Eigentlich bringt es ja jetzt auch nix mehr, hier von seinen Erfahrungen zu schreiben oder Tipps zu geben, was man hätte tun können. Das Kind (bzw. der Welpe ) ist ja nun schon in den Brunnen gefallen und das Thema vermutlich erstmal vom Tisch
Dennoch kann ich gut verstehen, dass du das hier einfach mal aufschreiben und loswerden wolltest
Und ich kann auch deine Panik und das Gefühl der Überforderung in der akuten Phase absolut nachvollziehen.
Ich bin auch so ein Mensch, der unheimlich schlecht mit neuen, einschneidenden Situationen umgehen kann und schlafe dann z.B. oft nächtelang kaum, habe tagsüber Herzrasen und Magenschmerzen und würde am liebsten nur heulen. Hört sich jetzt wahrscheinlich nach nem ordentlichen psychischen Knacks an, aber das ist schon immer die Art meines Körpers und Gehirns mit solchen Situationen umzugehen
Bisher habe ich trotzdem alle gemeistert, kann aber gut verstehen, wenn jemand das nicht kann...
Und ich kann nur sagen - wenn man "so" ist, dann macht es auch keinen Unterschied, ob man einen Welpen oder einen erwachsenen Hund holt (weil das hier auch vorgeschlagen wurde).
Wir waren uns damals alle einig, dass wieder ein Hund einziehen soll und haben uns riesig gefreut! Wir wussten, dass Jessa ein großes Problem mit dem Alleine-sein hat, aber in der Theorie vorab lösten wir das locker
Dann kam unsere Maus... und konnte nicht mal alleine im Wohnzimmer bleiben, wenn ich die Kinder im Schlafzimmer nebenan ins Bett gelegt habe
Ein spontaner Arzttermin in der Woche drauf mit meiner Tochter - der Hund musste ungeplant eine Stunde alleine bleiben... und hat durchgehend gebellt, war fix und fertig mit den Nerven, als wir wieder kamen. Und ich war es auch! Ich dachte, das schaffe ich NIE. Die Praxis ist ja doch ganz anders als in der Theorie ausgemalt
Als Jessa dann noch meinen Sohn anknurrte, als dieser sie im Schlaf überraschte, hatte ich mehr als einmal die Nummer der Tierschutzorganisation ins Handy eingetippt
Tja und dann hat es sich Tag für Tag ganz langsam immer besser eingespielt. Mein Puls ging täglich etwas weiter runter und ich konnte es immer mehr genießen mit ihr (und sie wohl auch mit mir ). Wir gewöhnten und aneinander, lernten unsere Stärken und Schwächen kennen und heute ist sie die beste Bereicherung für unsere Familie, die wir uns je hätten wünschen können!!!
Natürlich ist in deinem Fall der neue Job sicher zusätzlich eine große Belastung. Alleine diese Situation löst wahrscheinlich schon ohne Hund die Angstzustände aus...
Aber was ich sagen will mit meinem - wieder viel zu langen - Text: es braucht oft auch einfach etwas Zeit, bis man sich auf eine neue Situation eingestellt hat und es genießen kann. Besonders dann, wenn ein Lebewesen mit im Spiel ist, das auch ebenfalls eingewöhnen muss.
Und JA, da muss man dann entweder "durch" und "die Zähne zusammenbeißen", oder man entscheidet sich dagegen