Beiträge von katinka62

    Ich bewundere auch alle Hundehalter, die immer so beherrscht bleiben können und vielleicht auch noch die Schuld fürs Fehlverhalten bei sich suchen bzw. Verständnis für den Hund haben, warum er nun gerade dies oder das tun oder so oder so reagieren mußte...


    Ich komm grad nach Hause, nachdem ich meine Tochter nur kurz zum Sport gefahren habe, und finde den gesamten hinteren Flur, wo sich Herr Hund aufhält, wenn er allein ist, vor, als hätte gerade die Bombe eingeschlagen. Er hat in meiner Abwesenheit alles von der Truhe gerissen, was drauf stand und lag, vermutlich um an meine Handtasche zu kommen, in der vermutlich noch ein bisschen Schoki oder ein Müsliriegel oder was anderes eßbares war. Selbige lag nämlich kopfüber auf dem Fußboden, der Inhalt (und das ist bei mir nicht wenig ;-)) überall verstreut. Eine Damenbinde lag zerfleddert herum, die Tampons hat er auch versucht zu killen.


    Ich hab die Bescherung gesehen, die Tür ziemlich laut zugeknallt und Herrn Hund ordentlich angeranzt, bevor ich den Kram wieder eingesammelt habe. Dann bin ich erstmal in die Küche zum runterkommen und hab ihn allein hinten im Flur sitzen gelassen.


    Klar ist es meine Blödheit, dass ich die Tasche da stehen gelassen habe, aber eigentlich mache ich das öfter und bisher ist noch nie was passiert. Als ich in der Küche saß, hab ich gelauscht, ob er nochmal da dran geht, aber es hat sich nichts getan - hab mir gewünscht, ich könnte ihn auf frischer Tat ertappen so wie vor einiger Zeit, als er sich vom gedeckten Tisch den Käse holen wollte ...Danach hat er das nämlich nie wieder gewagt.


    Leider hab ich gerade keine Ahnung, ob und wieviel Schokolade ich noch gebunkert hatte, weil ich aber immer die ganz Dunkle mit hohem Kakaoanteil esse, muss ich jetzt auch noch ein Auge drauf haben, wie es ihm im weiteren Verlauf des Abends und der Nacht geht.

    Ich bin im Moment etwas ratlos und auch genervt.


    Bei uns geht der große Nachmittagsspaziergang zur Zeit so, dass der ein Mix ist aus "Hund sein" dürfen, d.h. frei laufen und rumschnüffeln, bisschen Leckerli-Suchen und paar Gehorsamsübungen machen. Insgesamt sind wir so ne Stunde unterwegs. Zu Hause angekommen gibt's dann noch den Leckerliball gefüllt oder aber Futter suchen im Garten (bei gutem Wetter) und/oder den Kong, der meistens so befüllt ist, dass Herr Hund da ein bisschen dran arbeiten muss.


    Wenn wir das alles durch haben, ist er total aufgedreht und kommt für den Rest des Tages nicht mehr runter. Rennt von einem zum anderen, ist nur in Hab-Acht-Stellung, schafft es keine fünf Minuten, ruhig in seinem Korb zu liegen. Dabei müßte er doch eigentlich erst mal müde sein, oder? Und nachdem wir dann abends nochmal gegangen sind (ohne Spielkram, einfach nur laufen), steht er, wenn wir rauf ins Bett gehen, in seinem Korb und guckt uns an nach dem Motto "wie - hier passiert jetzt nichts mehr?". Er fügt sich dann (muss er ja) und wir hören zum Glück für den Rest der Nacht nichts mehr von ihm.


    Wenn wir Tage haben, wo wir fast nichts machen, weil das Wetter richtig schlecht ist oder wir keine Zeit haben, ist er insgesamt viel ruhiger und ausgeglichener. Aber ich kann doch nicht jeden Tag Sparprogramm machen, oder?


    Achso, es ist schon ein älterer Herr, irgendwo zwischen 11 und 12 Jahren.

    Gemacht hab ich es noch nicht, aber schon mal überlegt, es zu tun.


    Letztlich habe ich es bis jetzt nicht umgesetzt - der Aktionsradius von Herrn Hund ist während seines Alleinseins eher begrenzt (er hat nur den hinteren Flur zur Verfügung, wo sein Schlafplatz und seine Näpfe stehen) - ich würde allenfalls sehen, ob er schläft oder unruhig wandert oder vielleicht doch jault und weint (was ich nach sieben Jahren Alleinseins am vormittag nicht glaube).

    Bin kein Shopaholic (jedenfalls nicht für den Hund ;) ) und kaufe an Zubehör nur was, wenn was gebraucht wird (neue Decken, Kissen etc.).


    An Futterkosten haben wir einschließlich Leckerkram vielleicht 40 € im Monat (Bosch Senior).
    Tierarztkosten fallen zum Glück nur selten an, eigentlich nur einmal jährlich impfen, wenn wir nach DK. Ok, letztes Jahr hatte er Magenprobleme, da waren wir beim Notdienst und haben mal eben knapp 400 Euronen dagelassen.


    Spielkram kauf ich auch nur selten, Leckerliball, Kong, Zerrseil und Co. halten hier ewig.


    Ansonsten Steuern und Versicherung, aber da hab ich grad keine Größe parat.


    Achja, Herr Hund ist wadenhoch und bringt ca. 9 kg auf die Waage.

    Ich finde nicht. Die Hauptaussage war doch, dass man nach 9-10 Stunden Arbeit mit Fahrstrecke keinen Bock mehr habe, sich mit dem Hund zu beschäftigen (Beitrag von @Czarek) bzw. dass man als Vollzeitarbeitnehmer einen so voll geplanten Tag hat bzw. haben kann, dass man nur wenig Zeit für den Hund hätte (Beitrag von @katinka62). Das kann ich so einfach nicht unterschreiben. Und da hier auch Viele mitlesen, bei denen die Anschaffung des Hundes noch ins Haus steht, wollte ich das auch nicht so stehen lassen.
    Meiner Meinung nach ist das alles eine Frage der Organisation. Ich hatte heute zum Beispiel durchgehend von 7.45 Uhr bis 13.40 Uhr Unterricht, dann von 14 bis 16 Uhr Konferenz. Fahrzeit beträgt bei mir (wenn es gut läuft) eine gute Stunde. Wenn es schlecht läuft auch mal 1,5 Stunden. Trotzdem war Newton insgesamt mehr als 1,5 Std Gassi, d.h. hat sein "normales" Pensum erhalten.

    Klar, organisieren kann man alles, das meinte ich auch nicht. Wo ein Wille ist, ist immer auch ein Weg (allerdings habe ich im Gegensatz zu dir noch zwei Kinder, die ebenfalls einen Anspruch auf Ansprache und "Beziehungspflege" legen, wenn ich nach Hause kommen (auch, wenn sie schon im pubertären Alter sind). Allerdings wäre ich mir für mich persönlich nicht sicher, ob ich nach regelmäßigen Vollzeitarbeitstagen (die ich ja zum Glück nicht mehr habe) + Haushalt + Kinder noch aus vollem Herzen LUST auf Hundegassi und -bespaßung hätte oder das - vor allem wenn sich nach der Hundeanschaffung die erste Euphorie gelegt hat - das als lästiges Übel eben fix (und möglicherweise lieblos) erledigen würde, weil es halt sein muss. Und ich denke schon, dass eben diese Überlegung all diejenigen anstellen sollten, die beide Vollzeit arbeitenden einen Hund anschaffen wollen. Viele viele Jahre lang neben einem stressigen, langen Arbeitstag noch einem Hund gerecht zu werden, muss man vor allem auch WOLLEN, nicht nur es einfach organisatorisch hinkriegen (was irgendwie immer geht).

    Das Problem ist auch, ob man nach 9-10Std Arbeit und Fahrt überhaupt noch großartig Bock hat. Man kommt nach Hause, will erstmal selbst essen und duschen. Und da steht aber schon dieser Hibbel und wok beschäftigt werden. Nun muss man noch einkaufen, Auto in die Werkstatt bringen, nochmal zum Arzt o.ä. und deswegen marschiert man die Gassirunden so schnell ab wie möglich, Bespaßung im Akkord... Dann reicht dem Hund das irgendwie vielleicht nicht, dann macht das Gassi wegen Faxen auch keinen Spaß mehr.
    Am nächsten Tag kommt man wieder genervt aus der Arbeit, dann ist da dieser nervige Hibbel, dann muss noch so lang der Hund beschäftigt werden, obwohl noch dies oder das ansteht, außerdem regnet es und ist sowieso immer dunkel und man hat Hunger und will sich einfach nur hinlegen.
    Und dann plötzlich nervt der Hund nur noch und stresst, obwohl man ihn eigentlich lieb hat.


    Grad so erlebt und erzählt bekommen, ich hab mir einen möglichen Zweithund angesehen, der 6 Jahre alt ist. Aber nun geht's halt nicht mehr. Irgendwo kann man das ja auch verstehen. Es ginge! Klar ginge es mit Organisation, Arbeitsteilung, Disziplin. Aber Spaß hat man dann am Hund nicht mehr. Und der Hund auch nicht.


    Man muss halt wirklich wirklich Bock drauf haben. Sonst ist man selbst genervt und der Hund wird ganz automatisch nicht mehr so lieb behandelt.

    Genauso ist es.
    Ich musste grad gestern (unvorhergesehen) den ganzen Tag arbeiten statt mittags nach Hause zu gehen.


    Mit Einkaufen bedeutete das für mich, um fünf zu Hause zu sein. Hungrig, müde (weil in der Nacht davor auch noch schlecht geschlafen), kein Bock mehr auf nix. Haushalt wartete aber auch noch, wenigstens was gekocht werden musste und ne Ladung Wäsche muss auch noch durch. Dunkel und regnerisch war es außerdem und Tochter musste später noch zur Tanzstunde gebracht und abgeholt werden (nein, sie konnte nicht selbst fahren, Öffis gibt es hier keine und fürs Fahrrad ist es zu weit).


    Also nur ne Minirunde mit Hund, nachdem er morgens auch nur kurz war (machen wir morgens immer so). Nach dem Essen ist mein Mann dann noch mal ein Stückchen gegangen, aber der hatte auch einen vollen Tag hinter sich.


    Für mal nen Tag macht so ein Sparprogramm einem Hund, gerade auch wenn er alt ist, wohl nichts aus. Aber jeden Tag kann man das nicht machen. Und jeden Tag gegen seinen inneren Schweinehund an arbeiten und stundenlang ohne große Lust den Hund bewegen und bespassen, auch wenn man selbst lieber nur noch aufs Sofa möchte, bringt auch keinem was - weder dem Hund noch dem Herrchen/Frauchen.

    Ich glaube, vieles hängt auch an dem Wörtchen "würde".


    Viele hier wissen, was und wieviel sie für ihren Hund im Notfall tun und ausgeben würden.


    Für diejenigen, für die es eine (finanzielle) Grenze gibt - und zu denen gehöre ich auch - gilt diese möglicherweise nur solange, bis sie selbst konkret der der Situation stehen, in der es heißt "noch irgendwelche Mittel locker machen oder den Hund leiden/gehen lassen".


    Ich stell mich hier zur Zeit auch noch hin und sage "niemals würde ich meinen BMW verkaufen oder das Cabrio, das als Drittauto in unserer Garage in den Wintermonaten vor sich hin steht, niemals würde ich meine Eltern/Schwiegereltern/Freunde/Bekannte anpumpen, niemals würde ich ...". Wie das Ganze dann aussieht, wenn der Hund dann wirklich sehr krank ist und/oder ne OP braucht oder eben alternativ eingeschläfert werden müßte, weiß ich nicht, aber ich ahne, dass ich mich dann von meinem "niemals würde ich ..." sehr schnell verabschieden und Geld auftreiben würde. Die einzige Grenze, die es (vermutlich) gäbe, wären meine Kinder - denen würde ich nicht zumuten, tagelang nur noch Nudeln mit Sauce zu essen und trockenes Brot ohne alles, auf ihren Sportverein (und damit meine ich nicht Tennis oder Ballett) zu verzichten oder die Teilnahme an der Klassenfahrt , damit der Hund behandelt werden kann.


    Viele Dinge im Leben kann man erst entscheiden, wenn man in der konkreten Situation steckt. "Würde" (oder eben "würde nicht") ist manchmal sehr theoretisch.

    Ich bin ja bekanntermaßen auch keine Überhundehalterin, deren Leben sich hauuptsächlich um den Hund und dessen Wohlergehen dreht. Regelmäßig 10 Stunden allein bleiben müssen finde ich allerdings auch zu lange. Bei uns kommt das ganz selten mal vor, wenn ich wegen Vertretung ganztags arbeiten muss und beide Mädels acht Stunden Schule haben, also nicht mittags nach Hause kommen, und ich hab dann schon ein schlechtes Gewissen.


    Was mich interessiert - wenn ihr 10 Stunden außer Haus seid, d.h. vermutlich einen normalen Arbeitstag plus An- und Abfahrt habt, habt ihr überhaupt noch Bock und Energie auf und für ein ausgedehntes Hundeprogramm? Nach 10 Stunden allein will so ein Hund doch erstmal raus und sich ausgiebig bewegen - und bei mir ist das so, dass ich nach einem Vollzeitarbeitstag eigentlich erstmal nen Kaffee will und ne Runde aufm Sofa chillen, ein bisschen mit meinen Mädels quatschen und erstmal nichts mehr müssen. Mit dem täglichen Druck, dann noch stundenlang den Hund bewegen und bespaßen zu MÜSSEN, könnte ich nur sehr schwer leben (abgesehen davon, dass sich der Haushalt nicht allein macht, die Familie was zu essen haben möchte etc.). Wie geht es euch damit? Ich will hier keinen anmachen, es interessiert mich einfach ...