Beiträge von Barry

    Wenn festhalten schon einmal geklappt hat, würde ich das nochmal versuchen, ihn allerdings so in die Arme nehmen, dass er dich nicht weiter beißen kann (ein Arm um den Po, den anderen um den Hals unterm Kopf und dann ganz nah an deinem Körper). Nicht dabei streicheln, meine hat das am Anfang gehasst und fing erst mit 14 oder 15 Wochen an, Streicheleinheiten zu genießen.


    Wenn er anfängt zu zwicken, würde ich sofort aufstehen und nicht warten, bis er mir buchstäblich an die Gurgel geht. Aufstehen, Welpe in diesen Raum packen, der für ihn vorgesehen ist und weggehen. Wer so rüpelig spielt, verliert leider alle Spielpartner ;)


    Davon abgesehen finde ich die Art eurer Beschäftigung auch arg kopflastig. Wenn du draußen nicht ohne Leine unterwegs sein kannst, könntest du zumindest eine Schleppleine dran machen, dann hast du immer noch Zugriff.


    In den ersten Wochen ist das Welpenhirn so damit beschäftigt, Eindrücke zu verarbeiten, da tust du dir keinen Gefallen, wenn du noch Sitz, Platz, Hier und Leinenführigkeit draufpackst. Zu dem Zeitpunkt hab ich draußen eigentlich nur belohnt, wenn meine Blickkontakt zu mir aufgenommen hat, und drinnen haben wir minimal Impulskontrolle geübt durch Warten auf die Futterfreigabe.

    Angeleintes Spielen gibt es in unserer Hundeschule auch gar niemals nie nicht. Sind während der Stunde nur die Welpen auf dem Platz?


    Bei uns ist der Platz eine riesige eingezäunte Wiese und mehrere Gruppen trainieren parallel in verschiedenen Ecken. Beim Freilauf wird dann aufgeteilt: Es gibt die Großhunde, die Kleinhunde, ich glaube, die Junghunde, die Welpen. Bei den Welpen wird oft nochmal aufgeteilt: Wir haben momentan zwei, die schon fast ein halbes Jahr alt sind, die werden zu den Junghunden geschickt. Neulich gab es einen 8-wöchigen Zwerg, für den war gerade wirklich kein passender Spielpartner da, der durfte dann mit den beiden älteren Hunden der Trainerin ins Welpengehege und da Kontakt aufnehmen. Und jede Truppe wird dann von mindestens einem Trainer beaufsichtigt.


    Gäbe es bei euch denn noch andere Hundeschulen, die du ausprobieren könntest?

    Naja, anscheinend schon, sie sieht Futter als Ressource und als Wichtig. Ihr habt ein Ressourcenthema eindeutig.

    Das mit der fehlenden Bindung ist absoluter Schmuh, lass dir das nicht einreden. Jeder hat so seine eigene Interpretation was Bindung bedeutet. Gibt auch Leute die meinen, die Bindung muss nur gross genug sein, da geht der Hund schon nicht jagen :roll:. Also mach dich nicht verrückt, sondern Konzentriere dich auf das wichtige und das ist "Ressource" .


    Bindung ist das Problem? Ernsthaft? Joa..so kann man es sich natuerlich auch erklaeren. Macht man also ein bissel Bindungsaufbau verschwindet das Ressourcenschweinchen aus dem Hund?


    Bau ein sauberes 'aus' auf und stell Zeug draussen aufnehmen unter ein Tabu/bau ein Alternativverhalten auf. Aber verirre dich nicht in den 'OMG! Unsere Bindung ist so schlecht'-Wahn!

    Danke euch beiden, jetzt wo ihr das hier so aufgeschrieben habt, hab ich gemerkt, dass mich das ganz schön gezwickt hat, diese Aussage.

    Und, das hab ich blöd formuliert, ich meinte, dass es kein ausschließliches Futterthema ist...also, sie verteidigt nicht alles, was fressbar ist. Wenn sie mal ne Karotte oder einen Kaustreifen kriegt, kanns sogar sein, dass sie sich damit auf meine Füße legt (ich hoffe, das ist nix Schlechtes, hab das bisher als Vertrauenssache gesehen xD).



    Der Welpe ist ja jetzt schon ein Junghund ... und es wird ernster werden, wenn man da jetzt nicht mal ... ja, ich würde sagen Ruhe einkehren lässt.


    Mir fällt auf, dass der Hund wohl noch nie "unkommentiert" was verschleppen durfte. Es war immer sofort eine Aufgabe für ihn. Und es geht um Beute. Das ist nun eskaliert, weil es wohl auch ganz schön stressig ist, das permanente Geplänkel um Beute. Ich würde das daher einfach mal gar nicht mehr üben. Zuhause alles wegräumen und den Hund nur an Orten laufen lassen, wo ziemlich sicher nichts "Schlimmes" sein kann. Wenn er sich doch mal was schnappt, würde ich den Hund einfach in Ruhe lassen. Ich handhabe das bei meinen Welpen und jungen Hunden eh so, dass ich denen nur selten was wegnehme. Meist wird der Kram von selbst uninteressant und wird irgendwo liegen gelassen.

    Mittlerweile darf sie Dinge verschleppen, aus genau dem Grund, den du da nennst. Und genau das hab ich auch beobachtet, dass sie das gar nicht mehr so toll findet, wenn ich nicht drauf reagiere. Sie hat mich dazu erzogen, deutlich ordentlicher zu sein :D

    Leider erlebe ich Ressourcenprobleme immer wieder bei Hunden, mit denen von Anfang an besonders intensiv trainiert wurde. Tatsächlich verschlimmert man die Problematik oft, wenn man so viel an dem Thema rumtrainieren will weil das (egal wie toll man tauscht) immer auch Stress rund um die Ressource bedeutet. Hinzu kommt dann oft suboptimales Timing und das wars dann... Ich würde erst mal alles sein lassen, auch die ganzen Futternapfspielchen.


    Arbeite doch stattdessen erst mal intensiv am Rückruf, oft reichts ja schon den Hund draußen von etwas Ungewolltem abzurufen und drinnen hilft tatsächlich konsequent aufräumen und hundesicher machen um Konflikte zu vermeiden. Lass den Hund fressen was du ihm gibst, lass ihm genug Zeug zum draufrumkauen und sorge dafür, dass er anderes erst gar nicht bekommen kann.


    Und dann (nach einer Pause in der das Ressourcenthema mal ruhen durfte) würde ich ein ordentliches Aus trainieren - aber mit Trainer im Einzeltraining, damit da nicht wieder was schief geht.

    Ja, ja und nochmals ja! Futternapfspielchen hab ich ganz schnell wieder sein lassen, nachdem das nicht das eigentliche Thema war und das nur dazu geführt hat, dass sie Tendenzen zum Schlingen entwickelt hätte. Der Rückruf klappt tatsächlich (bisher) bombensicher, bei Dingen, die mir auffallen, setz ich den auch wie von dir beschrieben ein, aber die Mäuse waren so klein und lagen im Gras, die hab ich nicht gesehen :muede:

    Was mir auch auffällt: Der Hund scheint zwar das Bringen und Ausspucken von Beute gelernt zu haben - was ja auch sinnvoll ist, aber kein Abbruchkommando.

    Stimmt leider. Hier hatten wir anfänglich auch das Problem, das ein (belohnter) Abbruch dazu geführt hat, dass das Verhalten nur noch mehr gezeigt wurde, weil dann ja das Abbruchkommando kommt, das belohnt wird, also hab ich versucht, alles Unerwünschte durch andere Sachen umzulenken - was aber halt bedeutet, dass wir kein richtiges Abbruchkommando haben.

    Ziel wäre es gewesen, den Hund ohne Kommando, also durch veränderte Stimmlage oder körpersprachlich (also, den Hund "bedrängen" bzw. durch die eigene Körpersprache versuchen, das Zeug für sich zu "beanspruchen") an den Sachen vorbei zu bringen.

    Ähem ... wozu soll das gut sein? Sag dem Hund doch einfach, wenn er was nicht soll. Über ein klares Wortkommando.

    Das kann ich auch nicht so genau sagen :ka: Im Nachhinein hab ich mir auch gedacht, dass diese Übung ja voraussetzt, dass ich den potentiellen Giftköder vor dem Hund sehe, wofür die Wahrscheinlichkeit vermutlich bei 0,01 % liegt...



    Ich fasse zusammen:

    Wir lassen alles, was mit Beute zu tun hat, erst mal ruhen. Apportieren weiterüben sollte ok sein, solange ich die Übung initiiere und nicht Klau-Streifzüge von ihr dazu nutze. Und in ein paar Wochen fangen wir mit "Aus" von vorne an.

    Ging mir auch erst so. Bis zu dem Tag, an dem ich im Park gerade mit drei netten alten Damen plauderte, und Jungterrier plötzlich stolz ein benutztes quietschrosa Kondom aus den Büschen zerrte, und es mir, als ich das zu ignorieren versuchte, auf den Hinterbeinen stehend hartnäckig gegen die Hand stupste: "Ich hab da was zum Tauschen, also zahl!"


    Die Gesichter hättet ihr sehen müssen. War einer der besonders peinlichen Moment meiner Hundehaltung, und danach hab ich meine Trainingsmethoden nochmal gründlich überdacht.

    :lol::lol::lol: Ich kann es mir bildlich vorstellen :lol: Ähnlich gings mir, als Emmi mit meiner Unterhose über die Terrasse stolziert ist...und das war keine von den guten :tropf: Ich hoffe nur, dass nicht in dem Moment einer der Nachbarn über mir geschaut hat xD

    Tauschen ist immer dann blöd, wenn man sich bewusst einen "intelligenten Hund"/ eine Arbeitsrasse anschafft und nicht extrem sauber trainiert.

    Spätestens, wenn sich dann solche Ketten bilden, weil man nicht mindestens drei Schritte vorausgedacht hat, werden kluge Hunde dann aber ein ziemlicher Fluch. :D


    Ich würde nicht das Tauschen, sondern das Anzeigen trainieren. Und zwar präzise, damit sich nicht die nächste Kette bildet.

    Damit einem so jungen Hund nicht der Schädel wegfliegt, weil man zu dessen eigener Sicherheit in kurzer Zeit extrem viel trainieren müsste, würde ich außerdem entweder wie ein Adler aufpassen, oder einen Maulkorb draufpacken (es gibt Giftködermaulkörbe) und in junghundegerechten Einheiten arbeiten, bis das Ganze sitzt.

    Ja genau! :D Das hab ich früh gelernt, dass ich mir bei dem Zwerg gut überlegen muss, was ich wie belohne xD Dass sie Beute anzeigt, fände ich ein tolles Endergebnis, kannst du mal kurz umreißen, wie du das aufbaust?



    Denn was mir mir bei deiner Beschreibung so auffällt, ist, wie dramatisch und hochputschend sich euer Umgang für den jungen Hund anfühlen muß. Es wird mit Trainer, in der Hundeschule geübt, es werden Konfrontationen abgebaut und dann alles abgebrochen, wenn der Hund hektisch und wütend wird. Er wird gerüffelt, kriegt aber doch seinen Willen. Das heißt doch immer nur eins: der junge Hund lernt, dass Ausgeben grundsätzlich mit Drama verbunden ist, und dass er nur eine Schaufel draufpacken muß, dass er sich das vom Hals hält.

    Stimmt leider, rückblickend betrachtet war das unser Thema von Anfang an, ohne dass mir das zuerst bewusst war. Wenn ich das richtig verstanden hab, belohnst du "Aus" dann gar nicht (mit Futter)? In der Hundeschule wurde uns auch schon ganz früh gesagt, dass wir "Aus" mit zergeln aufbauen soll. Problem: Mein Hund zergelt nicht xD Und nimmt auch sonst beim Spielen nix ins Maul bzw. macht ein Fangspiel draus.


    Das heißt, grundsätzlich scheint der Weg, den wir grad gehen (Sachen bringen, ausgeben, meistens wieder bekommen) gar nicht so falsch zu sein und das Problem heute war, dass tote Maus deutlich über unserem Trainingslevel liegt.


    Wurden Wiesen gemäht? Da liegen bei uns immer tote Mäuse rum, die von den Maschinen verletzt oder getötet wurden...


    LG Anna

    Die Randstreifen, aus denen sie das Geviech geholt hat, waren tatsächlich ziemlich kurz, ja. Da hab ich mir, ehrlich gesagt, noch nie Gedanken gemacht, wer sich auf diesem Feld um die Randstreifen kümmert, aber Fakt ist, dass die regelmäßig gemäht werden. Sollte ich dort demnächst einem Bauern übern Weg laufen, werd ich ihn mal fragen, obwohl ich mir, ehrlich gesagt, nicht vorstellen kann, dass die das groß juckt.


    (Kopfkino: Bauer fährt mit Traktor den Weg entlang. Stelle mich wild winkend in den Weg. Bauer zieht verwundert eine Augenbraue hoch, bleibt stehen, Motor läuft. Ich (brüllend): "Haalloooo! Ich hätte da mal eine Frage!" Bauer: murmelt irgendetwas Unverständliches. Ich (brüllend): "Es geht um die Mäuse hier!" Bauer (brüllt zurück): "Was?" Ich: "Die Mäuuuuseee!!" Bauer: "Was is mit de Meis?" Ich: "Da sind so viele tot!" Bauer: "Hä?" Ich: "TOT!!" Bauer schüttelt verwirrt den Kopf und fährt weiter.)

    Ich mag die Bauern hier, echt, ich mag diese LMAA-Ausstrahlung, aber gerade deswegen kann ich mir halt nicht vorstellen, dass die mich ernst nehmen würden :tropf:

    Ich würde dem Youngster erst ein "Aus!" beibringen. In Kombination damit würde ich über die Medical-Training-Schiene regelmäßig Ins-Maul-Fassen üben.


    Und dann - jetzt mach ich mich unbeliebt - würde ich das durchziehen. Konsequent und notfalls mit Gartenhandschuhen. Und ohne jeden Zirkus, regelmäßig, einfach Hergeben als das Normalste der Welt. Was es ja auch ist. Anschließend gibt es entweder leckeres Lob, oder ein leckeres Lob plus das Objekt der Begierde zurück. Lerneffekt: Alles überhaupt kein Drama.

    Also quasi einmal "Aus" sagen, wenn sie was-auch-immer auslässt --> loben, ansonsten ins Maul fassen und rausholen? Und dann trotzdem loben?

    Was ist die Medical-Training-Schiene?


    Prinzipiell hab ich auch jetzt kein Problem, ihr ins Maul zu fassen, die Löcher in meiner Hand kommen "nur" daher, dass die Fang- noch Milchzähne sind. Aber: Erfahrungsgemäß klappt bei Emmi fast alles über positive Verstärkung besser. Blödes Beispiel, aber das erste, das mir einfällt: Wir hatten eine Zeitlang Schwierigkeiten, Halsband oder Geschirr anzuziehen. Sie ist um mich rumgelaufen, hat das Halsband ins Maul genommen, auch mal in die Hände gezwickt (nicht gebissen). Ich hab ein ganzes Repertoire an Reaktionen aufgefahren, von Ignorieren über Abbruch über Weggehen, sobald sie damit anfängt, irgendwann hab ich sie auch mal angerüffelt...hat sie alles genau gar nicht beeindruckt. Und dann kam mir irgendwann der glorreiche Gedanke, ihr ein Ersatzkommando zu geben, "Schau". Dafür hat sie genau zweimal ein Leckerli bekommen, seitdem klappt das Anziehen problemlos (außer, dass sie mich beim Anziehen immer noch manchmal anstarrt, was etwas gruslig ist xD)


    Ich könnte mir vorstellen, dass ich das Thema verschlimmere, wenn ich ihr Abwehrverhalten ignoriere und sie dann irgendwann härtere Geschütze auffährt...



    Mit Tauschen hab ich übrigens auch schlechte Erfahrungen gemacht und meinen pfiffigen Jungterrier zu einem professionellen Müllsammler erzogen.


    Was die Mäuse angeht: die sind im Prinzip prima verdaulich. Sorgen machen würde mir da die Todesursache.

    Das ist die andere Sache, die ich verhindern will, die Nuss verknüpft schneller, als ich schauen kann, wie sie an Belohnung rankommt, also da muss ich vorher echt überlegen, wie ich das angehen will.


    Urgh, auch das ganze Knochenzeug? Was könnte denn zu so einem gehäuften Mäusesterben führen? Zwerg wird jedenfalls beobachtet, schläft bisher aber den Schlaf der Gerechten. Oder Siegreichen, wie auch immer :ugly:

    Zwischen etwas nicht aufnehmen oder etwas ausspucken, liegt aber ein Unterschied.


    Wieso hat der Trainer euch nicht gezeigt wie?

    Dafür sind sie doch da.

    Das ist mir klar, ich wollte dadurch nur verdeutlichen, dass es nicht generell ein Futter-Thema ist.

    Die Trainerin meinte, das liegt an fehlender Bindung. Sie könne mir jetzt schon zeigen, wie wir da durch kommen, sie kann aber nicht garantieren, dass mein Hund nicht mit mir um die Beute streiten würde und dann beißt (dass sie das tut, hat sie heute bewiesen). Sie meinte, wir sollen erst am "Aus" arbeiten und eben am Futternapf, dann wiederholen wir die Übung in ein paar Wochen. Sie wollte verhindern, dass mich der Zwerg beißt und ich das Vertrauen in den Hund verlier.


    Ich will dich ja nicht zusätzlich verrückt machen, aber bei 3 toten gefressenen Mäusen bei einem Spaziergang würden bei mir alle Alarmglocken angehen. Nicht das diese vergiftet waren. Beobachte deinen Hund gut und wenn da irgendwas komisch ist, geh zum Tierarzt

    Auf jeden Fall. Ich war mir eh schon nicht sicher, wie gut verdaulich komplette Mäuse sind (mit Knochen! Würg!!), ohne an Gift gedacht zu haben. Bin da aber eh ein Schisser, wenn was komisch wirkt, sitzen wir im Wartezimmer beim Tierarzt :tropf:

    Vielleicht noch ein Beispiel: Vor ein paar Tagen waren wir im Wald, da hat sie ein Stück Rinde gefunden. Rinde, im Wald. Spektakulär. Sie trug das also plötzlich ganz stolz vor sich her. Ich hab im ersten Moment nicht gesehen, was sie da hat, nur, dass sie etwas hat. Hab sie dann reflexartig angesprochen, was sie da hat, und dann wollte sie schon mit ihrer "Beute" davon springen. Diese spezielle Situation, weil sie draußen passiert ist, hab ich genutzt, um wieder zwei-, dreimal hin- und herzutauschen und hab ihr das am Ende ganz überlassen.


    Aber das meine ich damit: Rinde im Wald, das liegt da tausendfach rum. Keine Ahnung, warum sie gerade das so toll findet. Oder sie findet Dinge erst toll, wenn ich auch Interesse anmelde? Ich melde aber ja beispielsweise auch "Interesse" an Pferdeäpfeln oder rumliegenden Tempos an, das Zeug lässt sie liegen oder lässt es von selbst wieder aus. :ka:

    Wie genau wurde diese Übung denn gestaltet, dass es überhaupt dazu kam, dass ihr um die Beute gestritten habt? Mir scheint die Übung viel zu schwer für euren Hund gewesen zu sein.

    Es wurde Futter ausgelegt, an dem wir vorbeikommen sollten. Wir Hundehalter wussten durch Fähnchen, wann wieder was kommt. Ziel wäre es gewesen, den Hund ohne Kommando, also durch veränderte Stimmlage oder körpersprachlich (also, den Hund "bedrängen" bzw. durch die eigene Körpersprache versuchen, das Zeug für sich zu "beanspruchen") an den Sachen vorbei zu bringen.


    Und ja, das war definitiv zu schwer für uns, drum wurde aber sofort abgebrochen, als sich das gezeigt hat.



    Du solltest dir mal eine Einzelstunde beim Trainer gönnen.


    Für mich klingt es so als würdest du jedes Mal agieren wenn sie was im Maul hat und damit das Thema sooooo viel größer machen als es eigentlich wär.

    Das Problem kommt mir bekannt vor von unserem Teddy. Am Schluss war es hier so das er gebissen hat wenn er was im Maul hatte. Wir haben dann mit Trainer das Tauschen von vorne aufgebaut aber erst mussten wir ihm 4 Wochen alles, was nicht tödlich ist, lassen und ihn ignorieren.

    Aus der Zeit habe ich gelernt dass man nur ganz selten überhaupt reagieren muss. :pfeif:

    Bei Einzelstunden wäre ich sofort dabei, aber das Problem, das ich dabei sehe, ist, dass so schwer einzuschätzen ist, wann sie dieses Verhalten zeigt *seufz*


    Ja, ich fürchte, hier würde es auch irgendwann soweit kommen, und das will ich im Vorfeld verhindern. Ich wäge mittlerweile auch gut ab, ob sie Sachen hergeben muss. Manchmal darf sie Dinge behalten und ich lass sie "ins Leere laufen", manchmal nutz ich die Situation zum Üben und geb ihr Sachen zurück (wobei sie dann meist von selbst recht schnell das Interesse verliert), und manche Sachen muss sie aber halt doch hergeben.


    Ins Maul fassen wollte ich ihr vorerst eigentlich gar nicht mehr, aber die toten Mäuse heute fand ich so dermaßen eklig :mute: Deprimierenderweise fand ich das tote Tier dann, als ich es in ihrem Maul erwischt hatte, noch viel ekliger als in meiner Vorstellung, dass ich losgelassen hab. Also hat sich der Aufwand noch nicht mal gelohnt, höhö.

    Hast du mal gezielt probiert, ihr ein sicheres "Aus!" beizubringen? Benutzt du einen Clicker?


    Kann sie ein "Aus" Kommando oder zeigst du ihr immer erst das Leckerlie damit sie ihre Beute her gibt?

    Sicher ist das "aus" leider nicht. Je minderwertiger die Beute für sie ist, desto besser klappt es, ich kann im Vorfeld aber eben nicht einschätzen, was sie als wertvoll erachtet. Dadurch kommt es dann doch immer mal wieder dazu, dass ich erst "aus" sage, sie lässt es nicht los und ich wedel dann mit Keks vor ihr rum. Das wiederum führt wahrscheinlich dazu, dass "aus" für sie eher so ein "Kann man mal machen, muss man aber nicht" ist.


    Was in letzter Zeit toll geklappt hat, war "Pfui", also dass sie Dinge gar nicht erst aufnimmt. Damit kommen wir mittlerweile sogar an Pferdeäpfeln vorbei, die früher eine absolute Delikatesse waren :lol:

    Grundsätzlich finde ich das Vorgehen gut, dass du ihr danach auch mal die Beute wieder gibt's und nicht immer sofort entwendest. Ich würde das auch gezielt üben und ihr minderwertige Beute geben und mit hochwertige Belohnung das "Aus" und das Abnehmen der Beute üben.

    Genau das versuchen wir momentan. Schwierig an der Sache ist auch, dass man ihr nichts "schmackhaft" machen kann, sie hat keine Lieblingsspielzeuge und findet den Futterbeutel mäßig interessant. Ich hab das Gefühl, ich muss tatsächlich abwarten, bis sie mir eine Trainingssituation anbietet und kann das nicht "provozieren". Wenn ich ihr "Beute" gebe, selbst wenn es ein heiß geliebtes Wollknäuel ist, ist es höchstens mittel-interessant und "Aus" klappt problemlos.

    Wie man Verhaltensketten verhindert, dass der Hund dann bewusst Beute klaut um an eine Belohnung zu kommen, da würde ich mal flying-paws rufen, vielleicht hat sie da einen Tipp, so schlau waren meine Hunde nie, aber für Border Collies sind solche Verhaltensketten schon recht typisch.

    Hihi, ich weiß, wovon du sprichst :D Deswegen wollte ich auch erst mal abklären, was in dieser Situation geschickt ist, bevor ich da selbst rumdoktor und was aufbau, was ich überhaupt und erst recht nicht haben will.

    Nochmal eine ganz andere Anregung: Was ich interessant finde, ist, dass du deinen Thread "Mein Welpe mag mich nicht" genannt hast, nicht, "Mein Welpe hört nicht auf mich" oder "...hat keinen Respekt vor mir". Klar, das Zwicken ist unschön, dieses Problem hat aber so ziemlich jeder Welpenbesitzer, das siehst du, wenn du bloß mal die Threadtitel in diesem Unterforum überfliegst. Und das Ausführen von Kommandos hat ja nichts mit mögen oder nicht-mögen zu tun.


    Vielleicht könntest du versuchen, deinen Fokus umzulenken: Nicht auf die Situationen, in denen dich die Kleine scheinbar ärgert, sondern auf die Situationen, die sie gut macht. Das verändert dein Verhalten ihr gegenüber ganz automatisch.


    Meine Kleine konnte ich anfangs nicht streicheln. Sobald ich angefangen hab, hat sie gezwickt. Ziemlich schnell hab ich aber gemerkt, dass sie trotzdem ganz schön viel Körperkontakt sucht. Sie hat sich dann auf der Couch an mein Bein geschmiegt oder im Bett die ganze Nacht zumindest mit einer Pfote Körperkontakt gehalten. Ich hab sie in diesen Situationen dann in Ruhe gelassen, und mittlerweile genießt sie auch streicheln. Das hat einfach ein bisschen gedauert bzw. ich musste lernen, was sie mir anbietet.


    Dir fallen bestimmt auch Situationen ein, in denen dir dein Welpe seine Zuneigung zeigt, nur sind es vielleicht nicht die, die du von deinen anderen Hunden gewohnt warst :smile: