Als Warnung vorneweg: ich habe viel mit der Ernährung von Menschen zu tun und habe mir Infos zur Ernährung des Hundes nur angelesen, aber einige grundlegende Dinge sollten denke ich für Fett/Kohlenhydrate etc bei beiden gelten. Ich hoffe, dass diese Infos hier hilfreich zum besseren Verständnis sind. Falls hier Ernährungsexperten für Hunde sind, korrigiert mich bitte bei Fehlern!
Nur fürs grundsätzliche Verständnis:
Wenn ich Dich richtig verstehe, bekommt Dein Hund doch Obst etc als Teil seines Barf, darin ist Zucker (hauptsächlich die Monosaccharide also Einfachzucker Fruktose und Glukose) enthalten, der letztlich im Körper als Glykogen gespeichert werden könnte. Alle Kohlenhydrate werden letztlich im Rahmen der Verdauung zu Monosacchariden umgebaut, dann im Körper ggf. wieder zu komplexeren Strukturen (wie Glykogen) aufgebaut. Ganz ohne Kohlenhydratversorgung ist Dein Hund auch bei der Sommerernährung also nicht! Die Komplexität der angebotenen Kohlenhydrate macht natürlich trotzdem einen Unterschied, zum Beispiel auf die Art (Geschwindigkeit usw) des Blutzuckeranstiegs und die nachfolgende Insulinausschüttung. Das hängt allerdings auch von der Gesamtzusammensetzung der Mahlzeit ab, wenn z.B. auch Fett enthalten ist, wird auch die Aufnahme von Monosacchariden verlangsamt.
Ob bei körperlicher Aktivität hauptsächlich Glykogen abgebaut wird, sollte u.a. von der Art der Belastung abhängen (d.h. davon, ob hauptsächlich anaerobe oder aerobe Energiebereitstellung vorherrscht). Extrembeispiel: Rennen die Hunde beim Zugsport wie von der Wespe gestochen los oder ist das eher ein langsamer Start mit nachfolgender gleichmässiger Belastung wie beim Menschen z.B. beim Joggen?
Insgesamt verstehe ich es so, dass der Stoffwechsel beim Hund deutlich weniger auf Kohlenhydraten basiert als der des Menschen, dass aber bei Leistungshunden trotzdem Kohlenhydrate als Energieträger zugefüttert werden sollte. Wann genau vor der geplanten Leistung diese verabreicht werden sollten, hängt sehr davon ab, wie komplex sie aufgebaut sind (und damit wie lange der Körper braucht, um sie aufzuspalten und aufzunehmen). Bei den von Dir genannten Kohlenhydraten, die ja alle Polysaccharide also Mehrfachzucker sind, wären das eher mehrere Tage als Stunden vor der geplanten Leistung.
Der Hauptvorteil von Fett bei der Energiebereitstellung ist, dass dieselbe Menge Fett deutlich mehr Kalorien enthält als Kohlenhydrate (1g Fett enthält 9 Kalorien, 1g Kohlenhydrate 4 Kalorien), man muss also weniger Masse aufnehmen für denselben Effekt. Ausserdem ist Fett ein Geschmacksträger und macht es damit angenehmer, zusätzliche Nahrung aufzunehmen. Ich denke, dass das neben der grundsätzlichen Ernährungsempfehlung für Hunde einer der Gründe ist, warum Fett so gern Leistungshunden in grösseren Mengen zugefüttert wird.
Ich hoffe, dass Dir das hier etwas geholfen hat, frag einfach, falls es zu konfus war oder sag Bescheid, falls es am Thema vorbei war (aber nicht hauen!)
Gruss,
jente