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Hab mal ne Frage.
Einige von Euch haben sicher das Buch "Alter Angeber" gelesen.
Da geht es ja im Endeffekt darum, dass der Hund zum "Selbstgucker" mutiert, wenn ein Hund kommt.
Sprich nach langer Übung ist das Ziel, dass mein Hund einen Hund sieht und mich automatisch anschaut.
Ist ja nun ein bisschen anders als Z&B, weil man da nichts wirklich benennt.
Nach McConnel arbeitet man ja komplett übers SCHAU und für Notfälle zb der Kehrtwendung etc.
Was findet ihr besser?
Hat jemand "nur" nach dem Buch gearbeitet?
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Moin.
Ich hab das Buch gelesen, bin aber der Meinung, dass Z&B eine sinnvolle Weiterentwicklung der "Mc Connell Strategie" ist. Das "Schau" erfolgt zwar bei ihr, NACHDEM der Hund den anderen Hund gesehen hat und ist somit meiner Meinung nach schon besser als der oft genannte Tipp, den Hund "einfach" abzulenken.
Allerdings ist es insbesondere bei angstmotivierten Hunden meiner Meinung nach nicht so einfach und toll für den Hund, nicht sehen zu können, wo der "Feind" hingeht. Wenn ich Angst vor z.B. Spinnen habe, dann will ich auch die Distanz dazu erweitern und jemanden haben, der mich unterstützt, aber trotzdem will ich den Auslöser im Auge behalten, um nicht plötzlich davon überrumpelt zu werden. Genau so ist es bei meinem Hund auch - der will eigentlich eher weg, aber sobald eine gewisse Distanz unterschritten wurde, sitzt er da mit vor Panik weit aufgerissenen Augen und geht im Zweifelsfall auch nach vorne.
Bei Hunden, die zu einem anderen Hund hin wollen und deswegen eher frustbedingt rumnölen, finde ich es auch nicht geeignet. Der Hund soll ja nicht lernen, nur auf seinen HH zu gucken und alles auszublenden, sondern sich mit einem Reiz auseinander zu setzen, ohne dabei zu explodieren. Grad bei den Frustis kann man dann gut über schrittweise Annäherung arbeiten und zwischendrin immer wieder einen Blickkontakt "einfordern".
Z&B hilft einem Hund meiner Meinung nach in der Summe eher, zu lernen, dass andere Hunde/Menschen/whatever nicht schlimm, aber auch nicht sooooo toll sind, dass man da auf Biegen und Brechen hin oder panisch flüchten muss. Gleichzeitig macht man es dem Hund aber einfacher, indem er immer wieder schauen darf, wohin sich "Freund"/"Feind" bewegt. Die hinter der individuellen Leinenaggro liegenden Emotionen werden langfristig eher verändert als beim "Schau".
So was wie die Kehrtwende nutze ich aber auch gerne und auch das "back" (geh hinter mich und warte) mit gleichzeitigem Blocken von anderen Hunden habe ich angefangen zu üben, da es mir sinnvoll erscheint.
Viele Grüße,
Anni
PS: @ Totoro: Jep, ich lebe in Siegen - soooo weit weg ist das doch gar nicht.
Mag mal einer ein Video von unserem Hund-Hund Begegnungstraining via Z&B bei unserer Trainerin sehen?