Beiträge von Shoppy

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    weil Lino im Denken und verknüpfen nicht besonders helle ist


    Gegen klassische Konditionierung kann man nicht "gegen an denken" - selbst Intelligenzbolzen nicht...

    ich krieg da 22/kg raus. War das die Einstiegsdosis (da sind meines Wissens 10/kg empfohlen).


    Ich würde die Symptome mit dem verschreibenden TA besprechen. Ich glaube nicht, dass sich das Verhalten/Befinden des Hundes erst verschlechtern sollte.


    Ich würde evtl auch noch mal genau auf etwaige Herzprobleme checken lassen.

    Wozu ablenken?


    Ich hab so ein Ressourcenschweinchen, dem gehört ALLES - incuding ME. Der Gandhi schickte den Crispel mit einem dezenten Augenaufschlag aus dem Zimmer. Jetzt könnte man argumentieren: wieso, ist doch alles Tutti. Keiner wird verletzt, keine Haare fliegen, kein knurren, keine Zähne werden gezeigt.... Ja, wundervoll. Leider würde der Crispel so seine Tage im Schlafzimmer verbringen, während Prinz Protz hier unten regiert.


    Statt dessen hat er gelernt, dass das Auftauchen von Crispel (und anderer Hunde) was ganz großartiges ist, denn es kündigt meine Aufmerksamkeit für ihn an (was der funktionale Bestärker ist denn darum geht's ihm ja, dass ich seins bin, seins allein, du sollst keinen anderen Hund haben neben Gandhi!!!!). Ich kündige ihm sogar an, wenn der Crispel kommt, bzw. frage ihn, wo der Crispel denn ist, damit er auch ja kapiert, weswegen er da gerade so eine wundervolle Massage bekommt.
    Schöne Sachen, die er haben will, passieren, WEIL der andere Hund da ist. Und nicht, weil er den anderen Hund (wie "nett" auch immer) vertrieben hat.

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    Unser Problem ist derzeit, dass es trotz Medikation von Stunde zu Stunde immer schlimmer wird. Ich habe keine Besserung erwartet in der kurzen Zeit, aber dass es sich kontinuierlich verschlimmert und ich mittlerweile sogar Angst habe, dass der Hund mir bald kollabiert, weil sie sobald ich sie anspreche sofort von 0 auf 100 schießt, macht mich einfach total fertig.
    Kann es tatsächlich sein, dass die Medikamente erstmal eine so krasse Verschlechterung ihres Verhaltens bewirken, bevor es sich einpendelt?


    Wie ist die Dosierung pro Kilo Körpergewicht und wird diese Menge auf einmal gegeben?


    Es klingt ein bisschen nach Überdosierung

    hm. Also ich persönlich finde den Begriff "Eifersucht" in der Situation sehr viel angebrachter als "Dominanz".


    Wenn man schon weiß, dass ein Hund dazu neigt (und das scheint ja der Fall zu sein, gell), dann kann man daran arbeiten, dass der Hund solche "Eifersuchts"-auslösende Situationen nicht mehr aus so dramatisch empfindet. Im Grunde genommen handelt es sich um nichts weiter als ein Streit um Ressourcen: der eine Hund will nicht, dass der andere Hund an die Ressource kommt.
    Und schon kann man sehen, wie man daran arbeiten kann. Klar "können" Hunde das auch "unter sich regeln" - nur ist man als Mensch dann vielleicht nicht so mit dem Ergebnis einverstanden, wenn nämlich daraus ein ernsthaftes Intermezzo wird, weil eben nicht einer gleich nachgibt.


    Wenn ich also schon weiß, dass z.B. um eine Hündin eine Konkurrenz-Situation entstehen kann, lasse ich erst nur den einen Hund hin - und belohne den anderen dafür, dass er fein bei mir ist (wenn nötig angeleint).
    Dann ruf ich den einen zurück (leine nach Bedarf an) und schick den anderen zum spielen und belohne dann den ersten dafür, dass er "erträgt", dass nun der andere mit "seiner" Flamme spielen darf. Dann kann man wieder wechseln, und so weiter...


    Tolle "Werkzeuge" in solchen Situationen sind das Entspannungssignal, weil man damit schön eine Eskalation unterbrechen kann. Ein gut funktionierender Rückruf ist auch immer das feines - rechtzeitiges zurückrufen kann auch wunderbar geeignet sein, eine Eskalation zu verhindern.
    In solchen Situationen arbeite ich ungern mit Bestrafung, weil ich dann zu dem "Doofen" (der andere Hund geht an das (Objekt/Subjekt der Begierde) noch einen weiteren Grund für negative Emotionen mit der Situation verknüpfe. Wenn ich aber möchte, dass der Hund es nicht mehr schlimm findet, dass auch ein anderer Hund sich mit "seinem" Dings beschäftigt, ist das komplett kontraproduktiv.


    Ja. Hunde können solche Situationen auch alleine regeln, ich finde es aber besser, ihnen dabei zu helfen, einen entspannteren Weg dabei zu wählen =)

    Ich bin auch für "Entspannen an aufregenden Stellen". Der Hund verknüpft sonst den Ort mit hohem Erregungsniveau - die gute alte klassische Konditionierung...


    Ich würde ein bißchen aufpassen im Impulskontrollübungen ausserhalb des Kontexts, indem ihr sie braucht.
    Impulskontrolle ist nämlich eine endliche Ressource des Gehirns, die sich im Laufe des Tages aufbraucht - und wenn ihr die für "Spielchen" mit Bällchen oder anderweitig verballert, ist halt eventuell nicht mehr genügend davon in der Situation, für die ihr die "übt" da... ups.
    Ausserdem überträgt Hund eine Impulskontrollübung, die er an einem Ball oder ähnlichem geübt hat, nicht auf "reale" Impulskontrollaufgaben.


    und noch ein Punkt zur IK: beim Lernen von IK bleibt Frust nicht aus. Mit anderen Worten: viel Impulskontroll-Übungen = Viel Frust
    Frust ist der kleine Bruder von Aggression.


    Ich weiß nicht, wie das bei Euch ist, wenn ich gefrustet bin, geht meine Impulskontrolle in den Keller :hust:


    Ich übe daher IK nur in "Realsituationen" und ansonsten nur soweit, wie ich es unbedingt benötige.
    Ich will z.B. kein "Warte am Futternapf" - ich will den ohne Unfall zu Boden lassen können, es ist mir aber sowohl egal, welche Körperhaltung der Hund dabei ein nimmt, noch lasse ich ihn dann auch noch warten, bis er ran darf.
    Wenn ich die Hunde in den Garten lasse, müssen die nicht an offener Tür warten - ich shape mir schrittweise ein "vier Pfoten auf der Stelle" heraus - mir reicht es, wenn ich unfallfrei zur Tür komme, die Hunde um mich rum stehen, wenn die Tür aufgeht, und dann dürfen die in den Garten rennen, ohne blödes rumwarten. Es ist ein Kompromiss zwischen meinen und ihren Bedürfnissen, im Hinblick darauf, dass ich mehr von ihrer IK beanspruche, wenn ich mit ihnen in der Umwelt unterwegs bin. Und der Gandhi mit seinem Auto-Fetischismus mut RICHTIG viel IK leisten. Da verschwende ich mir das nicht an sinnlosem Rumgespiele.


    Reizangeln spielen wir auch - aber wir spielen daran hetzen, fangen, zergeln. Ich nutz das nicht um IK zu üben. Da er keine Autos hetzen darf (mein Bedürfnis), darf er eben den Reizangellappen hetzen (sein Bedürfnis)...



    Ich hab übrigens zwei AJTs bei pia gemacht, und inzwischen drei Webinare von ihr gehört, und finde, sie entwickelt sich in komische Richtungen.


    Falls jemand ein gutes AJT-Seminar sucht, sollte er nach Ute Blaschke-Berthold, Anja Fiedler und Boris Boochs googlen. Bei Boris hab ich eins grad frisch im Juni hinter mir - und das gefällt mir um Klassen besser, als die aktuellen Sachen von Pia und Ariane.

    Bei Gandhi habe ich kleine Veränderungen sofort bemerkt, zum Beispiel ist er nach dem aufwachen/wenn es raus gehen sollte, nicht mehr Kopflos mit selbigem gegen Wände, Türen oder Möbel gerannt. Alles andere kam dann natürlich langsamer. Wenn er allerdings morgens wieder so aufgestanden ist (gegen Sachen rennend) habe ich das als Zeichen genommen, dass ich die Dosis wieder erhöhen muß. So haben wir uns dann langsam an unsere Dosierung rangetastet, die eine Weile lang bei je 1,5 Forthyron 400 morgens und abends lag. Inzwischen habe ich ihn allerdings auf wieder auf 200 morgens und abends runtergeschlichen, das scheint derzeit zu reichen.


    Bekommt Dein Hund das Thyroxin in einer Gabe? In welcher Dosierung /Kg Körpergewicht?




    Ich würde derzeit mit Schleppleine arbeiten.
    Ausserdem würde ich ein Entspannungssignal einführen.


    Für die verschiedenen Sachen, auf die sie reagiert würde ich mit Zeigen und Benennen arbeiten. und eventuell ist die Einführung des Geschirrgriffs nicht die schlechteste Idee.



    jap, da gibts ganz viele Möglichkeiten.
    Zum Beispiel kannst Du auf den anderen Hund zu pendeln. Das ist am Besten erstmal unter kontrollierten Bedingungen (also mit einem instruiertem Trainingspartner) zu üben: den stellst Du Dir in der Distanz auf, die Dein Hund noch zum Gähnen findet. Dann gehst Du ein paar Schritte auf den anderen (stationären) anderen Hund zu. (Sogar das kann man noch von "leicht bis schwieriger" variieren: ein liegender Hund, der in die abgewandte Richtung guckt ist leichter, als einer der liegend in Eure Richtung guckt. Sitzen ist leichter als stehen, etc - da kannst Du also alles mögliche durchvariieren)
    Clicken, wenn Du Deine jeweiligen dichtesten Annäherungspunkt* erreichst, umdrehen, weggehen, Keks geben, Entspannungspause.
    *wo der ist, kann man nicht genau sagen. Ich würde ganz konservativ anfangen und erstmal drei bis vier Schritte machen, steigern geht immer. Wenn man gleich zu schwierig anfängt, werden die Folgeversuche halt bissi schwieriger, weil das Erregungsniveau schon hochgedreht ist. Guck dabei auf die Körpersprache von Deinem Hund. Wenn er schnell ins Lauern fällt, versuch das allererste Anzeichen zu erwischen, anzuclicken und dann abzudrehen.
    Merk Dir für die nächste Wiederholung, in welcher Entfernung das war, und stopp dann einen Schritt früher. Clicken, weggehen, Keks geben, Entspannungspause von 20-30 Sekunden.



    Wenn "gerade drauf zu" noch zu schwierig ist (auch z.B. aus große Entfernung mit abgewandt liegendem "Ggener"), kannst Du auch seitwärts pendeln. Stell Dir vor, der andere Hund ist ein Alpengipfel und du gehst die Sepentinen zum Gipfel hinauf: gerade drauf zu ist zu steil, in schlangenlinien ist die Steigung aber machbar. Genau so geht seitwärts Pendeln. Du schlängelst Dich in Sepentinen eine sanfte "Steigerung" auf den anderen Hund zu. Wobei ich gemerkt habe, dass die Richtungswechsel da oft schwierig sind, deshalb variiere ich das manchmal in "Luftschlangen-Kringel" - oder kleine Schreibschrift e's ;D dabei muß man nämlich nicht umdrehen.


    Man kann die Pendel-Methoden auch umdrehen: Du stehst, der andere Hund pendelt, das ist für viele Hunde noch leichter, als selber zu pendeln.


    Wenn Du hier alle Variationen durch hast, wo jeweils einer steht und einer pendelt, können beide pendeln.

    Das alle diese Dinge auf dem Lehrplan stehen, ist irgendwie klar. Jeder HuHa möchte diese oder zumindest einige dieser Punkte gerne erreichen.


    Die Frage ist "Wie trainiere ich das?" (also konkret: wie wartet der Hund an der Tür vor dem Raus gehen? Was macht der Hund, wenn ich die Tür öffne (um ein Paket anzunehmen, den Besuch hereinzulassen / wenns also gar nicht "raus geht")? Was macht der Hund, während ich seinen Napf auf den Boden stelle? Was macht der Hund, wenn ich/andere Menschen/andere Tiere an ihm vorbei gehe(n), während er frisst/eine andere begehrte Ressource hat? Wie geht hund an lockerer Leine? Und so weiter.


    Nicht "Wie bestrafe ich das unerwünschte weg?


    Und in den allermeisten Fällen geht das erste ohne das zweite. Auf jeden Fall aber kommt das erste vor dem zweiten und vor dem zweiten kommt erst noch Management.


    Und in dem was ich bisher gesehen habe kommt bei Herrn Millan Eins so gut wie nicht vor. Management, so wie die meisten fachkundigen Trainer es betrachten kommt auch nicht vor - im Gegenteil. Wie schon mal geschrieben, die Hunde werden ständig in Situationen gebracht, die sie einfach nicht händeln können. Nur damit Herr Machomän sein Machismo dran ausleben kann...