@ JamieH:
Sehe ich genauso. Man weiß nie zu 100 %, was für einen Hund man sich eigentlich ins Haus holt. Das ist beim Tierheimhund aus Deutschland, beim Auslandshund und auch beim besten und tollsten Züchter auf dieser Erde so. Klar kann man über einen wohlbehüteten Züchterwelpen wesentlich mehr Auskünfte erteilen als dies bei einem Straßenhund der Fall sein kann. Aber auch dieser Welpe ist und bleibt ein Hund, dem man nicht mal einfach so in den Kopf schauen kann. Woher der Hund auch stammen mag, die Mensch-Hund- Beziehung muss doch immer erst einmal langsam wachsen.
Darüber hinaus gehen doch die meisten Menschen, die sich bewusst und überlegt (!) für einen Auslandshund entscheiden, schon mit einer ganz anderen Erwartungshaltung an die Sache heran. Es ist klar, dass der Hund eine gewisse Vergangenheit (bekannt oder unbekannt) hat und man dementsprechend auch ein Stück weit mehr Verantwortung trägt und Voraussicht walten lassen muss, einfach weil man ggf. nicht weiß, was der jeweilige Hund schon alles erlebt haben könnte.
Wenn man nur bereit dazu ist, an sich und dem Mensch-Hunde- Gespann zu arbeiten, sollte man m.E. die meisten Probleme in den Griff bekommen. Mal ganz salopp ausgedrückt : Eltern wissen doch auch nicht im Voraus, wie ihr Kind so sein wird (Schreikind/Verhaltensauffälliges Kind/ ganz problemloses Kind etc.) und "geben" es nicht gleich bei der erstbesten blöden Situation "ab". :irre3: Man wächst in alles hinein, auch in das Leben mit einem evtl. nicht ganz so einfachen Hund - wenn man den Willen, die Energie, Zeit und Bereitschaft dafür hat. Und den nicht ganz so einfachen Hund kann ich mir auch beim Superzüchter "einfangen" bzw. ihn dazu machen, wenn Mensch und Hund einfach nicht zusammen passen.
Mein persönliches Positivbeispiel:
Mein Großer: Ursprünglich aus Ungarn, Herkunft unbekannt. Sehr wahrscheinlich war er die ersten 7 Jahre seines Lebens ein Ketten-/bzw. Hofhund. Dieser Hund ist der absolute Traum! Ich würde ihn gegen nichts in dieser Welt eintauschen. Mir war bewusst, dass trotz realistischer und sehr positiver Beschreibung des Hundes Einiges auf mich zukommen könnte, doch wurden wir von dem Tierschutzverein super toll betreut und es war klar, dass wir bei Problemen niemals alleine dastehen würden. Die Hilfe gibt es dort auch Jahre nach der Vermittlung noch. So sieht für mich seriöser Tierschutz aus, den es öfter gibt, als man annehmen mag und der leider unter den vielen vielen schwarzen Schafen leiden muss.
Ich hoffe so sehr, dass sich bei dir, Jamie, alles doch noch in Wohlgefallen auflöst und du für dich auch dein eigenes kleines Positiverlebnis findest.