Zum Punkt Blutbild: Ich lasse jährlich von Archie eins machen. Auch ohne Barf.
Grund: Hätte ich bei mir vor 2 Jahren mal eins machen lassen, wäre mir ein Haufen Mist erspart geblieben. Eins meiner Organe hat seinen Dienst aufgegeben, nicht plötzlich sondern schleichend, vielleicht schon seit Jahren immer mehr... eigentlich keine große Sache, aber am Ende ein Drama mit Krankenhaus, Zusammenbrüchen und schwerer Gehirnerschütterung. Eher erkannt hätte man handeln können, sogar ein kleines Blutbild wäre dafür ausreichend gewesen - tja, deswegen bin ich vorsichtig.
Mir ging es damals übrigens auch nicht schlecht. Außer Konzentrationsstörungen war alles normal und dafür hat man ja immer eine Erklärung (schlecht geschlafen, müde, Stress, Hunger...). Gerade bei schleichenden Erkrankungen gewöhnt man sich so schnell daran, dass manche Dinge einem überhaupt nicht mehr auffallen. Ich bin (leider) auf sehr schmerzhafte Art geläutert worden.
Wie andere Leute das sehen oder handhaben, ist mir aber völlig Schnuppe.
Was Luxus betrifft - wie wir schon festgestellt haben hier, Luxus ist relativ.
Wenn ich mir für meinen Hund Goldkekse leisten könnte: Warum nicht? Ab einem bestimmten Einkommen wäre das doch nur Taschengeld, also wayne. Um Sinn oder Unsinn bzw. Nutzen oder Verschwendung geht es doch da gar nicht. Für manche ist das 2-te Auto schon Luxus, für andere erst das 20-te. Wer 100 Halsbänder oder Geschirr braucht, bitteschön.
Ich z.B. verdiene wenig Geld. Das ist okay, ich bin viel glücklicher als damals, wo ich mehr auf dem Konto hatte, aber meine Lebensqualität am A*sch war. Jetzt habe ich viel mehr Zeit für die Dinge, die mir wirklich wichtig sind: meine Tiere, Literatur, Theater.
Über die Runden komme ich trotzdem und NICHT auf Kosten meiner Tiere, die versorge ich so gut wie möglich. An denen spare ich nicht - immer frisches Gemüse für die Meerschweinchen, selbst gemischtes Futter für die Rennmäuse und sehr gutes bis mittelklasse Nassfutter für Archie. Auch im Krankheitsfall sind sie abgesichert.
Auf mein Einkommen gesehen, sind die Tiere allein bereits Luxus.
Viele meiner haustierlosen Freunde verstehen nicht, wie ich so viel Geld für meine "Viecher" ausgeben kann, warum Archie Biofutter wie Pfotenliebe bekommt anstatt Billigfutter... wenn ich an mir spare. Ich lebe nicht von Fertigessen oder unter der Brücke, alles im grünen Bereich, alles normal, aber ich kann auf viele Sachen problemlos verzichten. Gut, ich kann mir eben nicht ständig neue Klamotten leisten, aber das empfinde ich nicht als Entbehrung. Gut, ich habe kein Smartphone oder Tablet, brauche ich auch gar nicht. Gut, ich kann nicht in die Karibik fliegen, wollte ich aber noch nie. Ja, mein Auto ist alt, doch es ist zuverlässiger als das Straßenschiff meines Bruders mit dem ganzen Schnickschnack, wo man schon fast den Motor ausbauen muss um eine Lampe zu wechseln.
Jeder sieht in Luxus etwas anderes, jeder hat eine andere Lebenseinstellung. Was für den Einen Verschwendung ist, ist für für den Anderen unentbehrlich und für den Dritten vielleicht selbstverständlich. Wie ein Fernseher. Ich habe keinen, brauche ich nicht, läuft eh nur Mist und wenn was Gutes kommt, schaue ich es im Internet. Für andere Leute kann die Glotze gar nicht groß genug sein...
Für meine Tiere trage ich Verantwortung. Ich sehe es nicht als Luxus sie so gut wie möglich zu versorgen, sondern als selbstverständlich.
Dass die Aussage in dem Beitrag in eine andere Richtung geht und billig auch gut genug ist, na ja. Sterben werden die Hunde nicht, schon klar, aber ein Hamster in einem 30x30 Plastikgefängnis stirbt auch nicht sofort oder ein Chihuahua, der auf's Katzenklo geht, und trotzdem ist die Haltung unter aller Sau. Das kann kein Argument sein.