So, dann möchte ich euch den vielleicht kleinsten größten Gipfelstürmer vorstellen: Archie
Wie man sieht: Er ist ein Chihuahua - und was für einer! Er liebt die Touren im Gebirge, er liebt Felsen und ist immer der Erste oben auf dem Gipfel. An einem Tag sind wir mal auf einer Gebirgskette entlang auf 5 Gipfel gewandert und unterhalb der Gipfel wieder zurück zum Parkplatz, wir waren wirklich von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang unterwegs - Archie war der Einzige, der am nächsten Tag nicht platt war.
Wenn wir in den Bergen unterwegs sind, staunen viele Leute, dass Archie die Touren wirklich ganz alleine läuft.
Ja ja, die Handtaschen-Chihuahuas und das ewige Klischee, dabei kann diese Rasse so viel mehr! Gerade aufgrund seiner Größe ist der Chihuahua eigentlich ideal für das Bergsteigen - er hat den Vorteil des geringen Gewichts. Felsige Passagen, die für uns Menschen schon mit Halteseilen an der Seite abgesichert sind, springt er ohne Probleme hoch und runter.
Dieses Jahr wollen wir wieder einen 3.000-er angehen, sobald weniger Schnee im Gebirge liegt, fangen wir mit dem "Training" an. Archie ist sehr trittsicher geworden, er ist wirklich über sich hinaus gewachsen. Und wenn mal kein Berg in Sicht ist, tut es zur Not auch ein Baumstammstapel im Wald:
Das Beste an ihn: Er hat mich gerettet!
Vor zwei Jahren war ich sehr krank, ich konnte kaum über die Straße zum Bäcker gehen. Ich dachte, dass ich nie mehr Bergsteigen könnte, nie mehr Sport machen oder reisen - wenn man erst 24 Jahre alt ist, zieht einen das ziemlich runter. Doch dann kam Archie!
Zugegeben, es war ein Experiment. Der Hund sollte mir nicht nur Lebensfreude zurück geben (meine Familie hatte immer Hunde), sondern auch eine Motivation jeden Tag vor die Tür zu gehen. Ich entdeckte die Kleinanzeige im Internet, Archies frühere Besitzer waren mit 3 Kindern, 3 Katzen und 3 Hunden einfach überfordert - Archie sollte weg. Mein Freund und ich fuhren zusammen zu der Familie, zu Dritt fuhren wir wieder nach Hause... ab da änderte sich alles.
Am Anfang war es zäh, aber ich kam wieder auf die Beine. Schon im Sommer des Jahres konnten wir eine kleine Tour im Gebirge machen, im November dann den ersten 2.000-er. Ohne Archie hätte ich das nie geschafft, ich hätte nie die Kraft aufbringen können mich aufzuraffen und wieder am Leben teilzunehmen. Ich hatte Angst und er hat mir Mut gemacht, für mich ist er ein richtiger Held.
Manche Hundebesitzer sehen kleine Hunde nicht als "richtige" Hunde an, aber ich denke: Jeder Hund ist das, was man aus ihm macht. So wie jeder Mensch das ist, was er aus sich macht. Nicht mehr und nicht weniger.