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Hierzu ein Tipp: "Beruhigen" klingt für mich nach ruhig auf sie einreden, vielleicht streicheln etc.? Das würde ich nicht machen. Damit gibst du ihr das Gefühl, dass die Situation wirklich beängstigend ist.
Am Besten reagierst du bei so was gar nicht großartig. Wenn sie Schutz sucht, biete ihn ihr auf jeden Fall, das ist richtig. Aber dabei fröhlich bleiben, einfach weiter machen, als wenn nix wäre. Vielleicht ein kleines Spielchen kurz danach zum Stress abbauen oder so.
Das kann ich nur bestätigen. Biete ihr durchaus den Schutz, lob sie wenn sie zu Dir kommt oder ruf sie in dem Moment (also wenn sie unterwegs ist) sogar noch zusätzlich und lob sie dann, ist ein super Abruf-Training. Und keine Angst, sie verbindet nicht das Lob mit Angst haben, sondern mit Dir, mit dem zurück kommen, mit Deinem Schutz und das ist gut. ABER ja nicht betüddeln, auf den Arm nehmen oder sonst irgendwie 'beruhigen', sondern gib ihr das Gefühl, dass da 'doch gar nichts ist/war'. Zuviel betüddeln wenn sich Hund mal erschreckt bestätigt die Angst und damit erziehst Du Dir 1. einen Angst-Hund und zweitens kommt beim Hund ev. durch das 'beruhigen' an: 'Ja, da ist was schreckliches, ich hab auch Angst' und das ist das allerschlimmste, was Du vermitteln kannst. Du bist als 'Rudelchef' IMMER (selbst)sicher und souverän, auch wenn die Situation Dich in Wahrheit selber vielleicht verunsichert (bei anderen, großen Hunden z.B.) und behältst den Überblick.
Klappt bei Lilly, die sich am Anfang wirklich vor allem erschreckt hat, echt toll, mittlerweile weicht sie nur mal bei nem seeeehr lauten rappelnden LKW oder sehr ungestümen fremden Hunden (die der Besitzer dann selbst meist nicht im Griff hat) zurück - da geh ich dann zügig weiter und ruf sie besonders freudig und aufmunternd und sobald sie kommt wird sie ausgiebig gelobt.
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Pass nur auf, dass du nicht mit ihr schimpfst, beim Wegmachen. Sie kann mit 5 Monaten noch nicht so lange einhalten. Sie macht das nicht um dich zu ärgern. Ich finde es okay zu zeigen, dass einem das nicht gerade Spaß macht da zu putzen, aber Hundi macht das nicht mit Absicht, ganz sicher nicht
Bitte bitte, nicht ausschimpfen... Auch nicht 'so ein bisschen'. Du würdest doch auch mit nem Baby nicht schimpfen, weil es seine Windel vollpinkelt oder? (In dem Fall darf man durchaus mal etwas 'vermenschlichen', so anders ist das nämlich gar nicht)
WENN sie das so vor Deiner Nase macht, schnapp Sie Dir noch bevor sie fetig ist und geh mit ihr raus und wenn sie dann draußen macht, ist Party angesagt. Wenn Du es nicht schaffst oder grade nicht raus kannst, ignorieren, ihr am besten auch nicht dabei zusehen und es kommentarlos wegmachen.
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Es kann aber auch sein, dass es Freude/ Aufregung ist, wenn sie dich sieht. Oder dass sie eben mit dir verbindet, dass es raus geht. Nochmal: Es ist keine Absicht dahinter, das ist vermenschlicht
Selbst vermenschlicht wäre es keine Absicht, wenn man es mit dem richtigen Entwicklungs-Niveau vergleicht - nämlich einem grade sauber werdenden 2jährigen Kind oder gar einem Baby. Da käme man doch auch nicht auf die Idee, dass es Absicht ist oder das Kind einen damit ärgern will...
Das mit der Aufregung + Freude kann ich bestätigen, hat der Rüde meiner Freundin, als die hier zu Besuch war auch gemacht, vor allem beim Spielen. Hab da einfach etwas Geduld.
Wenn es bei Deinem Mann klappt - frag den doch mal, wie er das macht. Wichtig ist nicht nur 'ein Stückchen Wiese', sondern eine entspannte, eher ruhige Umgebung ohne viel Ablenkung, ein wenig 'Verweilzeit' (grade bie ner Hündin) und die nötige Entspannung, die man mit Bewegung + Spiel gut erreicht. Lilly macht morgens zwar immer sehr schnell (nach 3-4 Minuten laufen sobald wir an ihrem 'Stammplatz' sind), tagsüber braucht sie aber schon mindestens ne halbe Stunde Spaziergang, selbst wenn sie vorher angezeigt hat.
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Hunde sind normalerweise gerne bei ihrem Rudel. Da wundert es mich nicht, dass sie nicht tagsüber länger im Schlafzimmer ist. Hat sie da wo ihr euch aufhaltet auch einen Platz, wo sie sich hin zurückziehen kann?
Auch das kann ich nur unterstreichen - unbedingt in jeden Raum ein Hundekörbchen oder eine Decke, bei großen Räumen auch mehrere. Und der Korb - wo steht der? Neben Eurem Bett? Am besten sollte der auf der Seite der Haupt-Bezugsperson stehen und das recht nahe beim Bett für den Anfang. Lilly hat sich ganz am Anfang auch im Wohnzimmer lieber auf den Teppich vor dem Sofa direkt bei meinen Füßen als in das nur nen Meter weiter stehende Körbchen gelegt. Und nachts nimmt sie immer einen meiner Hausschuhe mit in ihr Körbchen als Ersatz für meine direkte Nähe. (da darf sie es auch, sonst sind Schuhe verboten)
Mittlerweile liegt sie auch mal irgendwo etwas entfernt und bleibt liegen, wenn ich z.B. in der Küche was mache, mir was zu trinken hole etc. Und wenn ich mit Geschirr scheppere, verzieht sie sich ins Schlafzimmer.
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Bürsten mochte meiner am Anfang auch gar nicht. Ich habe dann immer sofort belohnt, wenn er sich einen Moment gut verhalten hat. Die Zeiten werden langsam immer länger und er konzentriert sich richtig, nicht nach der Bürste zu schnappen. Ich versuche halt auch extra, dass es nicht ziept.
Für den Hund reicht es absolut nur abzutrocknen! Anjou habe ich noch gar nicht gebadet. Baden würde ich nur, wenn sie für die Wohnung einfach viel zu dreckig ist. Zu selten gibt es da fast nicht. Aber wenn sie wirklich schmutzig ist, dann duscht sie ruhig mal ab. Vielleicht auch mal nur die Füße oder nur mit klarem Wasser. Dann lernt sie das Ganze auch erst mal weniger dramatisch kennen.
Das mit dem Abtrocknen kann ich bestätigen. Reicht völlig, damit bekommt man das Fell auch gut sauber. Am besten lauft ihr am Ende der Runde noch ein Stück ne ruhige Straße mit gemähtem Seitenstreifen lang, damit sie trocknen kann, dann kann man den Dreck einfach abbürsten oder rausstreicheln.
Wegen der Bürste: Wie habt ihr denn angefangen, sie daran zu gewöhnen? Mir klingt das, als würdet ihr die Kleine, die ja erst 2 Tage bei Euch ist einfach schnappen und komplett durchbürsten. Da wundert es mich nicht, dass sie das stört, sie hat eh noch kaum Vertrauen und wird dann mit Geziepe gequält....
Ist das ständige Bürsten wirklich soooo unbedingt nötig? Tut es nicht auch ein 'handbürsten' - sprich gründlich durchkraulen für den Anfang?
Die Bürste würde ich erstmal weglassen, bis sie genug Vertrauen zu Euch hat und dann spielerisch einbringen. Spielen mit der Bürste in der Hand ist durchaus erlaubt! Dabei immer mal wieder kurz damit übers Fell streichen oder sogar leicht (möglichst ziepfrei!) durchbürsten und das allmählich steigern. Sonst wird sie es womöglich auf ewig hassen.