Hallo zusammen,
ich habe einen schwer traumatisierten Hund aus dem Heim aufgenommen habe. Seit 5 Wochen ist er nun bei uns und macht enorme Fortschritte. Nun habe ich Probleme mit dem Trainer, den ich dazu genommen habe. Mich würde interessieren, wie Ihr diese Sache seht.
Ich dachte also, um Tim an unsere Umwelt zu gewöhnen ist es vielleicht klug, sich einen Profi an die Seite zu nehmen. Tim hat 3 Jahre in einem Käfig draußen gelebt und dann ein Jahr Tierheim. Er kennt nichts.
Seit 2 Stunden versucht eine Trainerin mit aller Gewalt, daß Tim Futter aus der Hand nimmt, das will er aber nicht. Es stresst ihn, dann werde ich weg geschickt, dann mein Vater und mein erster Hund vom Platz verwiesen... weil wir stören und der Hund zu ihr kommen soll...
Ich hab 5 Wochen gebraucht, bis der Hund mir aus der Hand frisst. Ich finde es nicht gut, daß er Futter von Fremden nehmen soll und er muß sich auch nicht von allen anfassen lassen.
Ich habe ihnen geschrieben, daß ich das so nicht weiter möchte. Erstens möchte ich das die ganze Familie/Rudel zusammen arbeitet. Und dann soll er Vertrauen zu mir und meinem Vater haben, nicht zu "Hinz und Kunz".
Er läuft inzwischen hier ohne Leine durch die Wälder. Von alleine kommt er zu uns und wir laufen zusammen wenn wir in die Nähe von Höfen kommen oder auf der Teerstraße sind. Er läuft bei meinem Vater an der Leine und wenn wir in ein Cafe gehen, setzt er sich zu ihm und beobachtet alles.
Diesel (der erste) fordert ihn manchmal zum Spielen auf, aber das versteht er noch nicht. Er kommt wenn wir ihn rufen, hält Blickkontakt, wartet.
Donnerstag haben wir unseren nächsten Trainingstermin. Ich bin mal gespannt was die dann sagen, oder ob sie sich schon vorher melden. Wenn die von ihrer Therapie nicht abrücken fahre ich wieder ab.
Die machen mir alles kaputt, was wir hier mühsam aufbauen. Wir sind schon viel weiter.... Tim bewegt sich frei, liegt Abends entspannt mit in der Küche...
eigentlich wollte ich von denen Hilfe haben um ihn draußen an unsere Umwelt zu gewöhnen (Menschen, Fahrräder, Kinderwagen, Pferde etc).
Nun bin ich ganz glücklich, weil ich Bücher von Rütter, Nowak und Millan bekommen habe. Vor allem geben sie mir mit meiner Art mit ihm umzugehen "Recht".
Keiner von denen separiert einen ängstlichen Hund oder zwingt ihn von Fremden Futter zu nehmen.... auch legt keiner Wert auf Dressur *sitz*platz*aus* wenn der Hund ersteinmal stabilisiert werden muß.
Ich habe bei meinem ersten sogar gelernt, daß ich mich vor den Hund stellen soll, wenn Fremde auf ihn zu gehen.
Die Begründung der Trainerin: er soll Vertrauen zu Fremden gewinnen und er muß separiert werden, weil er sich sonst am anderen orientiert und nicht selbständig wird.
Ehrlich, ich halte das für meschugge....
Was meint ihr?
Danke und noch einen schönen Abend, viele Grüße