Hallo,
ich stand vor ein paar Jahren vor der selben Entscheidung.Mein Zwergschnauzer Rüde war damals 3 Jahre als festgestellt wurde das er am rechten Auge fortgeschrittenen grauen Star hatte. Ich hab dies operieren lassen aufgrund seines jungen Alters.Keiner weiß wie schnell der graue Star voranschreitet. Bei Spyke war/ist es erblich bedingt und das rechte Auge war sehr stark betroffen.
Dazu muß man leider auch die finanzielle Seite sehen so eine OP ist recht teuer + die Augentropfen die man dem Hund evl. sein ganzes Leben lang geben muß und dann kommt noch der zeitliche Aufwand hinzu, d.h. nach der OP muß Du regelmäßig (am Anfang sogar täglich inkl. Wochenende) zum TÄ zum Augendruck messen. Die erste Zeit ca. 3 Wochen muß Dein Hund unter Aufsicht bleiben,einen Trichter tragen und falls sich das Auge verändert sofort in die Praxis fahren, wenn der Augendruck steigt und nicht behandelt wird,ist Dein Hund in ein paar Std. ganz erblindet.
Die Belastung war schon ziemlich groß. Wie schon geschrieben habe ich ihn operieren lassen und die Tä konnte im voraus auch nicht sagen ob sie eine Kunstlinse einsetzen können oder nicht, d.h. ohne Kunstlinse wird er so oder so nicht mehr richtig scharf sehen können. Bei Spyke konnten sie leider keine Kunstlinse einsetzen.
Die nächsten Wochen haben wir abwechselnd Urlaub genommen um mit Spyke zum TÄ zu fahren um Augendruck zu messen und ihm am Anfang stündlich Augentropfen zu geben. Es zog sich ca. 3 Monate hin mit den Kontrollen, danach nur noch jeden Monat und zum Schluß mußten wir alle 3 Monate zur Kontrolle.
1 Jahr später bemerkte ich das der Augendruck am Auge nicht in Ordnung war und wir fuhren sofort zum TA und er hatte tatsächlich ziemlich hohen Augendruck, der eigentlich schon zur Erblindung führte. Sie mußten das Auge punktieren und den Druck ablassen und versuchten in den nächsten Wochen den Augendruck mit Medikamenten (die auch nicht ganz ohne sind) und Augentropfen in den Griff zu bekommen, es half aber alles nichts. Als letzte Möglichkeit haben wir noch 2 x Kryo -OP machen lassen (Vereisung) jedesmal unter Narkose. Zum Schluß war es so schlimm, der Augendruck stieg täglich und ich war öfter beim TÄ als zu Hause bis ich sagte jetzt ist Schluß ...... Wir haben das Auge schweren Herzens entfernen lassen Wir haben alles aber wirklich alles versucht das Auge zu retten aber wenn man 5 Monate wöchentlich und am Schluß täglich ca. 2 Std. nach der Arbeit in der TÄ Praxis hockt und sein ganzes Monatsgehalt inkl. Weihnachtsgeld zum TÄ bringt und keine Verbesserung sah sondern nur Verschlechterung dann war es die richtige Entscheidung.
Das Fazit: Für ein Auge, das hinterher noch entfernt werden mußte habe ich mehrere Tausend Euro bezahlt + meinen Feierabend beim TA verbracht.
Nach der OP wurde dann noch festgestellt das er auf dem Auge schon komplett blind war und Spyke lebte nach dieser OP wieder richtig auf. Er ist auf einmal wieder der verspielte Spyke der er vorher mal war. Hätte ich das bloß früher gewußt ............ Mittlerweile ist er sieben Jahre und er kommt super mit dem einen Auge zurecht und niemand kann mir sagen wie es mit dem linken Auge weitergeht.Aber ein weiß ich ganz bestimmt, operieren lasse ich es nicht mehr, ein blinder Hund kommt super zurecht, ich wollte dies auch nicht glauben, aber ich bin eines besseren belehrt worden.
Es ist Deine Entscheidung ob Du dies auf Dich nehmen möchtest, aber ich würde es an Deiner Stelle nicht mehr machen lassen.
Lg, Silke