Hallo!
Hm...ich finde deinen Beitrag sehr interessant, da wir eine ähnliche "Situation" haben. Nur aus dem anderen Blickwinkel betrachtet.
Ich selbst habe einen recht selbstbewussten und ausgeglichenen Rüden im besten Alter. Hundebegegnungen werden stets höflich und souverän angegangen und auch abgeschlossen...wenn da nicht eine Ausnahme wäre.
Bei Peppi (der die Ausnahme darstellt) platzt dann auch meinem alten Herren hin und wieder der Kragen. Peppi ist einer dieser Hunde die eigentlich immer und überall ohne Leine laufen dürfen obwohl sie es definitiv nicht sollten. Zum Einen hört er absolut nicht auf Herrchen und Frauchen und zum Anderen würde ich ihn wirklich als bewusst provozierend bezeichnen.
Da wird dann so lange umkreist, hinterhergelaufen, in die Flanken gezwickt und gegrummelt, bis das Gegenüber richtig stinkig wird. Weiterlaufen, erste Dämpfer seitens der anderen Hunde/Halter etc. bringen nichts. Er hört nicht auf, bevor er nicht entweder von seinen Besitzern eigefangen wird oder einen schönen Streit angezettelt hat.
Erst vor ein paar Tagen hatten wir mal wieder so eine Begegnung mit ihm. Wir waren auf einem kleinen Nebenweg im Wald unterwegs, meiner angeleint. Ich schaue gerade zufälligerweise in Richtung Hauptweg...und wer kommt da in einem Affenzahn direkt auf uns zugefetzt? Richtig, der Peppi und keiner seiner Leute in Sicht.
Irgendwann kam dann doch mal sein Frauchen angeschlappt und die "Peppi-Hier-Trällerei" ging mal wieder los. Das hat den natürlich wenig interessiert. Statt zu seinem Frauchen zu laufen, setzt er sich mitten auf den Pfad und versperrt uns damit den Weg. Bis dahin war bei meinem alles in bester Ordnung, das hat ihn absolut nicht gekratzt.
Aber Peppi wäre nicht Peppi, wenn er nicht einfach nur da sitzen würde. Stück für Stück kam er dann immer weiter auf uns zu- natürlich nicht ohne sich zwischendrin immer wieder abzusetzten (ganz nach dem Motto: "Hö, ich sitz' doch nur hier rum"). Bei 10 m Abstand hat meiner dann optisch signalisiert, dass er doch so langsam den Rückzug antreten möge. Peppi war das Schnuppe und kam dann knurrend und buckelnd bis auf 2 Meter ran.
Für meinen war das dann doch zu viel des Guten und der verbale Däpfer kam promt. Der hat dann auch das Frauchen auf den Plan gerufen, die ihn dann glücklicherweise eingesammelt hat.
Ich weiß zwar nicht, wie alt Peppi genau ist, aber ich schätze ihn auf noch nicht allzu lange postpubertär. Scheinbar sucht er sich gezielt die relaxten und selbstbewussten Hunde zum Anpöbeln heraus. Bei Peppi ist das alles aber nicht mehr wirklich spielerisch, sondern vielmehr ein Zwischending aus "Mal schauen, was geht" und purem Ernst. Bei ihm vermute ich da ein gewaltiges Machogehabe und Kräftemessen dahinter. Da wird einfach ausgetestet, wo er steht. Und welche Hunde wären denn dafür besser als die alten Veteranen. ^^
So, wie du das beschreibst, hört sich das bei Carlos alles noch sehr spielerisch an. Das fände ich persönlich auch nicht allzu tragisch. Ich denke, er muss eventuell einfach noch lernen gerade die älteren Herrschaften richtig einzuschätzen und zu verstehen, dass ein "Nein" bei diesen auch ein "Nein" ist und nicht wie bei Gleichaltrigen auch gerne mal ein "Nein.....Hm...Okay, los, lass und spielen".
Finde es aber gut, dass du da ein Auge drauf hast. Einfach weiter beobachten und weiterhin bremsen, wenn es zu arg wird. Nicht dass die Situation doch mal kippt. Wenn er aber doch irgendwann Ernst aus seinem Gespiele macht, würde ich das sofort unterbinden. Die älteren Hunde und deren Halter werden es dir danken.
Liebe Grüße,
Eva