliche Hunde und ich werde garantiert einen der ältesten Rüden am tollsten finden. :D


    Mit Worten und wirklich logisch kann ich das "warum" gar nicht erklären. Ich mag die alten Hundeherren einfach.