Naja, anscheinend schon, sie sieht Futter als Ressource und als Wichtig. Ihr habt ein Ressourcenthema eindeutig.
Das mit der fehlenden Bindung ist absoluter Schmuh, lass dir das nicht einreden. Jeder hat so seine eigene Interpretation was Bindung bedeutet. Gibt auch Leute die meinen, die Bindung muss nur gross genug sein, da geht der Hund schon nicht jagen . Also mach dich nicht verrückt, sondern Konzentriere dich auf das wichtige und das ist "Ressource" .
Bindung ist das Problem? Ernsthaft? Joa..so kann man es sich natuerlich auch erklaeren. Macht man also ein bissel Bindungsaufbau verschwindet das Ressourcenschweinchen aus dem Hund?
Bau ein sauberes 'aus' auf und stell Zeug draussen aufnehmen unter ein Tabu/bau ein Alternativverhalten auf. Aber verirre dich nicht in den 'OMG! Unsere Bindung ist so schlecht'-Wahn!
Danke euch beiden, jetzt wo ihr das hier so aufgeschrieben habt, hab ich gemerkt, dass mich das ganz schön gezwickt hat, diese Aussage.
Und, das hab ich blöd formuliert, ich meinte, dass es kein ausschließliches Futterthema ist...also, sie verteidigt nicht alles, was fressbar ist. Wenn sie mal ne Karotte oder einen Kaustreifen kriegt, kanns sogar sein, dass sie sich damit auf meine Füße legt (ich hoffe, das ist nix Schlechtes, hab das bisher als Vertrauenssache gesehen ).
Der Welpe ist ja jetzt schon ein Junghund ... und es wird ernster werden, wenn man da jetzt nicht mal ... ja, ich würde sagen Ruhe einkehren lässt.
Mir fällt auf, dass der Hund wohl noch nie "unkommentiert" was verschleppen durfte. Es war immer sofort eine Aufgabe für ihn. Und es geht um Beute. Das ist nun eskaliert, weil es wohl auch ganz schön stressig ist, das permanente Geplänkel um Beute. Ich würde das daher einfach mal gar nicht mehr üben. Zuhause alles wegräumen und den Hund nur an Orten laufen lassen, wo ziemlich sicher nichts "Schlimmes" sein kann. Wenn er sich doch mal was schnappt, würde ich den Hund einfach in Ruhe lassen. Ich handhabe das bei meinen Welpen und jungen Hunden eh so, dass ich denen nur selten was wegnehme. Meist wird der Kram von selbst uninteressant und wird irgendwo liegen gelassen.
Mittlerweile darf sie Dinge verschleppen, aus genau dem Grund, den du da nennst. Und genau das hab ich auch beobachtet, dass sie das gar nicht mehr so toll findet, wenn ich nicht drauf reagiere. Sie hat mich dazu erzogen, deutlich ordentlicher zu sein
Leider erlebe ich Ressourcenprobleme immer wieder bei Hunden, mit denen von Anfang an besonders intensiv trainiert wurde. Tatsächlich verschlimmert man die Problematik oft, wenn man so viel an dem Thema rumtrainieren will weil das (egal wie toll man tauscht) immer auch Stress rund um die Ressource bedeutet. Hinzu kommt dann oft suboptimales Timing und das wars dann... Ich würde erst mal alles sein lassen, auch die ganzen Futternapfspielchen.
Arbeite doch stattdessen erst mal intensiv am Rückruf, oft reichts ja schon den Hund draußen von etwas Ungewolltem abzurufen und drinnen hilft tatsächlich konsequent aufräumen und hundesicher machen um Konflikte zu vermeiden. Lass den Hund fressen was du ihm gibst, lass ihm genug Zeug zum draufrumkauen und sorge dafür, dass er anderes erst gar nicht bekommen kann.
Und dann (nach einer Pause in der das Ressourcenthema mal ruhen durfte) würde ich ein ordentliches Aus trainieren - aber mit Trainer im Einzeltraining, damit da nicht wieder was schief geht.
Ja, ja und nochmals ja! Futternapfspielchen hab ich ganz schnell wieder sein lassen, nachdem das nicht das eigentliche Thema war und das nur dazu geführt hat, dass sie Tendenzen zum Schlingen entwickelt hätte. Der Rückruf klappt tatsächlich (bisher) bombensicher, bei Dingen, die mir auffallen, setz ich den auch wie von dir beschrieben ein, aber die Mäuse waren so klein und lagen im Gras, die hab ich nicht gesehen
Was mir auch auffällt: Der Hund scheint zwar das Bringen und Ausspucken von Beute gelernt zu haben - was ja auch sinnvoll ist, aber kein Abbruchkommando.
Stimmt leider. Hier hatten wir anfänglich auch das Problem, das ein (belohnter) Abbruch dazu geführt hat, dass das Verhalten nur noch mehr gezeigt wurde, weil dann ja das Abbruchkommando kommt, das belohnt wird, also hab ich versucht, alles Unerwünschte durch andere Sachen umzulenken - was aber halt bedeutet, dass wir kein richtiges Abbruchkommando haben.
Ziel wäre es gewesen, den Hund ohne Kommando, also durch veränderte Stimmlage oder körpersprachlich (also, den Hund "bedrängen" bzw. durch die eigene Körpersprache versuchen, das Zeug für sich zu "beanspruchen") an den Sachen vorbei zu bringen.
Ähem ... wozu soll das gut sein? Sag dem Hund doch einfach, wenn er was nicht soll. Über ein klares Wortkommando.
Das kann ich auch nicht so genau sagen Im Nachhinein hab ich mir auch gedacht, dass diese Übung ja voraussetzt, dass ich den potentiellen Giftköder vor dem Hund sehe, wofür die Wahrscheinlichkeit vermutlich bei 0,01 % liegt...
Ich fasse zusammen:
Wir lassen alles, was mit Beute zu tun hat, erst mal ruhen. Apportieren weiterüben sollte ok sein, solange ich die Übung initiiere und nicht Klau-Streifzüge von ihr dazu nutze. Und in ein paar Wochen fangen wir mit "Aus" von vorne an.
Ging mir auch erst so. Bis zu dem Tag, an dem ich im Park gerade mit drei netten alten Damen plauderte, und Jungterrier plötzlich stolz ein benutztes quietschrosa Kondom aus den Büschen zerrte, und es mir, als ich das zu ignorieren versuchte, auf den Hinterbeinen stehend hartnäckig gegen die Hand stupste: "Ich hab da was zum Tauschen, also zahl!"
Die Gesichter hättet ihr sehen müssen. War einer der besonders peinlichen Moment meiner Hundehaltung, und danach hab ich meine Trainingsmethoden nochmal gründlich überdacht.
Ich kann es mir bildlich vorstellen Ähnlich gings mir, als Emmi mit meiner Unterhose über die Terrasse stolziert ist...und das war keine von den guten Ich hoffe nur, dass nicht in dem Moment einer der Nachbarn über mir geschaut hat