Mir wird gerade jedesmal, wenn ich aus dem Stall heimgehe, das Herz schwer und schwerer.
Die Besitzerin von dem Paintbuben war ja schon immer mit mir nicht wirklich auf einer Wellenlänge und insofern war es für mich immer ein bisschen ein Eiertanz. Jetzt kam es zum (reinigenden) Eklat und sie möchte das nicht mehr mit der RB. Wir sind im Guten auseinander, wir sind einfach zu verschieden und wenn sie sich nicht wohlfühlt mit dem Arrangement, dann geht's halt nicht. Sagt mein Kopf.
Mein Herz sagt halt nun was ganz anderes. Ich möchte jedesmal weinen. Dieses Pferd hat sich, nachdem ich ihn jetzt eindreiviertel Jahre reite und bewege, so auf mich eingelassen. Geht an allem mit mir vorbei, obwohl er eigentlich gar nicht straßensicher war. Er vertraut mir völlig, wiehert und kollert mich zur Begrüßung an, kommt über die ganze Koppel her zu mir zum Aufhalftern und abholen. Letztens gabs ne liebevolle Rückenmassage von ihm.
Das Reiten ist mega. Er hört perfekt auf Stimme, und egal, wie die Besitzerin ihn erlebt, bei mir ist er fein reitbar und wunderbar zu sitzen.
Ich lieb dieses Pferd einfach so inzwischen und bin so traurig, dass ich ihn jetzt bald nicht mehr hab. Er wäre auch das erste Pferd, das ich mir vorstellen könnte zu kaufen, obwohl ich nie wieder ein eigenes Pferd wollte.
Ich weiß, so ist das halt wenn man RBs hat statt eigenem Pferd, aber gerade fühlt es sich einfach so unfair an.
Er steht so super da, hat eine top Figur bekommen, tolle Muskeln genau da wo sie sein sollen. Und das alles wird er wieder verlieren, wenn er wieder nur einmal die Woche eine Stunde durchs Gelände schlurt.
Andererseits bin ich auch erleichtert, weil es die letzte Zeit menschlich wirklich schwierig war Noch 4x hab ich ihn. Ach Mensch. Ich vermisse ihn schon jetzt.
Ich darf zwar woanders sofort einsteigen, auch eine Quarterstute und ein Criollo, aber da fange ich wieder bei Null an. Es hat sich einfach gerade so gut angefühlt, der Bub und ich. Ich bin echt in Trauer irgendwie. Sowas finde ich nie mehr.
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Das tut mir sehr leid und ich fühle mit dir
Meine allererste Reitbeteiligung (da war ich vielleicht so 10/11 Jahre alt) war eine kleine, freche, 4-jährige Ponystute. Gerade "angeritten" (es hat halt mal jemand drauf gesessen und ist nicht sofort abgeworfen worden ) und mit einer seeeeehr eigenen Meinung. Ich weiß nicht, wie oft ich zu Beginn abgestiegen bin aus Angst, sie könne an der nächsten Ecke umdrehen und nach Hause galoppieren. Oder einen Buckelanfall bekommen
Aber wir haben uns nach einigen Monaten zusammengerauft und sie ist später mit mir durch Dick und Dünn gegangen. Ich habe dieses Pony über alles geliebt
Wenn da nicht die Besitzer gewesen wären... die mich irgendwann nur noch mies behandelt haben - ich denke, heute würde man es Mobbing nennen. Nach einiger Zeit konnte ich das nicht mehr aushalten und habe sie sehr sehr schweren Herzens aufgegeben. Bis heute trauere ich ihr nach (sie lebt aber schon lange nicht mehr)
Es hat sich dann herausgestellt, dass die Besitzer - die anfangs trotz mehreren Angeboten meiner Eltern - kein Geld dafür haben wollten, dass ich die Stute reite - sie an andere Kinder gegen Geld "verliehen" haben, nachdem ich weg war. Praktisch, sie war ja dann ganz nett zu reiten und nicht mehr so schwierig wie zu Beginn
Zum Thema Hufschuhe: meiner trägt im Gelände hinten Renegades und auch bei der Stute meiner Mutter haben wir gute Erfahrungen damit gemacht. Verloren haben wir bisher so gut wie nie einen
Etwas glatt sind sie auf trockenem Gras, das ist das Einzige, was nicht so optimal - für uns! - daran ist.
Ansonsten wird sich bei uns einiges ändern in der nächsten Zeit - ich habe nämlich einen neuen Stall für meinen Dicken gefunden, in dem das Futter rationiert ist und er nicht mehr 24/7 fressen kann. Ich habe mich wirklich sehr sehr schwer getan mit der Entscheidung und ich bin noch immer nicht 100%ig sicher, ob es die richtige war... Aber das weiß man ja grundsätzlich leider immer erst hinterher
Mein Oldie bleibt am alten Stall stehen, ihm möchte ich mit seinen 32 Jahren keinen Umzug mehr zumuten. Zumal er fast blind und aufgrund der Arthrose nicht mehr ganz so gut zu Fuß ist.
Die Stallbesitzerin hat mir gesagt, dass ich auch mit dem anderen jederzeit zurückkommen kann, wenn es nicht klappt. Wir sind schon sehr lange gut befreundet und ich bin mir sicher, dass sie das auch wirklich ernst meint. Es tut gut, dieses Wissen im Hinterkopf zu haben und macht es etwas leichter, es mit dem neuen Stall "zu versuchen".
Theoretisch ist es für´s Pferd dort perfekt. Morgens und abends 1-2 Stunden Weide, danach alle drei Stunden Heuportionen. Ein riesiger Paddock mit mehreren Unterständen und Liegebereichen und 6 anderen verspielten Wallachen. Ein Roundpen, ein beleuchteter Reitplatz und schönes Ausreitgelände. Eine Stallbesitzerin, die all ihr Herzblut in die Pferdehaltung steckt.
Wenn da nicht die Fahrtzeit von 30min wäre... und die Tatsache, dass ich dann zukünftig zwei Pferde an zwei unterschiedlichen Ställen haben werde und somit zumindest an Zeit überhaupt nichts gewinne
Aber zumindest muss ich mir im Sommer nicht mehr jeden Tag Sorgen machen, dass ich mein Pferd mit einer Rehe von der Wiese hole. Ich muss mich und meine Reitbeteiligungen nicht mehr stressen, dass das Pferd unbedingt bei jedem Besuch körperlich ausgelastet werden muss. Vielleicht kann ich sogar einfach mal wieder mit ihm gemütlich durch´s Gelände bummeln! Oder mal einen Tag nur entspannte Bodenarbeit machen
Ich bin gespannt! Am 09.09. ist der Umzug geplant.