Beiträge von suifeng

    Liebe Xenia,


    es gibt auch Trainer, die zu dir nach Hause kommen und die schwierigen Situationen dort mit dir durch gehen, wo sie im Zusammenleben mit deinem Hund entstehen :) ! Ein Training auf dem Hundeplatz hilft meist nur bis zu einem gewissen Punkt.


    Jedes Verhalten deines Hundes hat Konsequenzen für ihn. Er lernt mit jeder Situation, eben auch in denen, in welchen du ihn nicht unterstützt. Kommt der Moment, in dem er sich in deinen Augen ungut entschieden hat mit einer Situation umzugehen, wird er dieses Verhalten weiter zeigen, da es ihm Erfolg brachte. Du müsstest lernen, wie du deinen Hund richtig unterstützen kannst, damit dein Hund lernen kann, adäquater mit Situationen umzugehen. Ein Trainer an deiner Seite ist da eine große Hilfe.


    Wenn du magst, lies dir diese Geschichte und die folgenden Artikel der Autorin durch http://markertraining.de/der-pure-stress/ . Vielleicht bekommst du so eine Idee, wie Training aussehen kann. Training und Liebe müssen nicht getrennt voneinander betrachtet werden!


    Dieses ist auch ein schöner Beitrag. Am Ende findest du auch ein Video. Vor dem Schauen aber bitte den Text lesen, sonst ist es mit dem Video schwer http://www.chico-rockt.de/category/leinenaggression-blog/ .


    Liebe Grüße
    Nicole

    Zitat

    Also dann schaue ich wohl doch mal genauer hin! Mit der Seite von Cumcane komme ich jedoch nicht ganz klar... Wie lange geht die Ausbildung und was kostet es? Wie ist der Lehrplan aufgebaut und mit welchen Inhalten?...


    Hallo zusammen :smile: !


    Die Ausbildung bei Cumcane wird über die Website nicht angeboten. Die Kapazitäten sind begrenzt und die Qualität möchte bewahrt werden.


    Das Interesse an der Ausbildung entwickelt sich meist aus Seminarbesuchen, wenn man merkt, dass man "mehr" möchte. Dann nehmen die Interessierten Kontakt zu Dr. Ute Blaschke-Berthold auf und alles weitere nimmt seinen Lauf.


    Kosten ca. 4000Euro (inklusive Praxisseminare, exkl. Kost und Logie)
    Dauer: mind. 2 Jahre
    Lehrplan: hier findest du ihn in Kürze http://inuto-hundeschule.de/ausbildung.html


    Liebe Grüße
    Nicole

    Klaus,


    das Zeigen und Benennen ist ein Werkzeug des/"unseres" Trainings und natürlich stößt man nur mit Z+B an die Grenzen! Ebenso wie mit einem Training rein mit positiver Verstärkung. Dieses wurde hier schon des öfteren erwähnt, denke ich (ich lese hier nicht alles mit). Im Angst- und Aggressionsbereich nutzen wir die negative Verstärkung (Entfernung vom Auslöser z.B. ), eben so wie beim Aushaltenlernen von unangenehmeren Dingen (Tierarzttraining). Knallt unser Hund in die Schlepp ist es was? Richtig, positive Strafe, wenn dadurch das Verhalten gehemmt wird. Letztendlich entscheidet aber das Hundehirn, wie es was empfindet. Dasselbe gilt für eine gutgemeinte Belohnung, welche für den Hund vielleicht gar keine ist.


    Wenn jemand sagt, er arbeite rein mit positiver Verstärkung, ist das was nicht stimmig. Hat hier aber auch niemand behauptet, denke ich. Selbst in Niederkassel ;) wird es nicht getan.


    Die Frage ist eben, in welcher Gewichtung wir die Quadranten der operanten Konditionierung im Training einsetzen und diesbezüglich denke ich, dass manche im Bereich der postivien Verstärkung noch nicht alles ausgeschöft haben.


    Und ja, nicht jede negative Emotion lässt sich komplett ins positive verändern. Bei tief-traumatischen Erlebnissen z.B. ist es schwer. Je kleinschrittiger wir bei der systematischen Desensibiliserung vorgehen, je genauer wir die Mittel zum Gegenkonditionieren auswählen und je präziser unser Timing der Präsentation dieses Mittels ist, desto bessere Chancen haben wir im Training.


    Viele Grüße
    Nicole

    Zitat

    Auf jeden Fall! Diese Fehler sind auch zugestanden, ist doch gar kein Thema. Aber welchen Zeitraum veranschlagst du etwa, bis der Groschen gefallen ist und man dann nicht mehr von Umstellungsschwierigkeiten reden kann?


    Klaus,


    jeder Gehirn lernt in seinem eigenen Tempo.
    Jedes Individuum startet im Training mit seinen ganz eigenen Erfahrungen.


    Die Bezugsperson braucht braucht Zeit, um sich Fähigkeiten anzueignen. Das Timing des Markers sollte möglichst stimmen und die Verstärker sollten in der jeweiligen Situation gut gewählt werden.


    Dazu braucht es dann auch noch die Möglichkeit, an bestimmten Situationen häufig trainieren zu können. Verstärkung als Prozess braucht selber Zeit. Drum muss man auch nicht im Erdboden versinken, wenn ein Marker ungünstig gekommen ist. Aber man ist effektiver, wenn das Timing stimmig ist.


    Es gibt da keine Zeitvorgaben. Stellen sich jedoch nur sehr schwer Fortschritte ein, sollte man seinen Trainingsplan überprüfen.


    Ich komme aus der Dentalhygiene. Ich therapiere Menschen, die an einer schweren Parodontits erkrankt sind. Viele Menschen kommen mit einer Angstproblematik in die Praxis. Sind diese Menschen nicht in der Lage, ihre Zähne adäquat zu reinigen, ist die Chance, dass sie sie verlieren, sehr groß. Neben der Therapie - Reinigung der Wurzeloberflächen - an sich, trainiere ich diese Menschen im Umgang mit ihrer Zahnbürste und Zahnzwischenraumbürstchen. Da erlebe ich seit nun 15 Jahren genau das selbe. Alle starten mit dem Wissen, dass sie ihre Zähne verlieren können. Alle möchten ihre Zähne behalten und nicht getrennt von ihnen schlafen.


    Die einen haben ein gutes manuelle Geschick, ich zeigen ihnen etwas, sie können umsetzen und in ein paar Wochen/Monaten haben sie ihr Verhalten soweit geändert, dass sie in der Lage sind, täglich ihre Zähne sehr gut pflegen zu können. Die anderen, scheinbar gleiche Voraussetzungen, haben unglaubliche Probleme. Weniger gutes manuelles Geschick, viel Stress, andere Sorgen etc. . Bei letzeren freue ich mich über jeden Mini-Erfolg ebenso wie bei denen, denen es leichter von der Hand geht. Jeder leistet für sich Großes. Was meinst du was passiert, wenn ich bei letzteren Verhalten hemme? In meiner Anfangsphase damals hab ich es oft getan. Ich war so ungeduldig, wollte tolle Ergenisse vorweisen. Ein Teil dieser Patienten hat mich verlassen.


    Hunde haben diese Freiheit nicht.


    Das ist etwas, was ich im Training mit den Menschen und ihren Hunden, sowie den Hunden selber immer im Kopf habe.


    Viele Grüße
    Nicole

    Ob die Belohnung eine Belohnung ist, entscheidet alleine der Empfänger, in dem Falle das Hundehirn. An der Reaktion des Hundes auf die erdachte Belohnung lässt sich gut beobachten, ob sie wirklich belohnend war oder eher sogar strafend.


    Schlimm wird es in meinen Augen, wenn das Ausbleiben einer erwarteten Strafe eine oft genutzte Belohnung ist. Das nutzt Millan häufig.


    Liebe Grüße
    Nicole

    Perkeo, von meiner Seite aus ist alles gesagt. Ich hatte mich gewundert, dass du nach deine Anmeldung gleich auf diesen Thread gestoßen bist, aber nun ist's klarer.


    Wenn du nach unseren Ausführungen den Geschirrgriff als Gewalt am Hund definierst, hast du sehr selektiv gelesen. Manche mögen nur das Lesen, was sie lesen möchten. Wie dem auch sei, wenn ich meine Hunde im Hinterhirn-Modus habe, aus welchen Gründen auch immer, und andere Signale nicht mehr durchkommen, greife ich zu dem Werkzeug, welches für mich zurzeit die geringsten Nebenwirkungen hat.


    Viele Grüße
    Nicole