Ich denke mal, das große Problem ist, dass durch diverse Hunde-Doku-Soaps, Hunde-Psychologen, einiger Bücher, die Ansprüche vieler Tierheime / Tierschutzorganisationen und ja, nicht zuletzt auch das Forum, bei vielen HH der Eindruck entsteht, jeder Hund müsste das auf ihn genau zugeschnittene 'ideale Leben' führen dürfen (egal ob der eigene oder der eines anderen HH, der vielleicht grade ein paar mehr Kompromisse machen muss).
Seien wir doch mal realistisch:
Das ist schlicht und einfach unmöglich. Wer von uns führt denn selbst das 'ideale Leben' ohne Kompromisse und 'Kämpfe' ab und an? Wer kann es auch nur seinen Kindern bieten? Und wer würde, wenn es halt grade nicht perfekt geht, der Sohn halt nicht die teuersten besten Fußballschuhe bekommen kann, sondern nur die aus dem Discounter, die Tochter mal keine Markenjeans und den neuesten Modeschmuck bekommt, sondern mit den billigen leben muss, seine Kinder zur Adoption frei geben - vielleicht hat man ja Glück und es kommt ein Millionär vorbei, der das Kind will und ihm mehr bieten kann (wobei es da dann ev. an was anderem fehlt). Sicher, so Mensch-Hund-/Mensch-Kind-Vergleiche 'hinken' immer etwas, machen aber einfach etwas leichter deutlich, worauf ich damit hinaus will:
Wir leben nicht in einer idealen Welt und wir alle müssen Kompromisse eingehen - und ja, auch unsere (Haus-)Tiere müssen das!
Also: Wenn man nicht gerade die 'eierlegende Wollmilchsau' der Hundehalter als Alternativ-Zuhause für seinen Hund hat, sollte man sich doch gründlich fragen, wieviel 'ideale Bedingungen' der Hund wirklich braucht und was man selbst denn tun kann, um etwas 'erträglichere' Kompromisse zu schaffen. Und man sollte immer abwägen, wieviel der Hund durch eine Abgabe wirklich gewinnen würde und ob sich dafür Aufwand, Streß und Umstellung (aus Hundesicht!) wirklich lohnen. Dabei bitte realistisch bleiben, auch wenn wir 'irren' HH vielleicht alle irgendwo von der 'idealen Welt' für unsere Vierbeiner träumen.