Beiträge von Shoppy

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    Da kann ich viel praktischer eine Flexi benutzen und erspare mir das Geheddere.


    Gut, schreibe ich es noch mal: Es wird nicht geheddert! Es kann nicht geheddert werden, weil die Leine immer nur so lang (aber locker hängend) freigegeben wird, wie der Hund den Radius beansprucht.



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    Mein Hund läuft an der Schleppleine wie FREI, nur daß ich eben noch eine Chance habe auf ihn in größerem Radius zuzugreifen. Insofern ist sie nichts anderes als kontrolliertes Freilauftraining.


    Dafür daß er den bestimmten Radius nicht verläßt sorge ich mit der Stimme, da gibt es dann kein dem Hund Hinterherrennen um das Ende der Leine zu erwischen. Der Hund wird also nicht im Rennen gestoppt sondern VORHER und das ist bei guter Beobachtung bei jedem möglich.


    Das Problem, zum wiederholten Male, ist, der Hund kommt nicht auf Rückruf.
    Wenn Dein Hund an der Schleppleine "wie frei" läuft und auf Deinen Rückruf kommt, ist er eben schon eine Stufe weiter. Angefangen wird aber, so der Hund noch nicht auf Rückruf folgt, mit der Schleppe in der Hand, denn sonst kann bei der Nichtbefolgung des Rückrufes keine Konsequenz durchgesetzt werden. Hunde lernen nur durch die Konsequenzen, die auf ihr Verhalten folgen (das hat irgend so ein verschrobener Professor in USA rausgefunden, Skinner, glaub ich, hieß er).


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    Und sorry: wieso gehört ein Hund der nicht perfekt auf Zuruf kommt nur auf Wege oder Wiesen?? Genau dafür ist ja die Schlepp da!
    Das mit dem Jagdverhalten steht für mich jetzt mal auf einem total anderen Blatt, da muß das Training wieder speziefisch auf das Problem abgestimmt aufgebaut werden und nicht jeder Hund hat dieses Problem.


    Nein, dafür ist die Schleppleine ganz gewiss nicht da! Hunde gehören nicht stromernd in den Wald oder auf eine Wiese, schon gar nicht wenn der Rückruf nicht funktioniert. So haben jagdlich nicht vorbelastete Hund die ersten jagdlichen Erfahrungen gemacht: plötzlich sprang, Hase, Rehe oder sonstwas hoch und Hund hinterher. Da ich einen Jagdhund habe, habe ich mich intensiv damit befasst, wie so etwas präventiv behandelt werden kann, und siehe, die dahingehenden Bemühungen haben sich positiv auf unser Rückruftraining, und auf das höfliche Benehmen in Wald, Flur und Strassenverkehr ausgewirkt. Sehr oft ist es hilfreich, über den Tellerrand zu sehen und zu gucken, wie andere Leute mit Problemen umgehen, die zwar nicht den gleichen Auslöser, aber die gleiche Wirkung haben: Hund sieht Reiz, rennt hin UND HÖRT NICHT AUF RÜCKRUF.


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    Was machst Du mit einem Welpen, darf der bei Dir nicht in den Wald?? Wie trainierst Du wirklichen Freilauf in Wald und Wiesen - oder machst Du das erst wenn Dein Hund sich perfekt Abrufen läßt (was normalerweise vor 6-8 Monaten ja nicht der Fall ist und in der Flegelphase auch bei manchen recht schwierig ist)? Aber ich denke das Problem wird sich gar nicht stellen, da wir wie gesagt die Schlepp wohl völlig verschieden einsetzen.


    Mit meinem Hund kann ich problemlos durch Feld, Wald und Wiesen, sogar Querbeet, und er hält einen schönen engen Radius ein (für einen Ridgeback ist der Radius geradezu mikroskopisch). Aber ich habe auch ausführlichst am Rückruf gearbeitet. Und zwar zunächst so, dass der Hund keine Fehler machen konnte (Rückruf nur, wenn Hund sowieso auf mich zu rennt, Partyartiges loben, großartige Leckerchen, war die Ablenkung zu groß gar nicht rufen, wußte man vorher, dass die ablenkung zu groß sein würde, (Schlepp)Leine).
    Wer sagt, dass das vor 6-8 Monaten nicht zuverlässig funktionieren soll? Gerade weil das bei Welpen ja so hervoragend automatisch funktioniert, wundern sich die Halter doch später, dass der Hund nicht kommt, wenn man ihn ruft). Man muß halt in jedem Alter dran arbeiten.
    Wie gesagt, für diese Sache hat Klaus Eiszeitmann die Leine erfunden. Wenn Gefahr bestand, dass aufgrund der Ablenkung hund nicht gehorchen würde, kamm hund eben an eine Leine.
    Je öfter der Hund gerufen wird und er nicht kommt, desto besser lernt er dass "Komm" oder "hier" nur ein Standortanzeigegeräusch seines Menschen ist, und ansonsten keinerlei Bedeutung hat.
    Daher muß man dafür sorgen, dass dem Hund dieser Fehler nicht passieren kann. Mein Hund ist jetzt ein Jahr alt und ich hatte zusammengenommen schon etwa drei Mal den Fall, dass er nicht SOFORT auf mich zurannte, wenn ich ihn rief und für diese Drei mal habe ich sogleich heftig in den A :blume: getreten. Ich denke das Flegelalter dürfte durchaus erreicht sein. Von den überlicherweise berichteten "Aussetzern habe ich bisher keine gesehen, ausser das Hündinnenpippi offenbar jetzt doch etwas interessanter riecht als vorher.



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    Weil Du an der Schlepp, selbst wenn Du sie aufgenommen hast, nie in dem Maß die Kontrolle hast wie wenn Du umleinst. Die Schleppleine ist normalerweise wesentlich dünner und ungriffiger als die normale Leine. Dazu kommt (bei meiner Art der Anwendung) daß der Hund sich an der Schlepp wie ohne Leine benehmen soll, er soll im Optimalfall gar nicht wahrnehmen daß ich mehr Hilfsmittel zur Absicherung nutzen kann als nur meine Stimme.


    Du siehst: ich benutze die Schlepp eher als "Notanker" und nicht als Leine im eigentlichen Sinn - wenn ich einfach eine lange flexible Leine brauche nehme ich wie gesagt die Flexi, die dann einfach besser zu händeln ist.


    Liebe Grüße, Katharina


    Natürlich hat man mit einer Schleppleine die geliche Kontrolle wie an jeder anderen Leine, vorausgesetzt, sie ist aus stabilem Material und nicht durchgescheuert. Du scheinst nur meine Beiträge nicht richtig zu lesen, denn in einem meiner ersten Sätze habe ich zum Tragen von Fahrradhandschuhen geraten, damit rutsch rein nix, nie Hande brennen nicht und Schweißglitschfinger hat man auch bei größter Hitze nicht.


    Ich benutze die Schleppleine nicht als Notanker sondern als Erziehungshilfsmittel mit dem Ziel sie nach gründlichem Training nicht mehr zu benötigen.
    Innerhalb des Schleppleinentrainings hat mein Hund ganz genau gelernt, wie er sich freilaufend benehmen soll - und zwar wie ich mir das vorstelle: Am Rand sitzend, wenn Fußgänger, Radfahrer oder Reiter entgegenkommen/überholen, Traktoren oder Rennfahrer vorbei tösen, kein Wild aufscheuchend und keine metertiefen Mausausgrabungen), sofortiges zu mir RENNEN, auf Zuruf, Folgen meiner Richtungswechsel, Anpassung an mein Tempo.


    ICH will nicht auf meinen Hund und auf mögliche Störfaktoren achten, denn ich trainiere dafür, das mein Hund keine hat. ICH bin nicht das Radarsystem meines Hundes, seines ist sowieso viel besser.
    Bei mir achtet mein Hund auf mich. Das ist sein JOB.
    Ich habe nicht das Ziel, mir und meinem Hund auf ewig eine Krücke ans Bein (oh, schuldigung Tau ans Geschirr) zu hängen. Mein Hund läuft nicht "wie frei", sondern frei.


    Liebe Grüße
    Martina

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    Ich glaube, das Beissproblem haben alle, die einen Welpen haben. Meine Arme und Beine sind auch schon ganz zerkratzt, die Milchzähne sind halt ganz schön scharf. :shock:
    Werde eure Tipps mal ausprobieren, glaube zwar das das Quietschen nicht viel bringt, das machen meine Kids sowieso und der Hund ist daran gewöhnt :wink:
    Lasst mich wissen, wenn ihr noch mehr herausfindet.


    Komisch,
    meine Arme und Hände waren nie zerkratzt.
    Ich hbe meinem Hund nicht die Möglichkeit gegeben so oft derartig fest zuzubeißen. Einmal und die Konsequenz folgte. Beim nächsten mal beißen, das gleiche Spiel - ein Biß - Konsequenz folgt. Und dann war ich ganz gemein, ich habe schon gequietscht noch bevor die Welpenpiranha Zähne richtig zu fassen bekamen (Menschen sind solche Jammerlappen) - Konsequenz folgt.
    Meine Hosenbeine, Ärmel und sonstige Kleidungsteile sind übrigens fast beinahe noch schmerzempfindlicher als ich - Crispen hat mich genau einmal in ein Hosenbein gebissen!



    Was die Sache erschweren kann ist, wenn Welpe viele Quietschespielzeuge zur Verfügung hat und die mit Begeisterung bearbeiten kann und darf - das Teil quietscht - es folgt aber keine Konsequenz..... Einmal folgt dem Quietschen eine Bestrafung (ignorieren) dem anderen Mal eine Belohnung (Super Beißspiel).....



    Liebe Grüße
    Martina

    Hallo Ghosteyed,
    Sinn und Zweck einer Schleppleine ist, dass der Hund mit ihrer Hilfe lernt, das nicht Befolgen der Signale seines Menschen Konsequenzen hat.
    Die Schleppleine ist ein Konsequenzen-Kontrolleur, sozusagen. Was soll den "im Auge behalten" alleine bringen.
    Das Probelm hier war doch, dass der Hund bei Spaziergängen ohne Ablenkung schon sehr schön folgt, das aber, was ganz natürlich ist, beim Anblick eines Kollegen alles vergessen ist. Hier muß der Hund erst lernen, dass auch beim Erscheinen eines anderen Hundes auf seinen Menschen geachtet werden muß. Und das kann Mensch nur durchsetzen, wenn er den Radius, den sein Hund um ihn halten soll, kontrollieren kann.
    Mit einer schleppenden Leine hat er das aber nie, weil, je nach dem welchen Zickzack der Hund so läuft, die Schleppleine sehr weit von Mensches Fuß weg sein kann (auch wenn Hund in ablenkungsfreier Situation den Radius sehr schön einhält. Aber das er das tut, wissen wir bereits, es geht um die Situation mit Ablenkung.), wenn man dann aber hinter der Schleppleine herrennen muß um sie aufzunehmen oder sich draufzustellen, gibt man dem Hund ein falsches Signal ("Lass uns fangen spielen", z.B.). Dass der Hund wegsprintet und eben nicht auf Stehenbleiben und Zurufen reagiert, ist genau das Problem.
    Meinen Hund würdest Du nicht mit auf die Schleppleine treten stoppen können. Der würde Dir glatt den Boden unter den Füßen wegziehen, wenn er nicht gelernt hätte, dass er den vorgegebenen Radius (der übrigens von meinem verbalen "Ende" definiert ist und nicht von der tatsächlichen Schleppleinenlänge) nicht verlassen kann, weil jeder Versuch zur Konsequenz hätte, dass ich die Richtung wechsele, und er sich vom Ziel seiner Begierde noch weiter entfernen muß, weil er dann eben "mitgenommen" wird.
    Mit anderen Worten: Ich gebe ein Signal ("Ende" oder "Warte" = "warte wo du stehst, bis ich bei Dir bin oder "Weitergehen" sage! Hier kann er dann weiter in seine Laufrichtung sehen), das bedeutet, das weitere Schritte in diese Richtung zwecklos sind. Bewegung in meine Richtung lohnt sich, denn das wird gelobt und belohnt. Stoppen lohnt sich, denn auch das wird gelobt und belohnt. Laufen eines Bogens im Radius um mich rum lohnt sich auch. Bei weiterem Trainingsfortschritt kann man "langsam" einführen, womit einfaches langsamer werden des Hundes ausreichend ist.
    Weiter in die vom Hund gewünschte Richtung laufen oder gar sprinten hingegen bewirkt, dass Frauchen sich (und damit den Hund) komplett von seinem Ziel abwendet.
    Das Abwenden ist das Ziel!! Wenn ich nicht will, dass mein Hund auf irgendwas zurennt, sondern auf meinen Rückruf reagiert, muß er sich von dem Ding ABWENDEN und sich mir ZUWENDEN (ausser er war beim Erscheinen des Dings hinter mir und müßte erst an mir vorbei, das würde ich aber unter Umständen erst bemerken, wenn er an mir vorbei schießt - und wer garantiert mir, dass die Schleppleine mir dann genau vor den Füßen langläuft.
    Durch das gegebene Signal hat der Hund die Möglichkeit, sich für das Befolgen des Signals zu entscheiden. Entscheidet er sich dagegen, folgt die Konsequenz. Befolgt er das Signal, können wir den Weg fortsetzen. Befolgt er es nicht, bin ich mit der Schleppleine seine Impulskontrolle, solange und so oft, bis er selber eine hat.


    Da ich die Leine in der Hand auf nehme und wieder frei geben KANN sich der Hund gar nicht in Büschen verfangen, weil ich natürlich, bestünde die Gefahr, ihn dort erst gar nicht reinlaufen ließe. Denn was bitte schön hat ein Hund, der nicht oder nur unzuverlässig auf Rückruf reagiert, in Büschen zu suchen? Wollen wir uns zum Rückrufproblem noch ein Jagdproblem dazu schaffen???
    Ein Hund sollte lernen, auf dem Weg zu bleiben. Ein paar Meter rechts und links sind okay, solange es sich um Wiese oder Grasstreifen handelt, ODER der Hund einen zuverlässigen Rückruf UND keinen Jagdtrieb hat (und da man das erste offenbar nicht hat, sonst bräuchte man keine Schleppleine, und sich das zweite oft erst mit Eintritt der Pubertät zeigt (aber vorher schon gelernt werden kann) ist es unverantwortlich, einen Hund durch Büsche turnen zu lassen).
    Den Knoten macht man rein, damit man selber weiss, wo die Leine zu ende ist und man das "Ende"-Signal geben kann (die, ich wiederhole es noch einmal, dem Hund erlaubt, den Konsequenzen (Entfernen vom Ziel der Begierde) zu entgehen), und da sie nicht schleift, kann sie sich nicht verheddern, wie bereits oben erläutert.
    Wenn das Training so weit fortgeschritten ist (zuverläßiger Rückruf, Einhalten des Radius, Befolgen von Signalen auf Distanz, Folgen des Menschen bei Richtungswechsels ohne in die Leine zu rennen), dass die Leine schleifen kann, wird der Knoten natürlich gelößt (bei manchen ist eine Schlaufe dran, die muß dann natürlich auch abgeschitten werden.
    Dann wird das Einhalten des Radius bei schleppender Leine gefestigt und auf der letzten Schleppleinentrainingsebene wird die Leine immer weiter gekürzt (abgeschnitten) - damit der Hund den Unterschied Leine/keine Leine nicht schlagartig spürt, sondern sich langsam daran gewöhnt. Und natürlich, dass der Mensch sich langsam daran gewöhnt, dass er seinem Hund vertrauen kann, dass obengenanntes auch ohne Schleppleine funktioniert.


    Warum sollte ich mitten drin auf eine kurze Leine umsteigen? Das Ziel ist, dass der Hund im Freilauf nicht zu jedem Hund hinrennt und auf Zuruf auch zum Halter zurückkommt. Wie soll er das lernen, wenn er in dieser Situation an die kurze Leine genommen wird??? Kann er gar nicht, denn es handelt sich dann um eine ganz andere Situation (Leinenführigkeit unter Ablenkung).


    In einem Punkt gebe ich Dir recht: Mit Schleppleine wird nicht mit anderen Hunde gespielt (und um Bäume, Büsche oder Menschenbeine herum gerannt). Da aber der Hund mit der Schleppleine lernt, sich von dem anderen Hund abzuwenden und zu seinem Menschen zurückzukommen, kann er von diesem ja dann als erwartete Belohnung abgeleint werden.
    Wenn man die Hunde nicht spielen lassen möchte, hält man eben beim passieren die Schleppe kurz.


    Für weitere Übungen, die man an der Schleppleine machen sollte, die aber hier den Rahmen des Threads sprengen würden, bitte das Buch "Antijagdtraining, wie man Hunde vom Jagen abhält" von Pia Gröning und Ariane Ullrich (

    ) lesen.



    Liebe Grüße
    Martina

    Hallo March,


    Schleppleinen-Training beginnt IMMER mit der Schleppleine in der Hund. Wenn Du Dir so eine gekauft hast, die Dir die Hand aufscheuern könnte, zieh Dir Fahrradhandschuhe an.


    Die Leine wird auch nicht einfach durch die Gegend schleifen gelassen, sondern sie wird immer aufgenommen und wieder losgelassen, je nachdem wieviel Leine der Hund eben gerade benötigt. Dadurch kann er Dir eben nicht voll in die Leine rennen (Wenn er z.b. mit der Ganzen Länge hinter Dir läuft und dann an Dir vorbeisprintet (kann er sich böse bei verletzen). Pass also immer auf. Würde die Leine schleppen, könnte er sich ausserdem in Büsche, Bäume, Passanten oder andere Hunde verwickeln und sich oder andere verletzen!


    Mach Dir einen Knoten in die Leine, ca. 2-3 Meter vor dem Schleppleinen-Ende: immer wenn Dir dieser Knoten durch die Finger läuft (beim Leine ausgeben) sagst Du "Genug" oder "Ende" und bleibst stehen. Da der Hund ja anfangs nicht weiß, was "Ende" heißt, wird er bis zum tatsächlichen Ende der Leine weiterlaufen und dann gestoppt, weil Du stehen bleibst. Doch schon wenige Wiederholungen reichen, damit er lernt, das "Ende" heißt, dass der größte Radius der Schleppleine erreicht ist und ein Weiterlaufen nichts bringt.
    Er wird daher entweder auf Ende stehen bleiben oder langsam weiter laufen oder zu Dir zurückkommen (alles drei kannst Du belohnen!!).


    Erst, wenn der Hund den Radius der Schleppleine verstanden und akzeptiert hat (also von sich aus nicht mehr in die Leine rennt - auch bei Ablenkung von anderen Hunden etc) kannst Du die Schleppe fallenlassen. Dann achtest Du darauf, dass er den Radius trotz schleppender Leine nicht verläßt. Ab und zu kann es nötig sein, dass Du Dich auf das Ende der Leine stellst. Kommt es zu oft vor, mußt Du die Leine wieder in die Hand nehmen.
    Nutze die Schleppleine für ein gezieltes Rückruftrainining.


    Ziel der ganzen Schleppleinenaktion ist, dass der Hund Dir folgt, als hätte er keine Leine dran.
    Daher sollte er lernen:
    - nicht in die Leine zu rennen
    - zuverlässig auf Rückruf zu kommen, ohne dass Du irgendwie mit der Leine nachhilfst
    - Dir aufmerksam auch bei Richtungswechseln folgt, ohne dass er durch die Leine erinnert wird
    - Sitz und/oder Platz auf Distanz.
    - auf Deine Tempowechsel zu achten


    Dieses alles kann er an schleppender Leine nicht lernen, weil Du dann die Konsequenzen seines Handels nicht in der Hand hast.


    Liebe Grüße und viel Spaß mit der Schleppe
    Martina

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    Hi
    Hab grade gelesen das ihr es mal mit Quiecken probiert habt, haben wir auch hatte gar keinen Sinn. Der Hund hat einen beim ersten Mal noch erschrocken angeguckt bei zweiten Mal hats ihn gar nich interessiert!


    Was hatte das Quieken denn als Konsequenz?
    Bist Du weg gegangen, hast Du ihn ignoriert? Hast Du irgend was gemacht?
    Wie soll ein Hund verstehen, dass er nicht so fest beißen darf, wenn das ausser einem mehr oder weniger lauten Geräusch keine Konsequenzen hat?
    Welpen sind die sozialsten Wesen, die man sich vorstellen kann. Die sind von ihrer Familie 100% abhängig. Wenn sie beißen und die Familie geht weg ist das furchtbar, denn alleine könnten sie nicht überleben. Daher ist Ignorieren nach dem Quiecken das Mittel der Wahl. Quieken, Aufstehen Weggehen. 1 Minute draussen warten, wieder rein gehen und dem Welpen die Chance geben zu zeigen, ob er verstanden hat. Wenn er immer noch durch die Gegend Tobt, oder wieder zu fest zu beißt - Quiecken, weggehen, Tür zu.
    und das ganze wieder von vorne.


    WICHTIG: dem Hund wird bei nicht gewünschten Verhalten (hier zu festes beißen) ein akustisches Signal gegeben (Quiecken), darauf kann er sich entweder zurücknehmen und ruhiger spielen, was dann okay ist und gelobt wird, oder er entscheidet sich noch mehr aufzudrehen, was sofortiges Ignorieren zur Folge hat.
    Das Signal gibt dem Hund die Möglichkeit, durch Änderung seines Verhaltens seiner Strafe (ignorieren) zu entgehen.


    Wenn das Ignorieren nichts bringt, war man wohl nicht ignorant genug. Ignorieren heißt: Nicht anfassen, nicht ansehen und totenstille! Und oder rausgehen - Tür zu! Wenn der Knirps zu aufgedreht ist, wird er vielleicht sowohl viele Wiederholungen benötigen, als auch längeres Ignorieren (2-3 Minuten) damit ihm auch auffällt, dass er zurückgelassen wurde.


    Handgreiflichkeiten puschen den Hund nur noch mehr hoch, daher die Finger davon lassen (im wahrsten Sinn des Wortes)!


    Liebe Grüße
    Martina

    Hallo Janina,


    Du hast ja schon sehr gute Hinweise bekommen.
    Ich habe noch ein paar Fragen:
    Was nimmst Du denn für Leckerchen? Welche Körperhaltung hast Du beim Üben? Stehst Du? Sitzt Du auf dem Stuhl/Sofa, oder auf der Erde?


    Ich habe manchmal bei Sachen, die ich mit Crispen (RR) übe auch Schwierigkeiten, wenn es die Übung erfordert, dass ich mich über ihn beugen (oder jedenfalls Vorbeugen) müßte. Dann probiere ich es erst am Boden sitzend, taste mich vor aufs Sofa, Stuhl und dann zum Stehen.


    Ich klickere ja mit dem Riesenzwerg.
    Wenn er manchmal sehr verunsichert ist (weil ich mich gerade in die Stehende Position durchgarbeitet habe und er erst verstehen muß, dass das immer noch die selbe Übung ist, oder wenn wir in einer völlig neuen Umgebung sind), clickere ich manchmal einfach dafür das er sich besser fühlt, quasie fürs "Nichtstun", ziemlich schnell hintereinander am besten mit Hühnchenfleisch, Pute, Fleischwurst oder Harzer Käse. Das verbessert seine Stimmung und er wird viel sicherer, weil er merkt, dass ich nichts unmögliches von ihm verlange - für den Anfang reicht Anwesenheit.
    Kein Problem gibt es, wenn ich seitlich von ihm stehe und ihn nicht direkt ansehe.


    Im Moment lernen wir gerade Spanischen Schritt, wobei ich versuche, das aus stehendem Pfötchengeben aufzubauen, dazu muß ich aber vor ihm stehen und meine Hände relativ tief halten, und schon bin ich runtergebeugt. Inzwischen bin ich schon zur Sofa-Phase durch gedrungen. Vielleicht kommt heute noch der Stuhl dran.


    Versuch es doch einfach mal, während Du am Boden sitzt. Am besten läßt Du sie sitzen und holst sie dann mit einem Leckerchen, dass Du ihr vor die Nase hälst und dann waagerecht von ihr weg ziehst in den Stand. Sobald sie steht, sagst Du sofort Dein Lobwort (oder Clickst) und gibst ihr das Leckerchen. Wiederhol das so 2-3 Mal und wirf beim letzten mal das Leckerchen weg, so dass sie hinterherlaufen muß ("Lebende" Leckerchen sind oft auch noch interessanter als "tote"). Dann machst Du entweder eine Pause, oder, wenn Du den Eindruck hast, dass sie noch gerne ein bißchen "aufstehn" üben möchte hängst Du einfach noch 2-3 Wiederholungen dran. Dann machst Du Pause - versuche es 30min später noch mal. Die Pause ist wichtig, damit sie darüber nachdenken kann, was sie da eben gemacht hat.
    Abwechslung kannst Du durch Aufstehen aus dem Platz rein bringen. Dazu das Leckerchen von der Nase weg und etwas nach oben führen. (Falls das nicht geht, bring sie erst ins Sitz und dann zum Stehen - den ersten Teil der Übung kennt sie bestimmt schon und den zweiten jetzt auch. Nach einigen Wiederholungen kannst Du versuchen, daraus eine flüssige Bewegung zu formen.
    Wenn sie das nicht noch zusätzlich beunruhigt, kannst Du sie an die Leine nehmen, damit sie nicht wegwandert. Andererseits ist das Weggehen oft ein Zeichen von "ich muß da gerade mal in Ruhe drüber nachdenken" und die Hunde kommen oft nach kurzer Zeit zurück und "überprüfen" dann mit weiteren Ausführungen, ob sie zu den richtigen Schlußfolgerungen gekommen sind, daher ist es eigentlich am Besten, wenn man sie gar nicht anspricht und auch nicht zurückruft, das erhöht nur den Druck und unterbricht womöglich den Denkfluß.
    Da sie sehr unsicher scheint, würde ich während der Session nur loben+Leckerchen (oder Clickern-Leckerchen) und ansonsten gar nichts weiter sagen.


    Sobald sie der Leckerchenmagnet-Hand in 8 von 10 Fällen folgt, versuchst Du dieselbe Handbewegung, aber ohne das Leckerchen zu machen - und gibst das Leckerchen nach dem Lob aus der anderen Hand.


    Wenn auch das in 8 von 10 Fällen klappt (evtl auch aus dem Platz) sagst Du "Steh", machst dann sofort Deine Handbewegung. Damit wird das verbale Signal die Ankündigung für die Handbewegung und kann diese dann ersetzen (das klappt nicht, wenn Du es gleichzeitig sagst oder erst nach der Handbewegung, weil sich die beiden Signale dann überlagern/ausblenden). Wenn sie gelernt hat, auf das verbale Signal aufzustehen, versuch das ganze entweder in einem anderen Raum oder Du veränderst Deine Körperhaltung ein bißchen Richtung stehend. Dabei fängst Du wieder ganz am Anfang mit der Futtermagnet-Hand an, wahrscheinlich brauchst Du aber weniger Wiederholungen oder Sessions, um Dich wieder zum verbalen Signal durchzuarbeiten.....


    Belohne sich auch weiterhin, wenn sie von alleine steht (besonders in Deiner Nähe.



    Liebe Grüße
    Martina

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    ...Was mich außerdem noch interessieren würde wäre folgendes. Er will ständig in meine Hände "beißen". Manchmal ganz schön ungestüm. So schnell kann man gar nicht reagieren, wie der nach ihnen schnappt. Über ein paar Ratschläge würde ich mich sehr freuen, da selbst die Maßnahmen die der Hundetrainer mir empfohlen hat ( bin seit ca. 6 Wochen 1 x die Woche beim Training, keine Hundeschule) nur sehr bedingt greifen.
    Vielen Dank euch allen
    Gruß Tiane :streichel:



    Hallo Tiane,


    gratuliere, Du hast einen Hund, mit dem Du die Beihemmung trainieren kannst. Dafür MUSS er Dir in die Hände beißen!
    Allerdingst mußt Du ihm zu verstehen geben, wie fest er darf (nämlich nur gaaaaaaanz vorsichtig) und das machst Du indem du wie ein schwerverletzter Welpe quiietscht und sofort aufhörst zu spielen - 1-2 Minuten schmollt und ihn dann erneut zum spielen (maulen) aufforderst.


    Nach und nach schraubst Du so (indem Du auch schon aufquietsch, wenn Dich seine Zähne nur ganz leicht berührt haben) den Druck, mit dem er zu beißt langsam herunter.
    Du hast einen Retriever, die sind dafür gezüchtet worden, Sachen im Maul zu transportieren, die NICHT zerdrückt werden durften, von daher sind sie Prädestiniert dafür, eine gute Beißhemmung zu bekommen, allerdings nur, wenn man das trainiert.
    Wenn Du beißen einfach nur verbietest, kann der Hund nicht lernen, dass er Sachen in den Mund nehmen kann, ohne diese zu verletzen und dass solltest Du ihm zeigen, denn es kann immer eine Situation entstehen, in der ein Hund schnappt oder beißt - wenn Du gut an der Beißhemmung gearbeitet hast, wird der Hund gelernt haben, seine Zähne nicht hemmungslos in das entsprechende "Teil" zu schlagen.


    Wie gesagt, Hunde können lernen, weichmäulig (hast Du im Zusammenhang mit Retrievern bestimmt schon mal gelesen) Vögel zutransportieren ohne deren Haut zu perforieren - genauso wie sie lernen, wie hart sie zubeißen müssen um den Ochsenziemer zu verlegen.


    Liebe Grüße
    Martina

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    Japp aber Leo ist ja nicht wildentschlossen aufjedenfall und unbdeingt wegzulaufen.Er macht es ja nur wenn ihm wirklich langweilig ist.


    Und er ist noch NIE an irgenwem/was hochgesprungen, also wird der Zaun ihn wohl abhalten.



    hmm, weiter oben hast Du geschrieben, dass er auch verschwindet, wenn Du mal nur für ein-zwei Minuten reingehst - für mich klingt das danach, dass er genau auf so einen unbeaufsichtigten Moment wartet....

    Erst mal ne Frage: Wie alt ist der Hund?


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    Die Hundeschule arbeitet ausschließlich mit positiver Bestärkung und ungefähr zehn Kilo Leckerli in der Stunde. Er lernt auch mit dieser Form der Bestärkung sehr schnell. Leider hatte das aber zu Folge, dass er gewünschtes Verhalten nur noch zeigte, wenn er etwas dafür bekam.


    Bekommt der die Leckerchen als Lockmittel, also VOR dem gewünschten Verhalten (sehen des Leckerchens fällt auch schon unter vorher bekommen) - oder bekommt er die Leckerlis NACH dem Lob eines gewünschten Verhaltens?



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    Wenn die Ablenkung zu stark ist (andere Hunde, Radfahrer etc.) kann ich mir mein Leckerli mal getrost da hinstecken, wo kein Licht hinscheint. Aufmerksamkeit bekomme ich damit aber nicht.

    Da hast Deu bei der Beschreibung des Problems die Lösung doch gleich mitgelievert. Wenn die Ablenkung zu groß ist, ist die Distanz zum Reiz zu gering. Erhöe die Distanz soweit, bis Dein Hund in der lage ist, enfache Übungen (Sitz) auszuführen und Leckerchen anzunehmen und trainiere in der Distanz, diese dann LANGSAM verringern.



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    So, Angela Heinl (kennst Du ja) arbeitet ausschließlich über die Dominanzmethode. Seit ich das Einzeltraining mit ihr mache, esse ich also vor meinem Hund, gehe vor ihm durch die Türe - das ganze Gedöns eben. Außerdem arbeitet sie komplett ohne Leckerli, Aufmerksamkeit gibt es nur für positives Verhalten, negatives wird ignoriert. Abgeleint wird gar nicht mehr (nichtmal im Garten!!). Auch das hat weder mich, noch Alfonso richtig überzeugt. Zumal der Tarif nicht ohne ist.


    Hunde sind Situationslerner - mir erschließt sich wirklich überhaupt nicht, was "Hund lernt, Frauchen geht zu erst durch die Tür" mit "Ich finde leute schrecklich" zu tun hat. Dein Hund hat kein "Dominanz" Problem, er hat ein Problem, wenn sich fremde Menschen ihm aufdringlich nähern!


    Mein Hund hat keinerlei Probleme mit Leuten, die auf ihn zugehen. Ist es ein Mann UND starrt er ihn direkt an UND beugt sich auch noch vor, fängt er an zu wuffeln. Wird er dann mit tiefer Stimme angesprochen, fängt er richtig an zu bellen, was bei einem Ridgeback richtig imposant klingt. Natürlich sind die Leute dan total entsetzt, schließlich haben sie doch "gar nichts gemacht" - Doch haben die, sie haben den Hund bedroht.




    ääähm die Dominaztheorie den Leuten überlassen, die Angst vor der Weltherschaft der Hund haben und dem hund bei der Bewältigung seines Problems mit aufdringlichen Zeitgenossen helfen