Beiträge von Shoppy

    Hm,


    da sie Türen öffnen kann, wird sie auch groß genug sein, Kindergitter zu überwinden.
    Also wenn sie wirklich auch schranktüren öffnet und da auch keine Kindersicherungen helfen (müßte aber eigentlich, Hunde haben ja keine Daumen :freude: ) Würde ich sie an eine Box gewöhnen, aber da kommt es dann auch wieder darauf an, wie lange sie alleine bleiben muß - für 2-3 Stunden würde ich mich überwinden können einen solchen Vierbeinbioschredder in einer Box zu parken. Alles was darüber hinausgeht ist aber zu viel.
    Wenn Du morgens nicht lange mit ihr rausgehen kannst, versuch irgend etwas mit ihr zu machen, was sie geistig anstrengt (z.B. neue Tricks erklickern, eine Mini Dogdancenummer einstudieren, Suchspiele, viele Denkspiele). Ich bilde meinen Rhodesian Ridgeback gerade zum Zughund aus (darf noch nichts "Richtig" ziehen, weil er noch nicht ausgewachsen ist, aber wir lernen schon die Signale und ziehen Autoreifen über den Rasen. Das scheint tierisch anstrengend zu sein: nach so einer "Zugnummer" liegt mein Hund den Rest des Tages müde aber glücklich herum und bekommt gerade mal fürs Pipimachen oder Abendbrot die Augen noch mal auf!

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    Als
    könnt ihr mir vielleicht sagen, wieso sie das macht??


    Sie macht das, weil sowohl kauen als auch graben völlig normale hundliche Verhaltensweisen sind. Hunde halten durch Kauen an mehr oder weniger harten Gegenständen ihre Kaumuskeln fit. Warum sie das tun, sollte klar werden, wenn man darüber nachdenkt, wie sie und ihre Vorfahren früher ihren Lebensunterhalt verdient haben (Jagen, töten, zerlegen der Beute einschließlich Knochen). Heutzutage kauen sie hauptsächlich an lächerlich weichen Trockenfutter oder völlig wiederstandslosem Feuchtfutter herum. Die Gegen haben das aber noch nicht mitbekommen und trainieren weiterhin schön, sodaß die Beißerchen fein einsatzberet bleiben!
    Lösung: Lass nichts rumliegen, was der Hund nicht kauen darf. Tausch fröhlich gegen Kauknochen, Ochsenziemer, Kongs o.ä. wenn sie mal was falsches erwischt hat (Wenn Du meckerst, lernt sie nur, dass sie IN DEINER GEGENWARD nichts ankauen darf). und biete immer genügend verlockendes Kauspielzeug oder Knochen an.


    Auch das Graben ist angewölfelt. Es wurde benötigt um irgendwelche Kleintiere aus ihren Nestern auszugraben und um sich selber eine Wurfhöhle zu graben.
    Lösung: Bau ihr einen Hundebuddelkiste, die sie nach Lust und Laune umgraben darf. Stell das Graben unter Signalkontrolle. Für sie zu ihrem Buddelplatz und ermuntere sie zu graben. Mach ihr den Kasper und lobe und belohne sie, wenn sie dort gräbt. Verstecke immer mal wieder einige Leckere Sachen oder tolles Spielzeuge dort, damit es sich lohnt dort, und nur dort zu graben.


    Hunde müssen und werden kauen und graben. Du kannst Deinen Hund aber mit Infos versorgen, wo, was oder was umgegraben oder erkaut werden darf.

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    ...Beim Lesen bist Du offenbar aber nicht so schnell. Sonst hättest Du wohl mitbekommen das Sanny jetzt ganz in Ruhe mit dem Hund arbeiten kann.


    Das ändert nichts an der Tatsache, dass es sich um gemeingefährlichen Blödsinn handelt. Andere haben ähnliche Probleme und werden womöglich so einen lebensmüden Stunt versuchen.


    Dann schildere die Zusammenhänge so, wie sie waren! Nicht ich habe schließlich die Häfte des Geschehens weggelassen, das warst Du schon selber! Ich kann nur aus Zusammenhängen nehmen, was vorher im Zusammenhang dargestellt wurde. Dass der Hund jemandem an die Kehle wollte, stand da nicht.


    Aber auch dann bleibt die Frage unbeantwortet, wieso es die Trainerin überhaupt soweit hat kommen lassen, dass der Hund unkontrolliert durch die Gegend schoß! Wußte man NICHT vorher, dass der Hund aggressiv ist? Ist das ein Fall von "Hund griff ohne Vorwarnung an"? So was entsteht nicht von jetzt auf gestern, ausser vielleicht es handelt sich um eine körperliche Ursache.
    Ganz ehrlich: die von Dir hier beschriebene Situation macht noch viel deutlicher, was von dieser Trainerin zu halten ist. Mit vorher auf den Po setzen habe ich genau das gemeint, was ich gesagt habe. Man informiert bestmöglich über Hund, Halter und deren Lebensumstände BEVOR man plant wie man vorgeht und auf jeden Fall bevor man den Hund freifliegend durchdiegegend rasen läßt! Die Erstellung einer solcher Anamnese dauern mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit länger als 2 Stunden. Danach wird, wie gesagt, Hund mit Halter beobachtet und zwar so, dass das Risiko so gering wie Möglich für alle Beteiligten ist.
    Durch durchdachtes, geplantes Management wäre eine derartige Situation vermieden worden (Maulkorb und Leine fallen mir ganz spontan ein).


    Wenn man sich nicht VORHER Gedanken mancht, wie man zu handeln gedenkt, kann man nur noch REAGIEREN - und damit ließe man sich vom Hund diktieren, was abgeht. Ich vertrete die Auffassung, dass der Mensch agieren und der Hund reagieren soll.
    Meiner Meinung nach ist es eine der Hauptaufgaben eines Trainers, zu entscheiden, wie eine Trainingssituation so gestaltet wird, dass der Hund lernen kann, was man von ihm verlangt. Weitere Hauptaufgabe des Trainers ist, dem Hundehalter zu vermitteln, was das Ziel ist, welche Methode man gewählt hat, warum man diese Methode gewählt hat und wie diese genau funktioniert. Welche Probleme sich ergeben könnten und so weiter und so weiter. Mit anderen Worten: Der Trainer unterrichtet den Halter so, dass der sein Tier selber trainieren kann. Auf einen Trainer, der mir nicht logisch und auf den schon diverse Male angesprochenen Lerngesätzmäßigkeiten basierend erleutern kann, warum, wie und mit welchen Nebenwirkungen eine wie auch immer geartete Trainingsmaßnahme durchgeführt werden soll, werde ich dankend verzichten.


    Ein Hund, der wie ein Geschoß durch die Gegend knallt, ist hochwahrscheinlich komplett im Adrenalinrausch, auf jeden Fall ist seine Lernfähigkeit in dem Moment gleich NULL. Kinder gehen auch nicht in der Achterbahn Mathe lernen, sondern in einem ruhigen Klssenzimmer. Daher hat ein Trainer dafür zu sorgen, dass durch Auswahl der Hilfsmittel, durch Herbeiführen einer Trainingssituation und durch Kontrolle der Situation und aller Beteiligten, der Hund in einen Zustand gebracht wird, in dem er lernfähig ist.


    Ich ziehe es vor, Hunde zu Unterrichten, sprich, so mit Informationen zu versorgen, dass sie verstehen können, was mensch von ihnen will. Wenn er das im Freilauf nicht kann, muß er eben an die Leine. Wenn er das ohne Maulkorb nicht kann, weil jemand verletzt werden könnte, bekommt er einen Maulkorb an. Kann er trotz Leine und Maulkorb nicht kontolliert werden, muß man evtl zu einem Kopfhalfter greifen oder aber den Hund so unterbringen, dass Menschen oder andere Tiere nicht zu Schaden kommen können. Martin Pietralla hat in seinem Klicker-Buch die Geschichte vom Tierheimhund Viktor erzählt. Viktor war so agressiv, dass es Anfangs nicht möglich war, ausserhalb seines Zwingers mit ihm zu arbeiten, da er kein Halsband trug und es nicht zuließ, dass man ihm eins anlegt - und so aggressiv, dass sich kaum jemand getraut hat, diesen Zwinger zu betreten. Also hat Herr Pietralla eben von ausserhalb des Zwingers angefangen mit dem Hund zu arbeiten. Erstes Ziel dabei war, dass der Zwinger gefahrlos betreten werden konnte. Als nächses Ziel wurde das Arbeiten ausserhalb des Zwingers in Angriff genomen, wie er dabei genau vorgegangen ist, kann man auch hier "Problemhund Viktor" nachlesen.


    Literatur über die Gesetze der Lerntheorie, über Verhalten, und über das Denkvermögen von Tieren und wie das alles zusammenhängt gibt es in ausreichender Auswahl und vor allen Dingen auf dem neuesten, wissenschaftlich untermauterten Stand gibt es in jeder besseren Buchhandlung oder auf Bestellung beim online-Händler. Nachdem ich mich ausführlich mit dem Thema, u.a. mit Hilfe vieler dieser beschäftigt habet habe, bin ich durchaus in der Lage zu beurteilen, welche "Tips" grundlagenlos, gedankenlos, gemeingefährlich sind, oder welche Hand und Fuß haben. Den "etwas fundierter und nicht so einen oberflächlichen, aus dem Zusammenhang genommenen Mi…"-Schuh reiche ich dankend zurück, der ist mir devinitiv viel zu klein.



    Und nein, ich gebe nicht ganz schön Gas, ich denke und plane, bevor ich handele!

    Oh mein Gott,


    ich kann nur hoffen, dass ihr diesen Schwachfug noch nicht getestet habt! Einen Lebensgefährlicheren "Tipp" kann man ja fast nicht geben!



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    Da er noch nicht gebissen hat, sonst hättest Du es geschrieben, ist er auch nicht aggressiv.


    Wenn sie das als aggressiv empfindet, ist es ganz genau das! Ich würde einen Menschen mindestens wegen Nötigung anzeigen, der es nicht zuläßt dass ich mit frei bewege und schon mal erst recht, wenn er das in MEINER Wohnung tut!



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    In jedem Fall müsst ihr es drauf ankommen lassen. Stellt Euch, wenn er Euch bedrängt, einzeln natürlich, versetzt neben ihn. Leicht von ihm abgewendet und fixiert ihn mit Euren Blicken. Ganz nah heran treten und Stück für Stück weiter bedrängen. Er muss ausweichen. Schafft Ihr das ist Ruhe. Sollte zubeissen, müsst Ihr ihn auf den Rücken werfen. Setzt Euch dann auf ihn und legt Eure Hände über seinen Hals. Aber nur so, dass er den Kopf nicht heben kann, auf keinen Fall würgen. Der andere von Euch kann dann ein Hinterbein festhalten oder mit dem Kopf drohend über seinem Bauch oder Hals kommen. Knurren oder gelegentliches Kommando "AUS" sind dann gleichwertig. Unbedingt auf ihm sitzen bleiben bzw. die Fixierung aufrecht erhalten. Ihr gebt erst nach wenn er sich entspannt und die Rute zwischen die Beine klemmt.


    SO lernt der Hund auf jeden Fall, dass Menschen geistesgestört sind und das man besser damit fährt, wenn man sie sich vom Hals hält. Die Beschriebene Maßnahme ist ein Angriff auf die Körperliche Unversehrtheit des Hundes. Entweder habt ihr damit anschließend einen Hund, der unberechenbar auf alles Mögliche reagiert oder einen Zombi. And guess what, ihr könnt Euch das nicht mal auswählen, welches ihr besser findet!


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    Bei einer mir bekannten Hundetrainerin hat das mal etwas gedauert. Sie saß fast zwei Stunden auf einem Husky mit ganz ähnlichen Problemen.


    Zu dumm, dass sich die "Trainerin" nicht ersmal zwei Stunden mit ihrem Po in einen Sessel geparkt hat. Die Zeit hätte sie gut mit Befragen der Halter, mit Beobachten von Hund und Halter und der Analyse der Vorgeschichte verbringen können. Anschließend hätte sie noch viel Zeit gehabt, darüber NACHZUDENKEN, wie man unter Ausnutzung der Art und Weise, wie Lebewesen im Allgemeinen und Hunde im Besonderen lernen, dem Hund erklärt, was Halter von ihm will. Sie hätte in Ruhe ein Trainingskonzept entwickelt, individuell auf den Hund und seine Menschen und deren Lebensumstände abgestimmt, es den Menschen erläutert, diverse Schwierigkeiten erklärt und dann - erst dann - diesen Plan in die Tat umgesetzt.



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    In der Folgezeit braucht er einen Platz, an dem er möglichst wenig vom Geschehen zu Hause überblicken kann. Dort gibt es alles, an anderen Orten gibt es nichts.



    Nein, wo der Hund liegt oder nicht liegt ist so egal, egaler geht es fast nicht mehr.


    Der Hund braucht Training. Jemand muß ihm erklären, wie die Regeln des Zusammenlebens mit Menschen lauten.
    Tiere lernen, Verhaltensweisen zu wiederholen, die sich in der Vergangenheit gelohnt haben - Positive Erfahrungen motivieren also zum Handeln. (Negative Erfahrungen motivieren zu nichts weiter als vermeiden!)
    "Lohnen" tut sich alles, was zur Erfüllung der Bedürfnisse des Lebewesens führt. Grundbedürfnisse jeder Lebensform sind u.a. Lebenserhaltung, körperliche Unversehrtheit und Fortpflanzung. Wenn man sich das genauer betrachtet, stell man fest, dass nicht ohne Lebenserhaltung und körperliche Unversehrtheit geht.
    Grundpfeiler aller Bedürfnisse ist demzufolge Fressen und Trinken.


    Das ist der Grund, warum Tiere lernen, dass sie zum ERhalt von Futter Verhaltensweisen wie sitzen, platzen, bleiben, drehen, Bei Fussen, rollen, touchen, Licht anschalten, Kopfstehen, apportieren oder was auch immer anbieten können. Sie lernen, dieses Verhalten mit einem Sicht- oder Lautzeichen zu verknüpfen.


    Was lernt der Hund mit "Wakans-Methode", ausser, dass Menschen geistesgestörte Irre sind?
    Falls der Angriff zufällig so getimet war, dass der Hund es überhaupt mit dem Verhalten in Verbindung bringen konnte, dass bestraft werden sollte (was ich STARK anzweifle!!) - woher weiß er anschließend, welches Verhalten das richtige gewesen wäre???
    Körperliche Züchtigung enthält darüber nämlich überhaupt keine Information!


    Der Hund soll lernen, wie er sich verhalten soll - das weiß er aber auch immer noch nicht, wenn er weiß wie er sich NICHT verhalten soll.
    Wenn jemand nie weiß, wie er sich in einer beliebingen Situation richtig verhalten müsste, nennt man das erlernte Hilflosigkeit. Die sieht man "gerne" bei Hunden, die mittels Sprühhalsband alles mögliche "verboten bekommen" haben. Die sind so verwirrt und ängstlich, dass sie wie lebende Tote durch die Gegend schleichen.


    Wie das ganze aussieht, wenn der Angriff mit einem Gegenangriff beantwortet wird, kann sich jeder selber ausdenken. Dann hat man wieder einen "gefährlichen" Hund, der im Tierheim landet und dorf höchstwahrscheinlich bis an sein Lebnesende vor sich hinsiecht, weil irgend jemand so eionen sau-däm*** Tipp bekommen hat und unreflektiert drauflos probiert hat!

    Hallo,


    zum stubenrein werden solltest Du auf jeden Fall nicht laut "Pfui" oder "Nein" sagen, wenn das Malheur eh' schon passiert ist. Trag ihn einfach raus und guck, ob er vielleicht nicht doch noch mal muß - das dann loben und belohnen! (Draussen IMMER loben und belohnen!!!)
    Anschließend wischt Du den Unfall einfach kommentarlos weg.


    Wenn Du "Pfui" sagst lernt sie unter Umständen, dass Pipimachen in Deiner Gegenwart nicht erwünscht ist. Daher sucht sie sich in der Wohnung dann eine unbeobachtete Stelle aus und/oder geht draussen auch nicht mehr in Deiner Nähe aufs Klo - dann kannst Du aber nicht vernünftig loben und demzufolge wird sie das weniger schnell lernen.


    Grundsätzlich gehören Welpen nach dem Schlafen, nach dem Essen/Trinken und nach dem Spielen nach draussen "aufs Klo". :blume:

    Grundsätzlich hast Du in allen Punkten recht, aber eigentlich hätte sie nicht nur früher einschreiten müssen, sondern sie hätte schon vorbeugen können. Offenbar hat Sam seine Unsicherheit ja schon sehr früh gezeigt, ab da hätte sie gezielt gegensteuern können. Aber egal, wichig ist, wie verfährt sie jetzt!


    Deine Freundin kann Fremde nicht dazu erziehen, ihren Hund nicht anzufassen. Wenn sie schnell genug ist, kann sie sie bitten, es zu lassen , aber wie Du ja schon geschrieben hast, glaubt es ja nicht jeder.


    Daher wird es einfacher und effizienter sein, wenn sie ihrem Hund eine andere Strategie zeigt, mit aufdringlichen Leuten fertig zu werden (die jetztige ist Schnappen).


    Je nach Situation wird sie sogar verschieden Strategien brauchen.


    Beispiel 1: Mensch geht "auf freiem Feld" auf Hund "los", rundrum viel Platz zum ausweichen. Hier könnte Hund sich hinter ihr verstecken, oder zumindest zu ihr zurück gehen. Er könnte lernen, ihre Hand zu touchen, wenn ihm irgendwas nicht geheuer ist. Nach fortgeschrittenem Training könnte er lernen, die Hand des Fremden zu touchen: kann er sich dazu überwinden, darf mensch den Hund (in entspredchend defensiver Körperhaltung) von der Seite her anfassen. Du kannst den Hund also "fragen", ob er von dem Menschen angefasst werden möchte! Falls er nicht möchte, kann er immer noch hinter ihr "versteckt" werden.


    Beispiel 2: Im Haus. Der Hund bekommt eine Box, in die er sich zurückziehen kann, wenn ihm irgendwas oder wer zu viel wird und dort drin herrscht "Absolutes-am-Hund-pack-Verbot". Die Box kann auch mitgenommen werden und dieht als "Home away from Home" - ebenfalls mit "Absolutem-am-Hund-pack-Verbot".


    Training zu Beispiel 2 ist recht einfach, die Box wird dem Hund mit Futter "schmackhaft" gemacht, und als sichere Höhle konditioniert. Logischerweise darf die Box nicht als Strafauszeit verwendet werden.


    Training zu 1 ist etwas aufwendiger. Ich würde an ihrer Stelle erstmal Situationen meiden, in der sie Fremde Menschen nicht rechtzeitig oder gar nicht unter Kontrolle bringen kann. Statt dessen sollte sie Hundeerfahrene, dem Hund nicht oder nur wenig bekannte Leute fragen, ob sie sich als Annäherungsdummies verwenden lassen. Sie könnte sich z.B auf eine Wiese stellen und diverse Menschen gehen, ohne sie, bzw den Hund zu beachten in einer Entfernung vor bei, die den Hund noch gar nicht beunruhigt. Falls Sam ein Clickerhund ist, kann sie dieses neutrale Verhalten beklickern. Wichtig ist, dass Deine Freundin den Hund ganz genau im Auge hat - und auch die "Fremden" sollten genau auf den Hund achten: sobald er anfängt zu reagieren, sollte der Abstand sofort vergrößert werden. Nachdem Sam sich wieder berhigt hat (das auch clickern), kommt der "Fremde" wieder näher. Dass macht man pro "Sitzung" 5-6 Mal und wiederholt das ganze möglichst über den Tag verteilt ein paar Mal. Nach und nach wird der Abstand zur frenden Person immer geringer werden, weil: Das Näherkommen des Fremden wird beclickert=positiv belegt, das entfernen nicht. Das wieder beruhigen wird auch positiv verstärkt. Der Hund wird lernen, dass er um so länger belohnt wird, je näher er den Fremden herankommen läßt.


    Nützlich dazu ist es ausserdem ein konditioniertes Entspannungssignal zu haben, mit dem man den Hund zu Beginn der "Sitzung" in einen entspannten Zustand versetzt und auch einsetzt um den Entspannungszustand zu halten oder wiederzuerhalten.
    Ein Entspannungsignal kann auch eingesetzt werden, wenn die beiden in eine Situation geraten wo Sam nicht mehr ausweichen kann und auch seine anderen Strategien nicht anwenden kann. Man kann ein solches Signal etablieren, indem man z.B. "Ruuuuuhiiiiiig" sagt, wenn Hund, ganz entspannt im hier und jetzt, kurz vor dem Einschlafen auf dem Sofa liegt, oder in jeder anderen Situation, wo der hund gerade total entspannt ist. Wie die Box und der Clicker wird das Entspannungssignal logischerweise rein positiv belegt - wenn Sam auch entspannt bleibt, wenn er in einer solchen Situation ein Leckerchen bekommt, könnte das so evtl verstärken.


    Für den Nasentouch lernt der Hund erstmal, die Hand Deiner Ferundin zu touchen, wieder ganz wunderbar mit dem Clicker machbar. Zunächst soll er lernen, dass die ausgestreckte Hand Zeichen für "Please touch here" ist, dann wird ein verbales Signal ("touch") eingeführt. Sobald er das auf Signal kann, wird es mit seinen Lieblingsbekannten geübt. Nach und nach arbeitet man sich dann in Richtung unbekanntere Personen (die einfach nur die Hand hinhalten, sich aber sonst vom Hund abweden sollten, zumindest anfangs) vor.


    Für das Hinter deiner Freundin verstecken würde ich auch ein Signal konditionieren - wieder mit Trockenübungen anfangen, gut generalisieren, mit Bekannten, drinnen und draussen, mit steigender Ablenkung und es erst wenn das Signal "sitzt", versuchen es im Ernstfall auszuprobieren.


    Zusätzlich würde ich noch den Blickkontakt (freiwillig angeboten und auf Signal) des Hundes zu Deiner Freundin stärken - denn wenn er sie ansieht, ist auf jeden Fall ein Teil seiner Aufmerksamkeit bei ihr und nicht bei bedrohlichen Menschen. Man kann auch mit dem Nasentouch den Blick und die Aufmerksamkeit des Hundes aus sich ziehen - mit einer entsprechenden Bewegung.


    Um uneinsichtige Menschen abzuwehren, könnte sie ein "Vorsicht bissiger Hund"-T-Shirt tragen. Ein gerufenes "Vorsicht, er hat Milben" scheint auch ganz gut zu funktionieren - das kann man ja mit verschiedenen ekligen krankheiten abwandeln. Neulich habe ich ein "Der spielt nicht, der will nur beißen"- Shirt gesehen….

    Hallo zusammen,


    Knurren ist der Ausdruck für eine Emotion.
    Wenn ein Hund knurrt, hat das immer einen Grund (welche, wurden ja schon ausreichend beschrieben).


    Wenn man das Knurren "unterbindet", hat der Hund immer noch die gleiche Emotion, nur darf er ihr keinen Ausdruck mehr verleihen.


    In einem anderen Thread hatte ich das mit Zündschnüren verglichen, die man damit zwar verkürzt, aber nicht ausser Funktion nimmt - und sich daher der Vorwarnzeit beraubt.


    Wenn man also möchte, dass ein Hund, in welcher Situation auch immer, nicht knurrt, muß man seine Emotion, die er mit dieser Situation verbindet, verändern.


    Wenn man z.B. einen Hund hat, der aus Ängstlichkeit knurrt, wenn ihm ein Fremder zu dicht auf die Pelle rückt, sollte man durch geeignete Trainingsmaßnahmen versuchen, das Gefühl, dass der Hund mit Fremden verknüpft hat "umzuprogramieren", z.B. mit Kombination von klassischer Konditionierung (schönfüttern) und operanter Konditionierung (Belohnung von gewünschtem Verhalten).


    Knurrt mich ein Hund an, der auf dem Sofa liegt, auf dass ich mich gerade setzen möchte (Ressourcenverteidigung), muß ich dem Hund irgendwie erklären, dass es sich um MEIN Sofa handelt und dass er dort nur willkommen ist, wenn ich das erlaube - und nicht etwa umgekehrt.
    In einer konkreten Situation muß ich mir also irgendwas ausdenken, wie ich den Hund vom Sofa bekomme, ohne dass er mich anknurrt. Warum nicht zu seinem Fressnapf gehen und so tun, als gäbe es Abendbrot? Verfressen wie er ist, wird er bestimmt kommen (Nein, es wird nicht das Liegenbeliben auf dem Sofa bestärkt! Das Letzte was der Hund gemacht hat, ist in die Küche zu kommen, sich hinzusetzen, dumm in die Luft zu gucken, o.a.
    Dann kann man den Hund z.B an eine Hausleine nehmen und mit dem Training "Das Sofa ist ein Menschenmöbel und du mußt runter, wenn ich das wünsche" beginnen. Dazu läd man den Hund ein, auf das Sofa zu springen und lockt ihn anschließend mit einem Leckerchen, Spielzeug o.a. wieder runter. Die Leine dient dazu, den Hund im Bedarfsfall vom Sofa zu bekommen, ohne das man ihn am Halsband packen muß. Landen die Hundefüsse auf dem Boden, wird natürlich gelobt und belohnt. Und wieder rauf aufs Sofa.... Solange, bis hund gelernt hat, das "Runter" runter heißt - immer!


    So muß man für jede Situation analysieren, WARUM der Hund knurrt. Dann kann man entscheiden, ob Handlungsbedarf besteht (weil das in ähnlicher Situation immer wieder auftritt), ob es vernachlässigt werden kann (weil der angeknurrte Heißluftballon nur alle paar Jahre mal über einen hinwegfliegt), und wie man die Einstellung des Hundes zur jeweiligen Situation verändern kann. Und dann das Training beginnen. Solange man die Einstellung noch nicht verändert hat, muss man die Situation "managen", soll heißen, man läßt den Hund möglichst nicht in eine solche Situation geraten und falls nicht verhinderbar, man läßt ihn keinen Erfolg mit seinem Verhalten haben (was aber oft schwierig in der Umsetzung ist - denn wenn der Hund ein Kind anknurrt, muß man das Kind aus der Gefahrenzone holen, womit die Knurrtaktik des Hundes Erfolg hat!).


    Denken, planen, handeln!



    Hallo,


    du kannst ruhig an mehreren Übungen "gleichzeitig" arbeiten. Das klappt deshalb, weil Hunde so schlete generalisierer sind: wenn sie "Sitz" im Wohnzimmer gelernt haben, müssen sie in der Küche neu angelernt werden (etwas überspitzt ausgedrückt) - das kannst Du Dir wunderbar zunutze machen, indem Du verschiedene neue Sachen in verschiedenen Räumen. z.B. "Rolle" im Wohnzimmer auf dem Teppich, "Leckerchen schnappen" (auf die Nase legen, hochschleudern und fangen) in der Küche; "Rückwärts gehen" im schmalen Flur, "Männchen" (oder "Häschen") im Schlafzimmer, "Apportieren" im Büro übst.
    Die jeweililgen Übungen machst Du dann immer solange im "dazugehörigen" Raum, bis Du über die verschiedenen Level soweit vorgedrungen bist, dass Hund weiß: wenn Frauchen Rolle sagt, muß ich mich zuboden werfen und über den Rücken rollen. Dann "trägst Du die Übung in einen anderen Raum um das ganze zu generalisieren.
    Da manche Übungen leichter sind als andere hast Du dann irgendwann einen Raum wieder "frei", wo Du dann "Slalom", "Drehen" oder was auch immer neu starten kannst.


    Die Signale die schon bekannt sind (oder es dann bald sind), generalisierst Du an möglichst vielen Plätzen, drinnen, draussen unter steigender Ablenkung.

    Zitat

    Wie hast du das mit dem Clickern gelernt? Seminar oder Do-it-yourself?


    Du mußt SEHR häufig klicken bei so einem Hund. Und natürlich auch die entsprechend tolle Belohnung parat haben (Wurst, Käse, Fisch).


    Stimmt! Und gerade bei ängstlichen Hunden muß der Clicker auch in neuen Umgebungen und Situationen quasie jedesmal erst neu konditioniert werden. Sprich, wenn er im Wohnzimmer durchaus verstanden hat, dass Click=Leckerchen heißt, muß man das ggf. in der Küche, im Flur im Schlafzimmer, vor der Haustür, auf der Straße, im Garten, auf der Wiese...... noch mal neu aufgebaut werden.
    Ich würde am Anfang den Clicker tatsächlich einfach überall mit hinschleppen (und gute Leckerlies) und alles was Hundi nicht falschmacht beklickern - so braucht er wahrscheinlich eine Weile lang keine Hauptmahlzeit mehr, ausser er ist auch noch sehr ausgemergelt, aber das wird ihm die Welt viel sicherer erscheinen lassen, denn seinen Superclicker hört er überall.


    Gut sind auch Leckerchensuchspiele - einfach Leckerchen werfen, Hund hinterher schicken. Dadurch lenkst Du den Hund von der Umgebung ab ohne dass er etwas "MUSS"! Genau wie beim Clicker kann es allerdings sein, dass er in neuen Situationen/Umgebungen erst wieder neu angelernt werden muß (größere Brocken vom liebsten Käse, Leckerchen nicht so weit werfen, nicht ins allertieftse Gras etc).

    Hallo,


    vielleicht solltest Du ihn eine Weile aus der Hand füttern (vorzugsweise beim Spatzierengehen :freude: ), damit er merkt, dass eine lebenswichtige Ressource nur bei Dir gibt. Für freiwilliges bei Dir sein gibts dann gelegentlich mal einen Jackpot.


    Verstecken wurde ja auch schon vorgeschlagen - da mußt Du mal testen: Wenn er wirklich nach dir zu suchen anfängt, ist das ne gute Sache. Aber er ist ja auch schon alleine Nach Hause abgedampft - wenn er das dann wieder macht, würde ich das verstecken lieber bleiben lassen.


    Was auch enorm helfen kann ist, wenn man ihn sehr oft an Stellen ausführt, wo er vorher noch nie war. Da er sich dann nicht auskennt, muß er mehr auf Dich aufpassen.