Beiträge von Shoppy

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    Was kann man da tun?
    Die Ärztin meinte einfach scharf AUS sagen, und nich irgendwie JA IS JA GUT, weil er sich dann bestätigt fühlt.



    Hallo zusammen,


    ich finde solche Tipps immer völlig schwachsinnig. Denn erstens kann die Tierärztin ja wohl nicht davon ausgehen, dass man überhaupt schon ein Signal für "Halt die Klappe" eingeführt hat.


    Zweitens kann eine fremde Person auch nicht davon ausgehen, dass jeder Hund "Aus" mit "Halt die Klappe" übersetzt. Meiner übersetzt "Aus" mit "Lass fallen, was Du im Maul hast". Und was lernt Hundebesitzer als erstes in der Welpenstunde. Ein Wort = eine Bedeutung. "Aus" ist nicht "Ruhig" oder "Lass fallen" oder "steig aus dem Auto", "Geh aus dem Haus" oder "Mach Kopfstand" je nach Situation, das KANN ein Hund lernen, ist aber schwieriger, und warum schwierig, wenn es auch einfach geht.


    Drittens, der Tierarztbesuch ist eine stressige Angelegenheit für den Hund. Ein guter Tierarzt ist selber ruhig im Umgang mit dem Tier, spricht ruhig, ignoriert irgendwelche Gefühlsausbrüche des Hundes. Und er/sie gibt vielleicht im Anschluß Ratschläge, was man beim nächsten Tierarztbesuch beachten sollte, und das man vielleicht einfach mal nur zum Leckerchen geben vorbeischaut, damit hund die Tierarztpraxis positiv verknüpft.
    Außerdem gibt es verschiedene Übungen, die man den Hund auf dem Behandlungstisch machen lassen kann (nachdem man diese natürlich vorher zu Hause eintrainiert und gut generalisiert hat), z.B. einen Touch (Nase oder/und Hüfte gegen Hand). Dadurch hat der Hund eine Aufgabe, auf die er sich konzentieren kann und sich damit selber von der Behandlung ablenkt.

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    Würde ich das bei Pebbles clickern wollen, würde ich Mama besuchen - die raucht und sobald jemand raucht, fängt Pebbles an zu niesen ;-)



    Vielleicht kann man ja versuchen, ob Hundie eine kitzelige Nase hat, mit einer Feder. Unser Teddy, Gott hab ihn seelig, hat immer geniest, wenn man eine Orangenschale vor der Nase zerrieben hat, das hat bestimmt gekribbelt, muß er aber toll gefunden haben, er kam immer angerannt, wenn einer eine gegessen hat...


    Also eigentlich wird ja andersherum ein Schuh draus. Übe den Rückruf an der Leine. Denn je öfter er das Signal hört und dann nicht kommt und es auch keine Konsequenz gibt, desto schneller wird er lernen das "Komm" oder "Hier" oder was Du nimmst nur Rauschen im Blätterwald und völlig bedeutungslos ist.


    Ruf ihn, wenn er sowieso auf die zurennt. Ruf ihn wenn es Futter gibt (und er aufgrund der Fuuterankündigenden anderen Geräusche eh auf dem Weg zu Dir ist.
    Und, wie die anderen schon geschrieben haben, schick ihn, wenn er draussen gekommen ist, wieder spielen, spiel selbst mit ihm, lass ihn ein Leckerchen im Gras suchen, wirf einen Ball, laß ihn in eine Zerrseil beißen und lauf mit ihm ein Stück jeder von Euch trägt ein Ende). Bei Dir ist immer was los, und teil deinem Hund auf jeden fall fröhlich mit dass Du es toll findest, dass ihr was zusammen macht.


    Ruf ihn nicht, wenn Du nicht tu 85 % sicher bist, dass er auch tatsächlich kommt.


    Bau einen Superrückpfiff (auch SuSi=Supersignal oder Superschlachtruf genannt) auf.


    Wenn Du mal gerufen hast und Tier kommt nicht (MIST!!) - dreh Dich um und marschier in die andere Richtung. Das kannst Du eigentlich immer machen, denn dadurch wird er im ganzen schneller zurückkommen (Frauchen geht weg, Scheiße!!! Sofort hinterher!!). Wenn Du Dich über sein kommen freust, dass andere Leute mit dem Kopfschütteln, sit das noch nicht gefreut genug.... freu Dich doller!


    Habe immer verführerische Leckerchen dabei (Katzenfeuchtfutter, leeeeecker!) und gib ihm das, wenn er mal besonderst schnell gekommen ist, oder die Ablenkung recht hoch war, oder auch einfach mal, wenn er sowieso zu Dir zurück gerannt kam.


    Belohne Blickkontakt. Immer! Anfangs mit Leckerchen, später immer noch mit einemverbalen Lob und Leckerchen abundzu.



    Arbeite mit Schleppleine, wenn er ne Phase hat, wo gar nichts klappt, dann kann er wenigstens keine Fehler machen. Lass ihn dann aber nicht nur einfach an der Schleppleine "laufen" sondern mach Futtersuchspiele, Dummieapportierübungen, kleine Gehorsamsübungen. Übe Sachen wie "Warte", "Langsam", "Rechtsrum/Linksrum", "Hierlang", damit seine aufmerksamkeit bei Dir bleibt und er nicht in seine Welt abdriftet.



    Hu, ich schreibe schon wieder ein Buch....


    Nunja - sei kreativ. Je interesanter Du für Deinen Hund bist, umso leichter fällt es ihm bei Dir zu bleiben, bzw. auf Ruf zurückzukommen.

    Hallo Ginni,


    zusätzlich zu staffys Rat, kannst Du folgendes versuchen:
    Bring Deinem Hund bei, mit der Nase Deine Hand zu touchen.
    Damit kannst Du erstens den Blick Deines Hundes von den blöde starrenden Menschen abwenden, was seine Aufmerksamkeit von denen auf Dich umlenkt und ihm ausserdem noch eine Aufgabe gibt, die sehr leicht zu lernen, gut zu belohnen und daher sehr gerne gemacht wird.


    Mit diesem Nasentouch kannst Du auch diverse Tricks aufbauen (u.a. Drehungen - aber das ist ja hier erstmal nicht so wichtig).


    Wenn er Deine Hand problemlos toucht, schickst Du ihn los, die Hände der Leute zu touchen, die er mag.
    Dann mit Leuten, die er kennt, und die er neutral findet.


    Bau das am Besten sowohl mit Lautzeichen (z.B. "Touch"), als auch ohne auf (sodass die ausgestreckte Hand alleine das Zeichen für "Please touch here" ist. Möglicherweise wird er sich dann entscheiden, diese Aufgabe zu lösen, wenn ihm wieder unvermittelt eine Hand entgegengestreckt wird.


    Wenn Du auch das Lautzeichen mit aufgebaut hast, kannst Du damit Deinen Hund "fragen" ob es für ihn okay ist, auf diese Person zuzugehen. Wenn er das nicht kann, stellst Du Dich dazwischen.


    Im Übrigen kannst Du Leute im allgemeinen auch schönfüttern, das heißt, Du mußt nicht auf gutes, angstfreies oder sonstirgendein Verhalten des Hundes warten, sondern einfach so mit leckeren Sachen füttern, wenn so ein gefährliches Wesen auftaucht. Am Besten macht man das übrigens übers Clickern. Man hat rausgefunden, dass das Geräusch des Clickers im gleichen Gehirnteil ankommt und verarbeitet wird, wo auch die Angst "landet". Da der Clicker positiv aufgebaut wird, ist er in der Lage, sozusagen das unangenehme Angstgefühl mit dem guten Clickergefühl "auszugleichen" und sogar ins positive zu wenden.
    Auf diese Weise wird das Erscheinen eines Fremden Menschen "Vorbote" für das Erklingen des tollen Clickers. Wie bei Pavlovs Hunden: Hunde speicheln, wenn sie Futter bekommen. Hören sie jedesmal, genau bevor sie Futter bekommen eine Glocke, fangen sie nach einigen Wiederholungen schon beim Klang der Glocke an zu speicheln.
    In Deinem Fall ist ein fremder Mensch dann quasie Pavlovs Glocke.

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    Es bringt nichts, einem Welpen schon gar nicht, wenn mit verschiedenen Methoden/Ansichten herumexperimentiert wird bei dem am Ende der Hund der Verlierer ist, weil ein Laie -für den du dich ja ausgibst- nicht in der Lage ist das Beste rauszufiltern. Diesbezüglich sind sich ja nicht mal die Profis einig.
    Entscheide dich für eine Ausbildungsart und bleibe dabei. Dann seh ich bei dir und deinem Hund eine echte Chance.



    Bitte entschuldige, wenn ich jetzt wortklaube, aber um sich für eine Ausbildungsart zu entscheiden, muß sie filtern, nämlich die Ausbildungsart aus, für die sie sich entscheidet.


    Schnellwegduck.... :blume: :blume: :blume:





    Hallo Katharina,


    vergiss das schwammige Rangordnungsgedösel und arbeite an den konkreten Problemen. Denn davon, dass Dein Hund lernt, dass er nicht aufs Sofa darf, weiß er rein gar nichts darüber, wie er sich gegenüber Dir, Deiner Tochter oder Euren Gästen verhalten soll.


    zum Thema Futter:
    Bitte nimm dem Hund NICHT das Futter weg. Er soll nicht lernen: wenn ein Mensch bei meinem Napf vorbeikommt, muss ich immer Angst haben, dass Mensch mir das wegnimmt (dass das nachher zurück gegeben wird, klingt für den Menschen zwar nett, bringt dem Hund an Lernerfahrung aber gar nichts).
    Stattdessen sollte sie lernen: wenn Menschen an meinem Napf auftauchen, ist das immer toll!
    Das erreichst Du wie folgt: Du tust ein paar Bröckchen Trockenfutter in ihren Napf, bleibst daneben stehen ( so weit weg, dass Hund nicht „reagiert“ und so dicht, dass Du triftst) und wirfst, während sie frisst, extrem leckeres Hühnerfleisch, Fleischwurst oder ähnliches in den Napf.
    Ist der Napf leer, füllst Du wieder etwas TroFu nach – während sie das frisst, auch wieder Leckerchen in den Napf werfen.
    Das wiederholst Du mit der ganzen Mahlzeit, täglich und über einen längeren Zeitraum. Mit der Zeit rückst Du immer näher an den Napf, bis Du Dich daneben setzen kannst und die Hand direkt am Napf hast, um die leckeren Sachen hineinzutun.
    Wenn Du so weit bist, kannst Du den Napf auch mal festhalten, während Hundi frist.
    Zu keinem Zeitpunkt wird dem Hund was weggenommen!!!
    Wenn das bei Dir problemlos klappt, lässt Du andere Familienmitglieder wie oben beschrieben füttern (unter Deiner Aufsicht und wieder ganz von Anfang an).


    Wenn sie schon den Ort, wo sie immer gefüttert wird, verteidigt auch wenn kein Futter da ist, füttere sie (wie oben beschrieben) immer an anderen Orten im Haus oder auch mal draussen. Wenn das Futter immer an anderen Orten erscheint, kann man erstens nie wissen wo, und zweitens kann man nicht alle Orte verteidigen.


    Zum Thema anspringen:
    Hunde springen aus verschiedenen Gründen an. Der wichtigste ist übrigens der, dass sie das "ranghöhere" Familienmitglied mit der Beschwichtigungsgeste Maullecken begrüßen wollen. Da der Mund bei Menschen in der Regel höcher angesiedelt ist, muß hund eben springen - mensch macht das dann sauer, weil hund doch "genau weiß, dass er das nicht darf", was dazu führt, das der Hund versucht, seine Beschwichtigungsabsicht deutlicher zu machen (= er springt weiter an). Wenn Mensch dann noch sauerer wird, und den armen Vierbeiner anschreit, oder gar wegstößt, muß Hund seine Beschwichtung noch deutlicher machen - das sind dann die Hunde, die anfangen zu Pinkeln, wenn man nach Hause kommt.....
    --> Übe unbedingt, dass sich anspringen nicht lohnt: die Person, die angesprungen wird, dreht sich weg, der Hund wird ignoriert! Es wird weiter ignoriert, wenn der Hund noch mal anspringt. Ignorieren heißt nicht ansehen, nicht ansprechen und nicht berühren (= nicht wegstoßen, nicht runterdrücken! Am Besten die Hände verschränken und Beine nur zum Umdrehen bewegen). Bisse in Hosenbeine ignorieren!!! Es wird so lange ignoriert, bis der Hund alle vier Füße auf dem Boden hat und das wird RUHIG gelobt und belohnt!!! Trainiere außerdem ein Verhalten, das der Hund statt des Anspringens zeigen soll (z.B. „Sitz“, schön sind auch „Pfötchen“ „Verbeugen“ oder mit der Nase an die Hand stupsen – nimm eins, dass der Hund schon sehr gut kann, dass er äußerst positiv verknüpft hat, also sehr gerne macht!). Sobald der Hund also alle viere auf der Erde hat, läßt Du ihn "Sitzen" oder was auch immer Du Dir aussuchst) und lobst ihn dann. Da das für einen aufgeregten Junghund nicht so leicht ist, schon Ansätze des Ersatzverhaltens fürstlich belohnen.
    Apportierwütige Hunde kann man auch losschicken, um ein extra für diesen Zweck irgendwo deponierten Dummie, Ball o.ä zu holen ,oder man deponiert einen Dummie an der (oder draussen vor der) Tür und wirft ihn, sobald man durch die Tür ist, möglichst bevor der Hund einen anspringen konnte. Das hat den Vorteil, ein aufgeregter Hund vielleicht seine angestaute Aufregung ehr mit Bewegung abbauen kann, dass hund mit vollem Mund nicht so gerne anspringt und dass man mit vollem Mund auf jedenfall mal gar nicht in irgendwelche Sachen hineinbeißen kann.



    Zum Thema anknurren und beißen:
    NIEMALS dem Hund das Knurren verbieten, unterbinden, oder wie auch immer ihr das nennen wollt: Knurren ist Kommunkation: es heißt, die Situation passt mir, nicht. Geh weg, Du machst mir Angst. Wenn Du Näher kommst, werde ich beißen!). Man kann natürlich diese Verhalten wegerziehen, das wäre aber kontraproduktiv, weil das knurrenauslösende Problem damit ja nicht beseitigt ist und der Hund dann halt eben„ohne Vorwahrnung zubeißt". Stell Dir das Knurren vor, wie eine brennende Zündschnur. Wenn Du sie brennen siehst, kannst Du durch entsprechendes Verhalten die Explosion verhindern, oder Dich zumindest in Sicherheit bringen. Wenn Du dem Hund das Knurren verbietest, schneidest Du seine Zündschnüre kürzer (aber nicht ab!) – Du verkürzt die Zeit bis zur Explosion, Du hast keine Vorwarnzeit mehr und siehst auch keine drohenden Anzeichen mehr.


    Dass die Gäste den Hund nicht anfassen sollen, ist schon mal eine gute Maßnahme, weil sie sich eventuell von der Anwesenheit der fremden Leute bedroht fühlt. Möglich ist auch, dass sie Ressourcen (Euch, ihr Futter, ihr Spielzeug, Ihre Couch…) verteidigt – da sie das ja auch mit dem Fressnapf tut, besteht diese Möglichkeit durchaus – was es ist, lässt sich von hieraus nicht sagen. Beobachte ihre Körpersprache in einer Situation.
    Du musst unbedingt dafür sorgen, dass sie Menschen nicht mehr beißen kann, denn Wiederholungen des Verhaltens verstärken das Verhalten und je gefestigter ein Verhalten ist, desto schwieriger ist es, das Verhalten wieder los zu werden.
    Sorg dafür, dass der Hund rein räumlich nicht mehr an die Leute rankommt (z.b. Kannst Du ihn so anleinen, dass er auf einem bestimmten Platz (der aber sehr angenehm für den Hund sein sollte und an dem die Gäste NICHTS zu suchen haben) bleibt. Dort fütterst Du dem Hund dann Besucher „schön“. Am Besten lädst du freunde ein, mit denen Du das ausführlich üben kannst. Die Testpersonen halten sich nur im Raum auf, beachten den Hund aber nicht. Kein Blickkontakt, keine Ansprache. Währenddessen bekommt Hundi von Dir wieder Leckerchen. Dabei ist es erstmal ziemlich egal, wie der Hund sich benimmt – Du willst nicht irgendein Verhalten belohnen, sondern nur ihre Einstellung gegenüber Besuchern verändern: Wenn Besuch erscheint, gibt es die besten Leckerchen der Welt. So wird Besuch zum Signal für Leckerchen. Bestimmt hast Du schon mal von Experiment von Herrn Pavlov gehört: der hat eine Glocke geläutet, bevor seine Hunde gefüttert wurden. Nach einigen Wiederholungen haben die Hunde dann schon gespeichelt, wenn nur die Glocke geläutet wurde. Die Glocke wurde zur Ankündigung für Futter und hat die gleiche Reaktion wie Futter hervorgerufen. In Deinem Fall sollen quasi die Besucher das Speicheln auslösen.
    Wenn Dein Hund den Besuch nach etwas „Schönfütterei“ angenehmer findet, bekommt er dann aber nur noch Futter, wenn er sich auch wie gewünscht verhält. Nicht gewünschtes Verhalten wird IGNORIERT!!! Nicht bestraft.
    Aggressives Verhalten darf in keinem Fall mit Strafe „behandelt“ werden!
    Wenn der Hund Anwesende, die sich nicht um ihn kümmern, und still ihren Kaffee schlürfen, recht angenehm findet, fangen die Besucher an, sich langsam im Raum auch zu bewegen. Du achtest darauf, dass sie dem Hund nicht so nahe kommen, dass er irgendwie reagiert, eigentlich sollte er auf seiner Decke liegen, und Dir die Leckerchen aus der Hand gucken. Klappt das ganz gut, dürfen sie auch kurze Blicke in seine Richtung werfen.


    Wenn das Training so weit ist, dass der Hund eigentlich schon ganz begeistert ist, wenn Besuch kommt, weils dann immer Lecker zu essen gibt, darf der Gast dem Hund etwas näher kommen (abgewandt, seitlich, nicht ansehen) und ihm ein Leckerchen zu werfen (erst mal nicht reichen, das könnte zu einem Interessenkonflikt für den Hund führen).
    Das Training dann entsprechend weiter fortführen und steigern.



    Warum der Hund so reagiert ist im Prinzip egal, denn das Wissen ändert ja an dem Status Quo nichts. Du kannst jetzt nur daran arbeiten, dass der Hund Gäste und natürlich Deine Tochter wieder toll findet.


    Hunde haben während ihrer Entwicklung verschiedene Angsphasen, das könnte so eine sein.
    Wie oben beschrieben, könnte es sich um Ressourcenverteidigung handeln.



    Bitte, bitte, bitte bestrafe den Hund nicht, benutze keine Sprühhalsbänder, Klapperdosen oder sonstige aversiven Hilfsmittel: Die Besucher sind dem Hund schon aversiv, Strafe bewirkt nur, dass der Hund die Situation noch blöder findet und entsprechend reagiert.
    Der Hund ist auch ganz sicher nicht „dominat“ sondern er hat einfach nicht gelernt oder kurzzeitig vergessen, (das kommt vor, weil sich während der Entwicklung neue Gehirnzellen bilden und diese neu miteinander „verstrickt“ werden müssen, und das zu mehr oder weniger langen „Brain is out of order“-Symptomen führen kann), das er Menschen im allgemeinen und seine Familie und deren Gäste total super finden sollte und auch kann.

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    Nochmals zu den Sitzkissen. Worin liegt Deiner Meinung nach aus Sicht des Hundes der Unterschied, ob ich ihm verbiete daran zu gehen oder ob ich ihn dafür heimlich mit der Wasserpistole beschieße. Sage ich AUS, ist AUS nur für den Moment, beschieße ich ihn mit Wasser, lässt er möglicherweise von der Sache dauerhaft ab. (Habs aber nicht ausprobiert)


    Der Unterschied ist, dass "Aus" für den Hund eine Information enthält (Lass fallen, was Du gerade im Maul hast) und, wenn es so aufgebaut wird, wie ich es in meinem früheren Beitrag beschrieben habe auch noch die Möglichkeit bietet, etwas anderes dafür zu ernten.


    Die Wasserpistole ist informationslos, wenn man davon absieht, dass sich der Hund entweder dran gewöhnt oder, im anderen Extrem, Wasser zukünftig blöd finden könnte.


    Ja, "Aus" ist erst mal nur für den Moment. Mit der "Aus" Methode werden Gegenstände auch nicht notwenigerweise "tabu" - aber, wie bereits oben beschrieben: Das "Aus" ist positiv belegt. Stell Dir vor, der Zwerg sammelt draussen eine Packung Rattengift auf: ich wette, Du findest es sehr viel angenehmer, wenn er Dir die Packung apportiert und "Aus"-gibt, als wenn er damit abhaut und sie auffrisst, weil er "Aus" als "Jetzt ist aber endgültig Schluß mit lustig, du kleines dominante kleines Mistviech" verknüpft hat.


    Je mehr Kram Du rumliegen läßt, desto mehr Gelegenheit gibst Du ihm, die falschen Sachen anzukauen. Je öfter er diese Fehler machen kann, desto fester wird sich dieses Verhalten setzen. Je gefestigter das Verhalten ist, desto schwieriger wirst Du es wieder los.


    Wenn er in Kissen beißt, räum die Dinger für die Welpenzeit weg.
    Wenn er Fernbedienungen mit Kaugummi verwechselt, lager die Dinger so, dass er nicht rankommt. (Schublade, große Box, in einer Tüte, die an der Wandhängt.


    So ein "gefräßiger" Welpe ist echt super geeignet, einen Menschen zu mehr Ordnung zu erziehen.
    Ich kann keine Zeitungen oder Prospekte rumliegen lassen, weil Crispen als Beschäftigungdmaßnahme beim Alleinsein Pakete mit in Papier gewickelten Leckerchen und Kauknochen bekommen hat, die er natürlich erst "entwickelte", dann die Leckerchen mampfte um dann die Verpackung zu schreddern.
    Wenn ich nach Hause gekommen bin, hatte ich jedesmal einen Papierschneesturm in der Küche. Dafür sind aber alle anderen Wohnungsbastandteile völlig unbeschadet durch die Welpenzeit gekommen. Jetzt apportiert er mir eben Zeitungen, Prospekte und Papschachteln, könnte, ja sein, dass da Leckerchen drin sind, oder er es gegen ein Leckerchen "aus"-tauschen kann. Gut, das ist dan eben etwas angesabbert, na und? Wichtige Papiere lagere ich ausserhalb seiner Reichweite (bei einem RR nicht ganz so einfach) und im ganzen findet er Kauknochen oder sein Seil, oder Kong sowieso spannender als so eine laffe Zeitung....



    Wenn Du ihn immer lobst, wenn er IN DEINER ANWESENHEIT an seinem Kauspielzeug kaut (und er in Deiner Abwesenheit ausser diesen Sachen nichts zur verfügung hat) wird er:
    1. Kauen in Deiner Anwesenheit als lohnenswert empfinden - wo du dann ja sowieso aufpassen kannst, was das Objekt der Kaubegierde ist.
    2. Wird er in Deiner Abwesenheit ebenfalls lieber auf die erlaubten Sachen umsteigen (weil ja erstens diese immer gelobt wurde und sich damit gelohnt hat, und zweitens das Kauen an Deine Annwesenheit erinnert (weil es ja angenehm mit dir verknüpft ist) und drittens Cebo jetzt nix mehr rumliegen läßt :blume: )


    Du kannst ihn auch in Deiner Abwesenheit für das Kauen an den richtigen Sachen belohnen, indem Du ihm Kongspielzeuge mit leckerer Füllung oder Futterbälle oder Buster Cubes zum Spielen gibst. Auf den Kongs muß er rumkauen, um das Zeug raus zu bekommen. Die Futterbälle füllt man mit Trockenfutter (man kann die Dinger als Napfersatz verwenden und die Haupfmahlzeiten aus dem Futterball "erarbeiten" lassen) und der Hund muß das Futter durch Rollen (bei den Cubes durch "würfeln") aus den Bällen befreien. Die Bälle gibt es in verschiedenen Größen und in verschiedenen Formen, sodass der Hund dabei auch noch geistig herausgefordert wird, heraus zu finden, wie man es am Besten anstellt um an das Futter zu kommen.


    Ich wette, Schränke, Schubladen, hohe Regale, Kisten, Körbe und Tüten wurden von Welpenbesitzern erfunden.


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    Wie gesagt, ich bin Anfänger, will ihn besser verstehen, nichts verkehrt machen und ihn zu einem glücklichen, sich in unserer Gesellschaft möglichst frei bewegbaren Hund machen.


    Der Grund, warum das nicht so einfach ist, liegt darin, dass Hunde furchtbar schlecht im Generalisieren sind (man sagt auch sie sind "Situationslerner").


    Wenn Dein Keks wie auch immer gelernt hat, dass er Deine Adiletten im Büro unter dem Schreibtisch in Ruhe lassen soll, sind die gleichen Adilette im Flur, Badezimmer, Wohnzimmer oder Küche, quasie jedesmal wieder ein ganz anderer Gegenstand. Schwer für Menschen nachzuvollziehen, weil sie doch genauso aussehen, genauso schmecken und genauso riechen, wie im Büro unter dem Schreibtisch - aber stimmt das auch?
    Unter dem Schreibtisch riecht es ganz anders als im Badezimmer, und anders aussehen tut es auch, der Teppich unter dem Schreibtisch ist grau und im Badezimmer sind Fliesen, die nach Reinigungsmittel riechen und der rote Flusenteppich ist frischgewaschen und duftet nach Aloevera-Weichspühler. Im Wohnzimmer liegt ein Perser auf dem Eichenparkett, dass immer noch etwas nach Wald riecht (mit einem Hauch Orient) und in der Küche riecht es lecker nach Rinderbraten, dass "duftet" auch auf die Adilette ab.
    Anderer Ort - andere Situation, andere Adilitten.... Und dann gibt es noch die Turnschuhe, Wanderschuhe, Gummistiefel, Pömps, Stiefeletten und und und und..... Auch eine andere Geräuschkulisse, eine andere Tageszeit, die Anwesenheit anderer Menschen, Tiere oder neuer Möbel verändert die Situation, das ist ein bißchen wie Alzheimer....


    Daraus wird ersichtlich wie unökonomisch das Bestrafen ist, man müßte es in unzähligen Situationen für alle möglichen Knabberobjekte machen, damit wäre man wochenlang beschäftigt und nachher würde der Hund immer noch nicht wissen, was er darf, sondern nur, dass er quasie fast alles nicht darf.


    Ich finde da Aufräumen, Tauschen und Training einfacher, weniger zeitaufwendig, es macht mehr Spaß, es versorgt meinen Hund mit Information, welches Verhalten erwünscht ist (und das man auch draussen verwenden kann, wenn man es fleißig generalisiert, remember: Alzheimer...).


    Wenn Du keine Lust zum aufräumen hast und den Hund unbeaufsichtigt lassen mußt, kauf Dir eine Hundebox oder einen "eingezäunten Welpenlaufstall". Da kommt er dann rein und dadrinn kann er keine Schuhe, Fernbedienungen, Zeitungen, Bücher, Socken, Handtücher oder Unterwäsche fressen - nur seinen Kong, oder Kauknochen.


    Es ist so ähnlich, wie die Bauernweisheit: Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht. Was der Hund als Kauspielzeug nicht kennen lernt, läßt er in Ruhe. Da Welpen aber mit angeborener Neugierde zur Welt kommen und sie ihre Welt mit der Nase, den Zähnen und der Zunge erkunden, beißen sie halt auf alles, was sie finden, ob Menschen das nun okay finden oder nicht.


    Du hast es in der Hand, was Hund zum reinbeißen zur Verfügung hat.

    Hallo Cebo,


    überlies und überhör einfach alles, was Menschen so über Dominanz und Rudelführung von sich geben.
    Das meiste davon ist gequirlte Sch***, falsch interpretiertes oder falsche beobachtets Wolfsverhalten, und/oder eine Möglichkeit, für eigenes Unvermögenen, einen Hund zu erziehen, den armen Hund verantwortlich zu machen.
    Klar haben Hunde unterschiedliche Tempramente, un manche möchten eben etwas mehr Bezahlung für ihre Arbeit. Andere brauchen einfach länger bis sie den Sinn einer sache verstanden haben. Bei den Vertretern der ersten Gruppe braucht man dann eben Konsequenz hoch drei und bei den anderen mehr Kreativität in seiner Lehrweise und man muß das ganze vielleicht sehr lange, sehr oft und aus vielen verschiedenen Perspektiven "erklären".


    Weiterhin viel Spaß mit dem kleinen Bio-Schredder

    über den Inhalt:
    "Verfolgt Ihr Hund Kaninchen, jagt er Rehe und scheucht Enten hoch? Ist er nicht mehr ansprechbar, wenn Wildgeruch in der Luft liegt? Haben Sie die Nase voll und wollen etwas dagegen tun? Dann ist dieses Buch genau richtig für Sie. Als Arbeitsbuch gibt es Ihnen Schritt für Schritt Anleitung und Hilfe, das Problem unerwünschten Jagens in den Griff zu bekommen. Trainingstagebuch, Generalisierungsskala und Belohnungsskala zum selbst ausfüllen helfen Ihnen, das Training positiv, konsequent und mit Spaß zum Erfolg werden zu lassen."



    Nicht nur für Halter jagender Hunde!


    Das Buch ist nicht nur für die geplagten Halter jagdbesessener Hunde zu empfehlen, sondern auch für all diejenigen, die an der Aufmerksamkeit, Rückruf und Impulskontrolle ihres Hundes arbeiten wollen und schon immer erfahren wollten, wie man richtig mit der Schleppleine arbeitet.
    Es werden die Grundlagen der Lerntheorie erklärt, wie auch Gründe dagelegt werden, warum passionierte Jäger so schwierig von ihrer Passion abzubringen sind. Alternative Beschäftigungsmöglichkeiten, wie Fährten, Apportieren, Vorstehen werden vorgestellt.


    Die Autorinnen, die auch Seminare zum Thema anbieten, arbeiten mit positiver Bestärkung (Clickertraining), wobei sie auf Grundlage der Lerntheorie erläutern, warum aversive Maßnahmen (nicht nur beim Thema Jagen) problematisch sind.



    Gehört meiner Meinung nach in jeden "Hundeaushalt".

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    Aber wie verhalte ich mich in der Situation richtig ? Ich bin ja der Boss und der Hund sollte mich doch als solchen auch respektieren und gehorchen. Soll ich jetzt die Latschen zusammenscheißen, den Hund oder ihn mit Wasser besprühen ? Oder muss ich jetzt auf immer darauf achten, dass die Latschen nicht mehr im Fußraum stehen ? Oder ist alles falsch und ihr sagt: der Hund muss nicht wegen der Latschen hören, es ist doch noch ein Baby ?


    Grüsse


    Cebo


    Hallo Cebo,


    ich würde auf jeden Fall nicht mit irgendwelchen Strafreizen arbeiten.
    Das er Sachen trägt (oder jedenfalls ins Maul nimmt) kannst Du doch für Apportierspielchen nutzen.
    Eigentlich braucht er ja nur zu lernen, in welche Dinge er reinbeißen darf - also solltest Du immer irgendwas (Ochsenziemer, Kauseil, Kong etc) zur Hand haben, das Du gegen so einen öden Schlappen eintauscht.


    Über das Tauschen bringt man einem Hund auch "Aus" bei. Dazu hat Hund irgendwas (vorzugsweise was was er relativ gerne wieder ausspuckt) im Maul (Falls er zum "Fang mich Doch" spielen neigt, nimm ihn dafür an die Leine), Du hast was hochverlockendes (Lecker Hühnchenfleisch oder so) in der Hand. Das hälst Du ihm unter die Nase und wenn da Maul aufgeht, lobst Du den Knirps und gibst ihm das Leckerchen und nimmst zeitgleich den Gegenstand weg. Dann gibst Du ihm den Gegenstand zurück und wiederholst das ganze. Nach ein paar Wiederholungen kannst Du, wenn Du sehr sicher bist, dass das Welpenmaul aufgesperrt wird, kurz vorher "Aus" sagen. Wenns klappt, dickes Lob und dicker Brocken Leckerchen. Wiederholen, wiederholen, wiederholen.
    Wenn er das "Aus" verstanden hat, steigst Du auf begehrtere Objekte um, die er "Aus"-geben muß, um das Aus zu generalisieren und zu festigen. Schon hast Du erstens ein zuverlässiges "Aus" und zweitens den ersten und den letzten Teil des Apportieren geübt.
    Wenn er die Gegenstände zuverlässig zurücknimmt, kannst Du das auch gleich mit einem Signal "Nimms" oder "Halten" belegen. Dann braucht der Hund fast nur noch zu lernen, zu dem Gegenstand zu laufen und mit dem Gegenstand zu Dir zurück zu kommen.


    Wenn er immer genuügend Sachen hat, auf denen er rumkauen darf, wird er schnell lernen, andere SAchen links liegen zu lassen.
    Lobe den Hund, wenn er an seinen Kauspielzeugen nagt. Lobe den Hund wenn er damit auf seine Decke geht. Lobe den Hund, wenn er mit dem Teil zu Dir kommt, um etwas zu spielen (loben und auch mal drauf eingehen).
    Wenn er mal was falsches erwischt, mit ruhiger Stimme "Aus" sagen und möglichst Kauersatz anbieten. Und natürlich loben, wenn Gegenstand zu Boden plumpst.


    Im Moment lohnt es sich für Deinen Hund auf allem Möglichen rum zu kauen, weil es a.) Spaß macht (Kauen ist Hunden angewölfelt, sie MÜSSEN kauen) und daher auch noch selbst belohnend ist.
    b.) er damit Deine Aufmerksamkeit bekommt. (Positiv oder negativ ist da erst mal wurscht.
    Wenn Du tauscht, bekommt er acuh Deine Aufmerksamkeit, aber in positiver weise. Alles läuft ruhig ab, und "Aus" brauchst Du sowieso und in allen möglichen Lebenslagen.


    Es ist Zeitaufwendiger, einem Hund zu erklären, was er alles NICHT ankauen darf, als wenn man ihm erlaubtes Schreddergut anbietet.


    Liebe Grüße
    Martina