Wir haben unseren ersten Hund bekommen, als unsere Tochter 9 Monate alt war.
Ich wollte schon immer einen eigenen Hund haben, konnte es aber nie, weil ich Vollzeit berufstätig war plus 2 Stunden Fahrtzeit und keine Möglichkeit, den Hund mit ins Büro zu nehmen
Daher war die Elternzeit für mich schon immer DIE Gelegenheit, endlich einen Hund zu haben
Für mich kam allerdings nie ein Welpe in Frage. Dafür hatte ich ja schon das Baby
Wir haben also einen 7-jährigen Labrador aus einer Familie übernommen, die ihn leider abgeben musste (Kind schwer krebskrank, monatelange Krankenhausaufenthalte etc. ). Für die Familie natürlich sehr schlimm, für uns und den Hund aber ein Glücksfall. Er kannte Kinder, war (gut) erzogen, nervenstark, man konnte ihn problemlos überall mit hinnehmen, aber auch alleine bleiben war kein Problem.
Ich hatte außerdem ein pflegeleichtes Baby und viel Zeit. Wir waren täglich viele Stunden spazieren. Am Spielplatz habe ich ihn oft am Rand abgelegt und das konnte er auch gut für ein Stündchen aushalten. Wenn wir mal für 2-3 Stunden im Schwimmbad waren, blieb er einfach zuhause, das konnte und kannte er.
Wenn wir Tagesausflüge oder Urlaub ohne Hund gemacht haben, blieb er bei meiner Freundin oder meiner Mutter - die kannten sich alle gut und das war nie ein Problem
Da er "schon" 7 war und grundsätzlich durch die vielen Spaziergänge gut ausgelastet, kam er auch gut damit zurecht, wenn das Kind z.B. mal krank war und wir für ein paar Tage nicht so viel raus konnten.
Anstrengend war die Zeit, als der Hund alt und krank und unser zweites Kind gerade frisch geboren und im Gegensatz zum ersten viel am Schreien war. Aber wir haben einen großen Familien- und Freundeskreis, die uns und den Hund immer gut unterstützt haben
Als unser Sohn vier Monate alt war, mussten wir den Labrador einschläfern lassen. Ich war sehr sehr traurig, aber im Nachhinein glaube ich, dass es ein guter Zeitpunkt war, weil unser Sohn später oft krank und nicht ganz so pflegeleicht war
Unsere jetzige Hündin haben wir bekommen, als die Kinder 5 und 2 Jahre alt waren.
Auch sie war kein Welpe, sondern bereits 3 Jahre alt. Kannte Kinder, war gut erzogen, konnte überall hin mit - nur Alleinebleiben war und ist bis heute ein Problem. Das wussten wir aber vorher und können es gut organisieren. Sie ist sehr offen und herzlich zu allen Menschen und fühlt sich auch woanders und ohne uns wohl. Daher bleibt sie bei Tagesausflügen oder Urlauben ohne Hund bei Freunden oder meiner Mutter. Wenn wir mal ein paar Stunden am Tag weg sind, kann sie auch zu den Nachbarn.
Daher schränkt es uns nicht wirklich ein.
Vielleicht könnt ihr euch da ja auch ein kleines "Netzwerk" aufbauen und schauen, dass der Hund ein paar Leute kennenlernt, bei denen er betreut werden kann, wenn ihr mal ohne Hund sein wollt.
Und evtl. kommt ja auch bei euch statt eines Welpen ein bereits erwachsener Hund in Frage... Wenn man ein bisschen Zeit hat und auf den richtigen wartet, ist da bestimmt was dabei