Beiträge von BabaJaga

    Hm, entweder mein Roman war zu lang ;) oder hier hat niemand Erfahrung damit, einen älteren "verzogenen" Hund bzw. einen blinden Hund zu einem Junghund dazuzuholen.


    Nina, ich hoffe, dass die beiden sich gegenseitig etwas geben können, was über die Unarten des jeweils Anderen hinaus geht ;) Yara ist für einen blinden Hund leider nicht so der ideale Partner, der als Orientierung dienen kann. Die springt über Stock und Stein, rein in die Büsche und wieder raus. Da rennt er ihr lieber erstmal nicht hinterher. Aber ich bin wirklich gespannt, wie sich das alles dann entwickeln wird.


    Morgen ist es jedenfalls soweit und gegen Abend kommt der kleine Senior hier an. Dann werden wir schon zusammen rausfinden, wie es am besten funktioniert.


    Natürlich hat Yara sich heute seit Längerem mal wieder von ihrer schlechtesten Seite geziegt, das kleine Mistvieh ;) Aber wir werden das schon hinkriegen.


    Trotzdem würde ich mich immernoch über Erfahrungen und Tipps von Anderen mit ähnlichen Hunden / Hundekonstellationen freuen :)


    Grüße,
    BabaJaga

    Oh, interessanter Link!


    Von der Warte aus hab ich die Sache noch nicht gesehen, aber da ist natürlich was dran.
    Dass ausgerechnet Tierschutzvereine sowas abziehen, da muss man auch erstmal drauf kommen. Ich hatte bisher einfach nur Kontakt zu Orgas, die wirklich mit Liebe zu den Tieren bei der Sache sind und allein deswegen keine dubiosen Dinger abziehen.


    Wie vorher schon gesagt und wie du ja auch schreibst, ist es aber immer sinnvoll sich die Impfausweise genau anzusehen, damit man sichergehen kann, dass die geltenden Gesetze und Vorschriften (vor allem die Tollwutimpfung betreffend) eingehalten werden.


    Das mit der Vollmacht von den Besitzern scheint dann wirklich der korrekte, bessere Weg zu sein.


    Aber wisst ihr, ob das denn wirklich "falsch" ist, wenn die Flugpaten (vorausgesetzt sie sind damit einverstanden diese Verantwortung zu übernehmen), als erste Besitzer eingetragen werden? Sollte das so eindeutig sein, würde ich "meine" Orga mal drauf ansprechen das in Zukunft anders zu handhaben.

    Huhu,


    also bei uns war's so, dass die Flugpaten in den Impfpass als Besitzer eingetragen waren. Sie waren sozusagen für die Zeit des Fluges verantwortlich für die Hunde, da man wohl nicht einfach so fremde Hunde transportieren darf. Darum meinte die Orga wohl auch, das sei "einfacher".


    Sobald wir die Hunde samt Impfpässen dann hatten, wurden wir vom Tierarzt (oder von uns selbst *g*) einfach ins zweite Feld als neue Besitzer eingetragen und die Flugpaten wurden gestrichen.


    Also soweit ich weiß, ist es so üblich, dass die Flutpaten als Besitzer drinstehen. Es ist nun ja auch rechtlich so, dass die Verantwortung für die Tiere während des Transports bei den Flugpaten liegt, würde ich meinen. Aber die sitzen ja nur in ihren Transportboxen und somit sollte das nur eine Formalität sein.


    Wenn dir eine Alternative mit der Vollmacht angeboten wurde und du dich dabei wohler fühlst, nimm das doch ruhig in Anspruch. Die Orga wird schon wissen, ob das so funktioniert oder nicht :)


    Grüße,
    BabaJaga

    Hallo zusammen,


    in den letzten paar Monaten hab ich viel hier im Forum gestöbert und massenhaft interessante und hilfreiche Beiträge entdeckt, so dass es bisher nie nötig war, selbst einen Thread zu starten. Das hat sich jetzt geändert.


    Achtung, Roman!!


    Yara, meine kleine Spanierin, ist jetzt seit 2 Monaten bei mir und in dieser Zeit sind wir super zusammengewachsen. Sie hat in vielen Bereichen tolle Fortschritte gemacht, ihre Ängstlichkeit wurde von Tag zu Tag besser, wir haben konkrete Ängste auflösen können und der Alltag klappt auch schon richtig gut.


    Sie ist jetzt geschätzte 6 Monate alt, genau werd ich's wohl nie wissen, aber das kommt in etwa hin.
    Alleinbleiben klappt jetzt so an die 20 - 30 Minuten, je nach Tagesform, Tageszeit und aktuellen Gemütszustand der kleinen Lady. Da hab ich aber auch noch nicht sooo intensiv dran gearbeitet, weil ich einfach viel Zeit für sie habe.


    Alles in Allem machen wir beide tolle Fortschritte und sind auf einem guten Weg. Aber was die Erziehung angeht habe ich nach zwei Monaten bei einem jungen Hund mit einer schwierigigen Vergangenheit logischerweise noch kein stabiles Fundament. Sie hat die Regeln in der Wohnung verinnerlicht, kennt die ersten Grundkommandos und kommt (von Tag zu Tag zuverlässiger) auf Zuruf auch im Wald zu mir. Aber wehe, wenn sie wirklich abgelenkt ist. Das ist eben alles verständlicherweise noch nicht übermäßig stabil, aber sehr vielversprechend.


    Jetzt ist es so, dass meine Großeltern beide im Abstand von nur einem halben Jahr gestorben sind. Sie hatten einen jetzt 8-jährigen Zwergpinscherrüden, der mittlerweile vollständig erblindet ist. Nach dem Tod meines Opas vor einigen Monaten (er war die absolute Bezugsperson für den Kleinen), haben zwei meiner Onkels sich um den Hund gekümmert. Er lebt bei einem Onkel, ein zweiter übernimmt tagsüber, wenn der erste Onkel in der Arbeit ist, die Gassigänge und das Füttern.


    Aufgrund der dummerweise genau jetzt vollständig gewordenen Blindheit und dem Tod meines Opas hat sich der Kleine sehr zurückgezogen. Ich glaube, er leidet wirklich sehr unter der Situation und er kommt kaum mehr aus seiner Höhle (sein Lieblingsplatz zwischen zwei Sofas) raus. Er vermisst seine Bezugsperson und hat bisher, obwohl meine Onkels es gut meinen, niemanden gefunden, zu dem er jetzt gehört. Die beiden Onkels sind sehr einfach gestrickt bzw. ist einer von ihnen geistig behindert. Sie denken, mit Gassigehen und füttern ist es getan. Der kleine braucht aber viel mehr als das, vor allem braucht er jemanden, der ihm hilft mit der Blindheit und Unsicherheit zurecht zu kommen und der sich mit ihm beschäftigt. Meine Großeltern waren ja vom Welpenalter an den ganzen Tag mit ihm zusammen.


    Er war bisher der typische kleine Klischee-Rentnerschoßhund (nix gegen Rentner an sich, die sich gut um ihre Hunde kümmern ;) ). Er hat sein Leben an der Flexileine verbracht, kennt andere Hunde fast nur aus der Ferne vom Gassigang (wo alle an der Leine laufen und sich maximal kurz beschnuppern) und war das "Kind" meiner Großeltern und kein Hund mit Hundebedürfnissen. Er hat null Erziehung genossen und kennt einfach wirklich kein Hundeleben, außer seinem Schoßhunddasein.


    Das sind die, alles andere als idealen, Voraussetzungen.


    Meine beiden Onkel sind jetzt für etwa einen Monat beide verhindert (Urlaub, Reha) und es gibt niemanden außer mir, der bereit ist / die Zeit hat sich um den Hund zu kümmern. Ich wohne 400km weit weg. Naja, also hab ich zugesagt ihn erstmal für diesen einen Monat zu nehmen.
    Natürlich mach ich mir dabei auch Sorgen um Yara und die Fortschritte die wir gemacht haben und darüber, wie ich meinen Jungspund und einen älteren, pflegeintensiven, blinden Hund unter einen Hut bringe.


    Ich hatte schon viel mit behinderten Hunden zu tun und das alleine traue ich mir ohne Weiteres zu. Allerdings hab ich mit so einer Zusammenführung keine Erfahrung.


    Wie werden die beiden miteinander klarkommen?
    Welche Rolle wird seine Blindheit spielen, seine Unerfahrenheit mit fremden Situationen und anderen Hunden?
    Was sollte ich unbedingt von Anfang an beachten?


    Yara versteht sich mit absolut jedem Hund. Selbst die Hunde in der Nachbarschaft, an die sonst kein anderer Hund näher rankommen darf, weil sie ja so "unverträglich" sind, begegnen Yara total entspannt. Naja, sie ist einfach absolut harmlos und lieb ;) Sie freut sich über jeden anderen Hund wie verrückt, ist aber wenn die anderen dann näherkommen oder Körperkontakt aufnehmen, doch oft noch etwas unsicher und skeptisch. Sie ist da zwischen Neugier / totaler (Spiel)Freude und Unsicherheit (anfangs hatte sie richtig Angst vor anderen Hunden und hat sie schon von Weitem vorsorglich verbellt) hin- und hergerissen, aber es gewinnt mittlerweile eigentlich immer die Freude und sie spielt dann. Wenn es ihr zu wild und körperlich wird, kommt sie zu mir und sucht Schutz. Sie ist, sicher auch aufgrund ihres zarten Alters aber eben besonders durch ihre sanfte, unsichere Art, ein Hund, der sich eigentlich immer und sofort unterordnet. Ihre deutlich kleinere, schwächere Schwester hatte bei den beiden wohl schon immer das Sagen.


    Der kleine Zwergpinscherrüde (den meine Großeltern spaßigerweise "Rex" genannt haben :headbash: Das wird peinlich ihn zu rufen :D ) verträgt sich wohl, soweit man das anhand von Leinenbegegnungen beurteilen kann, mit Hündinnen auch sehr gut. Da isser wohl unkompliziert. Bei Rüden entscheidet er von Fall zu Fall, ob er sie mag oder nicht. Aber er ist eben der große Unsicherheitsfaktor. Wie soll man über einen Hund, der nie ein Hundeleben geführt hat, auch etwas Konkreteres in Erfahrung bringen? *seufz*


    Naja, er wird jetzt jedenfalls erstmal für einen knappen Monat zu mir kommen. Ich habe dem Rest der Familie aber auch schon klar gesagt, dass ich erwarte, dass eine gute Lösung auf Dauer für ihn gefunden wird. So wie es jetzt ist, ist der Hund todunglücklich und das werd ich mir nicht mit ansehen. Wenn es gut klappt und sich das hier einspielt, werde ich ihn evtl. auch hier behalten. Aber das kann ich jetzt wirklich noch nicht sagen. Ich wollte frühestens in einem Jahr einen Zweithund dazuholen. Wenn Yara aus dem Gröbsten raus ist und nicht jetzt, wo die Pubertät erst noch auf uns zukommt.


    Aber die Umstände sind nunmal, wie sie sind und das kann ich jetzt nicht ändern. Jemand muss sich, zumindest ja erstmal in der Urlaubszeit jetzt, um den armen Wurm kümmern und es gibt niemanden außer mir, der das tun kann.


    Jetzt hab ich wirklich viel geschrieben, aber mir geht auch jede Menge durch den Kopf.


    Ich würde mich über eure Erfahrungen, Ratschläge und Meinungen sehr freuen.


    Was haltet ihr für wichtig, welche Regeln sollten von Anfang an gelten? (für uns alle)
    Es ist klar, dass jeder seinen eigenen Schlaf- und Fressplatz bekommt. Yara erarbeitet sich ihr Futter aktuell sowieso größtenteils auf den Spaziergängen.
    Wir krieg ich das auf den Spaziergängen unter einen Hut? Yara läuft ohne Leine und braucht meine ganze Aufmerksamkeit dabei - Spaziergang ist eben Trainingszeit. Rex wird, da er die Umgebung nicht kennt und erstmal an der Leine bleiben muss, auch viel Zuwendung brauchen.
    Wie verteile ich meine Aufmerksamkeit generell unter den Hunden? Beide brauchen viel davon.
    Wie werden die wohl unter sich ausmachen, wer welche Privilegien genießt?
    Yara ist nicht der Typ, der überhaupt jemals freiwillig das Sagen haben will. Außerdem ist sie jung.
    Rex ist aber der Neue und es ist ihr zu Hause und blind und unsicher isser ja ebenfalls. Allerdings isser eindeutig und mit großem Abstand der ältere, der erwachsene Hund.


    Ich bin wirklich sehr gespannt und neugierig darauf, wie die beiden miteinander umgehen werden.


    Also, immer her mit euren Tipps, Warnungen, Ratschlägen und Mitleidsbekundungen :lol:


    Liebe Grüße,
    BabaJaga

    Ja, also da kann ich mich meinen Vorschreiberinnen hier nur anschließen.
    Meine Kleine ist genauso alt und nur an Ausnahmetagen gehe ich mit ihr mal halb so lange, wie du jeden Tag.


    Wenn die Kleinen (langsam Großwerdenden) draußen sind, gehen die ja nicht nur wie wir spazieren und sehen ab und zu mal einen Baum am Wegrand. Da sind unendlich viele Gerüche, Geräusche, ständig neue Eindrücke. 4 Stunden rausgehen, das ist als würdest du mit einem fünfjährigen Kind jeden Tag im Freizeitpark Action machen.


    Je mehr Programm, desto schlechter kommen sie zur Ruhe.


    Wir gehen morgens 10 - 15 Minuten zum Pullern, mittags so 20 Minuten, nachmittags dann eine halbe Stunde und abends nochmal 10 - 15 Minuten und nachts direkt vorm Schlafen 5 Minuten vor die Tür. Je nach Situation und Tag auch mal etwas anders verteilt. Aber über eineinhalb Stunden täglich (davon die meiste Zeit nur ruhiges Spazierenschnüffeln) kommen wir nur selten. Und ich habe einen Hund, der für sein Leben gerne rennt. Es gibt fast nichts, was sie lieber tut. Wirklich rumgetobt wird aber nur bei dem längeren Nachmittagsspaziergang und auch da nicht durchgehend. Tja, und mein Hundekind ist damit vollkommen zufrieden.


    Das Wichtigste, was sie bei mir von Anfang an gelernt hat, war? Genau, Ruhe!
    Sie ist auch aus dem Tierschutz und hatte vorher in der Pflegestelle (ca. 20 Hunde) nie eine ruhige Minute. Das musste sie auch erstmal lernen. Und am Anfang kostet es Nerven, weil es dauert, bis die Kleinen runter kommen. Da hat bei uns nur geholfen: das Zimmer in dem man sich aufhält welpensicher machen und wenn das Hundekind unruhig hin und her tigert, einfach ignorieren und ganz in Ruhe etwas Anderes machen (ich arbeite zu Hause viel am PC). Irgendwann kommt sie schon zur Ruhe.


    Anfangs hab ich mir dann aber auch immer zweimal überlegt, ob ich jetzt wirklich aufstehen muss, um mir was aus der Küche zu holen, weil Yara dann eben garantiert auch sofort wieder auf den Beinen ist. Das blieb aber nicht ewig so. Jetzt, nach 7 Wochen, kann ich mir was zu Trinken oder so holen und das Hundekind bleibt im Körbchen liegen. Sie macht zwar die Augen auf und guckt, aber sie springt nicht mehr sofort auf.


    Wenn ich anfangs versucht habe sie zur Ruhe zu "zwingen" indem ich sie jedes Mal, wenn sie wieder aufgesprungen ist und Unsinn machen wollte, zurück in ihr Körbchen geschickt hab, hat sie das nur weiter hochgepuscht. Wenn sie absolut null Aufmerksamkeit bei ihrem Rumgetigere bekam, hat sie sich immer schneller runtergefahren und zum Schlafen hingelegt.


    Auch hier waren das anfangs nicht mehr als 30 Minuten am Stück. Und das auch nur, wenn ich in der Zeit meine Position nicht verändert hab. Mittlerweile schläft sie vormittags 2 - 3 Stunden am Stück durch, nachdem wir von unserer kurzen Morgenrunde zurück gekommen sind.


    Also: nur Geduld! Versuch es nicht mit Druck zu erzwingen, davon hat der Hund schon genug. Und ich würde wirklich die Spaziergänge auf die Hälfte (maximal!) reduzieren. Wenn sie groß ist, ist immernoch Zeit für ausgedehnte Runden.


    Es wird besser :)


    Grüße,
    BabaJaga

    Zitat

    Jetzt hoff ich nur, dass ich - wenn es klappt - einen Hund mitnehme, der schon vermittelt ist - sonst werd ich womöglich noch schwach und weck dann um Mitternacht meinen Mann mit den Worten "Schatzi, guck mal, was ich mitgebracht habe!" :lachtot: .


    :lol: :D :lol:
    Die Gefahr kann ich gut nachvollziehen :hust:

    Hallo,


    also ich kann das bisher nur von der anderen Seite aus berichten. Meine Kleine und ihre Schwester kamen Dank einer sehr netten Flugpatin nach Deutschland.


    Für die Flugpaten lief das alles völlig unkompliziert ab. Die Orga hat sich um alles gekümmert, was es zu tun gab. Am Flughafen in Spanien haben sie die Hunde dann übergeben / gemeinsam eingecheckt. Bei der Ankunft mussten die Flugpaten, die für den Flug die Papiere der Hunde hatten, nur die Transportbox auf einen Wagen laden und mit den Hundis durch den Zoll. Direkt dahinter haben wir sie schon erwartet und die beiden (ein Ehepaar) haben gesagt, dass sie das jederzeit wieder machen würden.


    Nun muss man natürlich sehen, dass man auch an eine seriöse Organisation gerät und dass man die Kontaktdaten (Handynummer, Name) derjenigen bekommt, die die Tiere am Ziel entgegen nehmen sollen (neue Besitzer, Pflegestelle, Leute von der Orga). Ich habe zwar bisher eigentlich noch nie negative Geschichten gehört, aber ein bisschen sollte man sich immer absichern, denk ich. Es schadet auch nicht, vor dem Abflug, einen Blick in den EU-Ausweis zu werfen, ob die Tollwutimpfung stimmt (also mindestens 30 Tage, max. 12 Monate her) und dass die Hunde gechippt sind. Nicht, dass man am Ende Probleme beim Zoll bekommt. Wie gesagt, ich habe da noch nichts Negatives gehört, aber das wären die Punkte, auf die ich genau achten würde, wenn ich Flugpate wäre (ich fliege nur nie ;) ). Bei uns lief wie gesagt alles total unkompliziert.


    Ach ja, das Hundeticket dazuzubuchen ist normalerweise überhaupt kein Problem. Die Orga hat das bei uns direkt bezahlt. Es braucht einfach nur einen Namen, unter dem die Tiere dann mitfliegen dürfen. Da Dein Ticket ja sicher von der Firma bereits gebucht und bezahlt wurde, dürfte es eigentlich keine Schwierigkeiten geben, die Tiere noch obendrauf zu buchen. Ist ja dann klar, dass das nicht auf Firmenkosten geht.


    Wir (die Besitzerin von Yaras Schwester und ich) sind den Flugpaten jedenfalls sehr dankbar und haben uns riesig gefreut, dass wir so kurzfristig jemanden gefunden haben, der uns unsere Babies mitgebracht hat :)


    Grüße,
    BabaJaga

    Hallo,


    Markus Mühle ist viel dichter und hat dadurch ein deutlich geringeres Volumen, als extrudiertes Futter. Da bleibt der Magen trotz gleicher Futtermenge einfach leerer und das kann gut dazu beitragen, dass das Sättigungsgefühl nicht (gleich) einsetzt. Meine Kleine hat mich am Anfang, nachdem sie die Miniportion (der Hund wiegt grad mal 5,5 kg, da könnt ihr euch vorstellen, wie wenig im Napf ist *g*) gegessen hat, auch immer erwartungsvoll angeguckt. Frei nach dem Motto: "Das war als Vorspeise ja nicht schlecht, aber wo bleibt der Hauptgang?" Da sie ihr MM auf 2 - 3 Mahlzeiten verteilt kriegt (meistens gibt's eine der drei Portionen pro Tag frisches Futter), ist das noch weniger.


    Sie ist draußen viel in Bewegung, wächst noch und ist insgesamt eher zu dünn, als zu dick. Daher bekommt sie auch etwas mehr, als die für Welpen empfohlenen 1,4 % des Körpergewichts am Tag (das wären knapp unter 80 Gramm und die reichen ihr definitiv nicht. Laut MM kann man aber je nach Hund getrost noch ein paar Punkte nach dem Komma hoch- oder runtergehen, je nach individuellem Tier, Wachstumsphase etc. Yara kriegt, umgerechnet auf nur MM, etwas weniger als 100g pro Tag und das ist genau richtig). Sie nimmt entsprechend ihrem Wachstum gaaanz langsam zu und sieht einfach super aus. Seit sie bei mir ist, hat sich ihr Fell super gemacht, sie baut Muskulatur auf und fühlt sich einfach wohl.


    Damit Yara satter wird, kriegt sie oft mal geriebene Möhrchen oder Jogurt mit zum Futter. Vor allem die Möhrchen füllen den Magen. Außerdem ist der Fettgehalt bei Markus Mühle relativ gering und sie bekommt ab und zu noch ein bisschen Rapsöl übers Futter (grade soviel, dass die Brocken ganz leicht überzogen sind), das findet sie super und ist dann auch zufriedener.


    Ich denke, man muss da einfach ganz individuell schauen, wie der Hund das verwertet und einfach mal eine Weile das Gewicht genau beobachten und dann bei Bedarf ruhig etwas mehr geben. Jeder Hund ist anders und wir Menschen wiegen unser Essen auch nicht grammgenau ab.


    Da darf man ruhig auf die eigene Beobachtungsgabe vertrauen und muss das nicht so penibel sehen, so lange die grundsätzliche Versorgung mit allen wichtigen Nährstoffen sichergestellt ist.


    Grüße,
    BabaJaga

    Sooo, jetzt muss ich mich hier auch mal zu Wort melden :)
    Yara ist jetzt seit genau einem Monat bei mir. Sie ist ein kleiner Mix aus Spanien und als ich mich für sie entschieden habe, habe ich mit allem gerechnet. Eine erste Überraschung war, dass die Kleine offensichtlich ca. 2 Monate älter ist, als die Tierschutzorganisation angenommen hatte. Da ich die Leute für seriös halte und da ein persönlicher Kontakt zur Pflegestelle besteht, geh ich davon aus, dass sie sich einfach geirrt haben. Von ihrem Verhalten und der Größe her, hätte sie gut und gerne 3 Monate alt sein können.


    Nun, laut Tierarzt (Zähne, etc.) ist Yara jetzt aber schon 5 - 6 Monate alt. Ich geh einfach mal von der Mitte aus. Vielleicht ist sie ja ein Weihnachtsbaby.


    Was rassenmäßig alles in ihr drinsteckt, ist schwer zu sagen. Ich vermute, dass zumindest mal irgendein Pinscher und definitiv auch etwas Windiges mitgemischt haben, aber sie ist kein "reiner" Mix, da steckt noch mehr drin. Das Tempo, das sie beim Rennen draufhat, die Freude dabei und die Art, wie sie spielt (eigentlich so gut wie immer Rennspiele, es sei denn wir treffen ihre Schwester, dann wird auch mal gerauft), sind doch ziemlich typisch. Genau wie die Tatsache, dass sie am liebsten allem hinterherjagen würde, was sich von ihr entfernt und schneller ist als eine Schnecke ;) Ihr Körperbau passt auch einigermaßen. Wieder andere Aspekte an ihrem Aussehen und Verhalten sprechen für einen Pinscheranteil ;) Sie ist eben mein persönliches Überraschungsei und ich bin neugierig, was sie im Laufe der Zeit noch so an Verhaltensweisen und Herausforderungen für mich bereit halten wird.


    Jedenfalls war sie, als sie hier ankam, ein ängstliches Häufchen Hund, das von der Welt noch nichts gesehen hatte. In den vergangenen vier Wochen hat sie so unglaublich viel gelernt, dass ich vor Stolz auf die kleine Maus platzen könnte.


    Wollte sie anfangs nicht mal die Wohnung verlassen oder auch nur einen Meter von der gewohnten Pipirunde im Wald vor dem Haus abweichen, folgt sie mir mittlerweile bereitwillig und neugierig fast überall hin. Baustellen und großer Trubel / Lärm machen ihr noch zu schaffen und sie ist vom Wesen her einfach eher ein unsicherer Hund (manchmal vergisst sie das aber auch, sehr zu meiner Freude hihi) Aber in nur zwei Wochen haben wir es von totaler Panik beim Anblick einer einfahrenden S-Bahn (oder überhaupt nur dem Betreten eines leeren Bahnsteiges) bis dahin geschafft, dass sie jetzt relativ entspannt neben mir auf die Bahn wartet, anstandslos einsteigt, es sich nach kurzem Umgucken zwischen meinen Füßen bequem macht und döst.


    In vier Wochen hat sie ganze vier Mal eine Pfütze in der Wohnung hinterlassen und das nur in Situationen, die ihr sehr unheimlich waren (ich in der Badewanne :D ), obwohl sie vorher keine Stubenreinheit gelernt hatte. Nachts hielt sie von Anfang an durch, ohne es morgens übermäßig eilig zu haben!


    Sie lernt ganz nebenbei solche Sachen wie Sitz, Platz und Warte (ohne, dass ich da großen Aufwand betreiben würde und es klappt schon super). Die Sache mit dem "Hier" müssen wir noch etwas üben und draußen muss ich mich ganz schön anstrengen ihre Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. Es riecht einfach alles viel zu interessant! Und dann sind da noch überall Vögel, denen man nachjagen könnte und dann erst diese köstliche Katzen- und Hasenkacke...
    Ich hab so eine Ahnung, dass bezüglich des Jagens noch was auf mich zukommen könnte, aber das wird sich sicher bald herausstellen.


    Sie bellt, wenn sie unsicher ist, vor allem in der Wohnung. Aber auch das haben wir schon suuuper in den Griff bekommen. Sie hat verstanden, dass ich mich um die potenziellen bösen Eindringlinge kümmert, die sie draußen hört. Einmal kurz "bescheidsagen" reicht ihr jetzt und damit kann ich auch leben. Draußen werden jetzt andere Hunde auch nicht mehr von weitem vorsorglich mal angebellt, sondern sie will (fast) jeden freudig begrüßen und spielen. Wenn der andere dann näherkommt und darauf eingeht, ist sie dann doch noch etwas unsicher und ein bisschen erschrocken über ihren Mut (sie ist ja auch kleiner, als die meisten anderen hier), aber das wird bestimmt auch noch.


    Heute habe ich sie das erste Mal 25 Minuten am Stück alleinlassen können. Ich musste dringend einkaufen, sie wirkte so entspannt die letzten Tage und muss nicht mehr ständig in dem Raum sein, in dem ich bin. Und sie hat es wirklich super und ohne großen Stress weggesteckt.


    Eigentlich lebe ich nur jeden neuen Tag mit ihr und sie lernt ganz nebenbei, wie das Leben hier funktioniert und was ich von ihr erwarte. Sie ist trotz des schlechten Starts, den sie hatte und ihrer Unsicherheiten ein so unkomplizierter Hund und obwohl ich immer gesagt habe, ich bin nicht der Typ für kleine Hunde, passen wir glaube ich einfach wirklich gut zusammen :) Wir verstehen die Körpersprache des jeweils anderen und lernen es jeden Tag noch besser.


    Entschuldigt den halben Roman hier! Ob das überhaupt jemand bis zu Ende liest? Hihi...
    Aber ich musste einfach mal irgendwo loswerden, was für einen wunderbaren jungen Hund ich hier habe. Sicher hat sie mich auch schon Einiges an Nerven gekostet, aber angesichts der vielen unerwarteten Fortschritte nehm ich das gerne in Kauf. Ich hab mit vieeeeeeeeeel mehr Katastrophen gerechnet.


    Liebe Grüße,
    BabaJaga