Staffy hat das Schleppleinentraining genau richtig beschrieben.
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Dann brauchst du keine Leine mehr.
Natürlich braucht er die Leine, denn offenbar muß noch unter Ablenkung geübt werden und wenn der Und unter Ablenkung ohne Leine ist, kannst Du ihm die Konsequenzen nicht genügend verdeutlichen. Außerdem ist hund dann "Freifliegend" unterwegs, was mensch dazu verführt, ständig,"Komm" oder "Hier" zu wiederholen. Und jeder weiß, dass jede Wiederholung ohne Konsequenz das Signal zerstört.
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Wo bleibt die Konsequenz. So bestehst du sicherlich nicht auf die Ausführung des Kommandos..
Zumindest hat er damit schon mal erfolgreich verhindert, dass der Hund seinen Willen durchsetzt, denn er kann nicht weiter in die Richtung, in die er möchte. Ich würde in diesem Fall entweder stehenbleiben und gar nichts machen, bis Hund mal auffällt, dass gar nichts mehr weitergeht (nur wenn das Ziel seines Intresses noch nicht erreicht ist, er noch deutlich dahin möchte und in seinem Leinenradius ansonsten nicht interessantes riecht, läuft passiert) oder ich würde auf der Stelle kehrt machen. Damit muß mein Hund mir nämlich folgen und seine Aufmerksamkeint in MEINE Richtung lenken. Wenn er dann losläuft (evtl in der Absicht, mich zu überholen) rufe ich ihn noch mal und feuere ihn unterwegs für jeden schritt in meine Richtung an. Dabei nehme ich die Schleppleine auf, damit er nicht an mir vorbeischießen kann - er muß also bei mir ankommen, wofür er dann gelobt wird. Dann gehe ich in die ursprüngliche Richtung weiter.
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Ziehen bleibt ziehen, wo ist da der Unterschied?
Hab ich andere Erfahrungen gemacht, aber wenns bei dir anders ist......
Komisch, daß es bei Laien immer irgendwie funktioniert. Allerdings nicht bei jeden Hund, aber leider sehen dies die wenigsten.
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Der Unterschied zwischen "heranziehen" und mit in die andere Richtung nehmen ist folgender: Wenn Du den Hund nur zu Dir heranziehst, bleibt Deine Aufmerksamkeit in die Richtung gelenkt, in die der Hund eigentlich wollte. Drehst Du Dich um und gehst, richtest Du Deine Aufmerksamkeit in die Richtung IN DIE DER HUND LAUFEN SOLL. Wenn Du nicht glaubst, dass das einen Unterhschied macht, stell Dich auf einen öffentlichen Platz mit vielen Passanten und starre nach oben. Ich bin mir ziemlich sicher, dass viele der Passanten auch hoch schauen werden, weil dort doch ganz offenbar irgend etwas interessantes passiert, und sie neugierig sind, was das wohl ist.
Es gibt dazu sogar interessante Versuche - offenbar sind Hunde die einzigen Tiere, die durch folgen der Blickrichtung von Menschen in der Lage sind, herauszufinden unter welchem Becher ein Leckerchen versteckt ist. nun könnte man ja sagen, dass sie das wohl einfach gerochen haben. Sie haben aber auch den richtigen Bescher gewählt, wenn unter beiden nichts drunter war und der Mensch wahllos auf einen der beiden starrte.....
Ein weiteres Problem beim heranziehen kann sein, dass Hund das dann eben verknüpft: auf "Komm" folgt, Mensch zieht mich heran. Dann hast Du ein Signal, dass aus zwei Teilen besteht. Fehlt eins (der Zug an der Leine), wird es nicht mehr als das "Komm"-Signal erkannt.
Was wir aber auf keinen Fall vergessen dürfen:
Der Fall von: "Hund an Schleppleine kommt auf Rückruf nicht und muß irgendwie in meine Richtung umgeleitet werden" soll ja keinesfalls die Regel sein. Wenn es nämlich immer oder zumindest sehr häufig so ist, ist die Ablenkung offenbar viel zu groß und der Hund KANN gar nicht auf den Rückruf reagieren. Zum Rückruftraining muß also eine ablenkungsärmere Gegend aufgesucht werden UND in der zu stark ablenkenden Umgebung darf der Hund das "Komm" nicht hören. Denn es würde sich abnutzen.
Bei mir gibt es ein virtuelles "Komm"-Konto. Für jeden erfolgreichen Rückruf zahle ich einen Punkt in die "Komm"-Bank ein - für einen mißlungenen Rückruf werden mir 20 Komm-Punkte abgezogen. Diese kann ich nur wieder mit 20 gelungenen Rückrufen ausgleichen.
Mit anderen Worten, ich muß sehr schnell lernen, abzuschätzen, ob ich in jeder gegebenen Situation mit meinem Rückruf Erfolg haben kann oder nicht. Wenn ich das nicht lerne, lernt mein Hund den Rückruf nur aus Versehen.