Hallo,
ich muss jetzt auch mal wieder ein Lanze brechen für die vollzeitarbeitende Hundehalter-Bevölkerung. Ich gehe Vollzeit von früh bis abends, mein Mann ist wie Du im Schichtdienst. Somit sind es bei uns auch meist 3-5 Tage im Monat an denen der Hund wirklich mal alleine sein muss. Sonst ist IMMER jemand da. Rund um die Uhr.
Zur Zeit handhaben wir es an diesen Tagen so, dass Janosch bis zum frühen Nachmittag im Haus ist und ruht und unsere Nachbarin ihn dann raus lässt. Sie spielt dann eine Weile mit ihm im Garten und dann ist er draußen zum Revier erobern (es sind ca. 4.000 m², da wirds also nicht so schnell langweilig). Die Nachbarin hat ihn dabei ein bisschen im Blickfeld und sagt, er läuft ca. ne halbe Stunde mal alles ab, schnuppert da, gräbt dort einen Knochen wieder aus und legt sich dann in die Wiese oder vor das Haus. Wie gesagt: es geht um 3-5 Tage im Monat, in manchen Monaten gibt es solche Tage sogar gar nicht, weil der Dienstplan entsprechend ist oder ich kurzerhand Urlaub nehme.
Prinzipiell weiß ich, dass er auch locker länger als 5 Stunden einhalten kann. Nachts sind 10 Stunden schon normal, da will er früh meist sogar noch gar nicht raus. Sollte also tatsächlich mal ein Tag kommen, an dem meine Nachbarin nicht kann und die anderen auch nicht - dann muss er halt MAL 8 Stunden allein sein.
Unser früherer Hund ist im übrigen fast von Anfang an alleine geblieben, so zwischen 5-8 Stunden (ich kann ich mich nicht erinnern, dass es damals - ab 1995 - so was wie Hundetagesstätten überhaupt gab). Es gab da nie Probleme. Er konnte nur Wochenenden nicht so sehr leiden, weil dann immer Trubel im Haus war. Er hat sich dann immer in die äußerste Ecke verzogen, hauptsache er konnte in Ruhe seinen Tagesschlaf ausüben. Da ist aber wohl auch jeder Hund anders.
Insofern kann ich die Vorbehalte die das Tierheim wegen der Zeit bei Dir hat, nicht verstehen. Wenn ich mich in meinem Umfeld umschaue, behaupte ich sogar mal, dass wir da eigentlich privilegiert sind. Denn bei den meisten gehen beide Vollzeit arbeiten - und nein, ich kenne kaum jemanden der einen Gassigeher hat oder den Hund in eine Tagesstätte bringt. Von diesen Leuten lese ich fast ausschließlich im Dogforum
In eine Hundetagesstätte will ich meinen Hund übrigens nicht geben - er hat Scheu vor fremden Menschen und ich glaube dass ich meinem Hund damit mehr schaden als nützen würde. Zumal wir bei der Sache schon ein ganzes Stück weitergekommen sind.
Wenn Ihr jetzt keinen Junghund bekommt (auch der benötigt vielleicht eine Weile um sich einzugewöhnen), dann schaut nächstes Jahr wie Dein Dienstplan liegt und nehmt Euch hintereinander Urlaub - wir haben damit einen Zeitraum von fast 3 Monaten gehabt in denen der Hund - außer auf die Zeiten in denen wir ihn bewusst alleine gelassen haben - immer jemanden um sich rum hatte.
Lass Dich nicht entmutigen. Vielleicht versuchst Du es auch mal auf Seiten wie "...in Not". Ich weiß nicht ob es solche Seiten für Rottweiler/Dobermänner gibt. Kenne es von Bernhardinern. Da ist altersmäßig oft alles vertreten. Vielleicht hast Du da ja mehr Erfolg.
@ StarryEyed: Wieso soll aber ein Urlaub mit einem großen Hund kaum möglich sein, mit einem kleinen kein Problem? Ich werde auch keinen kleinen Hund mit auf die Bahamas nehmen. Aber Ostsee/Nordsee oder mit Auto zu erreichendes europäisches Ausland geht m.E. sowohl mit großem als auch kleinem Hund. Mit Hund muss man ja allgemein immer erstmal schauen wegen Unterkunft.