Aoleon, deine Einstellung finde ich toll!
Was für den einen Hund öde-schnarchig ist, ist für den nächsten halt doch schon das Quäntchen zu viel.
Ich merke bei meinem Hibbelarschi, dass der Grat zwischen "gut, entspannt, ausgelastet" und "überreizt und dadurch unausstehlich" echt schmal ist - er wird jetzt drei, hatte aber eine beknackte Welpen- und Junghundephase (war knapp 5 Monate alt, als wir ihn bekamen).
Bevor wir wieder "hochschrauben" konnten, gab es aber auch bei uns eine Phase, in der wir nur kurze Runden in ruhiger Umgebung machten. Wir wohnen in einer ruhigeren Ecke einer Kleinstadt, aber auch hier gehen nach fast 2,5 Jahren bei uns nur ausgewählte Strecken - das gibt dem Hund Sicherheit.
Da er ein Problem mit fremden Hunden hat, sind Hundewiesen und Co. tabu und ich fahre regelmäßig raus. Wir haben feste Gassifreunde, mit denen ich gut adäquates Sozialverhalten üben kann - aber eben alles in kleinen Schritten und basierend auf pos. Verstärkung.
Seit etwa November gingen die kleinen Pipirunden abends im Dunkeln auf einmal nicht mehr - mein Hundchen war nur noch gestresst und wir haben leider keinen Garten. Gut, da wir abends noch mal raus müssen, bin ich dann eben in ein beleuchtetes Industriegebiet gefahren, für 10-15 Minuten Gassi. Da fassen sich denke ich manche an den Kopf - aber das ist mir echt egal, weil ich gemerkt habe, wie gut ihm das tut.
Was ich eigentlich sagen will: Was für den Hund zu viel, zu wenig, genau richtig ist, das kann nur er dir "sagen" - du musst eben nur "zuhören" :-) Mach dich frei von den Besserwissereien, Vergleichen, schlechtem Gewissen und Co. und schau auf deinen Hund und tu das, was du für gut für ihn hältst!
Zum Schluss noch ein Buchtipp: Maria Hense "Der hyperaktive Hund"!
Liebe Grüße!
Anni