Zitat
So, nun reichts! Meine Gelenke schmerzen, mein Rücken schmerzt, meine Sprunggelenke schmerzen. Der Hund zieht wie irre. Was kann ich konkret tun? Einen Kettenwürger bekommt sie auf jeden Fall verpasst. An der langen kann ich sie nicht mehr führen, wenn sie da rein springt, kanckt langsam bei mir. Ich dermaßen aggressiv, dass ich schon mit aller Gewalt zurück reiße wenns ie zieht und anbrülle. Geld für einen Trainer habe ich nicht und die Vereine nehmen sie noch nicht auf.
Ich bin nicht mehr gewillt, länger als 10 Mins zu gehen, weil mir alles weh tut.
Nicht mal etwas besser ist es ander Straße oder auf festen Wegen und an den komme ich nun mal nicht rum. Auf der Wiese geht es halbwegs, aber dank ihrer Zieherei, komme ich ohne Schmerzen kaum dahin.
Also erstmal: Kettenwürger ist absolut KEINE Lösung! Der Hund zieht - bekommt keine Luft mehr - gerät in Panik - zieht noch mehr.
Zum anderen: Ich verstehe dich. Tizian hat anfangs auch so extrem gezogen, dass ich mehrmals hingeflogen bin. Mein ganzer Rücken tat weh, die Schulter, die Hand, einfach ALLES. Einmal hat er mich so hingerissen, dass ich auf dem Boden lag und nur noch geschrien habe, mir tat alles weh, der scheiß Köter macht was er will und BÄH, alles scheiße!!! Ich versteh dich also, glaub mir.
Was ich gemacht habe:
1. Handfütterung draußen um seine Aufmerksamkeit zu erlangen und ihm zu zeigen, dass eine Kooperation mit mir lohnt.
2. Hund am Geschirr geführt und nur noch eine kurze Leine drangemacht (3m). Tat mir zwar Leid, weil Hundi dann nicht mehr so rennen konnte - aber ich musste keinen Hund der 20m Anlauf hatte stoppen. (Allerdings konnte ich ein-zweimal die Woche zum eingezäunten Auslauf, wo Hundi frei toben konnte.)
3. Ein Geschirr holen, was vorne eine Öse oder einen Ring hat. Die 3m Leine habe ich also einmal normal am Geschirr hinten eingehakt und einmal vorne. So konnte ich Tizian wesentlich besser führen und das Ziehen besser steuern/abschwächen. Das Halti Harness funktioniert nach der selben MEthode: *click*
4. Gaaanz langsam die Leinenführigkeit geübt (die Fortschritte sind minimal), zusätzlich das Kommando "langsam" (ich rufe langsam, und ein Leckerchen fliegt nach hinten, Langsam soll also bedeuten = orientiere dich zurück zu mir), das habe ich gemacht, wenn sie eh auf mich geachtet hat.
Tizian ist nun seit Januar bei mir, es ist noch weeeeiiiiit entfernt von lockerem an der Leine laufen, aber ich habe keine Rücken und keine Schulterschmerzen mehr, weil er nicht mehr so in die Leine rennt. Das ist ja schonmal was.
Punkt 2. und 3. sind auch nur Management Methoden, das alleine hilft dir nicht auf Dauer. Wir laufen jetzt mit normaler Schleppleine (20m) und ohne Harness, und es funktioniert meistens.
Allerdings kann ich dir auch nur zu einem Trainer raten - und wegen Geld, ich hab 200€ im Monat für Lebensmittel, Versicherungen, Auto & Co und hab's trotzdem hingekriegt. Wenn du das nicht kannst, auch nervlich nicht - dann geb den Hund ab. Solch eine unfaire Behandlung (Würger, Anschreien, Zurückreißen) sollte kein Hund ständig mitmachen müssen.
(Versteh mich nicht falsch, im Affekt habe ich auch schon zurückgezogen oder mal wütend geschrien, aber das waren Ausnahmefälle, die ich dir im letzten Jahr an einer Hand aufzählen kann.)