ZitatDa kann ich viel praktischer eine Flexi benutzen und erspare mir das Geheddere.
Gut, schreibe ich es noch mal: Es wird nicht geheddert! Es kann nicht geheddert werden, weil die Leine immer nur so lang (aber locker hängend) freigegeben wird, wie der Hund den Radius beansprucht.
ZitatMein Hund läuft an der Schleppleine wie FREI, nur daß ich eben noch eine Chance habe auf ihn in größerem Radius zuzugreifen. Insofern ist sie nichts anderes als kontrolliertes Freilauftraining.
Dafür daß er den bestimmten Radius nicht verläßt sorge ich mit der Stimme, da gibt es dann kein dem Hund Hinterherrennen um das Ende der Leine zu erwischen. Der Hund wird also nicht im Rennen gestoppt sondern VORHER und das ist bei guter Beobachtung bei jedem möglich.
Das Problem, zum wiederholten Male, ist, der Hund kommt nicht auf Rückruf.
Wenn Dein Hund an der Schleppleine "wie frei" läuft und auf Deinen Rückruf kommt, ist er eben schon eine Stufe weiter. Angefangen wird aber, so der Hund noch nicht auf Rückruf folgt, mit der Schleppe in der Hand, denn sonst kann bei der Nichtbefolgung des Rückrufes keine Konsequenz durchgesetzt werden. Hunde lernen nur durch die Konsequenzen, die auf ihr Verhalten folgen (das hat irgend so ein verschrobener Professor in USA rausgefunden, Skinner, glaub ich, hieß er).
ZitatUnd sorry: wieso gehört ein Hund der nicht perfekt auf Zuruf kommt nur auf Wege oder Wiesen?? Genau dafür ist ja die Schlepp da!
Das mit dem Jagdverhalten steht für mich jetzt mal auf einem total anderen Blatt, da muß das Training wieder speziefisch auf das Problem abgestimmt aufgebaut werden und nicht jeder Hund hat dieses Problem.
Nein, dafür ist die Schleppleine ganz gewiss nicht da! Hunde gehören nicht stromernd in den Wald oder auf eine Wiese, schon gar nicht wenn der Rückruf nicht funktioniert. So haben jagdlich nicht vorbelastete Hund die ersten jagdlichen Erfahrungen gemacht: plötzlich sprang, Hase, Rehe oder sonstwas hoch und Hund hinterher. Da ich einen Jagdhund habe, habe ich mich intensiv damit befasst, wie so etwas präventiv behandelt werden kann, und siehe, die dahingehenden Bemühungen haben sich positiv auf unser Rückruftraining, und auf das höfliche Benehmen in Wald, Flur und Strassenverkehr ausgewirkt. Sehr oft ist es hilfreich, über den Tellerrand zu sehen und zu gucken, wie andere Leute mit Problemen umgehen, die zwar nicht den gleichen Auslöser, aber die gleiche Wirkung haben: Hund sieht Reiz, rennt hin UND HÖRT NICHT AUF RÜCKRUF.
ZitatWas machst Du mit einem Welpen, darf der bei Dir nicht in den Wald?? Wie trainierst Du wirklichen Freilauf in Wald und Wiesen - oder machst Du das erst wenn Dein Hund sich perfekt Abrufen läßt (was normalerweise vor 6-8 Monaten ja nicht der Fall ist und in der Flegelphase auch bei manchen recht schwierig ist)? Aber ich denke das Problem wird sich gar nicht stellen, da wir wie gesagt die Schlepp wohl völlig verschieden einsetzen.
Mit meinem Hund kann ich problemlos durch Feld, Wald und Wiesen, sogar Querbeet, und er hält einen schönen engen Radius ein (für einen Ridgeback ist der Radius geradezu mikroskopisch). Aber ich habe auch ausführlichst am Rückruf gearbeitet. Und zwar zunächst so, dass der Hund keine Fehler machen konnte (Rückruf nur, wenn Hund sowieso auf mich zu rennt, Partyartiges loben, großartige Leckerchen, war die Ablenkung zu groß gar nicht rufen, wußte man vorher, dass die ablenkung zu groß sein würde, (Schlepp)Leine).
Wer sagt, dass das vor 6-8 Monaten nicht zuverlässig funktionieren soll? Gerade weil das bei Welpen ja so hervoragend automatisch funktioniert, wundern sich die Halter doch später, dass der Hund nicht kommt, wenn man ihn ruft). Man muß halt in jedem Alter dran arbeiten.
Wie gesagt, für diese Sache hat Klaus Eiszeitmann die Leine erfunden. Wenn Gefahr bestand, dass aufgrund der Ablenkung hund nicht gehorchen würde, kamm hund eben an eine Leine.
Je öfter der Hund gerufen wird und er nicht kommt, desto besser lernt er dass "Komm" oder "hier" nur ein Standortanzeigegeräusch seines Menschen ist, und ansonsten keinerlei Bedeutung hat.
Daher muß man dafür sorgen, dass dem Hund dieser Fehler nicht passieren kann. Mein Hund ist jetzt ein Jahr alt und ich hatte zusammengenommen schon etwa drei Mal den Fall, dass er nicht SOFORT auf mich zurannte, wenn ich ihn rief und für diese Drei mal habe ich sogleich heftig in den A :blume: getreten. Ich denke das Flegelalter dürfte durchaus erreicht sein. Von den überlicherweise berichteten "Aussetzern habe ich bisher keine gesehen, ausser das Hündinnenpippi offenbar jetzt doch etwas interessanter riecht als vorher.
Zitat
Weil Du an der Schlepp, selbst wenn Du sie aufgenommen hast, nie in dem Maß die Kontrolle hast wie wenn Du umleinst. Die Schleppleine ist normalerweise wesentlich dünner und ungriffiger als die normale Leine. Dazu kommt (bei meiner Art der Anwendung) daß der Hund sich an der Schlepp wie ohne Leine benehmen soll, er soll im Optimalfall gar nicht wahrnehmen daß ich mehr Hilfsmittel zur Absicherung nutzen kann als nur meine Stimme.
Du siehst: ich benutze die Schlepp eher als "Notanker" und nicht als Leine im eigentlichen Sinn - wenn ich einfach eine lange flexible Leine brauche nehme ich wie gesagt die Flexi, die dann einfach besser zu händeln ist.
Liebe Grüße, Katharina
Natürlich hat man mit einer Schleppleine die geliche Kontrolle wie an jeder anderen Leine, vorausgesetzt, sie ist aus stabilem Material und nicht durchgescheuert. Du scheinst nur meine Beiträge nicht richtig zu lesen, denn in einem meiner ersten Sätze habe ich zum Tragen von Fahrradhandschuhen geraten, damit rutsch rein nix, nie Hande brennen nicht und Schweißglitschfinger hat man auch bei größter Hitze nicht.
Ich benutze die Schleppleine nicht als Notanker sondern als Erziehungshilfsmittel mit dem Ziel sie nach gründlichem Training nicht mehr zu benötigen.
Innerhalb des Schleppleinentrainings hat mein Hund ganz genau gelernt, wie er sich freilaufend benehmen soll - und zwar wie ich mir das vorstelle: Am Rand sitzend, wenn Fußgänger, Radfahrer oder Reiter entgegenkommen/überholen, Traktoren oder Rennfahrer vorbei tösen, kein Wild aufscheuchend und keine metertiefen Mausausgrabungen), sofortiges zu mir RENNEN, auf Zuruf, Folgen meiner Richtungswechsel, Anpassung an mein Tempo.
ICH will nicht auf meinen Hund und auf mögliche Störfaktoren achten, denn ich trainiere dafür, das mein Hund keine hat. ICH bin nicht das Radarsystem meines Hundes, seines ist sowieso viel besser.
Bei mir achtet mein Hund auf mich. Das ist sein JOB.
Ich habe nicht das Ziel, mir und meinem Hund auf ewig eine Krücke ans Bein (oh, schuldigung Tau ans Geschirr) zu hängen. Mein Hund läuft nicht "wie frei", sondern frei.
Liebe Grüße
Martina