Hallo nochmal an alle!!
Unsere Situation:
Wir haben seit einer Woche einen 3 jährigen Mischlingsrüden (Schäferhund/schwedischer Lappenhund- Mix). Die Vorbesitzer wollten ihn abgeben wegen einer angeblichen Allergie- obwohl sie noch einen Hund hatten, den wollen sie allerdings behalten…
Jargo verhält sich gut im Haus, ist stubenrein, sehr verschmust, lässt sich anstandslos sein Futter wegnehmen und zeigt keinerlei Aggresivität. Die ersten Tage war etwas ängstlich, vorallem wenn man ihn zu scharf ansprach, neben ihm auf den Boden trampelte (das war natürlich nicht absichtlich), wenn ich mich unterhielt und etwas ausschweifender gestikulierte und er stand neben mir ist er immer gleich in Deckung gegangen (er erschrak sogar beim knistern der Mülltüte). Langsam taut er auf, er ist freundlich und gern in unserer Nähe. Da wäre das erste Problem: er läuft aufgeregt umher und winselt sobald wir beide nicht im Raum sind oder er uns nicht sehen kann. Vor ein paar Tagen hat er sogar gewinselt als nur einer von uns nicht im Haus war. Durch ständiges Tür auf/ Tür zu in immer längeren Zeitabständen klappt das jetzt schon ganz gut. Außer abends wenn ich mit ihm schon eher reingehe und mein Mann noch draußen ist. Ich sage dann ruhig, dass er sich hinlegen soll und das funktioniert auch schon gut. Auf sein winseln reagiere ich absolut nicht. (auch wenn´s schwerfält…)
Er kommt nur schlecht zur Ruhe und tippelt im Haus die meiste Zeit hinter mir her. Auf dem Hof sieht das anders aus. Er schnüffelt oder liegt vor der Tür rum und ab und zu kommt er zu mir, guckt was ich mache und geht wieder. Das Kommando „komm her“ klappt schon gut im Haus und auf dem Hof. Beim Spaziergang allerdings überhaupt nicht, er zeigt absolut keine Reaktion. Seine Nase ist nur auf dem Boden, er registriert mich nicht. Beim wandern lasse ich ihn ohne Leine laufen, er bewegt sich immer in einem bestimmten Radius um mich herum, kommt aber auch nicht wenn ich ihn rufe. An der Leine laufen kannte er vorher gar nicht, nach 6 Tagen täglichem üben ist es schon deutlich besser geworden. Zumindest wenn er sich vorher ausgetobt hat und wir eine bekannte (daher denke ich langweilige) Strecke gehen.
Seit gestern geht er tagsüber streunen, quetscht sich durch die kleinsten Löcher im Zaun. Er rennt nicht sehr weit weg und kommt nach höchstens einer halben Stunde wieder, aber ich mache mir immer riesen Sorgen. Nicht allzu weit weg befindet sich eine Landstraße, zwar wenig Verkehr, aber er zeigt keinerlei Angst vor Autos . Wenn er etwas riecht oder eine Maus sieht sprintet er los… Zweimal kam er jetzt mit Schafsknochen wieder (Überreste des Osteressens der Nachbarschaft). Hab schon überlegt Strom auf den Zaun zu legen, habe nur Angst, dass er dann lieber drüberspringt, theoretisch würde er das schaffen. Unser restliches Grundstück hat leider meist Stacheldratzäune. Will gar nicht dran denken wenn er dort hängen bleibt.
Was kann ich am besten tun? Einerseits ist er sehr anhänglich, andererseits geht er streunen und kommt nicht auf Zuruf. (außer im Haus und im Garten)
Waren gestern 4 Stunden mit Jargo im Fjell wandern. Anfangs hab ich ihn an die Leine genommen (klappte natürlich nicht gut, da er sich noch nicht ausgetobt hatte, aber ging eben ncht anders). Oberhalb der Baumgrenze habe ich ihn losgemacht. Er auf und davon, allerdings entfernt er sich nicht weiter als ca. 200 m. Schnüffel hier, schnüffel da- abrufen klappt draußen gar nicht. Ich weiß, vielleicht sollte ich ihn dann nicht frei lasen, aber wie soll er sich sonst austoben? Und Leinentraining mit einem energiegeladenen Hund klappt ja auch nicht wirklich. Auf einmal blieb er stehen und bellte. Ich hin und was hatte er da- einen toten Lemming (hätte nie gedacht das er die erwischt...) Ich hab ihn gerufen das er mitkommen soll, klappte nicht und da hab ich ihm das kleine tote Nagetier abgenommen und ihm dafür Futter angeboten. Wusste nicht was ich in der Situation machen sollte. Heute früh hatte ich ihn extra kein Futter gegeben (er bekommt eigentlich früh und abends), damit er vielleicht mehr Ansporn hat in unserer Nähe zu bleiben und sich ab und zu sein Futter zu verdienen. Mh, das war wohl nichts. Draußen ist irgendwie alles interessanter als ich Frown
Nach kurzer Zeit hatte er den nächsten Lemmig, allerdings hat er es diesmal nicht mit Bellen angemeldet. Dachte er ich nehm es wieder weg?
Hab mich mal ein wenig, mit Hilfe des Internets, übers Schleppleinentraining informiert. Gibt es dafür irgendwelche Voraussetzungen? z.B.: das er vorher an der normalen Leine perfekt läuft? Und was ich auch nicht verstehe: Ich möchte ja das er auch draußen und unter Ablenklung auf Zuruf zu mir kommt, dies soll ja mit Schleppleinentraining u.a. geübt werden. Warum soll ich dann kurz bevor er in die Leine läuft wortlos die Richtung wechseln? Da gebe ich ja gar nicht das Kommando "Komm her"?? (http://www.beaglaender.de/Schleppleinentraining.pdf)
Auch weiß ich nicht so richtig WIE ich ihn belohnen soll. Ich sage meistens mit engelsgleicher Stimme fein oder prima, streichel ihn oder gebe Leckerlie. Aber oft nimmt er es nicht, obwohl er Hunger hat. Lieber die Nase auf dem Boden und schnüffeln... Auch spielen mag er nicht so richtig, er rennt zwar dem Stock hinterher, bringt ihn aber nicht wieder.