Beiträge von Shoppy

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    Hallo,
    unsere Hündin hat auch panische Angst vor Gewitter, alles was Knallt seien es schüsse vom Jäger oder die Bundeswehr und Silvester. Ich habe mir eine Verhaltentherapeutin genommen und das hörte ich alles sehr gut an. Wir arbeiten bei Gewitter mit dem Clicker, sobald es donnert, clicke ich und sie bekommt ein Leckerchen. Das funktioniert recht gut und was ich auch noch ausprobiert habe uns super angeschlagen hat war Tellington-Touch. Wir geben noch Bachblüten und Johanniskraut 1 Kapsel am Tag durchs Futter. Nach dem TTouch hat unsere Kleine bei dem Gewitter was getobt hatte, gepennt und kam nicht an. :gut:



    Super!


    Da hast Du zum Glück einen der wenigen Trainer/Therapeuten gefunden, die nicht mehr das bescheuerte "bestärke den Hund nicht in seiner Angst" predigen.
    Denn Angst ist ein Gefühl und KANN daher nicht bestätigt werden. Man entscheidet sich nicht Angst zu haben, man HAT Angst.
    Das Clickertraining fungiert hier quasie als klassische Konditionierung. Dem Hund geht es scheiße, Leckerchen verbessern die Stimmung. Wie auf einer Waage - auf der einesn seite liegt die Angst, auf die andere Seite packst Du etwas, was extrem positiv verknüpft ist und Stückchen für Stückchen wird sich die Waage erst ausbalancieren und dann zugunsten des positiven "umschlagen" damit verknüpft man den angstauslösenden Reiz (Gewitter) mit etwas positivem, dass heißt, der Reitz (Gewitter) kündigt auch positive Sachen an.


    Das Clickergeräusch "dringt" auch noch dann zum Hund durch, wenn der streß schon recht hoch ist und Worte schon längst nicht mehr wahrgenommen würden. Selbst wenn der Hund die Leckerchen mehr fressen kann, kann das clicken noch ankommen (nach dem Gewitter oder wenn das Gewitter und somit der Streß des Hundes nachläßt, sollte man dann evtl den Clicker wieder mit ein paar Jackpots "aufladen".


    Ignorieren bringt bei Angst gar nichts, denn zu seiner Angst lernt der Hund auch noch, dass er sich zum Schutz nicht an seinen Menschen zu wenden braucht, der wird ihn alleine lassen und "cool" seine Angst ignorieren und den souveränen Rudelchef simulieren....


    Liebe Grüße
    Martina

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    Passt jetzt vielleicht nicht 100% auf`s Thema,aber diese Frage brennt mir schon länger unter den Nägeln :wink:


    Ich habe auch einen Hund,der nicht gerade hervorragend sozialisiert wurde.Er hat auch so einige Probleme mit anderen Hunden.Diese äußern sich in Leinenaggressivität und ohne Leine rennt er auf den anderen Hund zu,wirft ihn um (soweit ihm das möglich ist) und "setzt" sich auf den anderen Hund drauf.Passiert ist dabei allerdings noch nichts.Befindet er sich in einer Gruppe von Hunden,pickt er sich meist einen Rüden raus,den er dann ohne Ende provoziert.


    Na ja,an seinem Sozialverhalten an sich läßt sich wohl nicht mehr viel ändern.Aber wir haben die Leinenaggressivität mittlerweile mehr oder weniger gut im Griff und auch die Abrufbarkeit wird immer besser.


    Hallo Christiane,
    Die gute Nachricht: Verhalten ist beieinflussbar. Sozialverhalten ist auch Verhalten, also ist auch Sozialverhalten beeinflussbar!



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    Ich frage nur mal schon prophylaktisch,denn weitere Zusammentreffen mit dieser Nachbarin nebst Hund dürften wohl kaum vermeidbar sein.Ich bezweifle auch,daß diese Nachbarin in Zukunft ihren Hund an der Leine lassen wird bzw. an die Leine nehmen wird,wenn sie mich mit Hund sieht (denn wer eine Gucci Sonnenbrille und eine Rolex trägt braucht ja keine Rücksicht zu nehmen!).Bisher bin ich immer umgedreht und habe meine Mutter alleine den Weg laufen lassen,wenn ich die Frau auch nur in der Ferne gesehen habe.Bisher hatte ich auch immer Glück und konnte noch gut ausweichen.Ist das tatsächlich die einzige Lösung?


    Liebe Grüße,
    Christiane


    Nun, es ist eine Managementlösung - Damit meine ich, dass Du es nicht zulässt, dass Dein Hund verhalten zeigt, dass Du nicht wünscht. Das ist schon mal der richtige Anfang! Denn je öfter ein Hund ein Verhalten ausführt desto fester prägt es sich ein und um so schwerer hast du es, etwas an diesem Verhalten zu ändern.
    Da aggressives Leinenverhalten, Du ahnst es schon, auch einfach nur beeinflussbares Verhalten ist, kannst Du natürlich auch dieses trainieren. Da Deine Mutter ja Hunde hat, geben die den perfekten Trainingspartner ab:


    Überlege Dir ein Verhalten, dass unvereinbar mit in der Leine-hängen, anderen Hund fixieren und rumbellen ist. Vorsitzen schlägt zwei dieser Fliegen. Gleichzeitig einen Gegenstand tragen die Dritte (aber nur anwenden, wenn Dein Hund nicht auch noch vehement sein Spielzeug verteidigt, dass würde die Sache dann ehr noch verschärfen. Du trainierst also erstmal den Vorsitz, wenn er das nicht schon kann, durch alle Generalisierungsstufen, bis er das mit Begeisterung macht. Bau es ausschließlich positiv auf und verteile großzügig leckere Belohnungen besonderst, wenn Du draussen unter größern Ablenkungen trainerst.
    Parallel trainierst Du dass er seinen Gegenstand (z.B Dummy, Futterdummy) trägt, oder einen Nasentouch oder beides).


    Wenn Du meinst, dass alles gut generalisiert ist, fängst Du an, es an der Leine und bei entgegenkommenden Hunden zu üben. Am Besten erstmal mit Hunden, die er kennt und nett findet oder die ihn gar nicht interessieren. Beim Annähern an den Anderen Hund beobachtest Du Deinen ganz genau. Wenn Deiner den anderen bemerkt hat, läßt Du Deinen Sitzen und Touchen (oder Du gibst den Dummy). Falls er nur schwer reagiert, war der andere Hund schon zu nah. Versuches in größerem Abstand.
    Bei dem Training werden Klassische und operante Konditionierung kombiniert, daher ist die Wirkung sehr gut. durch das ERscheinen von Leckeren Belohnungen verbesserst Du die Grundstimmung, die Dein Hund mit einem Reiz (dem anderen Hund) hat und Du trainerst ein Verhalten, also eine Strategie, die der Hund auch selber anwenden kann um einem für ihn unangenehmen Reiz zu wiederstehen (Setzen, Blickabwenden, Touchen/Dummy tragen). Die Stimmung verbessert sich und Dein Hund hat eine Aufgabe, auf die er sich konzentrieren kann.


    Ziel der Übung ist, dass Dir nach einer Weile Dein Hund die anderen Hunde mit einem Sitzen oder zumindest mit Blickkontaktaufnahme anzeigt. Hier "fragt" er quasie bei Dir nach, wie er sich in der Situation verhalten soll. Das bestätigst Du natürlich mit einem Lob/Belohnung und läßt ihn Dann seine Aufgabe machen, deren Ausführung Du auch noch mal belohnen kannst.


    Nach einer weile braucht er vermutlich bei vielen Hunden nur noch Blickkontakt und kann ohne Theater an dem anderen Hund vorbeigehen (Distanz langsam verringern). Bei Hunden die er nicht mag, muß er evtl. länger trainieren.



    Liebe Grüße
    Martina

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    menschen und hunde haben grundlegende verschiedene verhaltensweisen und auch umgangsformen. es geht höchstens darum, dem hund etwas aus deiner welt zu zeigen, ob er es versteht und nachvollziehen kann ist etwas ganzanderes.


    Ganz genau!!
    Der Hund muß aber, um nicht mit irgendwelchem "Fehlverhalten" "anzuecken, verstanden haben, was er darf und was nicht.


    Du kannst Dich auf den "reagierenden" Standpunkt stellen und warten, bis der Hund was tut - und reagierst dann eben nach Deinen jeweiligen persönlichen Maßgaben.


    Oder Du führst geplant Training so aus, dass dem Hund ein Licht aufgeht und er merkt:
    Aha, wenn Mensch die Leine an mein Geschirr/Halsband klickt muß ich in ca. 1m Radius (je nachdem wie lang die Leine ist) um meinen Menschen bleiben. Ich kann alles mögliche machen, z.B. schnüffeln, sitzen, Menschen anschauen oder einfach vor mich hinschlurfen. Kommt ein fremder Mensch dazu, lohnt es sich meinen Menschen anzusehen, oder mich hinzusetzen. Auch wenn ich eine Situation nicht einschätzen kann, lohnt es sich, meinen Menschen anzusehen und "nachzufragen", wi ich mich verhalten sollte.
    Wenn wir in der Wohnung sind, lohnt es sich, auf meine Decke zu gehen und dort zu bleiben, wenn mein Mensch "Decke" sagt. etc, etc. etc


    Es ist Deine Aufgabe als Hundehalter, dem Hund ein dolmetscher zu sein!


    Du bist im Besitz aller Resourcen, die für den Hund wichtig sind. Damit hast du die Kontrolle über die Konsequenzen des Verhaltens Deines Hundes.
    Konsequenzen bestimmen die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von bestimmtem Verhalten. Man nennt es auch Lerntheorie.


    Ich bin nicht festgefahren. Kann ich mir nicht leisten. Ich muß ständig überlegen, in welche Situationen ich mit meinem Hund geraten könnte. Wie mein Hund sich dort verhalten sollte und wie ich es hinbekomme, dass er es dann, wenn wir in diese Situationen kommen, schon kann - also vorher und auch unter Ablenkung!!!
    Oder wie ich es verhindere, dass wir in Situationen kommen, wo ich nicht die Konsequenzen seines Verhaltens kontrollieren kann.
    Wenn ich mit ihm in der Stadt unterwegs bin, muß ich ihn an die Leine nehmen, auch wenn er noch so perfekt Bei Fuß liefe, weil ich nicht sämtliche Konsequenzen seines Verhaltens kontrollieren kann (ich steuere nicht die Autos, oder die Katze, die vor unserer Nase über die Straße schießt.
    Wenn ich die Konsequenzen seines Verhaltens nicht knotrollieren kann, muß ich also Management-Maßnahmen (Leine) ergreifen.


    Wenn man die Position vertritt, irgendwann kommt der Punkt, wo "posivites" nicht mehr reicht, dann hört man genau da auf zu denken. Klar kommt der Punkt. Getreu der selbsterfüllenden Prophezeiung kommt er, garantiert! (Besonderst wenn man Anhänger der veralteten Dominanztheorie ist, nach der Hunde die Weltherschaft anstreben)


    Wäre es nicht gut, wenn man sich überlegt hätte, dass wenn Hund versucht, mich in die Wade zu beißen, gebe ich das Signal zum "Hundenase an Menschenhand touchen" - wenn Hundenase sich nämlich an Hand befindet, kann er nicht gleichzeitig in die Wade beißen.
    Oder man hat Sitz/Bleibt bis zum Leckerchenerbrechen geübt. Ein sitzenbleibender Hund kann nicht in meine Waden beißen, wenn ich mich zwei Meter weit weg aufstelle.
    Es gibt ungefähr 3 Millionen alternative Verhalten, die ein Hund statt Wadenbeißen zeigen kann. Man braucht nur eins(!) so unter Signalkontrolle zu haben, dass es Wadenbeißen ausschließt!
    Ich würde sogar sagen, dass man gerade höchstens eine Handvoll braucht, um ziemlich alles "Fehlverhalten" das ein Hund zeigen kann, erfolgreich zu verhindern.
    "Sitz" ist beinahe eine immerwirksame Allzweckwaffe. Ein sitzender Hund kann mich nicht gleichzeitig anspringen, mein Kind anspringen, meine Oma umwerfen, den antiken Musterstuhls zerschreddern, den Gummibaum anstrullen, oder den Jogger jagen, oder oder oder oder.
    Ein Hund, der mich ansieht, kann nicht gleichzeitig seinen Erzfeind fixieren.
    Ein Hund, der meine Hand toucht, kann seine Nase nicht in das auf gleicher Höhe befindliche Kindergesicht oder dessen Schokoeis stecken, in fuchtelnde Postbotenhände beißen, oder irgendwelchen Unfug vom Boden fressen, oder sich die Seele aus dem Hals bellen (mit geschlossenem Maul bellt sich sehr schwierig).
    Ein Hund, der per Nasentouch meiner Hand folgt, kann in jede beliebige Richtung dirigiert werden.


    Das sind nur 3 (DREI!!!) Verhalten, in die ich etwas Trainingszeit stecken muß, die 99,9 Prozent von Hundeverhalten verhindern, die irgend jemanden stören könnten.....


    Kann wirklich irgendwer behaupten, er hätte zu wenig Zeit, Energie, planerische Fähigkeiten und Kreativität, diese äußerst simplen Troubelshoter-Verhalten zu trainierenund so zu generalisieren, dass sie auch beim Ablenkung hinreichend "funktionieren"???? Bei einem Welpen??
    Wenn das so ist, holt Euch keinen Welpen! Welpen "stellen" immer irgendwas an. Es macht viel mehr Arbeit, hiner dem Hund herzurennen und Sachen zu "korrigieren" als zwei drei Sachen zu trainieren, die dann im notfall sitzen, im wahrsten Sinne des Wortes! Ganz abgesehen von dem Streß, den man sich erspart.




    Liebe Grüße
    Martina

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    möchte hier aber nocheinmal klar stellen, dass es mir beim thema unterwerfung auf keinen fall darum geht einem hund angst ein zu jagen, ganz im gegenteil. auch denke ich nicht, das durch eine solche saktion der hund angst vor mir, bzw vor meiner hand bekommt. es ist und bleibt eine sanktion und saktionen müssen gezielt und indiviuell angebracht ...


    aber ich denke, wir stehen für unsere tiere in der verantwortung. dieser kann ich aber nur nachgehen, wenn mein tier meine regeln befolgt, nur dann kann ich irgendwann einmal meine hand für mein tier ins feuer legen.


    1. Es geht beim Thema unterwerfung nicht darum, was Du als Angsmachend ewmpfindet, sondern, was der Hund als Beängstigend empfindet. Natürlich kann ich nicht genau wissen, wie sich ein Hund fühlt, ich kann mir nur versuchen vorzustellen, wie ich mich fühlen würde, wenn mein Chinesisch Sprechender Vater, der mich immer lauter anbrüllt, den ich aber trotz steigender Lautstärke trotzdem nicht versteh, plötzlich packt und zu Boden wirft. Ich hätte Angst, denn ich hätte keine Ahnung was zum Geier ich tun könnte um dieses wahnsinnige unberechnebare Verhalten zu stoppen. Ich würde lernen, dass wenn er immer lauter wird, die Wahrscheinlichkeit immer größer wird, dass er mich gleich angreift, aber ich hätte keine Ahnung warum, und wie ich mich RICHTIG verhalte um diese Angriffe zu verhindern.
    Wenn er aber immer ein bestimmtes Wort sagt, wenn ich mich z.B. gerade setzte, werde ich irgend wann verstehen, dass ich mich wohl hinsetzen soll, wenn er das Wort sagt, und ich stehe. Ich werde das dann mal testen - folgt ein Lob, lag ich richtig, folgt nichts, habe ich wohl falsch kombiniert.


    Es reicht nicht zu wissen, was ein Hund nicht machen soll - Man muß wissen was ein Hund machen soll.



    Klar stehen wir in der Verantwortung für unsere Tiere. Genau das hatte ich doch in meinem Beitrag geschrieben.
    Es liegt in unserer Verantwortung, die Regeln des Zusammenlebens des Hundes mit Menschen, dem Hund so zu erklären, dass der Hund in der Lage ist, diese richtig zu verstehen.
    Wie oft am Tag wird dieser Hund seinen Besitzer in die Wade beißen?
    24 Stunden? Nein sicher nicht, höchstens ein Bruchteil von dieser Zeit.
    Wieviel anderes Verhalten zeigt der Hund in dieser Zeit? Wieviel davon ist "richtig" und wieviel davon wiederum wird belohnt????


    In diesem Fall, zu wenig!
    DEr Welp ist jetzt schätzungsweise 17 Wochen. Und er wurde schon mindestens ein mal "Überfallen".
    Viel Spaß noch weiterhin, denn er ist noch nicht einmal in der Junghundephase, wo er das Leben ausserhalb seines "Rudels" entdeckt. In der Zeit entstehen neue Gehirnzellen. Zellen werden völlig neu verknüpft. Die Hormone spielen verrückt, weil Hund gerade pubertiert. Andere Hunde werden interessanter, die Umwelt wird interessanter. Alle diese Veränderungen bewirken eine derartige "Überfrachtung des Gehirns" dass es sein kann, dass der Hund manchmal überhaupt nicht mehr ansprechbar ist. Nicht weil er "dominant" ist. Oder weil er bockig ist, oder weil er "Dich austesten" will, sondern einfach, weil seine Biologie gerade verrückt spielt und er vom Kind zum Erwachsenen wird.


    Wie willst Du ihn dan behandeln, wenn Dir jetzt schon bei Problemchen nur Starkzangmethoden einfallen?


    Alle Interaktionen mit dem Hund haben Nebenwirkungen.
    Wenn du öfter mal falsch getimet lobst hat das die furchtbar dramatisch schlimme Auswirkung, dass Dein Hund etwas langsamer lernt, weil er halt öfter noch mal "nachfragen" muß, ob er richtig kombiniert hat.
    Falsch getimte Strafen reißen Löcher! Es ist nicht nur genau das Problem betroffen, an dem Du denkst, dass Du gerade arbeitest, der Hund kann unberechnebarerweise alles möglich mit dieser Strafe verknüpfen.
    Es soll Hunde geben, die eine Scheißangst vor fliegenden Insekten entwickelt haben, weil sie mal für was auch immer gestraft wurden, als gerade eine Biene vorbeisummte.
    Du hast nicht unter Kontrolle, was noch alles mit einer Bestrafung verknüpft wir, selbst wenn die Bestrafung vom Timing her korrekt gesetzt wurde. Du wirfst den Hund zu Boden und das Kind fängt an zu schreien.
    Es könnte passieren, das Hund das Geschrei mit der Bestrafung verknüpft und dann löst zukünftig jedes Kindergeschrei genau die Empfindung des gestraft werdens bei Hund aus - toll!


    Liebe Grüße
    Martina

    Hallöle,


    schuldigung, ich steigere gerne, vor allen Dingen mich hinein. Ich mags jetzt nicht mehr raussuchen, aber Dein Unterwerfen kam schon in Nachsatz mit der Erklärung, wie gewöhne ich das Leinenbeißen ab, ist aber auch egal. Denn aus den schon beschriebenen vier Punkten bin ich dagegen, egal in welcher Situation und schon sowieso bei einem Welpen.
    Man kann nicht nur, meiner Meinung nach MUSS man einen gewaltfreien Weg finden, seinem Hund Regeln zu erklären, die für ihn großteils widernatürlich sind. Klar, Hunde tun es nicht immer gewaltfrei, da wird untereinander mal zu geschnappt etc.
    Aber (ich kann auch nicht ohne :freude: ) im Gegensatz zum Hund ist der Hirnteil, das planerisch und strategisch vorgehen kann beim Menschen ein kleinwenig großzügiger ausgefallen.
    Ich bin dafür, diesen dafür zu benutzen, und nicht in der Ecke verstauben zu lassen.
    Menschen können im voraus Planen. Menschen haben gewisse Erfahurungen gemacht und können daher gewisse Zusammenhänge herstellen und sich dann Strategien ausdenken, wie sie die Situationen so beeinflussen können, dass Probleme gelöst, bearbeitet, oder wenigstens vermieden (gemanagt) werden können.


    Ich nehme mal das Beispiel von: wie mache ich Hund klar, das Kind zur Familie gehört und NICHT gebissen werden darf.
    Also, bevor ich überhaupt anfange zu planen, wie sich der Hund hier verhalten müsste, damit dem Kind nichts passiert, sorge ich erst mal dafür, dass Hund und Kind nicht zusammen kommen (wenigstens nicht, wenn es nicht beaufsichtigt werden kann ).
    Mit 11 Monaten sind Kinder ja, glaube ich, noch nicht so mobil, dass sie jederzeit überall hinkämen, von daher läßt sich das doch ganz gut manangen. Während die beiden Königskinder also nicht zusammen kommen können, hecke ich einen Plan aus, wie ich es anstelle, dass wenn sie zusammen kommen, beide Parteien es möglichst so toll finden, dass sie sich heiß und innig lieben.
    Dazu fällt mir ziemlich viel ein, ohne dass ich auch nur in die Nähe von Gewalt oder Unterwerfung gerate.


    Zunächst ein kleiner Exkurs zum Thema Dominanz - der arme Welpe ist es also??
    Ich würde Dominanz so erklären: Derjenige der in, sagen wir mal, 90% aller möglichen Fragen des Lebens seinen Willen durchsetzt ist der dominantere in einer Beziehung.
    Bezogen auf Mensch Hund Beziehung:
    Mensch sucht sich seinen Hund aus.
    Bestimmt, wo gewohnt wird, wann wieviel von welchem Futter gefressen wird, wie lange Spaziergänge dauern und wo sie langgehen. Ob an Leine oder per Freilauf. Ob andere Hunde getroffen werden, und ob gespielt wird oder nicht.
    Er bestimmt, wer ins Haus darf.
    Er bestimmt in welchem Auto der Hund durch die Gegend kutschiert wird oder ob er vielleicht sogar Bahnfahren oder fliegen muß.
    Mensch bestimmt, ob Hundeschule und wenn ja welche, Welche Leine, Geschirr, Halsband, Halti, Maulkorb, Erziehhungshilfsmittel, welche Erziehungsmethode - hund sucht es nicht aus.....
    Mensch bestimmt, ob Hundesport und wenn ja welcher, mit welchem Ziel, und ob Turnier oder nicht und wenn ja welche, wo und wann.
    Mensch sagt, wo es im Urlaub hingeht .
    Er bestimmt, ob kastriert wird oder nicht.
    Ob gezüchtet wird oder nicht.
    Wann aufs Klo gegangen wird und wo. Wann, wielange und wo geschlafen wird.
    Ich habe bestimmt noch irgendwas wesentliches vergessen, aber ich glaube, im Ganzen betrachtet liege ich hier schon deutlich über 90%.


    Also ist der Mensch der dominantere der beiden Parteien immer noch bevor der Hund irgendwas gemacht hat. Der Hund ist dem Mensch im wahrsten Sinne des Wortes ausgeliefert.


    Daraus ergibt sich für mich eine Führsorgepflicht für meinen Hund.
    Ich bin für ihn verantwortlich, und nicht nur dafür, dass er genug zu fressen bekommt und einigermassen gesund über die Runden kommt (ganz abgesehen davon, dass er andere nicht gefährden darf), sondern dafür das der kleine Scheißer GLÜCKLICH ist. Denn warum habe ich einen Hund, doch, weil er mich glücklich machen soll, mal ganz reduziert gesagt, dann sollte der Hund doch wohl auch glücklich sein.



    Es gibt positive Wege einem Hund alles zu vermitteln, was er für ein Leben "in Menschenland" braucht, wieso soll ich inbestimmten Situationen "Aber" auf Brachialmethoden zurückgreifen sollen oder gar müssen.
    Das ist in etwa so idiotisch, wie das Ende im Pferdeflüsterer, wo Robert Redford den armen Gaul zu Boden wirft, damit er Menschen endlich wieder vertraut. Also ganz ehrlich, ich habe ein Verstand und man könnte mir vielleicht irgend ein logisches Argument erzählen, warum ich geworfen werden müsste und anschließend, versichert man mir, habe ich vollstes Vertrauen in die Menschheit - Ein Pferd hat das nicht, es ist ein Fluchttier und ein anderes Lebewesen, zu dem es gerade Vertrauen aufbaute, reißt ihn von seinen Fluchtwerkzeugen - wenn das nicht der größte Sch*** ist, den man jemals gehört hatte... Aber ich schweife ab.


    Kann ich ernsthaft von einem Hund 100%iges Vertrauen erwarten, wenn ich aus für ihn völlig uneinsichtigen Gründen angegriffen habe??
    Sichert dieses Verhalten irgendetwas ab? Und wenn ja was?
    Oder macht es im Gegenteil nicht irgendwas kaputt???



    Zurück zu dem Hund der sein menschlichen Mit-Welpen lieben lernen soll.


    Warum richte ich vernunftbegabter Mensch es nicht so ein, dass (der Hund das Kind riecht, hört und sieht, mit der Schnüß aber nicht dran kommt, und präsentiere ihm all die angenehmen Dinge des Lebens nur noch in Gegenwart des Kindes. Lecker Essen, tolle Spiele, Kuschelstunden gibt es nur, wenn das Kind mit im Raum ist.
    Später gibt es diese Dinge nur noch, wenn sich Hund im Beisein vom Kind höflich benimmt (klein lautes Gekläff, kein Rumgsstänker, kein aufdringliches Verhalten, ausführen don gewissen "Kommandos".....).
    Kann ich keinen Einfluß darauf nehmen, weil ich den Raum verlassen muß nehme ich entweder das Kind oder den Hund mit.


    Wenn ich nicht will, dass mein Hund Passanten beißt, muß ich eben verhindern, dass der Hund in beißweite kommt, bis ich ihm die Regeln zum Treffen von Passanten erklärt habe. Zu diesem Zweck hat irgend ein schlauer Eiszeitler doch die Leine erfunden.
    Also immer erst mal Management. Dann Strategie, dann Training.


    Ein Alphawurf oder irgendeine andere Strafe ist eine Reaktion auf ein Verhalten das passiert ist, und nicht mehr zurückgenommen werden kann (die Strafe dann auch nicht mehr). Ist es sinnvoll immer nur zu reagieren, oder ist es nicht viel besser zu planen?
    Wenn der Hund einen negativ Marker ("Nein" = lass dieses Verhalten und zeig ein anderes, sonst werden negative Konsequenzen folgen) kennt und alternative Verhalten erlernt hat (wenn mir irgendsoeinblöder Passant zu dicht auf den Pelz rückt, fange ich an meine Leine zu tragen. Oder ich setze mich oder ich nehme Blickkontakt mit meinem Menschen auf). Dann brauche ich in keiner Situation Strafe, denn der Hund wird von sich aus ein alternatives Verhalten anbieten, denn das hat sich in der Vergangenheit gelohnt.


    Mit unserem planenden Hirn haben wir aber die Möglichkeit des vorausschauenden Planens in der Hand um diese Situationen entweder gar nicht erst entstehen zu lassen oder die Umstände so verändern, dass Hund die Regeln versteht und sich angemessen zu verhalten lernt.




    Und übrigens, ich habe einen Rhodesian Ridgeback. Wenn man einen seriösen rosarotebrillenlosen Ridgebackzüchter oder Halter fragt, wird man hören, das Ridgebacks nicht die "Coolen, zurückhaltenden, fast arroganten Aristokraten" sind, sondern, dass sie, warum auch immer böse unberechenbare Geschosse werden können.
    Mit diesem Wissen bin ich an die Erziehung von meinem kleinen Scheißer heran gegangen.
    Jogger sind toll, wenn einer am Horizont auftaucht gibts Fleischwurst bei Mama.
    Radfahrer, Skateboardfaher, Pollerblader, Kinderfagen, Rollstühle alles sind Signale für: geh gucken, wo Mama ist, da gibts Hühnchenfleisch.
    Pferde, mit oder ohne Reiter, hm lecker!
    Rennende, schreiende, mit den Armen, schirmen oder Wasserpistolen wedelnde Kinder, wo ist Mama.
    Der zugegebenerweise recht kurze Karnevallszug von Oberhausen - suberlegger, einschließlich der diversen Hexen, Drachen, wankenden Klositzern und gelben Marsmenschen, oder waren die grün? Alles extrem lecker!



    Liebe Grüße
    Martina

    Hallo Smigi, Du hast etwas sehr richtige und etwas meiner Meinung nach komplett falsches gesagt:



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    hinzu kommt, versuche nicht zu viele unterschiedliche sachen aus, wenn du es mal ignorierst, mal nein sagst und beim dritten mal wieder anders reagierst verwirrst du sie nur.


    Oft ist es so, das die Methoden zu schnell gewechselt werden. Man bekommt einen tipp probiert ihn zwei drei mal aus, es hat vielleicht einen kleinen Effekt, aber vom Endziel ist man weit entfernt, stellt fest, da gabes doch noch andere Tipps, probiert sie aus und wirft dabei mit dem Po um, was man gerade dabei war mit den Händen aufzubauen.


    Beim zu feste Beißen ist Quietschen (richtig laut!!) und weggehen das Mittel der Wahl. Wenn man Hund wäre könnte man auch zurück beißen, wir haben aber erstens keine Welpenfangzähne und zweites sind wir viel zu langsam.
    "Nein" kann man anwenden, wenn der Hund die Bedeutung "Laß sofort, was du gerade tust und mach was anderes" kennt und auch weiß nicht Befolgen negative Konsequenzen nach sich ziehen, Befolgen aber positiv "geandet" wird. "Nein" muß also als Negativ-Marker verknüpft sein. Die meisten Hunde wissen nur, dass ein Mensch, der "Nein" sagt droht stinkig zu werden, oder es bereits ist! Die Info hilft ihm nicht wirklich weiter, wenn er keine Ersatzstrategie kennt.





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    unterwerfe sie, indem du sie auf den rücken drehst (eigentlich wollte ich werfen schreiben, aber natürlich sollst du sie nicht erst mal 2 m werfen) und drückst sie so auf den boden, warte bis sie sich beruhigt hat und lass sie wieder aufstehen und gehe weiter, als sei nichts passiert, sobald sie nicht in die leine beißt (das kann auch schon nach 3 m sein) sofort loben ohne ende, als hätte sie den weltuntergang verhindert und evtl mit einem leckerchen noch unterstützen. irgendwann wird ein eindeutiges und konsequentes nein ausreichen.


    Mit diesem Tipp habe ich gewaltige Probleme.
    Erstens: Unterwerfung ist eine aktive Demutsgeste des rangniederen Tieres, die es VON SICH AUS ausführt. Das Alphatier wirft nicht den anderen zu Boden.


    Zweitens, wenn ich mich recht erinnere, reden wir hier von einem Welpen von, was, 17 Wochen?!!???!


    Drittens: Wir sind weder Wolf, noch Hund und haben daher eine komplett andere Körpersprache als jene und daher in ihren Augen Sprachinvalide!


    Viertens, und das ist für mich wirklich der Ausschlag gebenden Punkt: Hunde werden nicht mit Leinen geboren, Leinen sind ein menschliches „Bindungs“-Konzept, dass sie erst verstehen lernen müssen! Wenn Du einen Hund zu Boden wirfst / drückst, gibst du dem Hund folgende Info: Wenn Du an diesem Strick bist, musst Du damit rechnen, dass ich Dich überfalle, ich mich völlig unberechenbar und unzurechnungsfähig benehme. Dieses Verhalten enthält keinerlei Info für den Hund, wie er sich denn Verhalten sollte. Später, wenn er vor lauter schreck ein paar Schritte „richtig geht“ willst Du ihn loben, als hätte er den Weltuntergang verhindert…. Da könnte ich echt heulen. Die Welt ist untergegangen! Die Welt Deines Hundes ist untergegangen, wenn Du ihn „alpha-rollst“. Der Vertrauensbruch ist unbeschreiblich!
    Ganz abgesehen davon, wie ist denn da die Relation. Wenn ein Hund tatsächlich von einem anderen Hund so zu Boden „gemacht“ wird ist es, außer es handelt sich um ein Spiel, mit entsprechend gezeigten Spielgesten ein Ernstkampf um Leben und Tod!!! Nur weil das Würmchen in die Leine beißt, weil es noch nicht gelernt hat, dass die Leine ein Teil des Armes seines Menschen ist?? Aua!!
    Der Hund muss zunächst verstehen, was er machen soll. Dieses Verstehen kann dauern. Ein Hund lernt nicht, weil er nicht will, sondern weil wir es ihm nicht richtig erklärt haben.
    Leine gehen kann man auf verschiedene Weisen erklären und das sollte man sogar (im Gegensatz zum oben gesagten: Man kann Leine gehen erklären über: Wenn Du ziehst, geht’s nicht weiter. Wenn Du ziehst drehe ich um. Wen Du ziehst, kommen wir da, wo Du hin willst nie an, weil wir abbiegen oder umdrehen. Wenn Du an lockerer Leine gehst, belohne ich jeden einzelnen Schritt. Wenn ich Leine gehen clickere: Ich belohne jeden Schritt der mir nicht den Arm aus der Schulter reißt, dann fange ich an zu shapen. Ich belohne jeden Schritt, der ein wenig weniger doll zieht wie vorher verlangt. Dann belohne ich nur noch Schritte, die an leicht durchhängender Leine gemacht werden. Und schließlich belohne ich nur noch, wenn der Hund in der Lage ist, längere Strecken an durchhängender Leine zu gehen. Wenn die Leine Straff wird, bleibe ich stehen. Ich bringe meinem Hund sinnvolle Signale, wie „langsam“, „Ende“ (der Leine) „Warte“, „Linksrum“, „Rechtsrum“, „Sitz“, „Schau mich an“ oder einen Nasentouch bei. Diese Signale informieren den Hund, wo ich langgehen werde, auch wenn er vor mir geht, sodass ich nicht an der Leine zerren muss, damit er an der Bordsteinkante stehen bleibt oder ihn ärgerlich um die Ecke zerre, weil ich rechts abbiegen wollte.


    Sprich: ich über lege mir, was ich dafür tun muss, damit mein Hund weiß, was ich von ihm will. Mein Hund tut was sich lohnt. Und, klar, er tut nicht, was sich nicht lohnt. Auf den Boden werfen, (was bei einem RR auch nicht machbar wäre) würde sich definitiv nicht lohnen – aber weiß er dann was genau von den vielen Dingen die er gerade gemacht hat, jetzt gerade falsch gelaufen sind? Wollte Shoppy links abbiegen, wollte sie stehen bleiben, wollte sie vielleicht umdrehen, hätte ich sie ansehen sollen? Hätte ich nicht den anderen Hund ansehen sollen, was, was den verdammt, ich weiß es nicht! Vielleicht liegt es an dem lecker Hundemädchengeruch, der her um die Ecke wabert, isch weissetnisch!
    Wenn Du so was oft genug machst, hast Du einen Hund, der sich über NICHTS mehr sicher ist, außer dass sein Herrchen/Frauchen geistesgestört ist, denn es greift ohne Grund plötzlich an! Man nennt es erlernte Hilflosigkeit.


    Wir sprechen von einem Welpen, nicht von einem fertig ausgebildeten Hund, der gerade mal keinen Bock hat und daher gerade eben nicht macht, was Du von ihm möchtest.
    Aber selbst wenn er wüsste, was er hätte machen sollen – ich sehe es so, dass ich einen Hund um seine Mitarbeit BITTE, manchmal wird er nicht können (weil evtl die Ablenkung zu groß ist) manchmal wird er einfach nicht wollen (weil er müde ist, und schon den ganzen Tag gemacht hat, was Frauchen wollte). Manchmal werde ich ihn zu etwas zwingen müssen, wenn er mitten auf der Straße liegen bleibt und ein Auto angerast kommt, werde ich ihn wohl wegziehen, wenn er hinter einem Jogger herspurten und ihn umnieten will werde ich mich redlich bemühen, dies zu verhindern.


    Aber wenn ich von meinem Hund Respekt verlange (und das tue ich!!) dann muss ich ihm auch Respekt entgegenbringen. Ich muss respektieren, dass er Sachen macht, weil er es eben nicht anders weiß (und Leine kauen ist so ein Fall, Kauen baut Stress ab, Kauknochen ist gerade keiner da, die Leine hängt vor seiner Nase, kaut er die Leine ist doch ganz klar. Oder er macht es, um Aufmerksamkeit damit zu erregen, klappt ja auch – vielleicht kann man Hund aber auch zeigen, dass er Aufmerksamkeit für gutes Benehmen bekommen kann….. dazu muss man dieses sehen, und belohnen, damit es sich lohnt!!), weil er gerade nicht anders kann (weil es genetisch fixiert ist, eine läufige Hündin in Standhitze begatten zu wollen z.B.), ihm die Füße weh tun, oder eben auch einfach mal keinen Bock hat.
    Ein Hund ist keine Maschine, die immer macht was man möchte.
    Ein Hund ist auch kein kleiner Napoleon, der jedes Mal, wenn er mal „seinen Willen bekommt“ zur Welteroberung ansetzt.


    Liebe Grüße
    Martina


    Ne, beim Loben machst Du nichts falsch, er hat nur inzwischen gelernt, dass es manchmal nicht okay ist, in Deiner Gegenwart aufs Klo zu gehen (drin!).
    Versuch ihn auch in der Wohung nicht zu verunsichern - entweder Du ignorierst das komplett (keine "NEIN", kein raustragen) Lobst Dir dafür aber draussen den po weg. Oder Du versuchst ihn möglichst sanft (ohne "NEIN") aufzusammeln und nach draussen zu transportieren - und dort natürlich loben.
    Wenn Du ihn drinnen erwischt und Du ihn dort bestraftst (und das "Nein" empfindet er wahrscheinlich als solche), lernt er das aufs Klo gehen in Deiner Gegenwart nicht erwünscht ist, also wird er eben irgendwo hinmachen, wo Du gerade nicht bist - genau das willst Du aber nicht.
    Du willst, dass er in Deiner Gegenwart aufs Klo geht, und zwar draussen.



    Liebe Grüße
    Martina

    Zitat

    @ Hund:


    Das gemeinsame Stock tragen habe ich nicht als falsch empfunden. Ich habe bestimmt, den Stock bis zu einer Weggabelung mitzutragen, dann hab ich den Stock weggenommen und in ein Gebüsch gelegt.
    Ich habe somit das "Spiel" beendet.


    Das siehst Du genau richtig! Du möchtest einen Hund, der mit Dir kooperiert und dieser ist sogar so nett, dass er seine "Beute" mit Dir teilt. Frag mal andere, wie alltäglich das ist. Durch diese gemeinsamen Unternehmungen lernt Dein Hund, dass bei Dir immer was los ist, und es sich daher lohnt, bei Dir zu bleiben und darauf zu achten, was Du machst.




    Zitat

    Wenn ich nach Hause komme, lobe ich sie nicht überschwenglich. Ich dulde, das sie mich begrüßt, und fertig.
    Da ich einen 11 Monate alten Sohn hat, bekommt sie eh nicht die große Aufmerksamkeit.


    Das ist gut, so lernt sie gleich, dass sie nicht immer im Mittelpunkt steht - das übt die Frusttoleranz!



    Zitat

    Was ich nicht verstehe, wie meinst Du das, das mein Hund mein Verhalten als Anfeuerung sieht? Wie kann sie es als Anfeuerung sehen, wenn ich sie ignoriere???.
    - wieso bedeutet Freude für einen Hund "Mach schon, los"? Das versteh ich gar nicht, wie Du das meinst.


    Das verstehe ich auch nicht, vielleicht hat er Dich so verstanden, dass er sich immer an der Tür freut, wenn ihr Gassi gehen wollt, aber das hattest Du ja nicht geschrieben.




    Zitat

    - beim beissen auf die Schnauze hauen? Hm, also ich bin der Meinung, dadurch wird sie noch weiter angeheizt. Gehe ich dann weg, bellt sie mich manchmal trotzdem an. Und wie gesagt, ignorieren hilft kaum.


    Nein - keinesfalls auf die Schnauze hauen - das hilft vieleicht, in dem Moment, aber es hat Nebenweirkungen, oder es pusht eben noch meht hoch - und Du willst weder Nebenwirkung noch einen aufgepushten Hund - Du willst einen, der lernt sich zügig wieder abzuregen! Auf die Schnauze hauen ist eine positive (von hinzufügen nicht von toll!) Bestrafung, und die hat immer Auswirkungen, die nicht kalkulierbar aber eben meistens negativ sind.
    Wenn der Zwerg Dich beißt, schreißt Du sofort LAUT auf - das Teufelchen hat Dich gerade fast amputiert - gehst weg - sofort! Verlass den Raum und lass ihn alleine! Höchstens eine Minute! Dann gehst du wieder rein. Je nach Temparament wirst Du das ein paar mal oder eben öfter wiederholen müssen. Aber es funktioniert! Und der Hund kann es direkt mit seinem Verhalten in Verbindung bringen, weil er das von seinen Welpengeschwistern kennt.


    Mach Zerrspiele mit dem Hund, damit er lernt, wie er seine Zähne einsetzen darf und wie nicht.
    Für Zerrspiele gibt es Regeln:
    Du Bestimmst, mit welchem Gegenstand gezergelt wird, Extremitäten und Kleidungstücke sind tabu!
    Du Bestimmst wann es los geht, wann schluss ist und wie stark gezergelt wird.
    Bei diesem Spiel kannst Dein Hund über "Tauschen" lernen was "Aus" ist.
    Er kann Lernen, dass das Zerfetzen seines Taues okay ist, das hosenbeine aber strengstens Tabu sind.


    Du willst auch nicht das beißen komplett unterbinden. Du wilst, dass der Hund lernt, dass Menschenhaut so empfindlich ist, das Hundezähne da nur völlig ohne Druck dran dürfen. Man nennt das Aufbau der Beißhemmung.
    Wenn man sich die Mühe macht, mit einem Welpen eine gute Beißhemung zu erarbeiten, wir er auch wenn er mal die Notwendigkeit sieht sich wehren zu müssen mit dieser Beißhemung zu werke gehen. Mit anderen Worten, er hat dann zwar einen Arm im Maul, Zahnabdrücke sind aber keine zu sehen.
    Wenn Du ihm einfach nur immer verbietest zu "Maulen" lernt er nicht, wie stark er seine Zähne einsetzen darf, oder eben wie schwach. Im Falle eines Bisses hat er dann möglicherweise keine Beißhemmung und dann hat man Löcher im Pelz! Weil dein Zwerg also so begeistert Knabbert, hast Du die Gelegenheit zu erklären, wie fest okay ist - auch jeanshosen können laut schreien! Shirts auch!!



    Zitat

    Das Leinenbeissen macht sie nicht konstant. Oftmals habe ich das Gefühl es ist Übermut bei Ihr.


    Denke ich auch, aber wenn es Dich stört, solltest Du eben was dagegen unternehmen. Entweder lobst Du jeden Schritt, den sie ohne Leinenbeißen macht.
    Oder Du gibst ihr was zum Tragen (Du erinnerst Dich an den Stock, den ihr gemeinsam getragen habt - gib ihr ein Dummi oder einen Wurfkong - Di haben ein Seil, dass Du fest halten kannst, so das der Kong nicht verloren geht, wenn sie keine Lust mehr hat und ihn fallen läßt.


    Oder, Revolution, Du bringst ihr bei, ihre Leine zu tragen! Siehe Beißhemmung, zu doll reinbeißen tut der Leine weh! im Maul tragen ist aber okay und man kan nützliche und oder lustige Tricks damit aufbauen.
    Ich kenne eine Hündin, die Probleme mit Fremden Menschen hat. Die nimmt ihre Leine ins Maul und nicht etwa die sich ihr entgegenstreckende, streichelnwollende Hand des Menschen, der nicht sieht, dass sie eben Angst vor Fremden hat. Das Leine ins Maul nehmen ist eine wichtige Info an ihren Halter: "Mama, dem Kerl dort traue ich nicht über den Weg", ohne das Unbeteiligten irgendetwas auffallen würde und vor allen Dingen ohne dass es zu irgendwelchen Aggessiven Aktionen käme.




    Liebe Grüße
    Martina & Crispen

    Hallo Martina,


    es gibt zu diesem Probelm ein Superbuch, dass ich Dir nur empfehlen kann:
    Das Antijagdtraining für Hunde - wie man Hunde vom Jagen abhält von Pia Gröning!
    Lesen!
    Und Trainieren!


    Liebe Grüße
    auch Martina

    Hach, was für ein interessanter Thread.


    Also:
    Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass "Hunde machen das schon unter sich aus" Tatsache ist. Frage ist, wie erstrebenswert, anwendbar und sinnvoll ist das.


    Ich versuche meinem Hund zu helfen ein souveräner, ausgelichener ruhiger zuverlässiger Hund zu werden (bis jetzt - er ist gut ein Jahr - haben wir das wohl ganz gut hinbekommen).


    Die Meinungen über das "wie" gehen weit auseinander. Manche sind der Meinung, dass man es ganz den Hunden überlassen sollte. Manche schirmen ihre Hunde komplett ab und manche versuchen, einen Mittelweg zu finden.


    Ein paar Gedanken zu den verschiedenen Möglichkeiten:
    Es hat sich mittlerweile ganz gut rumgesprochen, dass die Abschirmmethode wohl nicht wirklich die richtige sein kann, weil Hund dann quasie seine Muttersprache verliert, nicht mehr vernünftig mit seinen Artgenossen kommunizieren kann und dann bei Begegnungen unangemessen reagieren könnte. Dazu kommt, dass die Besitzer das Abschirmen ja oft aus Angst gemacht haben und damit auch noch eine Gefühlsübertragung stattfindet - Mensch hat Angst vor anderen Hunden - andere Hunde sind gefährlich.


    Also würde ja Methode eins nahe liegen. Aber auch hier gibt es meiner Meinung nach einige Haken.
    Estmal fangen ja nicht alle Hunde bei "Null" an. Sie haben ihre unterschiedlichen Erfahrungen gemacht, haben ein unterschiedliches Temperament und gewisse Vorlieben und Abneigungen.
    Wenn ich dann also einen Welpen haben - kann ich diesen dann überhaupt unbefangen auf jeden anderen Hund zugehen lassen (oder anders herum, kann ich jeden anderen Hund auf meinen zugehen oder rennen lassen)? Was lernt mein Hund in einer Beißerei? Sich zu verteidigen, sich zu unterwerfen, einer Beißerei aus den weg zu gehen, oder dass Angriff die beste Verteidigung ist? Ist irgendwas davon sinnvoll? Und wenn ja, ist es das wert, es drauf ankommen zu lassen? Wie groß und weitreichend sind negative Nebenwirkungen?



    Wenn ich (und mein Hund) die anderen Hunde kenne und ich weiß, dass sie sich bis jetzt vertragen haben, kann ich sie guten Gewissen "aufeinander los lassen"! Und tue das auch.
    Wenn ich einen Hund kenne und weiß, der war schon in Beißereien verwickelt, kann ich das schon nicht mehr, auch wenn mein Hund nicht verwickelt war. Wenigstens kann ich in diesen Fällen die Konsequenzen ziehen und zusehen, dass ich Land gewinne um dem Hund auszuweichen.
    Wenn ich den Hund nicht kenne, was mache ich dann?

    Tatsache ist, dass nicht jeder Hund mit jedem anderen Hund verträglich ist. Das ist so! Dabei ist es egal, ob es daran liegt, dass irgendwelche Gene schräg statt gerade zusammen gewölfelt wurden oder weil in der Sozialisierung irgendwas nicht ganz so gelaufen ist, wie es hätte sollen, oder weil, auch das soll es ja immer noch geben, Menschen ihre Hunde "scharf" gemacht haben.


    Schön wäre es ja, wenn die Leute, die wissen, dass ihre Hunde unvertäglich sind, diese wenigstens so erziehen würden, dass sie abrufbar wären und einigermaßen vernünftig an der Leine gehen könnten. Denn dann brauchte man ja nur noch darauf zu achten, ob ein Hund zurückgerufen und an die Leine genommen wird, könnte seinen ebenfalls anleinen und Beißereien würden kaum noch stattfinden.


    Es gibt tolle Bücher für das Verhaltenstraining bei agressiven Hunden und gute Trainer, man muß ein bißchen suchen, aber es gibt sie. Leider wird hierzulande immer irgendwie nach der Vogel Strauß Methode vorgegangen und zwar nicht nur bis es zu einer Beißerei kommt, sondern auch tatsächlich noch danach.
    Die Besitzer sind uneinsichtig, dass es in ihrer Verantwortung liegt.
    Gesetzeshüter fühlen sich nicht zuständig oder nehme die Sache auch nicht ernst.




    Warum müssen sich eigentlich die Besitzer der angegriffenen Hunde Gedanken machen, wie sie sich in Zukunft verhalten müssen?


    Das kann doch wohl nicht der richtige Weg sein!


    Sollten wir nicht VERLANGEN, dass die Halter der angreifenden Hunde sich gefälligst Gedanken machen, wie sie diese Attacken zukünftig konsequent verhindern werden?


    Müssen wir nicht verlangen, dass wir und unsere Hunde vor gefährlichen Hunden (egal welcher Rasse oder Mischung) geschützt werden?


    Es kann doch wohl nicht angehen, dass ich als Besitzer eines vertäglichen Hundes ständig meine Radaranlage darauf ausrichte, ob der entgegenkommende Hund eventuell gleich losstürzen und sich in meinen verbeissen wird!


    Ich denke, die einzig wirkliche Lösung wäre, solchen Leuten die Hunde wegzunehmen, wenn sie nicht bereit sind ein Verhaltenstraining mit ihren Tieren zu durchlaufen. Bei ganz beratungsresistenten Leuten muß dann eben auch ein allgemeines Haltungsverbot her.
    Dazu muß man diese Leute eben anzeigen!
    Es hat einen Grund, warum ich ein Fotohandy habe und es überall mit hin schleppe! Ich kann damit Beweisfotos machen und ich kann damit die Polizei rufen. Damit fühle ich mich sicherer und lasse mich von den Beißhundebesitzern nicht so leicht einschüchtern - denn genau darauf legen die es doch an - dass man in der Situation so besorgt um seinen Hund ist, dass man seinen Verstand ausschaltet und sie - wieder - ungeschoren davon kommen....
    Diese Leute sind in der Minderheit!
    Warum muß sich die Mehrheit Methoden ausdenken, sich vor ihren vierbeinigen Waffen zu schützen?



    Soweit zum Wort zum Dienstag!


    Liebe Grüße
    Martina & Crispen