Danke Padua, ich habe mich schon etwas gewundert.
Also eine Pfeife ändert erstmal nix daran, dass der Hund keine Lust hat zu kommen. Die meisten Hunde hören auch ein Rufen gut, bei meinem fast tauben Hund reicht ein Schmatzgeräusch. Such mal nach Abruftraining oder Arbeiten mit der Schleppleine. Welches Geräusch Du letztlich verwendest, ist dabei dann letztlich egal, wobei Pfeifen halt eine deutlich höhere Reichweite haben. Aber wenn er nicht auf das Kommando hört, wird er das auch nicht tun, wenn das Kommando für seine Ohren laut ist.
Beiträge von shaun
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Das Problem bei einem TH-Hund ist ja, dass er überhaupt nicht ausgelastet ist. Zudem mutmaßlich überhaupt nicht an die Leine gewöhnt, wahrscheinlich keinerlei Erziehung uswusf. Was Du konkret tun könntest, wenn es sowas bei Dir in der Nähe gibt, ihn in einem gut eingezäunten Bereich erstmal losmachen und "auspowern" lassen. Vermutlich rennt er von ganz allein wie ein Wilder herum, Ballspiele o.ä. würde ich eher unterlassen, weil ihn das noch mehr "aufpushen" könnte, lieber selbst mit ihm rumrennen. Wobei ein Ball/Stöckchen wiederum ein starkes Argument sein könnte, seine Aufmerksamkeit auf Dich zu lenken. Und das würde ich immer mit einem Geräusch verbinden.
Dann in der Tasche nach Absprache mit dem TH irgendwelche Leckerlies, da reicht sicher ein einfaches Trockenfutter und wenn er zieht, halten und ignorieren, eher umdrehen und gehen. Hört er auf - ein Leckerlie und z.B. einen Schmatzlaut. So, dass Du "spannender" als die Umwelt wirst. Im Optimalfall hört er dann auch ohne Leckerlie/Ball/Stöckchen auf den Schmatzlaut. Auf keinen Fall den Hund vollplappern. Aber wie LisaSaar schon schrieb, sowas ist ein Geduldsspiel und wird eher weniger bringen, wenn man das einmalig oder 1x die Woche macht.
Grundsätzlich würde ich mir darum aber keinerlei Sorgen machen, vernünftig an der Leine zu gehen kann man jedem Hund recht schnell beibringen, wenn man ihn ständig führt und dabei konsequent ist.
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kann man eben diese los schicken die aufpassen das die Haufen weg gemacht werden. Wenn nicht,Strafe :)
Wobei mir grad gestern was tolles passiert ist, Hundi hat Verstopfung, rennt auf ner Wiese hin und her und probiert was rauszupressen. Schafft er aber nicht. Ich rufe ihn zu mir, streichel ihn ein bisschen und neben mir ruft einer aus einem Auto heraus "Und wer macht das jetzt weg?"
Und ich bin jemand, der die Hundehaufen außerhalb wilder Natur *immer* einsammelt. Und auf der Wiese waren auch noch so viele Haufen, da hätte ich locker noch eine Strafe für einen "fremden" Haufen bekommen. -
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Klar kann da vieles am Halter liegen, aber für meinen Mann würde ich schon gern eine Rasse wählen, die das "Richtige" für ihn ist und die auch für ihn etwas "leichter" ist.
Es kann nicht nur am Halter liegen, sondern es liegt immer am Halter.
Gos d’Atura Català und Briard sind übrigens auch zwei meiner "Traumhunde", neben Bergamasker und Komondor. Leider sind die Größeren bei meinen räumlichen Verhältnissen und übersichtlicher Natur im Umkreis beim besten Willen nicht machbar. Einen Berger des Pyrénées habe ich ja selbst und den kann man wohl ohne Bedenken als Verwandten vom Katalanischen Hütehund bezeichnen.Aber ich würde zu diesen Hüte/- Herdenschutzhunden vorsichtig sagen, dass sie von der Erziehung her, die vielleicht schwierigsten Hunde überhaupt sind. Sie sind von ihrem Wesen her einfach sehr eigenständig und haben die Tendenz bei schwacher oder falscher Führung 'das Rudel' zu übernehmen. Und sie brauchen auf jeden Fall eine richtige Aufgabe, also eher in Richtung Schafherde statt ein bisschen Agility. Also über die Arbeit, sollte man sich da keine Illusionen machen, kein Nebenbeihund. Aber das sollten entsprechende Besitzer hier genauer ausführen.
Zum Wäller gibt es hier ja einen superentzückenden Foto-Thread hier im Forum, da bekommt man schon ein ganz guten Eindruck, wobei ich mal tippe, dass es bei dieser Rasse eine ziemlich große Bandbreite vom Wesen her gibt. Zum Wolfshund auch noch ein Wort, superfaszinierender Hund, aber für mich zu kurze Lebensdauer - "Einer neueren Studie (Egenvall 2005) zufolge werden 28 Prozent aller Wolfshunde keine 5 Jahre alt, 63 Prozent sterben vor dem Alter von 8 Jahren, 91 Prozent vor dem Alter von 10 Jahren. Anders ausgedrückt: 72 Prozent aller Wolfshunde werden 5 Jahre alt, 37 Prozent werden 8, und nur 9 Prozent aller Wolfshunde werden 10 Jahre oder älter." (Wikipedia)
Kann ja auch ein Pro-Argument sein, aber sowas kann eben auch das Herz brechen.Ich würde auch einfach raten, wenn die Wahl jetzt zwischen 2-3 Rassen feststeht, einfach Züchter (oder ein Clubtreffen) zu besuchen und sich die Hunde real anschauen und "anschnuppern". Aber zum Thema 'wuschlige Hütehunde', also ich würde keinen anderen Hund mehr haben wollen, auch wenn sie klar eine Herausforderung sind und eine sehr gute Sozialisation brauchen.
LG -
Vielleicht sind meine Erfahrungen ja ganz passend, weil ich vor wenigen Wochen einen Auslandshund über einen Tierschutzverein adoptiert habe. Die erste Grundüberlegung war dabei, ein Welpen oder einen erwachsenen Hund?
Einen Welpen würde ich dabei grundsätzlich und ausnahmslos von einem deutschen Züchter mit VDH-Zertifizierung holen. Warum? Weil das schlicht die Standards sind, an die ich mich selbst bei Züchtung halten würde und ich keinesfalls diejenigen finanzieren wollte, die das nicht tun. So leid mir da Auslandshundewelpen teilweise tun, durch meine Kaufkraft erschaffe ich den Markt dafür - Hundeleid wird auch dadurch produziert und eben auch Geld damit verdient. Mindeststandards kosten, doch die Anschaffungskosten für einen Welpen sind ein Witz im Vergleich zu den Folgekosten.
Für mich war die Überlegung allerdings, dass meine Freundin und ich über gut 40 Jahre Hunde/- und 20 Jahre Pferdeerfahrung verfügen, also ich würde mir nie Anmaßen zu behaupten, dass es keine Hunde gibt mit denen ich überfordert sein könnte, aber bei 95% aller Hunde käme ich klar und bei den restlichen 5% wüßte ich, wo ich mir im Zweifelsfall die nötige Unterstützung holen könnte, wenn ich mit meinem Latein am Ende wäre. Also Ideal, um auch einen Hund zu übernehmen, der vielleicht auch schlechte oder sehr schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht hat.
Als relativ hundeerfahrener Mensch, weiß ich allerdings auch recht genau was ich für einen Hund möchte. Für mich kommen weder Gesellschaftshunde, noch ausgeprägte Schutzhunde in betracht, ich brauche keinen Jagdhund und so sehr mich ein Schweisshund reizen würde, es würde letztlich nicht zu mir passen. Sprich die Rassen/Mixe und vor allem das Wesen, der Charakter, den ich bevorzuge, ist mir sehr gut bekannt. Für jeden Anfänger, natürlich ein Horror - wo ich mir regelmäßig die Hand vor den Kopf schlage, wenn der Hund nach dem Äußeren, nicht nach seinem Wesen ausgesucht wird. Als Tip von mir, vor jeder Anschaffung, mindestens ein Buch über die Rasse, ihren Charakter, ihre Bedürfnisse und ihre Schwäche lesen. Das jeder Hund völlig anders und gerne auch mal das Gegenteil ist, sollte auch klar sein. Aber - man bekommt, selbst wenn es sich anders entwickelt, eine ganz gute Vorstellung.
Erste Wahl für mich - das lokale Tierheim.
Auch wenn ich jede dieser Hundeseelen hätte mitnehmen können, Mitleid ist ein schlechter Ratgeber. Das Hundeviech und ich müssen jahrelang zusammenleben und es ist ja nicht wie bei einem Pferd was dann im Stall steht. So ein Hund, ist einfach verdammt eng. Die Chemie muß stimmen. Und ein Hund, den ich aus Mitleid mitnehme aber denke dies und das stört mich ja schon - die Leute plappern ja auch gern auf ihre Hunde ein, völlig überflüssig, ein Hund wittert sowas. Lehne ich ihn unbewußt ab, spürt er das. Habe ich Angst, überträgt sich das. Niedlichkeit oder Mitleid sind keine Basis für eine vernünftige Hund-Mensch Beziehung.Zweite Wahl, der lokale Tierschutz. Auch hier - viel Skepsis meinerseits, sind sie wirklich seriös? Sind es Tierhändler im Namen der antroposophen Hundlichkeit? Da wird imho viel Schindluder getrieben, natürlich immer mit dem Schild des "Tierschutzes". Aber hier hilft es wie bei Hundies die Nase reinzuhalten. Meine Hunde-Vermittlerin als Beispiel, eine menschliche Katastrophe, herrisch, besserwisserisch, ungebildet, aber so unsympathisch sie mir menschlich war, ich habe auf den ersten Blick erkannt, absolute Hundeexpertin, die ihr Leben diesen Viechern widmet. Vielleicht wird man so, wenn man täglich mit 40 Notfellen zu leben hat und eben das Beste für die Fellnasen will und es in der Regel mit eher untauglichen Menschen zu tun hat.
Jedenfalls hatte besagte Dame ein Notfell für mich, ein französischer Hund, 9 Jahre alt, 1 Jahr Tierheim, sollte eingeschläfert werden, nach Deutschland verfrachtet und gesundheitlich schlicht problematisch, schwerhörig, stark kurzsichtig - prima zur Erziehung ;), 2 bekannte, insgesamt 5 entdeckte, teils schwere Geschwüre, chronische Ohrentzündung, verdacht auf Pappilomviren, leicht neurotisches Kratzen. Nicht unbedingt der Traum, den man von einem neuen Hund hat.
Aber was soll ich sagen, der Hund ist der besterzogenste, menschenorientierteste und dabei liebevollste Hund, den ich je erlebt habe - und ich habe schon ziemlich viele kennengelernt. Der Begriff 'will to please' sollte bei ihm neu definiert werden. Nach kaum einer Woche hatte der Hund eine Bindung, wie ich das selbst nach Jahren selten gesehen habe. Da er schlecht sieht, schaut er spätestens im 5m-Radius wo ich bin, hören tut er eh kaum weiter, aber dann folgsam wie aus dem Lehrbuch. An der Leine - man möchte meinen ein Blindenführhund, reine Staffage und damit er nicht irgendwo gegenläuft. Der unkomplizierteste Hund, den ich jemals erlebt habe. Die Tierärztin für die Zweitmeinung hat auf die Rechnung verzichtet, weil sie meinte, sowas hätte sie ja noch nicht gesehen.
Meine Freundin meinte schon scherzhaft, wir wären mit unserer Erfahrung ja "verschwendet" an diesen Hund, weil er für die meisten Hundehalter schon nahe am ideal wäre, aber ich führe das deshalb so langatmig aus, weil ein kranker, altersschwacher Hund aus dem Ausland, eben mitnichten eine Psychotöle mit diversen Problemen bedeutet. Auch wenn das für uns vielleicht interessanter gewesen wäre. Hilfreich waren natürlich auch die zwei Treffen davor - selbst ein blinder mit Krückstock hätte erkannt was für eine goldige Seele das ist.
Doch mein Rat an alle Auslandshund interessierten wäre - erst die Überlegung Welpe/erwachsener Hund:
- Dann überlegen, ob man den "Wildwuchs" unter Tierschutzmantel unterstützen will oder lieber die kontrollierten Mindeststandards
- Dann überlegen, ob man lokal irgendwo eine Hundeseele retten möchte, wobei man nie gegen die eigenen Vorstellungen aus Mitleid agieren sollte
- Dann seriöse Vermittler anschauen, Nase "reinstecken"
- Dann Hundi treffen und gegenseitig beschnuppern, ob das tatsächlich paßt.Bei uns würde das Fazit lauten, wir sind gnadenlos unterfordert mit unserem Hund, aber wenn dieser Goldschatz noch einen schönen Lebensabend bei uns haben kann, alles richtig gemacht. Und wenn der Hund bei der OP nächste Woche nicht draufgeht und die Geschüre nicht bösartig sind, gebe ich ihm noch 5 Jahre, ein Punkt den viele Unterschätzen - 15 Jahre sind eine endlange Zeit - man sollte sich seiner Verantwortung bewußt sein.
LG -
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- Steuer werde ich auf der Stadt erfragen.
Um mal ein paar Vergleichszahlen zu liefern, Berlin: 120€, München 100€, Frankfurt a.M. 90€. Also um 100€ sollte man da sicherlich einplanen.Zitat
Bei meinem TA liegt Impfen/Entwurmen und kleine Durchsicht bei 60€.Zitat- Versicherung… hab jetzt eine Hundehaftpflicht bei der HUK gefunden, die kostet 79,00 Euro im Jahr. Gibt´s da bessere oder und günstigere ?
Hängt natürlich von der Deckungssumme ab und ob man das z.B. mit in die normale Haftpflicht reinnehmen kann etc. Ab 60€ dürfte ein Anhaltspunkt sein.Zitathier im Forum hab ich mal was von OP-Versicherung oder so was in der Art überflogen. Ist so was sinnvoll, wenn ja wo schließt man die am Besten ab ?
Ob sich das rentiert, weiß man natürlich vorher nicht. Ich finde es eine sehr schlaue Sache, wenn man keine größeren Rücklagen hat (also deutlich >1000€) und vielleicht noch nach Anfälligkeit der Rasse - da können Labrador-Besitzer sicherlich mehr zu sagen. Wobei in der Regel eher die Schreiben, die ein Problem haben oder hatten. Niemand schreibt ja, ach wie schön, wieder ein Tag mit einem gesunden Hund.Zitat-„Kleinkram“ wie Hundespielzeug, Hundekissen/Platz kommt auch noch dazu, das weiß ich.
Das sehe ich nicht so eng, da es keine periodischen Kosten sind und man zur Not auch improvisieren kann. Und es ist ja Geld, was man gerne abzwackt.ZitatWas mich momentan noch am meisten im Unklaren lässt, sind die Futterkosten. Es gibt hier doch bestimmt den ein oder anderen Labradorhalter oder einen Halter mit vergleichbarer Größe und Hunger (des Hundes) der mir einen ca. Wert/Monat sagen kann oder ?
Mein Berger des Pyrénées ist mit 57cm etwa Labrador-Größe, wenn auch etwas leichter (20Kg) und hat in der Pflegefamilie z.B. ein Lidl-Trockenfutter bekommen - ~9€ im Monat. Wir holen sehr hochwertiges TroFu, gelegentlich gutes Nassfutter, mal was vom Fleischer, Leckerlies und liegen bei maximal 50€ im Monat. Die wahrscheinlich beste Ernährung wäre sicherlich Barfen, aber das müßten die Abschätzen, die ihren Hund so ernähren.ZitatUnd wie ist das mit Hundeschulen ? Wir haben bisher null Erfahrung mit Hundeerziehung, aber ich weiß, was ich definitiv NICHT möchte (einen Hund, dem es völlig egal ist, was Herrchen/Frauchen sagen und einfach NUR sein Ding durchzieht !)
Zuerst, ganz klar in das Thema reinlesen. Und verschiedene Bücher lesen, wie schrieb neulich ein User so nett, jeder Honk kann ein Buch schreiben, manche Dinge werden je nach Trainer/Lehrer diametral beurteilt. Sinnvoll ist es sicherlich sich einen Sport zu suchen und je mehr Kontakte man knüpft, desto deutlicher wird die Richtung, die man selbst einschlagen möchte.ZitatIch tendiere daher schon eher ZUR Hundeschule und bin natürlich auch für Büchertipps mehr als dankbar.
Einfach die lokalen Angebote raussuchen, vorbeifahren, anschauen. Für Buchtipps würde ich die Forumssuche nutzen, bei Amazon schauen, auch bei Youtube gibt es viele gute Videos und immer im Hinterkopf behalten, keiner hat die Weisheit mit Löffeln gefressen, viele Wege führen nach Rom.ZitatBestimmt hab ich noch etliche Sachen vergessen, aber das ist das, was mir im Moment grade eben so einfällt.
Dazu mal eine Aufstellung eines Züchters über die wahren Kosten eines Berger des Pyrénées (ist natürlich auf alle Hunderassen übertragbar): http://www.balayeur.de/2010/08…-ein-berger-des-pyrenees/
Fazit: Endsumme: 297.145 EURIst natürlich scherzhaft, aber im Kern völlig richtig.
LG -
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hier wird sich 6 Seiten drüber unterhalten, ob und warum nen Hund warten sollte?
Nein, es sind insgesamt 20 Seiten, die 6 Seiten sind ja nur eine Abspaltung aus einem anderen ThreadAber ich glaube jede Diskussion gewinnt schnell an Fahrt, wenn man anderen Quälerei, Machtgelüste oder gar Sadismus unterstellt. Welchen Hundeliebhaber würde man damit nicht auf die Palme bringen? Relativ interessant fand ich hingegen die zeitweilige Diskussion über Verhaltenskette/Impulskontrolle, die dann aber mangels Substanz wieder im Sande verlief. Was mir dabei letztlich etwas unter den Tisch fiel, dass es letztlich ja vom Hund und oder auch den Räumlichkeiten abhängt. Ein Wuffi, der gelassen wartet, bis Cheffe beiseite tritt wird kein Freigabekommando brauchen. Bei einem chronischen Gierlappen, der hibbelig sabbernd auf dem Sprung ist, wer würde sich da nicht eine wie auch immer gerartete Lösung überlegen?
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Jepp. Seh ich auch so.
Ich glaube auf dem Stand waren wir vor 10 Seiten schon mal und die HH hat mir dabei zugestimmt. Aber vermutlich kann man das Thema auch noch 1000 Seiten weiterführen.
Macht aber auch nix, hat ja alles auch einen Lerneffekt. -
Hallo Maja,
Also was mich ja erschreckt, dass Du nach 3 Tagen solche Aussagen triffst.
Ich würde Dir raten, Dich offen und ehrlich, wie Du Dich ja auch hier präsentierst, sofort an einen örtlichen Tierschutzverein zu wenden und dort gemeinsam eine Lösung für Deinen Hund zu suchen. Hilflos und überfordert zu sein ist keine Schande, die fängt erst dann an, wenn man das erkennt, aber nichts dagegen tut. Es ist traurig, dass Du so schlecht vorbereitet warst, aber es ehrt Dich, dass Du das so schnell erkennst und auch eingestehst.
Ohne Hilfe wirst Du da nicht weiterkommen und die kann auch ein noch so gutmeinendes Forum nicht leisten, doch die Hundeschützer sind selten nette und verständnisvolle Menschen, da brauchts keine Scheu mit Problemen anzukommen. Ob man das bei Dir hinbiegen kann, ob Du ihn vielleicht doch noch in den Griff bekommst, als Pflegestelle behältst oder die Maus vielleicht doch besser woanders vermittelt wird, überlaß das den Profis. Den Kopf abgerissen gekommst Du erst, wenn Du Dir nach einer eventuellen Abgabe den nächsten süßen Wauzi holst.
Aber wie viele Andere sehe ich Hopfen und Malz bei weitem nicht verloren, aber ich rate Dir, hole Dir professionellen Rat, wenn der Hund Dich tatsächlich überfordert, ist dem auch nicht mit "einfachen" Forumstipps beizukommen. Die Hundeprofis sind vielleicht manchmal etwas "rau", aber ich habe noch keinen erlebt, der nicht ein Herz aus Gold hätte.
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Ich (& meine Freundin) beantrage dann auch mal die Mitgliedschaft im Club der Altenpfleger :)
Wir haben kürzlich einen 'Berger des Pyrénées à long poil' aus dem Tierschutz übernommen und obwohl er nach seinen Papieren angeblich erst 9 Jahre alt sein soll, so ist die Liste seiner Gebrechen doch recht stattlich. Er sollte schon eingeschläfert werden, doch wirkliche Vorwürfe kann man dem französischen "refuge" auch nicht machen, nach einem Jahr Kleinstadt-Tierheim und seinen "Gebrechen" wäre seine Vermittlungschance wohl bei Null und ein weiterer Aufenthalt eher Quälerei gewesen.
Nun ist er über Tierschutzfreunde in Deutschland und über eine Pflegefamilie bei uns gelandet. Er ist fast taub, wobei es Gott sei Dank noch einige Frequenzbereiche gibt, in denen er hört, wir trainieren ihn gerade auf eine Hochfrequenzpfeife. Sehen kann er wegen grauem Star auch nur noch eingeschränkt, die Grenze dürfte so zwischen 5-10m liegen. Außer bei Hasen, da wird er zum Adlerauge ;-)
Es fehlen einige Zähnchen, u.A. ein oberer Fangzahn, aber zum Glück kann er noch problemlos fressen und die verbliebenen Zähne sind auch gesund. Anfangs dachten wir auch erschreckt, er wäre völlig verzeckt, doch es handelte sich nur um ein halbes Dutzend gewuchtere Muttermale/Warzen. Die Parasiten in den Ohren waren da noch am einfachsten zu beseitigen. Kritischer sieht es mit insgesamt vier größeren Geschwüren aus, wovon der TA zwei für kritisch hält, so kritisch dass er übernächste Woche einen OP-Termin hat. Aber nach Aussage des erfahrenen und nicht gefühlsdusligem oder geldorientierten TA, mit guten Chancen "auf ein langes Leben".
Ansonsten war er stark atrophiert, wurde aber bereits von der Pflegefamilie sanft und liebevoll aufgepäppelt. Inzwischen sind auch 2-3h Spaziergänge machbar, wenn man die Mittagshitze meidet. Was diesen Hund vollkommen außergewöhnlich macht, sind drei Dinge. Er ist unglaublich gut erzogen, extrem menschenbezogen und furchtbar schlau. Dazu mit der größten Gelassenheit, die ich je bei einem Hund gesehen oder erlebt habe. Unsere Vermutung geht dahin, dass er vielleicht mal Blindenführhund war, oder zumindest eine ähnliche Ausbildung hatte.
Realistisch betrachtet, wird seine Lebenserwartung nicht mehr sehr hoch sein, aber seine Lebensfreude, sein Lachen - ein extrem einnehmender Hund und wenn er nur noch ein paar Monate in seinem neuen Rudel hat, dann ist das eben so. Manchmal beschleicht mich auch das Gefühl, dass er uns noch schneller adoptiert hat, als wir ihn. Die Leine ist reine Staffage und sobald wir im Grünen sind, hütet er eh das Rudel. Insofern mal als Fazit, nicht immer nur auf Welpen schauen, sag ja zu Rentnerhunden aus dem Tierschutz :)