Hi.
Ohje, du hast noch ganz viel arbeit vor dir. Meine Eltern haben auch eine ungemein hibbelige Münsterländer-Mix Hündin. Gina ist jetzt 10 Jahre alt und immer noch so ein hibbel. Sie haben Gina aber inzwischen gut im Griff.
Zum einem lasten sie sie nicht nur körperlich, sondern auch geistig aus. Und erst wenn der Hund einen großteil der Energie ausgelassen hat, konnten sie mit ihr an den Bausstellen arbeiten. Zudem bekommt der Hund durch eure gemeinsamen Spiele mehr Vertrauen zu dir und zu sich selbst. Erwarte keine Wunder, du musst ungemein kleinschrittig bei allem vorgehen. Meine Mutter hat sich immer alle kleinen Erfolge aufgeschrieben, damit sie der Mut nicht verlässt.
Gina, als typischer Münsterländer, steht total auf Fährtenarbeit. Das kannst du auch mit deinem Lucky problemlos machen. Ich rate dir zur Sprühfährte, das lernt er schnell:
Du füllst Bockwurst-Wasser in eine Sprühflasche (z.B. vom Fensterreiniger, vorher gut reinigen). Als Belohnung ein drittel Bockwurst. Lucky lässt du von einer Hilfsperson festhalten, oder wenn es geht, bindest du ihn kurz wo an. Dann entfernst du dich von ihm und sprühst erstmal jeden dritten Schritt auf den Boden. Die erste Fährte geht nur um eine Ecke, der Hund darf aber nicht sehen wo (ein Häuserblock bietet sich da an). Am Ende der Fährte legst du dann die Bockwurst. Über einen anderen Weg kehrst du dann zum Hund zurück, nimm die Leine und lass ihn mit einem Kommando suchen. Dabei darf/soll er dich dahin ziehen. Wiederhole das max. zwei mal. Danach ist der Hund erschöpft. Danach kannst du einfach so mit ihm spielen. Hol dir auch eine Schleppleine, damit dein Hund auch mal richtig laufen kann und du das Abrufen bei Wild trainieren kannst.
Das Bellen bei der Türklingel haben sie durch Gegenkonditionierung in den Griff bekommen (hat aber auch 1 Jahr gedauert). Sie hatte früher auch ein Höllentheater veranstalltet. Erstmals übst du deinen Hund auf seinen Platz zu schicken (körbchen/Decke etc...). Wenn das sitzt (zu 100%), kommt der nächste Schritt. Sie gingen zur Tür (das hatte Gina mit hektik verknüpft) und haben sie von dort aus auf ihren Platz geschickt. Ach ja, als Belohnung bekam sie immer einen Kong mit Leberwurst. Du kannst auch etwas anderes nehmen, hauptsache der Hund kann schlecken und ist beschäftigt, da Essen immer beruhigt. Generell schwören sie auf die Futtertube (2€ bei pfotenakademie.de) , da Gina bei Stress keine Leckerchen, die sie kauen muss, annimmt. Wenn man zur Tür geht und der Hund auf Kommando auf seinen Platz geht und freudig auf seine Belohnung wartet, kannst du einen Schritt weiter gehen. Einmal klingeln, den Hund auf den Platz schicken und dann Belohnung geben. Irgendwann ist Gina sofort auf den Platz gegangen als das Türklingel ertönte. Dann kam der letzte Schritt es wird mehrmals geklingelt und es kommt danach tatsächlich jemand rein.
Erwarte bitte nicht, dass alles sofort klappt. Aber wenn du konsequent und geduldig täglich mit ihr arbeitest und ihr auch die möglichkeit gibst sich auszutoben, wird das schon.
Hast du vielleicht einen bekannten Hundehalter in deiner Nähe mit dem du dich austauschen kannst und der dir eventuell unter die Arme greift, bis du das Geld für eine Hundeschule hast. Wo wohnst du denn?
Liebe Grüße
Dawn