Beiträge von Shoppy


    klingt vielleicht zu ähnlich??

    Ja, das ist ja das erste (also das "vom anderen Hund weg, zum Menschen umorientieren") - Grundschule halt.


    Das kann mensch aber leicht übersehen und den Hund dann unbeabsichtigt in zu schwierige Situationen bringen (weil man z.B. nicht mehr oder nicht mehr weit genug ausweichen kann).


    Mit den weiteren Alternativverhalten kann der Hund seine Aussage eben noch anders "formulieren", sodass rumschlumpernde Menschen es dann notfalls deutlicher gesagt bekommen können, ohne/bevor dass der Hund in alte Verhalten zurückkippen muss.


    Das ist so wie mit Wortsignal und Sichtzeichen für das gleiche Verhalten. Wenn "sitz" sagen vielleicht mal nicht funktioniert, weil wir total heiser sind, dann wärs doch praktisch, wenn wir noch eine Handbewegung hätten, und/oder ein Pfeifensignal, oder er sich an bestimmten Stellen/in bestimmten Situationen automatisch setzt (Umweltsignal...)


    So werden eben auch die Kommunikationsfähigkeiten des Hundes vielfältiger.

    viele Groomer haben einen "Galgen"... ein an zwei Stellen aufgehängter Hund wird ziemlich lammfromm sein... sonst erwürgt er sich nämlich bzw schnürt sich die Weichteile ein.

    was ich meinte ist: wenn der Hund vom Trainingsstand (in der jeweiligen Situation) soweit ist, dass er entspannt und souverän andere Hunde anzeigt (also fein problemlos im "Vorderhirn" bleibt) ist spätenstens der Punkt erreicht, wo man zwischen dem Anzeigen und der Bestärkung ein Alternativverhalten einfügen sollte.


    Stellt Euch "einfach nur Anzeigen" (oder auf "Wo ist...?" anzeigen) ist, sagen wir mal 4. Grundschulklasse. Aber der Hund soll ja Hundeabitur machen, also muß er jetzt mal langsam in die 5. Klasse versetzt werden, und da werden die Aufgaben eben langsam bissi anspruchsvoller ;D


    Ausserdem passiert damit folgendes: der Anblick des Reizes führt nicht nur zur Erwartung "LÄKKAAAAAAAAAAA!" sondern auch dazu, dass der Hund bewußt ein Verhalten ausführt. Das dürfen ruhig verschiedene sein wie Fingertouch, sitzen, Seitenwechsel von der linken Seite seines Menschen auf die Rechte (oder umgekehrt), eine Kehrtwende oder sowas.
    Das wiederum könnt Ihr Euch vorstellen als Steigerung der Widerstandskraft gegen "ins Hinterhirn plumpsen".


    Außerdem sind auch das Verhalten, die der Hund lernt, von alleine auszuführen, wenn er selber einen Reiz entdeckt, der ihm vielleicht zu viel werden könnte - und damit kann er uns dann kommunizieren: "Du hast da das böse Dings da drüben übersehen, mach was mit mir, bevor ich nicht mehr klar komme." Eben für die Situationen, wo wir das Böse Dings übersehen haben.
    Daher ist es halt schlau, was zu nehmen, was man zwar gut bemerkt, was aber gut in die Situation passt.


    Angenommen wir schlumpern etwas unkonzentriert durch die Gegend, der Hund läuft links. Links kommt uns ein anderer Hund entgegen und unserer wechselt hinter uns auf unsere rechte Seite. Problem selber gelöst. Perfekt. UND es passt gut zu dem, wie Hunde sich untereinander verhalten - sie laufen Bögen...


    "Sitz" passt auch gut, weil Sitzen deeskalierend auf andere Hunde wirkt und es für den ausführenden Hunde die Situation entschleunigt -sprich, er kann den in der Situation zu schwierigen "Säbeltanz" im "Alle meine Entchen"-Tempo spielen, dass er sich in der Situation ehr zu traut.


    die Freundin, deren Hund jetzt mit ihrer Pfote auf ihren Schuh steigt, hat jetzt eine sehr deutliche "Bremse", sollte sie mal einen bösen "Erzfeind" übersehen haben, weil, es geht sich einfach schlecht, wenn der Hund auf dem Fuß steht ;D


    Man übergibt (natürlich nach Aufbau, nicht automatisch) dem Hund also einen Brocken Verantwortung, sinnvolle Strategien zu finden, mit schwierigen Situationen fertig zu werden.

    Ich würd nach dem Anzeigen jetzt ein Alternativverhalten einführen: also "Wo ist der Hund" - Hund zeigt an "Fingertouch" (eine Freundin nimmt "Hundepfote auf Menschenfuß stellen" - das ist cool ;D) oder sowas, DAS anclicken und bestärken. Das Signal für das Alternativverhalten mit gleichem Timing geben, wie Du clicken würdest.



    Die Eva hat einen kleinen Artikel zum Thema geschrieben: http://www.easy-dogs.net/home/…eigen_benennen_zaugg.html

    ich pick mir mal ein paar Aussagen raus:


    Zitat

    Etwas überspitzt könnte man in manchen Fällen sagen: Menschen haben keine Hunde, sie sind ihre Hunde. Macht jemand eine negative Bemerkung gegenüber dem Vierbeiner, so fühlt sich der Mensch in seiner Seele verletzt. Ist das für Mensch und Hund gesund? Die Antwort liegt wohl auf der Hand respektive Pfote.


    Ersetze "Hund" durch Kind/Partner/Freund/ und es trifft genau das selbe zu - wir SIND nicht unser Kind, aber wenn jemand was schlechtes über das Kind sagt, werden wir empfindlich reagieren. Was daran ungesund sein soll, kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Ich fände es ehr ungesund, wenn man da emotional unberührt bliebe! Was dann die Kursiv geschriebenen "Antworten" mit der oben zitierten aussage zu tun haben, erschließt sich mir nicht. Ich finde nicht, dass Hunde auf Großveranstaltung gehören, und natürlich ist es dem Hund jacke wie Hose, ob das Halsband rot oder blau wäre, er würde lieber Geschirr tragen :hust:


    Zitat

    Warum zum Beispiel nimmt ein Mensch beachtlichen Mehraufwand bei der Reinigung seiner Wohnstätte auf sich, nur damit der Hund unbehelligt auf allen Sesseln, Teppichen und im Bett liegen kann? Wer will diese Gleichberechtigung, der Hund oder sein Halter?


    Was hat Reinigungsaufwand mit Gleichberechtigung zu tun? Oder andere Frage: was hat "darf mit aufs Sofa" mit Gleichberechtigung zu tun? Kann ich nicht nachvollziehen. Die Frage ist wahrscheinlich ehr: was ist leichter: Staubsauger schwingen, oder dem Hund konsequenz zu vermitteln, dass er nicht aufs Sofa/Bett soll??




    Zitat

    Der Hund natürlich! Denn aus seiner Sicht gewinnt er ohne eigene Bemühung, ohne irgendeine Fähigkeit unter Beweis stellen zu müssen, an Status wenn er die diversen "Lager" seines Menschen mit benutzen darf.


    Gääääääääääääääääääääääääääähn.... Wer empfiehlt der Autorin aktuelle Literatur bezüglich Statusgedönsel? Das scheint sie dringend zu brauchen, davon folgt ja gleich noch mehr von...



    Zitat

    ....denn ihn durch übermäßiges Verhätscheln in Angst- oder sonstigen Stresssituationen in seiner Angst letztlich noch zu bestätigen ist sicher kontraproduktiv.....


    Und weitere Beweise, dass die Frau voll auf dem neusten Stand der Wissenschaft war, als Trumler noch lebte, circa.



    Zitat

    ...wir nehmen erhebliche Mühen in Kauf, weil wir den Hund ständig um uns haben wollen, denn seine Präsenz bedeutet uns Sicherheit, Trost, Gesellschaft...


    Öh, ja. Deshalb habe ich einen Hund. Wenn ich das alles nicht wollte, was sie unter einem Hund versteht, hätte ich einen Fisch.




    Zitat

    Der permanent präsente Hund wird fast zwangsläufig Opfer einer weiteren Fehleinschätzungen seine Intelligenz und seine Bedürfnisse betreffend.


    Der Satz trifft auch zu, wenn man "permanent präsent" streicht. Vielleicht gerade dann. Ob der Hund Fehleinschätzungen zum Opfer fällt hängt davon ab, wieviel Ahung der Halter hat, nicht davon, ob der Hund mit aufs Sofa darf, erstmal zur Tür rennt, oder als erstes Fressen darf, oder ob Frau Middelhauve denkt, dass er die Rudelführung an sich gerissen hat.



    Zitat

    Wo der Jäger pfeift oder dem Gehilfen ein klares Kommando zuruft, wird der Hund im Haus mehr und mehr "zugetextet", wie das auf Neuhochdeutsch heisst.



    Ich glaube, dem Hund ist es insgesamt lieber, zugetextet zu werden, als die in großen Teilen der Jägerschaft angewendeten Trainingsmethoden zu ertragen. Aber so wie sies schreibt klingts ja so viel romantischer...



    Zitat

    Hunde untereinander verständigen sich (so gut sie es mit Schlappohren, langen Lefzen, Bart und Brauen etc. noch können) durch Mimik und "Gesten" im Sinne von Körperhaltung und -bewegung. Dauerbeschallung gehört definitiv nicht zu ihrer bevorzugten Art der Kommunikation.
    Zweifel? Versuchen Sie mal für 3-4 Tage Ihrem Hund ausschliesslich kurze, klare, sinnvolle Anweisungen zu geben, sobald diese erforderlich sind, und ihn mit einem ebenso kurzen, ehrlichen "Brav" für die Befolgung zu loben. Ansonsten herrscht Funkstille.


    Wie war das mit der Fehleinschätzung? Unterschätzen trifft es ehr...
    Die Hunde lesen und interpretieren unsere Körpersprache sowieso (meistens richtig), ob wir nun dazu *texten* oder nicht. Klar ist "eindeutig" einfacher für den Hund. Aber was das nun wieder mit Gleichberechtigung zu tun hat, weiß ich nicht. Ehr im Gegenteil, oder? Wir machen unser Ding, und erwarten, dass der Hund es schon irgendwie versteht ("Der weiß genau, was Sitz heißt, der sture Köter!!!"), nachdem er das Wort drei mal gehört hat, bevor er stand, rannte und sich hinlegte, und wenn der Hund dann Fehler macht, geben wir ihm die Schuld. Ein echtes Zeichen von Gleichberechtigung!!!



    Und dann hatte ich ehrlich gesagt, keine Lust mehr, weiter zu lesen. Denn Gleichberechtigung erwächst nicht aus Ignoranz der Bedürnisse des Lebewesens Hund... Da kommt exakt das Gegenteil bei raus.

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    Ist doch Clicker-Basis-Wissen, Martina! ERST kommt der Click, DANN geht die Hand zur Futtertasche. Wird das nicht gelehrt in Niederkassel? Und - nein - es ist natürlich nicht dramatsich, wenn man den Hund ohnehin im Sekundentakt mit Lecker stopft. Nur nenn ich das dann nicht "Training" sondern "Fütterung".


    Lieber Klaus, ja, das ist Clicker-Basis-Wissen, deshalb schreib ich ja, dass ich dafür bin, es sowohl im Aufbau als auch in der Anwendung richtig hinzubekommen. Nur sind die meisten Menschen und Hunde, wohl im Gegensatz zu Dir, keine Roboter, die nie Fehler machen.


    Zudem IST der Griff in die Futtertasche auch nichts weiter als ein Markersignal - Kay Laurence beschreibt das ganz net in "Learning Games" - das ist aber vielleicht kein Basis-Wissen, weshalb ich es erwähnte. Daher ist es ein kleines bißchen nebensächlich, ob nun das Clickgeräusch oder der Griff in die Futtertasche mit richtigem Timing passiert.
    Es soll ja auch immer noch Leute geben, die ganz ohne Clicker sehr erfolgreich arbeiten, und ich wette das liegt daran, dass die den Belohnungsprozess gut getimet einleiten.
    Und bestimmt hast Du gehört, dass man die Bestärkerfrequenz den Fähigeiten des Hundes und der jeweiligen Situation anpasst, auch das sollte Basis-Clicker-Wissen sein. Ich finde Kirsten maht das super, denn offenbar hat sie damit viel Erfolg.


    Was in Niederkassel gelehrt wird, kann ich Dir leider nicht sagen, denn ich bin keine Cumcane-Trainerin.


    Und nachdem wir diese Nebenschauplätze jetzt geklärt haben, können wir ja wieder zum Thema zurückkommen.
    Wenn Du etwas anderes diskutieren möchtest, kannst Du dazu gerne einen eigenen Faden öffnen.

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    Auch wenn er nichtmal hochguckt, um zu gucken, dass das nen Rad ist? :???: :/ Ich werds probieren... aber was soll das denn bringen? ;)



    das ist doch genau das Verhalten, dass Du haben willst: er reagiert nicht auf Fahrräder. Und er kann sie ja kaum nicht nicht wahrgenommen haben ;)


    Also JA: markern, was das Zeug hält. du mußt aber nicht immer mit Leckerchen belohnen. Wenn er weiterschnüffelt, kannst Du ihn verbal loben. (Man kann auch Schnüffeln benennen, und das als Belohnung verwenden ;D)