Oh ja...je nach Studiengang kriegen es einige der Bachelor- und Masterstudenten wirklich knüppeldick. Ich habe auch noch studiert als der Wuffel hier eingezogen ist. Allerdings mit dem Vorteil der eher freien Zeiteinteilung eines Diplomstudiengangs. Da gab es im gesamten Studium, auch vor dem Hund, nur sehr wenige Veranstaltungen mit kontinuierlicher Anwesenheitspflicht. Dafür sind dann halt die beiden eigenverantwortlichen Endphasen (also 1. und 2. Staatsexamen) eher zum Abgewöhnen…da ist es aber wirklich schön, einen Vierbeiner um sich herum zu haben, der einfach da ist und um den man sich auch kümmern muss. Da kann man sich nicht bis zum Umfallen in ein „aaaah Hilfe, wie soll ich das nur alles schaffen“ hineinsteigern, weil man automatisch Pausen einlegt und immer wieder Ablenkung hat.
Auch so ist Gassigehen und Co. für mich einer der schönsten Ausgleiche zum Stress und irgendwo auch zum Alltagstrott, den man jeden Tag mehr oder weniger hat. Hm, vorhersagen kannst du natürlich nicht, wie sich das bei dir mit der Ausbildung einpendeln wird…das Schlechteste zu bedenken ist gut, aber dich darauf versteifen brauchst du dich wirklich nicht. Da hast du schon Recht!
Hmh, kann ich verstehen, dass eine Entscheidung zwischen: „Ich gucke mir den Ausbildungsalltag erst mal in der Realität an“ und „so eine lange freie Zeit (wie nach dem Abi) kommt im Leben nicht unbedingt nochmal“ echt nicht leicht zu fällen ist. Beides hat seine Vor- und Nachteile. Ich wünsche dir einfach, dass du für dich die beste Entscheidung/ den besten Weg finden wirst.
Meine bessere Hälfte war bei Einzug des Hundes bereits berufstätig. Zwar gab es damals schon die Möglichkeit, den Hund im Notfall mitzunehmen oder eben die Zeit/Termine so zu legen, dass er mal einspringen kann, aber auch bei uns war klar, dass das nicht die Regel sein sollte und auch gerade zeitlich in erster Linie ich zuständig bin. Das hat auch wirklich gut geklappt. Wenn ihr eben auch noch zusätzliche Betreuungs- und Unterbringungsmöglichkeiten habt, sehe ich persönlich echt keinen Grund zu sagen: „Nö, ein Hund wäre da absolut nichts“. Klar, muss der in Frage kommende Hund zu eurer Situation passen und es sollte nicht schon vorab geplant sein, dass der Hund jeden Tag drölfundzwanzig Stunden alleine ist. Aber das ist bei euch ja echt nicht der Fall, im Gegenteil.
Das Alleinebleiben ist bei uns ein Punkt, den ich in meinen anfänglichen "Theorie-Exerzierungen" in Bezug auf unseren Hund wirklich ein bisschen überbewertet oder schlichtweg übertrieben habe. Auch heute ist er bei mir oft nahezu rund um die Uhr dabei…und verschnarcht so ziemlich den halben Tag. Oft kommt es dann auch vor, dass er sich dafür extra in ein stilles Kämmerlein verzieht und er einfach mal für die nächsten 4 Stunden nicht zu sehen ist. Ob ich nun da bin oder er alleine zuhause schlafen kann und nur mal zwischendurch jemand zum Gassigehen kommt, macht wirklich keinen großen Unterschied. So ist er halt einfach. Aber worauf ich persönlich mich eben auch einstelle, ist der Punkt, dass das nicht so bleiben muss. Gerade mit weiter fortschreitendem Alter und nachlassenden Sinneskräften kann diese letztere Option durchaus wegfallen und man hat ähnliche Bedingungen wie bei einem kleinen Welpen, nur dass diese mit der Zeit nicht besser sondern eher schlechter werden.
Das ist vielleicht auch ein Argument für einen vielleicht doch nicht ganz so alten Hund. Je älter der Hund ist, umso wahrscheinlicher ist vielleicht auch eine zeitnahe intensivere Betreuung zu berücksichtigen. Obwohl unser "alter Herr" körperlich wie mental noch absolut fit ist, wünschte ich mir doch manchmal, er wäre 5-10 Jahre jünger. Einfach wegen der potentiell verbleibenden Zeit, die uns noch gemeinsam bleiben wird…schön blöd, oder? Da ist das fortgeschrittene Alter zunächst sogar irgendwo Kriterium und dann würde man am liebsten die Zeit anhalten.
Vielleicht ist es letztlich wirklich einfach das „Klick“, das die Entscheidung für den genauen Hund fällen und dann eben auch so, wie sie ist, einfach gut sein lassen wird. Wenn man nur lange genug grübelt und danach sucht, wird man für so ziemlich alles Nachteile (aber meist auch Vorteile ) finden. Und oft ist es doch wirklich so, dass „erstens alles anders kommt - und zweitens als man denkt“ und man viele (oft sogar nur vermeintliche) Probleme mit entsprechendem Einsatz und/oder Aufwand sehr gut lösen kann.