Ich melde mich mal wieder zurück mit ein paar Neuigkeiten. Es sieht so aus, als habe die Frau gestanden, etwas damit zu tun zu haben. Oder sie hat es zumindest nicht abgestritten. Sie wird nun hoffentlich verurteilt werden. Für uns geht es um die Erstattung der Tierarztkosten und natürlich und besonders um die Sicherheit der Tiere und der Tochter meines Partners.
Seit des einen Vorfalls gab es keine Köder mehr auf unserem Grundstück. Trotzdem laufen alle Sicherheitsmaßnahmen weiterhin und das werden wir auch noch eine ganze Weile so beibehalten. Damit fühlen wir uns einfach sicherer. Natürlich bin ich wütend auf die alte Hexe und wünsche ihr was an den Hals, aber weder mein Partner noch ich werden zu einem Vergeltungsschlag ausholen. Das bringt ja keinem was. Außerdem möchte ich ihrem Hund nicht schaden, auch, wenn ich das Tier nicht mag. Der Hund kann nichts für die ganze Situation und er hat sich auch nicht ausgesucht, bei so einer Frau zu leben.
Ich bin dankbar und froh, so viele freundliche Menschen in der Nachbarschaft zu haben. Alle wissen, dass Buster kein aggressives schwarzes Monstrum ist und Tuyok kein richtiger wilder Wolf. Zudem haben wir einen neuen Gassiservice gefunden: Ein Junge aus der Nachbarschaft möchte ab und an unsere Hunde ausführen, weil er beide so toll findet. So darf es bleiben, dann fühlen wir uns hier sicherlich noch lange wohl.
Beiträge von skysurfer
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Hallo ihr, ich schreibe euch mal ein Update der letzten Tage.
Wir haben Anzeige bei der Polizei erstattet und auch unseren Verdacht angegeben. Die Polizei wird sich darum kümmern und hat uns dazu angehalten, bei den Spaziergängen vorsichtig zu sein.
Wir haben eine Überwachungsanlage für die Einfahrt gekauft. Der Garten ist sicher, da er direkt an die benachbarten Grundstücke angrenzt und nur durch einen Zaun davon getrennt ist. Fremde können dort nicht hin.Wir überwachen nun die Einfahrt und zeichnen die Aufnahmen auf. Jeden Morgen untersuchen wir zuerst ohne die Hunde die Einfahrt nach Ködern. Bisher ist nichts neues aufgetaucht. Zusätzlich lassen wir in der Nacht die Beleuchtung vor dem Haus eingeschaltet, sodaß die Einfahrt immer hell beleuchtet ist.
Wir haben mit den Nachbarn gesprochen und ihnen geraten, auf Spaziergängen aufzupassen und die Katzen vielleicht in der nächsten Zeit nicht rauszulassen, da bei uns auf dem Grundstück Köder lagen. Die Frau ist im Ort schon bekannt, Köderfälle gab es noch keine, aber ein Nachbar berichtete von einer Beißerei zwischen dem Spaniel der Frau und seinem Beagle, die von dem Spaniel ausging und bei der die Dame nicht einschritt. Der Nachbar mit dem Beagle musste selbst dazwischen gehen, sein Hund trug eine Wunde am Bein davon, die genäht werden musste. Die Dame wurde damals erst mit einer Anzeige zum Bezahlen der Tierarztrechnung bewegt. Die Tochter einer anderen Nachbarin wurde von dem Hund in die Hand gezwickt, als dieser dem Mädchen einen Keks aus der Hand gerissen hat. Auch da kam wohl von der Dame nicht einmal eine Entschuldigung, sondern noch die Anschuldigung, daß das Kind dem Hund den Keks gegeben hat.
Alle angesprochenen Nachbarn haben uns ihre Unterstützung zugesichert und achten mit darauf, ob sie sehen, wie jemand etwas auslegt. Spaziergänge im Dunkeln machen wir nur noch mit jedem Hund einzeln und zwar mein Mann und ich gemeinsam, da vier Augen mehr sehen als zwei. Zudem führen wir jedes Mal eine Taschenlampe mit, um dunkle Stellen besser nach eventuellen Ködern absuchen zu können.
Die Suchübungen mit Tuyok haben wir auf den sicheren Garten verlegt. Da die Dame mich schon gesehen hat, wie ich im Wald für meinen Hund Futter zum Suchen verstecke, habe ich Angst, daß sie dort auch etwas präpariert und mein Hund dabei Schaden nimmt. Zur Zeit verhalte ich mich lieber paranoid als zu unvorsichtig.
Zudem hat mein Partner die Frau bewusst angesprochen. Er ist ohne Hund morgens auf der Gassi-Runde der Frau aufgetaucht und hat sich frische Wurst mitgenommen. Er hat sie angesprochen, ob er ihrem Hund etwas Wurst anbieten dürfe, um sich anzufreunden. Die Dame bat ihn forsch, die "Drecksfinger" von ihrem Hund zu nehmen. Nun fragte er sie, ob sie eine Ahnung hätte, welcher edle Spender uns die leckere Wurst in die Einfahrt geworfen hat, über die die Hunde sich sehr gefreut hätten. Sie erwiderte spitz, sie wisse nicht, wovon er spreche, drehte sich um und ging. Für mich klingt das sehr nach einem Geständnis, das hat aber leider vor Gericht kein Gewicht. Aber ich hoffe, sie verhält sich bei der Befragung durch die Polizei ähnlich und macht sich dadurch verdächtig.
Morgen werde ich den Tipp umsetzen, Warnzettel auszudrucken und auch in Geschäften nachfragen, ob ich sie aufhängen darf. Unsere Nachbarn haben schon zugesagt, die Giftwarnung an alle Bekannten weiterzugeben.Ich hoffe nun, daß wir bald von der Polizei hören und die Dame überführt und angemessen bestraft wird. Ich möchte gern mit meinen Tieren und meinem Partner hier friedlich leben und auch die Tiere und Kinder der Nachbarn sollen nicht zu Schaden kommen. Zusätzlich ist ja auch noch die Tochter meines Partners jedes zweite Wochenende bei uns. Sie beginnt gerade fleißig zu laufen und steckt oft etwas in den Mund, was sie auf dem Boden findet. Nicht auszudenken, wenn sie eine vergiftete Wurst fände!
Mein Partner und ich und natürlich unsere Tiere danken euch sehr für eure hilfreichen Tipps! Ich werde euch weiterhin auf dem Laufenden halten.
Lieben Gruß,
Jo
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Die erste Begegnung mit der Frau und mir war ohne meinen Partner. Wir haben uns erst vor Kurzem das Haus gekauft und wohnen dort gemeinsam erst seit Juni, wie weit sich das herumgesprochen hat, daß dort nun ein schwules Paar wohnt, weiß ich nicht. Allerdings hatten wir mit den direkten Nachbarn bisher keine Probleme, im Gegenteil. Eine Nachbarin brachte Kuchen, als sie den Umzugswagen sah und zum Einstand haben wir die Nachbarn aus der Straße zum Grillen eingeladen. Viele haben hier Hunde oder freilaufende Katzen. Wir haben ja auch zwei Katzen, die aber für den Freigang noch zu jung sind. Ich möchte ihnen gern mal den Freilauf ermöglichen, aber kann ich das, wenn ich nicht weiß, ob jemand vergiftete Wurst aufs Grundstück wirft?
Ein Umzug wäre sicherlich möglich, aber auch mit einer ganzen Menge Aufwand verbunden. Wir sind immer noch nicht zu 100% fertig mit Renovierungsarbeiten und haben viel Geld in das Haus gesteckt. Ich müsste in einem neuen Ort einen neuen Platz für mein Pferd finden und ein neues Haus sollte genug Platz für alle Haustiere bieten. Das Haus liegt für uns beide so günstig, mein Partner hat es nicht weit bis zur Arbeit und seine Tochter wohnt nur wenige Minuten mit dem Auto entfernt.
Wenn es um Homophobie geht, habe ich gelernt, daß Aggression mich nicht voran bringt. Ich war bisher immer freundlich zu meinen Mitmenschen und habe versucht, ihnen nahe zu bringen, daß ich nicht anders bin als andere Menschen auch und habe damit wenig schlechte Erfahrungen gemacht. Daß jemand mir massiv Schaden zufügen will, erlebe ich auch zum ersten Mal und ich habe zum Glück einen Partner, der meine Emotionen ausbremst. Als ich gehört habe, daß die Wurst vergiftet ist, war mein erster Gedanke nämlich, daß ich der Frau den Hals umdrehen möchte. Wie kann jemand, der selbst ein Tier hat, ein anderes Tier vergiften wollen?Buster weiß, daß er nichts vom Boden fressen darf und bei ihm kann man sich auch darauf verlassen. Tuyok hingegen ist noch ein junger Hund und zudem haben wir erst vor kurzem damit begonnen, Suchspiele im Wald zu machen, um seinem Jagdtrieb Herr zu werden. Dazu verstecke ich Wurst oder Käse unter Laub oder in Baumstümpfen und schicke ihn dann auf die Suche. Das hat sicherlich auch begünstigt, daß er die Wurst direkt gefressen hat.
Ich lasse die Hunde nicht mehr unbeaufsichtigt, bis ich weiß, wer das war. Und wir werden Anzeige gegen Unbekannt erstatten, wir haben als Beweis die Befunde und Laborergebnisse der Tierklinik. Ich wollte in der neuen Umgebung keinen Streit anfangen. In einem eigenen Haus möchte man ja gern länger wohnen bleiben und sich auch wohl fühlen. Ich hätte die Frau auch einfach ignoriert und hätte bei Begegnungen mit ihr einfach die Hunde angeleint, um Ärger aus dem Weg zu gehen, aber wenn meine Hunde Gift ausgelegt bekommen, hört es für mich auf.Lieben Gruß,
Jo
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Hallo Foris,
vor wenigen Wochen war ich allein mit unseren beiden Hunden spazieren. Der Wolf läuft an der Feldleine und der Mix frei. Uns kam eine Dame entgegen, etwa Ende 50, Anfang 60, mit einem grau-schwarzen Cockerspaniel. Auch dieser Hund lief frei. Tuyok, der Wolf, sprang auf den Cockerspaniel zu, woraufhin der Spaniel wild bellend und schnappend auf Tuyok losging. Die Dame unternahm nichts und stand nur dort, brüllte mich an, ich solle "das Vieh" von ihrem Hund wegnehmen. Ich ging hin und zog Tuyok am Geschirr zurück, der Spaniel ließ nicht von ihm ab und da die Dame auch nach mehrmaligem Bitten nichts unternahm, griff ich den Hund am Halsband und schubste ihn mit einem kräftigen Ruck weg. Er erwischte mich dabei am Arm, aber es war nur ein Kratzer und blutete auch nicht.
Daraufhin wurde die Dame richtig böse und fragte mich, was mir denn einfiele, ihren armen Hund so anzugehen, er hätte sich doch nur verteidigt, wie ich überhaupt an ein Wildtier käme und ob ich eine Erlaubnis hätte, ein so gefährliches Tier zu führen. Ich versuchte, ihr zu erklären, daß Tuyok kein Wolf, sondern ein Wolfhund ist, aber sie hörte mir nicht zu, sondern schimpfte und zeterte auf mich ein. Wir gerieten in Streit und als ich lauter wurde, sprang mein Mix dazwischen und fing lauthals an, die Frau anzubellen. Er ist kein aggressiver Hund, er hätte niemals gebissen, er stand nur zwischen uns und "stellte" die Frau.
Ich zog Buster am Geschirr an ihr vorbei und hörte sie noch brüllen, daß das ein Nachspiel haben würde.
Am nächsten Tag stand die Polizei bei uns vor der Tür. Die Frau hatte mich angezeigt, weil ich meinen Hund auf sie gehetzt hätte! Sie hatte natürlich keinerlei Verletzungen, nicht mal einen Pfotenabdruck auf der Kleidung, weder Buster noch Tuyok hatten sie berührt, dafür zeigte ich den Beamten den Kratzer an meinem Arm und eine kleine Bissverletzung, die Tuyok am rechten Vorderlauf zugefügt bekommen hatte. Ich habe keine Gegenanzeige geschaltet und die Sache verlief zum Glück im Sand. Nicht auszudenken, wenn mein lammfrommer Hund wegen dieser Dame Auflagen bekommen hätte.Freitag waren mein Partner und ich gemeinsam mit den beiden Hunden unterwegs. Wir begegneten wieder der Dame, aber diesmal hielt sie 20 Meter Abstand und brüllte von Weitem, wenn wir unsere Hunde nicht an die Leine nähmen, würde sie unverzüglich die Polizei rufen. Ihr Hund lief auch wieder ohne Leine, rannte bellend und Zähne fletschend ein paar Meter auf uns zu und blieb erst stehen, als Buster zurück bellte. Die Frau rief, wir sollten den aggressiven schwarzen Hund an die Leine nehmen und ihr den Wolf vom Leib halten, mein Partner leinte beide Hunde an und wir gingen einfach an ihr vorbei. Sie konnte es nicht lassen, uns hinterher zu rufen, daß "abnorme Perverse" wie wir uns schämen sollten, so auf die Straße zu gehen. Wir liefen Arm in Arm.
Gestern Morgen dann wollte ich mit beiden Hunden eine Runde drehen und ließ sie schon aus dem Haus. Wir haben vor der Einfahrt ein Tor und das Grundstück ist eingezäunt. Ich hatte meinen Schlüssel im Haus vergessen und musste noch mal rein, ließ die beiden Hunde aber draußen, da sie nicht auf die Straße laufen konnten. Als ich wieder raus kam, sah ich, wie Tuyok etwas vom Boden fraß. Ich lief hin, woraufhin er zu fressen aufhörte. Auf dem Boden lagen Fleischwurststücke, direkt am Tor auf unserem Grundstück. Sofort brachte ich ihn ins Haus und mein Mann rief in der Tierklinik an. Wir sollten dem Hund Salz geben, damit er sich erbricht, was auch schnell funktionierte. Er erbrach eine geviertelte etwa 2 cm dicke Scheibe Fleischwurst. Wir brachten ihn in die Tierklinik und brachten die restlichen Wurststücke aus der Einfahrt sowie die erbrochenen mit. Es stellte sich heraus, daß sie mit Rattengift präpariert wurden.
Tuyok bekam eine Infusion und eine Spritze und hat die Angelegenheit zum Glück gut überstanden. Ich habe den verdacht, daß die Dame dahinter steckt. Sie wohnt eine Straße weiter, wie ich mittlerweile weiß. Aber ich bin unsicher, ob ich sie mit einem bloßen Verdacht anzeigen kann. Hat jemand von euch Erfahrungen damit?Lieben Gruß,
Jo
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Zitat
Was macht denn das Hühnchen auf dem Boden? Naja, wenn Du es ihm eben hinwirfst, darf er das doch bei seinem anderen Futter auch.
Ich war in der Küche und wollte aus dem nackten Geflügel ein Brathähnchen machen. Der Vogel lag in der Auflaufform auf der Anrichte und ich habe daneben die Marinade gerührt. Als ich mich umgedreht habe, um die Flasche Öl zu greifen, habe ich die Form versehentlich heruntergestoßen und das Hähnchen lag in den Scherben. Zu dem Zeitpunkt war kein Tier in der Küche und ich war nur eine einzige Sekunde aus dem Raum, um das Kehrblech aus der Kammer zu holen. Als ich mich wieder umdrehte, sah ich eine graue Schwanzspitze im Türrahmen verschwinden und unser Mittagessen war weg. Natürlich war es nicht richtig, daß ich schimpfend hinter dem kleinen Wolf hergelaufen bin, aber ich war in der Situation zunächst mal auf 180.Mein Partner und ich haben heute gemeinsam mit dem Wolf im Garten geübt und mein Partner hat mir gezeigt, wie er bisher mit Tuyok gearbeitet hat. Bei ihm funktioniert das auch und Tuyok wirkt viel aufmerksamer. Er arbeitet auch schon von Anfang an intensiv mit ihm, weil er darauf vorbereitet war, welche Ansprüche und Marotten dieser Hund hat und haben würde. Ich war das nicht und ich hatte gedacht, mit einem kurzen Briefing sollte es mir möglich sein, mit dem Hund Gassi zu gehen. Da habe ich wohl falsch gedacht. Sicherlich merkt der Wolf auch meine Unsicherheit.
Heute war ich einzeln mit den Hunden spazieren und habe Tuyok während der Runde Wurst und Käsewürfel versteckt, die er suchen durfte. Schwimmen geht er auch sehr oft. Wir haben einen kleinen Bach auf unserer üblichen Runde und einen kleinen See in der Nähe. Er geht sehr gern ins Wasser, aber auch hier verhält er sich anders als mein Mix. Buster holt gerne Spielzeug aus dem Wasser, Tuyok schwimmt lieber allein etwas herum oder watet in Ufernähe.
Und da die Hunde gleichverfressen sind und die Katzen quasi überall hoch kommen, lagern wir Essbares nur im Kühlschrank oder Vorratsschrank und der Essbereich ist tierfreie Zone, das hat mein Partner dem kleinen Wolf schon beigebogen.
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Das Züchterehepaar hat uns sehr viel erzählt, aber ich war nur beim ersten Besuch mit dabei. Da es nicht mein Hund ist, hat mein Partner sich am meisten in die Materie Wolfhund gelesen und hat sich auch vor der Anschaffung schon sehr für die Rasse interessiert. Er übernimmt vom ersten Tag an Erziehung und Pflege für den Hund und ich wurde durch seine Knieverletzung ins kalte Wasser geworfen. Ich mag den Hund und ich finde super, wie er sich entwickelt und wie er wächst und reifer wird. Ich habe auch nicht weniger Freude an ihm wie an meinem Mischling, aber ich weiß, daß für mich allein ein Wolfhund nichts wäre. Ich habe nicht das Händchen für Hunde, das mein Partner hat.
Aber ich denke, daß ich ab jetzt mit den Hunden einzeln rausgehen werde, damit ich ihren unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht werden und jeder von ihnen meine volle Aufmerksamkeit genießen kann. Ich würde gerne lernen, richtig mit dem kleinen Wolf umzugehen. Mir war bewusst, daß die Rasse anders sein würde als andere Hunde, aber, daß das wirklich so extrem sein würde, hätte ich nicht gedacht.Ist es übrigens auch alters- und rassegerecht, daß Tuyok mir heute mein heruntergefallenes, noch unbehandeltes Brathähnchen vom Boden geklaut hat und damit im Maul mit mir quer durch den Garten Fangen gespielt hat?
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Ich danke dir. Mir war es ein Bedürfnis, es einmal aufzuschreiben. Von Menschen bin ich im Leben oft enttäuscht worden und nicht jeder hat es gut mit mir gemeint. Aber auf meine Tiere konnte ich mich immer verlassen.
Schönen Abend!
Jo
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Hallo liebe Foris!
Mein Partner und ich haben einen Tschechoslowakischen Wolfhund. Tuyok ist 8 Monate alt und wir haben ihn vom Welpenalter an. Um die Erziehung kümmerte sich bisher fast ausschließlich mein Partner, weil Tuyok offiziell sein Hund ist. Vor zwei Monaten sind wir zusammengezogen und nun kümmere ich mich mit um den Hund; seit drei Wochen bleibt die meiste Arbeit aber an mir hängen, weil mein Partner am Knie operiert werden musste und er mit Krücken zur Zeit nicht gut zu Fuß ist.
Wir haben noch einen zweiten Rüden, einen 9 Jahre alten Mix. Beide Hunde laufen viel ohne Leine, da wir sehr ländlich wohnen und es hier niemanden stört, wenn die Hunde ohne Leine über Feldwege und Waldwege gehen. Vor ein paar Wochen passierte es, daß Tuyok ein Eichhörnchen im Wald sah und kopflos zwischen die Bäume rannte. Bei dem Vorfall war mein Partner noch dabei und wir schafften es beide nicht, den Hund zurückzurufen. Seitdem läuft Tuyok nur noch mit einer Schleppleine herum. Heute war ich alleine mit den Hunden spazieren und Tuyok ist einem Kaninchen hinterhergerannt. Ich habe nicht schnell genug reagiert und stand nicht fest genug auf der Leine und so konnte er ungebremst hinterherlaufen. Zum Glück verhakte sich die Leine an einem Baumstumpf und bremste den Hund aus. In anderen Situationen habe ich ihn gestoppt gekriegt, konnte ihn aber fast nicht mehr dazu bewegen, zu mir zurückzukommen. Er stand wie ein Felsen im Meer steif da und fixierte einen Hasen. Nur durch festes Ziehen an der Leine ließ er sich bewegen. Diesen Drang zu jagen hat er nur auf unseren Spaziergängen. Ihn interessieren weder unsere beiden Katzen, noch die drei Frettchen, welche wir im Haus halten. Selbst im Garten lässt er Vögel oder andere Tiere links liegen.
Tuyok ist ein eigensinniger Hund, der zwar schnell lernt und ein freundliches Wesen hat, aber mich überfordert er im Moment. Ich weiß nicht richtig, wie ich dieses Jagdverhalten aus ihm herausbekommen soll. Er verhält sich auch ganz anders als unser Mischling. An manchen Tagen habe ich den Eindruck, daß er für nichts zu begeistern ist und alles fad findet. Er ignoriert Befehle oder hört mitten im Spiel oder Training auf. Auf meinen Partner reagiert er auch ganz anders als auf mich. Manchmal bin ich für ihn scheinbar nur ein Clown, ein Spielkamerad, während mein Partner das Rudel anführt. Unserem Mischling Buster gegenüber verhält Tuyok sich unterwürfig.Hat jemand Tipps für mich, wie ich mit dem Hund lernen kann oder hat vielleicht sogar selber jemand einen Tschechoslowakischen Wolfhund und hat ähnliche Erfahrungen / Probleme?
Im Voraus schon mal herzlichen Dank!
Jo
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Danke!
Ich hätte ihm nie verziehen, wenn er Buster ins Tierheim gebracht hätte. Er ist mein Schicksalshund und das Schicksal wollte, daß wir einander haben. Ich hoffe sehr, daß ich noch ein paar Jahre an ihm habe. Mit seinen 9 Jahren ist er ja fast schon ein Senior.
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Wenn man sich ein Tier zulegt, dann macht man sich darüber normalerweise lange Gedanken. Was für ein Tier soll es sein? Wo holt man sich dieses Tier? Kann man es sich leisten? Was braucht das Tier alles? Habe ich die Zeit dafür?, sind sicherlich nur einige der aufkommenden Fragen.
Bei mir und meinem Mischlingsrüden war das anders. Es waren nicht die besten Vorausetzungen gegeben, um einen Hund ins Haus zu holen. Ich war bei weitem nicht in der Verfassung, mich um ein Tier kümmern zu können. Ich war zu dem Zeitpunkt schwer drogenabhängig und habe mich nach jemandem gesehnt, der bei mir ist. Eines Tages sah ich an einer Laterne einen Zettel. Jemand hatte einen Hund "umständehalber abzugeben". Ich habe die Frau angerufen und mich mit ihr verabredet. Sie ließ mich nicht in die Wohnung, aber sie zeigte mir vor der Tür den Hund. Ein recht großer, pechschwarzer, langhaariger Hund mit weißem Brustfleck kam in den Hausflur, leckte mir die Hand und sprang an mir hoch. Die Frau sagte, daß sie keine Zeit und keine Lust mehr hat, sich um den Hund zu kümmern, er macht ihr zu viel Arbeit und außerdem wollte sie ihn nicht haben. Es war der Hund ihres Sohnes, den sie aufgenommen hat. Ich meine, mich zu erinnern, daß es etwas mit einer Allergie zu tun hatte. Mir war das aber auch egal. Ich wollte den Hund haben, also habe ich der Frau EUR50 gegeben und dafür den Hund mit Leine und Halsband bekommen.
Der Hund war zu dem Zeitpunkt 6 Jahre alt, ein Mischling aus Border Collie und Labrador. Er zog nicht an der Leine, hatte keine Angst vor dem Straßenverkehr, war stubenrein und machte sich nichts draus, wenn ich den ganzen Tag zugedröhnt in der Wohnung lag und ihm einmal am Tag was in den Napf kippte. Ich war sicherlich das schlechteste Herrchen der Welt. Mein Partner, der zu dem Zeitpunkt nicht bei mir wohnte, erfuhr über Freunde erst, daß ich einen Hund geholt hatte und er war entsprechend wütend. Aber ich brauchte diesen Hund. Er war bei mir, wenn ich Paranoia hatte, nachts nicht schlafen konnte, wenn ich Schmerzen hatte. Von der ersten Sekunde an war er mein Freund und er wich nicht von meiner Seite, auch, wenn er bei mir nicht das Leben eines glücklichen Hundes hatte. Einmal hat er sogar Drogen gefressen und ein Freund hat ihn zum Tierarzt gebracht.
Der Hund hat oft mal was angekaut. Er konnte nie allein bleiben und fraß, was er zwischen die Kiefer bekam, sobald ich auch nur den Raum verließ. Wenn er nicht gerade die Nachbarschaft zusammenbellte und heulte.
Zwei Monate, nachdem der Hund bei mir eingezogen war, ging ich in den Entzug. Mein Partner zog in meine Wohnung ein und versprach, sich um den Hund zu kümmern. Während des Entzugs und der darauf folgenden Langzeittherapie hatte ich wenig Kontakt zu meinem Partner und dem Hund. Das war Teil der Therapie und sicherlich auch hilfreich. Fast ein ganzes Jahr war ich weg von zu Hause und vermisste meinen schwarzfelligen Freund sehr. Ich wollte alles dafür tun, ihm irgendwann ein angemessenes Herrchen sein zu können.
Mein Partner hingegen hatte alle Hände voll zu tun. Er wollte nie einen Hund haben. Aber er beschäftigte sich jeden Tag intensiv mit dem Tier und arbeitete mit ihm. Bald konnte der Hund allein bleiben, beherrschte Befehle, machte nichts mehr kaputt, lernte Tricks. Mein Partner musste beruflich in eine ländlichere Gegend ziehen und nahm den Hund mit. Hier konnte er durch Wälder und Felder laufen, in Bächen und kleinen Teichen schwimmen und er bekam von meinem Partner jeden Tag frisches Fleisch zu fressen. Endlich bekam mein Tier das Leben, das es verdient hatte.
Die Bindung zwischen meinem Hund und mir ist nicht so intensiv wie die zwischen meinem Partner und ihm. Wie auch? Immerhin haben die beiden die allermeiste Zeit miteinander verbracht.
Ich bin mittlerweile seit über zwei Jahren clean, ich wohne mit meinem Partner recht beschaulich ländlich, unsere "Familie" hat sich vergrößert, als im Januar ein tschechoslowakischer Wolfhundwelpe bei uns eingezogen ist. Mein Partner ist der absolute Hundemensch geworden und hat ein feines Händchen in der Hundeerziehung entwickelt. Buster, mein schwarzer Engel, gehorcht meinem Mann ohne Worte, aber wenn es mir mal schlecht geht, kommt er immer noch zu mir ins Bett und weicht mir nicht von der Seite.Ohne meinen Hund hätte ich die schwierigen Phasen in meinem Leben wahrscheinlich nicht überlebt. Und seither sehe ich auch Hunde, die mit ihren Herrchen und Frauchen auf der Straße leben, mit ganz anderen Augen.
Das wollte ich nur mal mit euch teilen. :-)