Ich geb Quebec völlig recht!
Es kommt erstens auf den Hund und zweitens auf die Situation an. Ich hab auch ne Schäfi-Maus (oder eher Ratte? ), ca. 63 cm, 34 kg und eine regelrechte Granate - was Kraft angeht.
Klar verhalte ich mich ihr gegenüber einfach anderster, d.h. mit mehr "Körpereinsatz" als bei unserer kleinen Sheltie-Dame.
Mein Schäfi testet regelmäßig ihre Grenzen aus und da muss ich drauf reagieren. Anrempeln oder kneifen, wie es hier schon beschrieben wurde, sind für mich da selbstverständlich. Auch wenn das einige nicht gerne hören. Es ist wichtig von solch einem großen Hund für "voll" genommen zu werden. Und glaubt mir: Ich pobier es IMMER erst mit der sanften Methode.
Hier einige Beispiele, wo ich diese "Misshandlungen" eingesetzt hab:
1. Ich gebe ein Kommando (z.B Sitz), weil ich meine Sachen aus dem Auto holen möchte. Elli reagiert nicht. Gut. Kann ja sein, dass sie's nicht mitbekommen hat. Geb ichs also nochmal. Elli guckt mich an und guckt demonstrativ wieder weg. Ich sags noch ein drittes Mal, diesmal etwas deutlicher, wieder keine Reaktion. Da gibts bei mir schonmal ein scharfes "Ey!!" und einen Schubs und siehe da: Elli setzt sich. Madame hats also doch gehört. - unterbinde ich das nicht, was ich auch schon gemacht habe, wird es immer schlimmer und weitet sich auf sämtliche anderen Bereiche aus.
2. Letztens vorm Training. Elli wird von einem anderen großen Hund angemacht. Sie reagiert natürlich darauf und kläfft zurück. Gut. Der andere hat ja angefangen. Ich sag nur gelassen zu ihr: Hey, geb Ruh." das reicht schon. Sie hört auf.
Dann beim Training auf dem Platz - der andere läuft an uns vorbei und wird neben uns abgelegt (sieht nicht rüber) und Elli springt brüllend auf und will an ihn. Da gabs von mir gleich einen Schrei und einen Klapps auf die Schnute. Seit dem ignoriert sie ihn. (solche unprovozierten Angriffe lasse ich nicht durchgehen.)
3. Vor einer Woche hat sie das Jagen für sich entdecht. Nachdem sie mir ausgebüchst war, hab ich sie kommentarlos an die Leine genommen und erst ignoriert. Am Sonntag ist sie einigen Enten hinterher - ich mit ihr geschimpft, wieder angeleint. Gestern der nächste Hase! Da hatte ich sie aber an der Schleppe und da hab ich sie auch im Fell gepackt. Dieses Verhalten muss wieder aufhören. Wie will man das mit Positiver Verstärkung machen??
Logisch sollten diese Maßregelungen nicht unnötig oder übertrieben eingesetzt werden, aber es muss klar sein. Im Grunde ist es doch nichts verwerfliches. Wie schon gesagt: Hunde gehen auch nicht zimperlich miteinander um.
Es gibt nunmal solche und solche Hunde. Für manche (wie unsere Kira) wäre so eine Behandlung der Horror! Für sie würde eine Welt zusammenbrechen. Aber es ist dementsprechend auch übeerhaupt nicht notwendig. Die STimme genügt. Bei einem Grobmotoriker wie Elli aber nicht immer. Sie kam mir oft wie abgeschaltet vor. Seitdem ich so reagiere merkt sie: "Ups... Frauchen ist auch noch da." Anschließend kann ich wieder auf Worte umsteigen.
Und jetzt könnt ihr mich steinigen.