Beiträge von titus2011

    Zitat


    Und vielleicht anfangen erstmal Stück für Stück mit ihm die Welt zu erkunden. Also nicht zu weit weg, erstmal enge kreise um euer haus ziehen. Ihm Zeit geben und in seiner Angst auf keinen Fall bestärken. Kein großes Trara oder generell beruhigendes reden. Ich mein damit solche Situationen nicht gänzlich zu meiden, nur vielleicht nicht gleich alles auf ihn herabregnen lassen. Frankfurt ist ja eine recht große Stadt. ich weiß nicht wo ihr dort genau wohnt, aber im Gegensatz zu Fuerteventura wahrscheinlich eine ganz andere Hausnummer was Eindrücke angeht


    Naja, "Angst bestärken" ist so ein ewig anhaltender Mythos. Das sehe ich etwas differenzierter: "Social support" ist in Angstsituationen wichtig. Natürlich kann man es dabei übertreiben, bzw. den Hund noch stärker einschüchtern, durch "komisches Verhalten". Aber so stehen lassen möchte ich das auch nicht.


    ZUm Nachlesen ein paar Links:


    http://www.pfotenlesen.de/de/t…ieebennichtverstaerktwird


    http://markertraining.de/march…urch-zuwendung-verstarkt/


    http://www.hunde-weise.de/wissenswertes/25-angst


    Viele Grüße,
    Anni


    Hallo Eva,


    willkommen im Forum.


    Zum oben zitierten "Seit einer Woche bekommt übrigens Leckerchen nur noch draußen, um ihm die Außenwelt schön zu füttern :D Dabei üben wir auch, dass er den Blick immer auf die Hand mit Leckerlies gerichtet hat und wir so Meter für Meter angstfrei und auf Frauchen konzentriert meistern können."


    Das halte ich für ausbaufähig. Indem du ihn mit Leckerchen "ablenkst", lernt er ja auch nicht, dass Autos und so weiter völlig ok sind und ihm nichts tun. Im Gegenteil - wenn er abgelenkt wird, so wird er vermutlich noch mehr erschrecken, wenn dann auf einmal "das gruselige Auto/der komische Mann etc." neben ihm steht.
    Reagiert er auf freundliche Ansprache?



    Insbesondere da du ja selbst schreibst, dass sein Verhalten deiner Meinung nach angstmotiviert ist, möchte ich dich in deiner Ablehnung der Methoden deiner Trainerin unbedingt unterstützen! Ich würde mir an eurer Stelle lieber jemanden dazu holen, der mit euch ein paar Einzelstunden macht und nicht ohne jedes Hinterfragen unerwünschtes Verhalten wegstrafen will. Der Hund hat Angst und kann leider keinen Zettel schreiben, also tut er eben das, was Hunde unter anderem tun, um Abstand zu grusligen Sachen zu bekommen: er bellt und knurrt. Noch dazu kommt ja, dass viele Hunde in dem Alter nochmals unsichere Phasen durchmachen.


    Versuch mal, mit ihm Bögen um "mögliche Auslöser" zu gehen.


    Und gib ihm insgesamt einfach Zeit, sich bei euch einzuleben und alles in Ruhe kennen zu lernen. Grade wenn ihm die Stadt Angst macht, dann versuch, mit so viel Abstand wie möglich und nötig, ihn alles anschauen zu lassen. Ist er unruhig, dann kannst du ja auch versuchen, ihm beruhigend die Brust zu kraulen o.Ä. und sobald es geht, den Abstand wieder zu vergrößern. Dass er in diesen Momenten nicht fressen kann, ist im Übrigen ein klares Überforderungszeichen.


    Es gibt außerdem noch ein paar empfehlenswerte Bücher, z.B. "Hab keine Angst mein Hund" von M.&R. Franck und "Der ängstliche Hund" von N. Wilde. :)


    Viele Grüße!
    Anni

    Moin,


    ich kenne die Clickersalve und habe sie auch schon angewandt - bei meinem Hund funktionieren allerdings andere Dinge besser, z.B. isometrische Übungen oder der Geschirrgriff, wenn er zu arg "drin steckt".


    Die Clickersalve ist ein Notfallinstrument, nicht mehr und nicht weniger - natürlich ist DAS nicht der Hauptbestandteil der Gegenkonditionierung, was aber scheinbar alle, die "so" trainieren, wissen (davon gehe ich nach durchlesen des Threads mal aus). Der eine Hund spricht besser drauf an, der andere weniger.


    Viele Grüße!
    Anni

    Zitat


    Und ich bin auch so froh hier Leute gefunden zu haben mit dem gleichen Problem. Denn "Normalhundehalter" können das oft einfach nicht nachvollziehen was es heißt, so einen Hund zu haben (mit all den Einschränkungen, Frust usw) und oft bekomme ich auch das Gefühl vermittelt, dass es an mir liegt... :/
    Wenn ich dann ganz begeistert erzähle, dass Lilly heute 15 Minuten geschafft hat, kommt als Antwort nur ein: "Das ist aber wenig!" oder ein "wie, ihr trainiert doch schon so lange, hat sich das Thema immer noch nicht erledigt?"


    Ist bei uns das gleiche mit Hundebegegnungen und allgemein seiner Stressproblematik. Von "da muss der durch", über "der Hund braucht nur mal ne harte Hand" etc.pp. war alles dabei - aber verständnislose Blicke, wenn ich mich über eine Begegnung freue, die auf 5 m Distanz ohne "Auslöser" bei meinem geklappt hat... :roll:


    Also mach dir keine Gedanken! Grad bei massiv ausgeprägten Problemen setzt der Hund der Maßstab, was ein Fortschritt ist! ;)


    LG, Anni

    Zitat

    Möchte nur mal loswerden, an alle die sich hier beteiligen: ihr seid echt klasse! :) so viele Tipps, Anregungen, Erfahrungen und vor allem so viel Unterstützung. Da hat man mit so einem echt blöden Problem wirklich mal das gute Gefühl, nicht alleine zu sein! :liebhab:


    Ich habe eben den Adaptil Zerstäuber bestellt und bin sehr gespannt, ob das als Unterstützung was bringt.


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    Oh, da bin ich gespannt, was du berichtest - den wollte ich auch schon länger besorgen, oder halt das Spray ;)

    Zitat

    Lieber Rex,
    du hast ein trauriges Leben. Unverstanden und nicht hundegerecht. Ich wünsche dir ein sehr schönes Restleben in einem Haushalt wo du Hund sein darfst.


    dem schließe ich mich an!
    Ich glaube, hier hapert es hinten und vorne an Verständnis über Hundeverhalten. :hust:

    Ich funke nochmal kurz dazwischen, weil ein paar Sachen angesprochen wurden, zu denen ich ein wenig beitragen kann ;)


    1. Thundershirt: Soweit ich weiß, gibt es mittlerweile auch Händler, die das TS zum Testen ausleihen. Außerdem gibt es auch immer mal gebrauchte für etwas weniger Geld im I-Net.
    Alternativ könnte man auch mit T-Touch-Bandagen probieren, ob es dem Hund hilft.


    2. Generell zum Aufbau ne Rückfrage an Laura: Hattet ihr nicht eine CC-Trainerin, Mirjam Aulbach war das, meine ich? CC hat ein m.M.n. sehr fundiertes Konzept zum Alleinebleiben üben, vielleicht fragst du sie nochmal um Rat?


    Das war's auch schon :D


    Liebe Grüße,
    Anni

    Also liebe Leute,


    nur weil manche nicht über den Tellerrand ihres Heimatortes hinausblicken können oder wollen und die familiären Verhältnisse der TS nicht Papa-Mama-Kind-das-war-es sind, ist sie doch noch lange kein Troll.


    Und wer hier "don't feed the troll" schreibt, tut doch genau das Gegenteil von dem, was er vom Rest hier verlangt.


    Ich finde es wirklich krass, dass jemandem, der hier Hilfe sucht und sich nicht in die abstrusesten Geschichten verstrickt (so was gab es hier doch schon öfter, nen Troll erkennt man doch in der Regel auf 500m Entfernung), immer wieder unterstellt wird, dass die Geschichte ja so gar nicht stimmen könne, nur weil WIR hier in D eine deutlich bessere tierärztliche Versorgung haben und eben u.U. "einfachere" Lebensumstände.


    :muede: :muede:

    Hey,


    ich hab hier auch einen Extrembuddler ;-)


    Meine Puzzleteilchen, die zum Erfolg beigetragen haben:


    1. Ich habe einen super sitzenden Rückruf aufgebaut, das ganze nennt sich "Doppelter Rückruf" - damit krieg ich ihn mittlerweile auch von tollen Buddellöchern weg ;-) Gib das mal in die SuFu oder bei Google ein und du wirst sicher fündig werden. Das gleiche gilt auch für ein "weiter"-Signal, wenn Buddeln mal nicht geht - das muss man eben früh genug geben, bevor der Hund sich "warmgebuddelt" hat.


    2. Ich gehe da mit BieBoss und würde auch bedürfnisbefriedigend belohnen - Leckerchen und Co. sind im Vergleich zu einem Mäuseloch einfach laaangweilig. Das wäre, wie wenn ich dich aus dem neusten Action-Thriller im Kino rauszerre, um mit dir daheim dann Lindenstraße zu gucken :D
    Konkret bedeutet das: "Buddeln" unter Signal stellen, also immer wieder dazu sagen, wenn er es grade macht und loben. Für einen Rückruf, Orientierung an mir/in meine Richtung darf mein Hund genau das - weiterbuddeln! Seit er das verstanden hat, kommt der angerannt wie der Wind und ist auch mit einem anderen jagdlich orientierten Verhalten (z.B. etwas suchen, zergeln, einem Futterbeutel hinterherrennen etc.) einverstanden. Es ist also nicht so, dass ich ihn immer zurück zum Buddelloch schicke, aber schon sehr häufig.
    Angefangen habe ich damals, indem ich ein Umorientierungssignal sehr hochwertig belohnt aufgebaut habe - erstmal drinnen und/oder beim Spaziergang ohne Buddellöcher in der Nähe. Das kann ein Pfiff, ein bestimmtes Wort oder der Name des Hundes sein und dafür gab es jedes Mal was tolles - Keks, Spiel, zusammen rennen, was weiß ich. Irgendwas eben, das der HUnd toll findet. Als das dort richtig saß, habe ich das UO-Signal (bei mir sind diese sein Name, "guck mal!" und der UO-Pfiff beim doppelten Rückruf) am Buddelloch gegeben und die kleinste Umorientierung zu mir (zuckendes Ohr, kurzes Innehalten etc.) geklickt und gelobt. Danach direkt das Signal "buddeln" gegaben.
    Ich arbeite, wie kurz geschrieben, mit dem Clicker und/oder Markerwort. Muss man nicht, ist m.M.n. aber sinnvoll, um punktgenau zu bestätigen.


    3. Mein Hund fand es auch nicht prall, wenn ich ihn dann doch mal wegholen musste, weil die Wiese nicht zum buddeln geeignet war, andere Hunde zu nah kamen oder whatever - er steigerte sich auch doll ins Buddeln rein und war dann arg im Wahn. Um das für ihn angenehmer zu machen, habe ich geübt, dass ich ins Geschirr reingreifen und ihn ein Stück mitnehmen darf und das nicht schlimm ist. In sehr kleinen Schritten - es ist ähnlich zum Aufbau des "Geschirrgriffs" (weiß nicht, ob es dazu einen Thread hier gibt, aber bei google wird man auch dazu fündig) hat sich seine Akzeptanz dahingehend auch sehr verbessert.


    4. Zur Auslastung haben ja schon einige andere was geschrieben - aber auch da nochmal kurz: Ich habe eigentlich immer einen Futterbeutel dabei, mache kurze Suchsequenzen oder Verloren-/Rückspursuchen mit ihm. Findet er cool, kommt seiner "Ich suche nach was Tollem"-Freizeitspaßbeschäftigung nah und funktioniert deswegen sogar als Verstärker, wenn ich ihn vom Mauseloch abrufen muss. Bei nem Buddler könnte man ja sogar den Futterbeutel vergraben =)


    Ich würde nicht den Fehler machen, das Buddeln komplett zu unterbinden - das führt nach meiner Erfahrung nur dazu, dass der Hund es umso exzessiver tut, wenn er denn mal die Gelegenheit dazu hat.


    Liebe Grüße,
    Anni