Guten Morgen zusammen!
Wir machen weiterhin kleine, aber feine Fortschritte. Mittlerweile kommt Emmi schon ab und zu ganz von alleine zur Ruhe, legt sich hin und schläft. Wir sind jetzt bei 17-18 Stunden Schlaf pro Tag, was noch nicht perfekt ist, aber viiiiel besser als am Anfang.
In den letzten Tagen habe ich begonnen, das Alleinesein behutsam zu trainieren, indem ich Türen manchmal hinter mir schließe, das funktioniert aber mau. Sie macht zwar keinen Terz und jammert auch nicht, rennt dann aber zielstrebig los und macht "verbotene" Dinge, vermutlich in der Hoffnung, meine Aufmerksamkeit zurück zu bekommen. Gestern habe ich z. B. 10 Minuten lang den Spüler ausgeräumt. An der Küche ist eine Tür mit Glaseinsatz, sie konnte mich also sehen. In diesen 10 Minuten muss sie viermal auf die Couch gesprungen sein, hat diverse Wollknäuel und die Fernbedienung runter geholt sowie meine Schuhe verzogen. Sie hat nichts von diesen Dingen angeknabbert, ich glaube wirklich, dass sie "nur" meine Aufmerksamkeit wollte. (In meiner Vorstellung lief das so ab: "Oh nein, Frauchen weg. Haaa, ich geh auf die Couch. Mist, Frauchen reagiert gar nicht! Ok, ich trag die Wolle spazieren. Hey, die schaut ja nicht mal!! Was könnte ich jetzt...? Ah ja, Fernbedienung. Jetzt muss sie doch aber...?“)
Hab alles dann kommentarlos weggeräumt und mich auf die Couch gesetzt, dann wars auch sofort wieder gut. Sie nimmt mich dann auch nicht stürmisch in Empfang, ich empfinde es eher als abschätzenden, prüfenden Blick, wie ich auf ihre Werke reagiere.
Außerdem ist mir aufgefallen, dass sie nicht schläft, wenn ich nicht da bin. Musste sie jetzt zweimal von Leuten, die sie kennt, für 2-3 Stunden betreuen lassen, da kommt sie dann gar nicht runter.
Und wenn ich mich innerhalb der Wohnung bewege, springt sie sofort auf und kommt hinterher (auch wenn sie bis eben im Tiefschlaf war).
Sie während des Essens mit einem Kauknochen ablenken funktioniert leider auch nicht mehr. Obwohl sie den nur einmal am Tag während des Essens bekommt, spielt sie lieber 2 Minuten damit und lässt ihn dann liegen, um meine Aufmerksamkeit zu erhalten. Kaum bin ich fertig mit Essen, würde sie zu kauen beginnen, aber dann ist natürlich auch Schluss.
Kurzum, sie macht mir den Eindruck, als hätte sie massiven Stress, wenn ich nicht (unmittelbar) da bin, weshalb ich am Überlegen bin, mit einem Kennel, einem Laufstall oder Türgittern zu arbeiten.
Ist das einfach Typsache, wofür man sich entscheidet?
Und dann gibt es, quasi als Kontrastprogramm, die WhatsApp-Gruppe der Besitzer ihrer Geschwister... Da kommen täglich Meldungen rein: "Schaut mal, meiner kann schon dies und jenes, Sitz, Platz, High Five, Pfötchen, Reifen durchspringen, die wollen ja soooo gefordert werden"... Da kommt man manchmal schon ins Grübeln, wenn das eigene Hauptaugenmerk darauf liegt, dass das Baby genug und entspannt schläft ?