an alle!
Ich denke mit den Fütterungszeiten sollte man darauf achten, wie der eigene Hund reagiert. Füttert man frei und der Hund ist während der Übungszeiten trotzdem aufmerksam und arbeitet mit, sollte man es so lassen, gerade wenn der Hund nicht viel auf einmal fressen mag. Für verfressene und sehr große Hunde halte ich diese Methode aber für denkbar ungeeignet, da zuviel mit einmal verschlungen wird und wenn der Hund dann angesprungen kommt und toben will kann es eben doch zu der schon angesprochenen Magendrehung kommen.
Ansonsten stimme ich eigentlich mit Kindhund überein, ein voller Bauch studiert nunmal nicht gern, ich möchte nach dem Essen auch meine Ruhe und bin unmotiviert (jedenfalls hab ich weniger Lust, als wenn ich nicht am Platzen bin). Außerdem geht es ja nicht darum, den Hund hungern zu lassen um ihn dadurch zur Mitarbeit zu motivieren, sondern darum, dass er ÜBERHAUPT noch Bock auf was zu fressen hat. Nach einem Teller Spaghetti ist mir nicht mahr nach einer Tafel Schokolade zumute, ich würde ergo also auch nichts dafür tun. Hunde sehen das nicht anders.
Mein Hund war auch ein Müllschlücker, hat alles aufgesammelt, aber das ist ja nicht weiter verwunderlich wenn man auf einer Müllkippe aufgewachsen ist. Inzwischen läßt er auf Kommando alles fallen und erntet AB UND ZU ein Leckerli dafür. Würde er immer eins bekommen, lernt er auch sehr schnell was aufzusammeln, nur um es umzutauschen. Am Anfang ist es richtig IMMER zu belohnen, ich würde das später aber auf jeden Fall wieder reduzieren. Jorgo ist auch kein Vielfraß, aber er bekommt 3 Rationen täglich, frühs TroFu aus dem Napf, mittags erarbeitet er sich seine Portion komplett (TroFu) und abends bekommt er selbstgekocht. Er läßt selten etwas stehen, ist aber meistens richtig satt und ein Hund, der regelmäßig Fressen bekommt kann sich darauf einstellen und verläßt sich auf diese Mahlzeiten. Somit braucht er auch nichts aufzusammeln. Ich füttere auch immer nach den Spaziergängen, um die Leckerlis, die er unterwegs erarbeitet hat gleich von der Portion abzuziehen. Damit kommt auch kein Ungleichgewicht in die Rationen. Ein Hund sollte NIEMALS etwas unterwegs aufsammeln, was er nicht aufsammeln darf (eben wegen angesprochenem Rattengift etc., auch dadurch getötete Tiere sind sehr gefährlich für den Hund)!! Besser ist, sein Verhalten zu beobachten, wenn er etwas aufnehmen will, ihn mit einem Ball oder ähnlichen von seinem Vorhaben ablenken. Ich lege auf jeden Spaziergang ein paar besonders schmackhafte Leckerli aus, an denen Jorgo ohne Leine alleine und/oder an meiner Seite vorbeigehen muss, ohne diese zu beachten. Danach hebe ich sie auf und manchmal gebe ich sie ihm IMMER aus der Hand.
Prinzipiell fördern feste Fütterungszeiten das Rangordnungsverhalten. Ich bestimme wann es Fressen gibt und ich darf mir jederzeit davon nehmen. Was innerhalb von 20 Minuten nicht aufgefressen wird, stelle ich weg. Gerade im Sommer ist das wichtig, um eventuellen Befall mit Bakterien und Keimen auszuschließen, ihr wollt ja auch keine Essen was bei 30 Grad den ganzen Tag rumsteht. Zu guter Letzt ist bei uns auch oft die Terassentür auf und die Katzen kommen und gehen wie sie wollen (auch die haben übrigens feste Fütterungszeiten und kommen gut damit aus!) - das Hundefutter wäre ganz schnell weg .
LG Ginny