Beiträge von Nera1983

    Naja, mir ging es eben auch so. Ich habe noch vor Nera gesagt: "NIE mehr, nie nie mehr, will ich einen Hund und das durchmachen."
    Ich habe in der ersten Zeit so sehr gelitten, dass ich sicher nicht, für einen eigenen Hund hätte aufkommen können. Aber ich hatte meine Schwester und ihre Nasen. Die konnte ich mir "leihen", wann immer ich Lust und Laune hatte. Ich musste ihr noch nicht mal was sagen, wir waren einfach weg :-)


    Aber dann, nach ein paar Monaten, ich trainierte fleißig mit dem Hundi der Schwester, sie freute das natürlich, weil sich der Hund ja quasi von alleine erzog. Ich wollte aber wieder MEINE eigene Herausforderung, MEINEN Hund, auf den ich stolz bin und nicht immer sagen: Naja, das ist der Hund meiner Schwester, ich geh nur Gassi".
    Ab da hat mir mein eigener Hund so sehr gefehlt, die Arbeit, das Gassi gehen, die Erziehung, einfach alles und das hat mir sogar mehr gefehlt, als ich Trauer und Wut in mir hatte. Alle anderen hatten eigentlich Recht, die sagten: DU ohne Hund, das kann ich mir nie vorstellen. Und so ich begab mich auf die Suche, nach Züchtern etc. Doch es sollte nicht sein, ich sollte nicht an MEINEN Hund kommen. Auch das habe ich dann akzeptiert und es sein lassen. Und genau da war Emma auf meinem Bildschirm, ohne, dass ich sie angeklickt hatte und es traf mich wie der Blitz.
    Ich trauer jetzt auch noch um Nera und vor allem jetzt um Ronja, aber mir klar geworden, dass ich mit Hund mehr ich selbst bin und es mir leichter fällt.

    Ich wollte dir noch auf die Frage antworten, wie ich den Gedanken ertrage, dass ich irgendwann auch meine Emma und all die anderen Hunde hier, die ich in mein Herz geschlossen habe, über die RRB zu schicken.


    Twissie, ich habe heute wieder erfahren, wie weh das tut, es wird auch beim zweiten Mal nicht einfacher und tut genauso weh, das kann ich dir sagen. Egal was sein wird, wenn die Zeit gekommen ist, werde ich wieder vor dieser Entscheidung stehen und ich werde wieder genau die gleichen Probleme damit haben. Aber eines ist sicher, ich werde es tun und ich werde sie so gut ich nur kann rüber bringen, das sind wir ihnen schuldig. Und ich werde bei ihnen sein, egal wie es mir dabei oder danach geht.
    Weißt du, die schönen Stunden überwiegen einfach mit den Nasen.
    Ich habe mir heute gedacht, dass ich mir eigentlich wünschen würde, dass ich einen Hund hätte, den ich nicht so sehr lieben würde, dann würde es auch nicht so sehr weh tun. Aber ich lieb sie einfach - alle. Da kann ich nichts dagegen tun...

    Twissi, gerade mussten wir nach meiner Nera auch noch unsere Ronja gehen lassen.
    Es ist jedesmal schwer, diesmal hab ich derart mit mir gehadert, aber es muss sein. Unsere Tiere begleiten uns nur ein Stück weit. Ich hab das auch gemacht, weil ich es machen MUSSTE, nicht weil ich es wollte.
    Mein "neuer" Hund Emma... Ich wollte einen Flat, der vom Aussehen und vom Wesen, wie meine Nera ist. Jetzt hat sich Emma in mein Herz geschlichen. Sie ist ein komplett anderer Hund, als ein Flat. Sie ist so unterschiedlich zu Nera und doch gibt es manche Sachen, die Emma genau so macht, wie Nera. Ich vergleiche das nicht, es fällt nur auf und erhlich gesagt, ich freu mich darüber, weil entweder ein Stück Nera zu mir zurück gekommen ist, oder Nera ganz genaue Anweisungen gibt.
    Zum "Leihhund"... Versuch es. Mir hat es sehr geholfen. Ich hätte in dem Zustand meiner Trauer nicht dir Kraft gehabt, einen Hund zu versorgen, aber mit ihm spazieren zu gehen. Es hat Überwindung gekostet, aber es hat unsagbar gut getan.
    Ich wünsche dir noch viel Kraft!

    Ja, ich glaube auch, dass wir uns schon ganz schön aneinander gewöhnt haben. Gestern war ich sehr aufgeühlt, ohne dass es mir bewußt war. Um Mitternacht ca. wurde Emma unruhig, ich war ja noch am PC, bin mit ihr raus. Sie hat gepiselt und dann nur Augen für mich gehabt (sonst hat sie nur Augen für Stöckchen). Wir sind dann wieder rein, aber sie ist nicht ruhiger geworden. Ich bin nochmal mit ihr raus, weil ich dachte, sie hat wieder was vergessen :-)
    Aber nein, sie kam ständig an, hat mich gestubst, ihren süßesten Blick aufgelegt, ihren Kopf auf meinen Schoß gelegt. Ich hab den PC dann aus gemacht, mich ins Bett gelegt und hab mit ihr gesprochen, hat mich zumindest beruhigt. Und dann ist auch sie urplötzlich ruhig geworden und hat sich ganz fest an mich gekuschelt. Sie ist so toll, die Maus! :herzen1:

    Huhu!


    Erst mal auch von mir mein Beileid!


    Auch ich kenne das. Ich musste vor etwas als 7 Monaten meine Seelenhündin gehen lassen und hatte /habe immer noch große Probleme, vor allem auch, da ich hier keinen Raum für meine Trauer, kein Ventil habe. Niemand hat mehr groß darüber gesprochen, aus Angst mich noch mehr zu verletzen und ich bin auch nicht der Typ, der auf andere zugeht und sagt, wie schlecht es ihm eigentlich geht.
    Was soll ich dir nun raten? Einmal möchte ich dir sagen, dass alles noch sehr sehr frisch ist. Es wird tatsächlich leichter mit der Zeit, man kann öfters mit einem Lächeln zurück denken. Der ganz große erste Schmerz lässt nach. Ich hatte es auch nicht für möglich gehalten, aber es ist tatsächlich so.
    Darüber sprechen oder auch schreiben hat mir sehr geholfen. Wobei es bei mir ehr das schreiben hier war und immer noch ist.
    Loslassen ist anscheinend nicht meine Stärke, aber jemand sagte mir mal, dass unsere gliebten Hunde nur dann unbeschwert ihrer Reise fortsetzen und Frieden finden können, wenn wir endlich loslassen können. Das war vor ca. 3 Monaten. Natürlich will ich das und kämpfe seitdem weiter, für meine Nera. Ich hab seit dem wieder mehr Spaß am Leben.
    Auch ich war der Überzeugung, dass ich keinen Hund mehr will, weil es einfach zu weh tut. Nera jedoch war anderer Meinung und schickte mir meine Emma, ich konnte mich darauf einlassen, weil es doch geschafft hab, sie etwas los zu lassen, ich glaube, dass sie genau diesen Moment abgepasst hat, um mir Emma zu schicken und irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, ein ein ganz kleiner Teil von Nera hier her zu mir zurück gefunden hat. Die schönen Stunden und Momente mit unseren Nasen sind einfach in der Summe mehr, als die Momente, in denen wir trauern.


    Wir haben nun wieder so einen Weg vor uns, mit unserem Familenhund Ronja. Auch hier hab ich wieder Probleme los zu lassen, das Leben und auch den Tod, die Entscheidung treffen zu müssen, all das zu akzeptieren ist sehr schwer, auch wieder für mich. Und irgendwie denke ich, dass es immer gleich schwer ist, immer zu früh und immer gleich weh tut.


    Vielleicht könnt ihr euch, wenn noch einige Zeit verstrichen ist, mal ganz gezielt zusammen setzen, vielleicht auch die Kollage zusammen gestalten, sie mit schönen Erinnerungen und Erzählungen unterstreichen. Ich bin zwar auch schon 28, aber ich hätte mir gewünscht, dass meine Mum auf eine solche Idee gekommen wäre, dass sie mir gezeigt hätte, dass auch sie trauert und dass das ok ist und sowas, wie die Kollage, von sich aus begonnen hätte. Ich hätte es aber in der ersten Zeit auch nicht ertragen. Jetzt erst tut es mir richtig gut, schöne lustige Geschichten von Nera zu erzählen, ohne dabei heulen zu müssen, sondern mit einem Lächeln im Gesicht. Klar gibt es dann wieder die Momente, in denen sie mir unsagbar fehlt, ich wieder weine, ich denke, die wird es immer geben, aber es wird leichter.


    Ein Buch hab ich noch, das ich mir kurz nach dem Tod von Nera gekauft hab. Im ersten Moment zu hart, ich legte es wieder weg. Aber jetzt, da wir Ronja auch gehen lassen müssen hab ich es mir noch mal genommen und es ist schön beschrieben. Es geht vor allem darum, dass der Tod etwas natürliches ist und um die Sterbephasen und auch um Gedanken, wie es danach weiter geht.
    Vielleicht wäre sowas auch was für euch.


    Ich wünsche euch noch ganz viel Kraft!

    Anja, sicher wird alles gut laufen ;-)


    Emma hat ja an Weihnachten eine kleine Schrecksekunde erzeugt, aber es geht ihr wieder super! Sie hat sich so über ihr Geschenk gefreut und war total aufgeregt, wie ein kleines Kind.


    Es ist schön zu sehen, wie sie sich entwickelt. Das mit der Unsicherheit, dem bellen draußen und der Leine beißen wird gaaaaaaanz langsam etwas besser.


    Was ich gerade merke ist, dass sie unheimlich sensibel ist. Gerade jetzt, wo es mir nicht so gut geht ist sie teilweise noch mehr aufgedreht und auch teilweise ganz ganz ruhig. Es scheint so, als wolle sie mich ablenken und beruhigen zu gleich.


    Wenn sie was anstellt, lache ich (heimlich) darüber. Mein Dad sagte sie Tage zu mir: "Mensch, mensch, mensch, du bist ja ordentlich verliebt, wenn du noch lachen kannst." Ja und so ist es auch!


    Aber sie hat irgendwie ein Fabel für rote Näpfe. Die schleppt sie ständig rum. Wir haben einen kleinen für unsere Ronja, den hat sie bekommen, als sie die Vestibulärsyndrome bekommen hat, damit sie ihn besser sieht und da er klein ist, auch besser ran kommt. Es war Ronjas Lieblingsnapf und auch jetzt, in ihrer letzten Zeit, ist es wieder ihr Wassernapf. Und Emmas. Sie muss ihn einfach immer rumtragen, und es ist ihr dabei egal, dass der gefüllt ist und sie nass wird :???: Auch die anderen roten Näpfe, die wir haben trägt sie bevorzugt rum. Und da mir das eigentlich gefällt, wenn Hunde ihren Napf tragen, verbiete ich es ihr auch nicht, sondern wische halt :-)

    Danke Chris!
    Wahrscheinlich ist das auch der Grund, dass das zu frisch ist, ich hab ja jetzt auch wieder alle Bilder im Kopf. Bei Nera wußte ich einfach nicht Bescheid, nie hatte ich mir solche Gedanken ganz präziese gemacht. Ich wußte nicht, was da geschieht. Heute weiß ich es und es ist auch ok für mich.
    Und ich mach mir einfach zu viele Gedanken, um alles. Ich liebe meine Tiere, ich gehe jeden Weg gemeinsam mit ihnen, das ist klar, egal, wie schwer mir das fällt. Ich möchte nicht egostisch sein, sie nicht leiden lassen und ich hoffe einfach zu erkennen, wann eine Grenze da ist. Aber, dann, gerade wenn meine Mum sich sperrt und sehr wohl auch in unserem Beruf arbeitet, dann bin ich mir doch unsicher was richtig und was falsch ist.
    Den morgigen Tag hätte ich so wie so als Ultimatum gesetzt. Nun hat es meine Mum auch eingesehen und das erleichtert mich auch etwas.

    Danke Bibi! Aber leider hab ich noch immer das Gefühl, dass es nicht ok ist, dass ich alle dazu "gedrängt" hab. Sie kann nicht loslassen und das "berühmte" Zeichen hab ich auch nicht gesehen. Ich habe ehr das Gefühl, als sie sagen möchte, wir sollen jetzt endlich und zwar schnell was machen, damit sie wieder aufstehen kann.
    Dann frage ich mich, warum mir das jetzt so schwer fällt. Nera war auch noch fit und ich hab sie gehen lassen, obwohl sie nicht wollte.
    Ich weiß irgendwie gar nichts mehr, sie wird mich sicher dafür hassen und mich irgendwie auch!
    Ich dachte immer, man ERLÖST einen Hund, wenn es ihm wirklich richtig schlecht geht. Ok, gut geht es ihr nicht, aber sie kämpft und kämpft und kämpft... Ich entscheide jetzt zwei Mal gerade das Gegenteil von dem was ich immer glaubte.


    Sorry, wenn ich diesen Thread jetzt so zumülle, aber ich weiß einfach nicht wohin damit...