Beiträge von Birtingur

    Ich bin selbst ein Scheidungskind und wir waren regelmäßig jedes Wochenende bei unserem Vater - mit unserem Hund.

    Das war überhaupt kein Problem, der Hund kannte uns alle und wo wir waren, war auch sie glücklich.


    Ich verstehe nicht, warum man Kindern solche Wechselmodelle ohne mit der Wimper zu zucken zutraut und bei einem Hund so ein Theater macht.


    Wenn euer Hund kein mega gestresstes Nervenbündel ist, sehe ich darin überhaupt kein Problem.

    Seid vernünftig und erwachsen und schickt den Hund mit dem Kind. Da haben alle was von.

    Eigentlich bringt es ja jetzt auch nix mehr, hier von seinen Erfahrungen zu schreiben oder Tipps zu geben, was man hätte tun können. Das Kind (bzw. der Welpe ;)) ist ja nun schon in den Brunnen gefallen und das Thema vermutlich erstmal vom Tisch :ka:


    Dennoch kann ich gut verstehen, dass du das hier einfach mal aufschreiben und loswerden wolltest :streichel:

    Und ich kann auch deine Panik und das Gefühl der Überforderung in der akuten Phase absolut nachvollziehen.

    Ich bin auch so ein Mensch, der unheimlich schlecht mit neuen, einschneidenden Situationen umgehen kann und schlafe dann z.B. oft nächtelang kaum, habe tagsüber Herzrasen und Magenschmerzen und würde am liebsten nur heulen. Hört sich jetzt wahrscheinlich nach nem ordentlichen psychischen Knacks an, aber das ist schon immer die Art meines Körpers und Gehirns mit solchen Situationen umzugehen :pfeif:

    Bisher habe ich trotzdem alle gemeistert, kann aber gut verstehen, wenn jemand das nicht kann...


    Und ich kann nur sagen - wenn man "so" ist, dann macht es auch keinen Unterschied, ob man einen Welpen oder einen erwachsenen Hund holt (weil das hier auch vorgeschlagen wurde).


    Wir waren uns damals alle einig, dass wieder ein Hund einziehen soll und haben uns riesig gefreut! Wir wussten, dass Jessa ein großes Problem mit dem Alleine-sein hat, aber in der Theorie vorab lösten wir das locker |)


    Dann kam unsere Maus... und konnte nicht mal alleine im Wohnzimmer bleiben, wenn ich die Kinder im Schlafzimmer nebenan ins Bett gelegt habe :dead:

    Ein spontaner Arzttermin in der Woche drauf mit meiner Tochter - der Hund musste ungeplant eine Stunde alleine bleiben... und hat durchgehend gebellt, war fix und fertig mit den Nerven, als wir wieder kamen. Und ich war es auch! Ich dachte, das schaffe ich NIE. Die Praxis ist ja doch ganz anders als in der Theorie ausgemalt :skeptisch2:


    Als Jessa dann noch meinen Sohn anknurrte, als dieser sie im Schlaf überraschte, hatte ich mehr als einmal die Nummer der Tierschutzorganisation ins Handy eingetippt :pfeif:


    Tja und dann hat es sich Tag für Tag ganz langsam immer besser eingespielt. Mein Puls ging täglich etwas weiter runter und ich konnte es immer mehr genießen mit ihr (und sie wohl auch mit mir :tropf:). Wir gewöhnten und aneinander, lernten unsere Stärken und Schwächen kennen und heute ist sie die beste Bereicherung für unsere Familie, die wir uns je hätten wünschen können!!! :herzen1:


    Natürlich ist in deinem Fall der neue Job sicher zusätzlich eine große Belastung. Alleine diese Situation löst wahrscheinlich schon ohne Hund die Angstzustände aus...


    Aber was ich sagen will mit meinem - wieder viel zu langen - Text: es braucht oft auch einfach etwas Zeit, bis man sich auf eine neue Situation eingestellt hat und es genießen kann. Besonders dann, wenn ein Lebewesen mit im Spiel ist, das auch ebenfalls eingewöhnen muss.


    Und JA, da muss man dann entweder "durch" und "die Zähne zusammenbeißen", oder man entscheidet sich dagegen :ka:

    Das frag ich mich auch immer - was haben die denn für Vorstellungen?

    Dürfen nur Superreiche (von denen nur einer arbeiten muss) oder Arbeitslose Hunde aus dem Tierheim haben? :denker:


    Da hab ich von unserem TH hier auch schon die merkwürdigsten Dinge gehört.

    Dann müssen sie entweder auf ihren Hunden sitzen bleiben oder der Interessent ist gezwungen, zu (not-)lügen...?

    Dein Zwischenbericht klingt toll und macht mir Mut! Eine Frage habe ich noch (Also tausende, aber ich stell einfach nur mal eine ;) :( : Wie habt ihr das Abrufen vom Säuseln hinbekommen? Ich bekomme gerade so hin, dass Silver sich zwischendurch absetzt - aber wirklich ansprechbar wirkt sie mir da nicht. Ich würde es im Grunde auf Signal setzen wollen als Belohnung, wenn ich sie dann aber nur unter "ichwillabernochniiiicht" wieder raus kriege, finde ich bleibt ein Gschmäckle :)

    Das habe ich über einen Abbruch trainiert.

    Mittlerweile reicht idR ein strenger Blick oder ein "weiter" und dann lässt sie es.

    Guten Morgen zusammen :winken:

    Ich wollte mal einen kleinen Zwischenstand geben =)

    Ich habe das Programm deutlich heruntergefahren:

    Wir gehen morgens um 7 Uhr ca. 30 min spazieren. Danach arbeite ich bis ca. 14 Uhr und Jessa schläft.
    Wenn ich Feierabend habe, spiele ich meist so 10 Minuten mit ihr im Garten (Bällchen und/oder bisschen Zergeln oder Leckerli suchen).

    Gegen 16 Uhr drehen wir dann nochmal eine Runde, ca. 60 min.
    Abends dann nur nochmal schnell Pipi vor dem Schlafengehen.

    Zweimal die Woche kommt sie mit mir zu Stall und spielt dort ausgiebig mit dem Hofhund. Dafür fällt aber die 16 Uhr Runde aus.


    Am Wochenende sind wir immer mal etwas länger unterwegs, auch mal im Wald oder an für sie fremden Orten.
    Dafür aber sonst nichts.


    Fahrrad fahre ich nur noch selten mit ihr. Vielleicht so 1x die Woche statt der 16 Uhr Runde und dann auch nur 30 min.


    Insgesamt hat sich die Situation sehr gebessert. Anfangs bin ich nur mit Schleppleine im wildärmsten Bereich unterwegs gewesen und habe sehr viel am Gehorsam gearbeitet (Sitz, Bleib, Rückruf, Warten, ...).
    Mittlerweile darf sie wieder frei laufen, aber sehr engmaschig kontrolliert (das war sicher auch ein Problem - sie lief oft einfach nur noch mit und ich habe ihr kaum Aufmerksamkeit geschenkt... sie war ja immer brav :pfeif:) und ich scanne regelmäßig die Felder ab.


    In den Wald und sehr wildreiche Feldgebiete bin ich bisher noch nicht wieder gegangen (auch nicht angeleint). Muss auch erstmal nicht sein ;)

    Was neu dazugekommen ist: sie findet jetzt auch andere Hund auf Entfernung spannend. Einmal ist sie mir entwischt und zu einem hingerannt, weil ich gar nicht damit gerechnet hatte, dass sie da überhaupt Interesse dran hat - das war bisher nie so. Aber nun wird auch das streng überwacht |)


    Ja, also alles in allem bin ich recht zufrieden.

    Die ersten Tage/Wochen waren anstrengend, denn da hat sie ständig im Haus nach Action verlangt und ich musste erstmal lernen, sie da zur Ruhe zu zwingen statt ihr nachzugeben und das Gefühl zu haben, ich müsse ihr Beschäftigung bieten.
    Zwischenzeitlich ist sie deutlich ruhiger geworden, allerdings macht sie mich vor der Mittagsrunde dann doch deutlich darauf aufmerksam, dass jetzt ihre Zeit ist :D Aber das ist ja auch okay, finde ich!


    Soweit so gut... jetzt nur nicht wieder nachlässig werden beim Spazierengehen :pfeif:
    Alles in allem denke ich, dass viele Faktoren zur Besserung beigetragen haben und der Jagdtrieb vermutlich nie mehr weggehen wird. Aber wir haben´s ganz gut im Griff - zumindest solange wir sehr aufmerksam sind. Mein Wunsch ist weiterhin, dass wir irgendwann auch im Wald wieder frei und entspannt spazierengehen können. Ob´s wahr wird... wir werden sehen :tropf:

    Vielen Dank nochmal für eure vielen Tipps und Anregungen!

    Gestern hab ich Jin mit zum Einkaufen genommen. Erst dm, da muss Hundchen im Auto bleiben. Dann weiter zum Fressnapf. Dort angekommen fällt mir, gerade als ich reingehen wollte auf: ich hab Jin vorher gar nicht pinkeln lassen :shocked: wir sind direkt aus der Wohnung ins Auto. Zum Glück gibt es auf dem Fressnapfparkplatz kleine Grünstreifen, da konnte Jin sich dann erleichtern - hätte peinlich werden können :ops:

    Mal schön gegen das lose Futter markiert... :pfeif::lol: