Man kann klassische und operante Konditionierung NICHT trennen.
Bei allem was man "bewußt" lernt, lernt man auch automatisch eine Emotion mit. Dagegen kann man sich nicht wehren.
Bei allem, wo man "emotional" was lernt, lernt man automatisch Verhalten mit.
Man kann in Trainingssituationen sich (sich selber als "Lehrer" eines "Schülers") mehr auf das eine oder das andere konzentrieren, und möglicherweise fällt dann auch eins mehr ins Gewicht als das andere - so hoffen wir jedenfalls. Aber wirklich zu trennen ist es eben nicht.
Ist doch auch ganz logisch.
Angenommen, wir bringen dem Hund "Sitz" bei und angenommen wir reduzieren verschiedene Trainingsmethoden jetzt einfach mal nur auf "bekomme tolle Sachen dafür" und "hmmpf doof" (ich beschreibe mit Absicht nicht den genauen Trainingsweg, denn darum gehts mir grad nicht).
Bei beiden lernt der Hund, dass "Sitz" bedeutet, den Poppes zu Boden zu senken und die Vorderbeine senkrecht stehen zu lassen, gell? Operante Konditionierung.
So weit so klar.
Aber es gibt auch eine klassische Komponente dabei, denn bei der einen Methode findet der Hund "Sitz" ziemlich gut, weil es dann "was tolles" dafür gibt. Bei der anderen Methode erinnert sich seine Amygdala daran, dass es irgendwann im Zusammenhang mit "Sitz" dieses "hmmpf doof" gab. Das ergibt zwei unterschiedliche emotionale Reaktionen auf das gleiche Signal - nur wegen zweier unterschiedlicher methodischer Herangehensweisen.
Es knüpft sich immer eine klassische Konditionierungs-Komponente rein, ob wir nun wollen oder nicht. Das einzige, was wir beeinflussen können ist, WELCHE emotionale Reaktion wir da reinverknüpfen.
Das ist übrigens einer der Gründe, warum sich die Leute die Köppe über Trainingsmethoden zerkloppen - denn eigentlich könnte es ja wurscht sein, Hauptsache, der Hund setzt sich hin.
WEIL sich der olle Povlov aber von unseren Schultern nicht runtermacht, macht es aber eben einen gewaltigen Unterschied.
So, ich dann auch OT-Ende