Ich bin selber ehrenamtlich im Tierschutz aktiv und kenne daher eher die andere Seite - wobei ich in die Vermittlung selbst nicht eingebunden bin und dazu nicht viel sagen kann -.
Wegen der Spenden: Das werden wohl im meisten Fall Missverständnisse sein. Beispiel Futterspenden: Insbesondere bei geöffneten Trockenfutter ist nicht kontrollierbar wie alt es ist und um welches Trockenfutter es sich handelt, auch nicht ob Motten oder Milben oder was auch immer sich darin befindet. Deshalb wird das im Regelfall abgelehnt und nicht aus Undankbarkeit. Letztendlich verursacht es sonst unnötige Abfallkosten (es wird versucht, da zu sparen wo es geht).
Wegen der Decken: Jedes TH hat da wahrscheinlich seine eigenen Anforderungen. Ich denke in den meisten Fällen, geht das "Danke" einfach unter. Da müssen kranke Tiere versorgt, Zwinger gesäubert, Telefonate geführt etc. werden und dann kommt jemand spontan dazwischen.. da kann es mal untergehen. Die Unfreundlichkeit ist natürlich trotzdem nicht zu entschuldigen, aber ehrlich gesagt, ist die Arbeit die die Tierpfleger leisten eine sehr harte und durchaus sehr gefährliche, die meines Erachtens in keinem Verhältnis zu dem Lohn, den sie bekommen steht. Das heißt auch, dass man sich die Pfleger nicht groß aussuchen kann...
Wegen der Vermittlung: Es ist nicht zu unterschätzen, wie viele Menschen in ein Tierheim kommen und meinen direkt alles besser wissen zu können oder mit der EInstellung "ich- habe- alle- Hunde- hinbekommen" auftreten. Vermittlung hat auch immer etwas mit einem Bauchgefühl zu tun und wenn man einen wirklichen Problemhund vor sich hat udn ihn beschreibt, der Interessierte aber immer nur "ja ja, das kriegen wir hin" sagt, hat man nicht das Gefühl, dass er die Probleme ernst nimmt. Wie soll man ihm dann guten Gewissens einen potentiell gefährlichen (z.b. weil Übersprungshandlungen) Hund überlassen?
Manchmal muss man die Hunde fast schon schlecht machen, weil die Interessenten einfach eine extreme "Rosa-Rote-Brille" aufhaben. Nachher könnten sie schwören, dass man ihnen nichts von der einen oder anderen Macke erzählt hätte. Zum Beispiel wurde ein Hund, der aus dem Ausland stammte, nach 3 Tagen wegen fehlender Stubenreinheit zurückgegeben, obwohl in der Beschreibung stand, dass er vorher nie in einem Haus gelebt hatte und es sicher auch in dem Vermittlungsgespräch angesprochen wurde...
Es gibt viele Geschichten, die man da erzählen könnte..
Aber es gibt natürlich auch die Fälle, in denen wirklich einfach kein passender Hund da ist. Bestes Beispiel ist der Familienhund, der zu Kleinkindern und Katzen soll. Man kann Glück haben und findet ihn, aber er ist meistens nur sehr selten da. Da muss man einfach klar sagen, dass nichts Passendes da ist. Und "kinderlieb" ist nicht gleich "kinderlieb": ein Hund mag vielleicht Kinder nicht in seinem Haus, aber draußen oder mag vielleicht Grundschulkinder, aber keine KLeinkinder... Man sollte da einfach auch auf die Mitarbeiter des Tierheims vertrauen.
Schließlich tragen sie die Verantwortung für diese Entscheidung!
Ich will damit nicht die Unfreundlichkeiten und Geschichten, die hier erzählt worden in Abrede stellen oder relativieren, sondern nur einen kleinen Einblick in die andere Seite geben...
Ich finde es sehr schade, dass eigentlich alle das Beste für die Tiere wollen und doch immer Missverständnisse entstehen.