Beiträge von MissEllie

    So wie viele hier habe ich dieses Thema mit großer Bestürzung verfolgt. Das, was jeder Hundehalter von hier mitnehmen sollte ist, dass wirklich jeder Hund aus zunächst unerkannten Gründen heftigst "austicken" kann. Da gibt es keine hundertprozentige Sicherheit. Um uns allen diese vielleicht auch unbequeme Erkenntnis wieder ins Gedächtnis zu rufen, ist dieses Thema enorm wichtig hier.


    Ich kann mir vorstellen, wie ratlos und zerrissen du im Moment bist und hoffe, dass du für deine Familie, deine Hunde und für dich eine gute Lösung findest. Mein Gedankengang wäre folgender: Wie hier zu lesen war, gehen Hunde unterschiedlich mit Schmerzen um. Es wurde ja z. B. geschrieben, dass sich ein Hund mit Glaukom sehr zurückgezogen hatte und unnormal ruhig geworden war. Ihr habt nun die schlimme Erfahrung machen müssen, dass Loki zu den Hunden gehört, die bei Schmerzen unvermittelt nach vorn gehen. Wie schlimm und unerträglich die Schmerzen für ihn sein müssen, um dieses Verhalten auszulösen, weiß man nicht und das lässt sich letztendlich auch nicht herausfinden. Selbst wenn die Augensache eines Tages durch Medikamente oder OP im Griff ist, kann er als alter Hund später mal andere Schmerzen haben, z. B. im Bewegungsapparat. Man muss also für den Rest seines Lebens damit rechnen, dass er auf Schmerzen wieder so reagieren könnte. Und damit ist er in einer Familie mit Kindern einfach wirklich an der falschen Stelle, finde ich.


    Alles Liebe für euch!

    Wir hatten kürzlich bei Felix den gleichen Verdacht. Er hatte links und rechts stark geschwollene Lymphknoten in der Leiste. Allerdings ging dem eine zunächst kleine, dann aber entzündliche Verletzung am Bauch nach eine Katzenjagd voraus. Der Dummbatz war beim Jagen auch noch rund um einen Misthaufen gerannt und voll Kanne durch das Güllewasser gepatscht.


    Unsere TÄ entdeckte den zweiten geschwollenen Lymphknoten bei der Wunderversorgung und sprach ihren Verdacht aus. Es wurde aber sofort eine Probe entnommen und eingeschickt. Nach ca. einer Woche gab es Entwarnung, denn es war wirklich nun eine sehr heftige Reaktion auf die Infektion mit dem Güllewasser.


    Also lasst unbedingt eine Probe entnehmen! Wenn es wirklich Krebs ist, macht ihr damit nichts schlimmer. Und im besten Fall gibt es Entwarnung, was ich euch von Herzen wünsche.

    Es tut mir unendlich leid zu lesen, dass eure Geschichte so abrupt und schrecklich zu Ende gegangen ist. Das hattet ihr beide nicht verdient und ich wünsche dir viel Kraft, über dieses furchtbare Erlebnis hinweg zu kommen.


    Wir haben letztes Jahr eine Schäferhündin aus Rumänien übernommen, logischweise unerzogen und gestresst bis in die Schwanzspitze, und die ersten Monate waren für meinen Mann und mich ziemlich fordernd. Während dieser Zeit habe ich eure Geschichte verfolgt und sie hat mich enorm bestärkt und mir Mut gemacht, mit Sally durchzuhalten. Zuerst war es nur der Gedanke "Oh je, da ist aber jemand noch viel schlimmer dran mit seinem neuen Hund als wir!" und später wandelte sich das in Bewunderung und großen Respekt für dich. Es war so schön, als sich bei euch langsam Erfolge einstellten und das hat uns so viel Mut gemacht. Danke dafür! Du bist ein toller Hundemensch und wirst ganz bestimmt nicht lange ohne vierbeinigen Lebensgefährten sein...

    Ich wünsche euch von Herzen viel Erfolg, gute Nerven und Durchhaltevermögen. Empfehlenswert sind im Zweifel auch folgende Phrasen: "Was mich nicht umbringt, macht mich stark!" oder "Der Weg ist das Ziel!". Und wenns gar nicht mehr geht, dann muss es das gute alte "Ommmm" tun ;)


    Und lass dich nicht verunsichern und nimm es ja nicht persönlich, wenn man sich in diesem Thema eventuell noch seitenlang an gewissen Dingen festbeißen und manches endlos wiederholen wird. Das ist normale Forendynamik hier ;)

    Mal ganz ab vom Hundethema: Kann es sein dass du gerade ohnehin arg im Stress und schlecht bei Nerv bist? Als meine Tochter ein Baby war, fühlte ich mich Ende des ersten Lebensjahres derartig ausgelaugt, wie nie wieder danach in meinem Leben. Die ständige Verantwortung, dieses ewige Verfügbarseinmüssen, der gut eingespielte, aber langweilige Tagesablauf usw. hatten mich ein bissl mürbe gemacht. Und du hast ja nun noch deinen Großen und zusätzlich auch den Hund zu managen. Da wäre bei mir wirklich die Belastungsgrenze erreicht gewesen. So ein Hund ist ja in der ersten Zeit eigentlich wie ein zusätzliches Kind. So vieles muss bedacht, geleistet und gemanaged werden. Vielleicht ist dein derzeitiges "Tief" gar nicht in erster Linie im Hund begründet, sondern eher ein allgemeines Problem?


    Nun ist eure Lina ja ein junger Hund mit viel Energie. Mir erscheint sie eigentlich als ganz normal, erinnert mich an eine unserer Bobtail-Hündinnen. Dazu kommen Läufigkeit und eventuell Scheinträchtigkeit. Das wirft alles nochmal wieder durcheinander. Auch wenn sie ein Hund vom Züchter wäre, würde sie vermutlich noch ein, zwei Jahre brauchen, bis sie ein gefestigter Hund wäre und gute Chancen bestünden, dass sie auch etwas ruhiger wird. Für junge Familien mit kleineren Kindern finde ich genau aus diesem Grund eigentlich einen erwachsenen, ruhigen Hund geeigneter als einen Welpen. Die gibts auch aus dem Tierschutz, aber das nur nebenbei.

    Mit Huskys kenne ich mich nicht aus, mit DSH aus dem Ausland schon ein bisschen. Wir haben jetzt den zweiten DSH seit 8 Monaten bei uns. Sally kommt aus Rumänien, Jerry, der zuvor hier lebte, kam aus Spanien. Insofern kann ich doch sagen, dass ihr es euch mit der Rassewahl einfach selbst unnötig schwer gemacht habt. Mal ganz unabhängig von der Herkunft und dem Vorleben eurere Hündin. Das kommt dann noch als großes Paket obendrauf.


    Der DSH hat das Wachen, Aufpassen und Sich-verantwortlich-fühlen im Blut und in einer Familie mit zwei Kindern und Katze kommt ein solcher Hund einfach nur sehr schwer zur Ruhe. Unsere Sally entwickelt sich jetzt, nach 7, 8 Monaten, zu einem angenehmen, ausgeglichenen Hund. Zuvor waren da jede Menge Stress, Anspannung, fast manische Begeisterung über die kleinsten Momente der Zuwendung, draußen Anpöbeln von Menschen und Hunden - es war viele Monate einfach nur sehr anstrengend mit ihr, und ich war manchmal recht verzweifelt und habe auch über Abgabe nachgedacht. Zum Glück ist sie mit uns ein sehr liebevoller Hund, so dass wir durchgehalten haben.


    Wenn ich mir vorstelle, dass Sally bei euch gelandet wäre, kann ich mit Sicherheit sagen, dass sich das ähnlich wie mit eurer Hündin entwickelt hätte. Wir sind jedoch zwei Erwachsene Ende 50, selbst sehr ruhige Leute mit einem geradezu langweilig regelmäßigen Tagesablauf. Es gibt wenig Besuch und wir konnten/können unsere Aktivitäten wirklich auf den Hund ausrichten. Wir haben viel gemacht mit ihr in Hinsicht auf Gewöhnung an unser Lebensumfeld, aber eben alles sehr dosiert. Seit Anfang des Jahres sehen wir den Erfolg und wir sind glücklich mit ihr.


    All das ist aber einfach in eurer Lebenssituation kaum zu leisten. Insofern sehe ich viele der Maßnahmen, die ihr unternommen habt bzw. die empfohlen wurden, eher als Symptombekämpfung. Aber es gehört doch mehr dazu, als das der Hund gut funktioniert und sich ordentlich benimmt. Mensch und Hund sollen doch ein angenehmens, entspanntes, schönes Leben miteinander haben. Mir scheint einfach, dass dieser Hund an der falschen Stelle gelandet ist und das tut mir sowohl für euch, als auch für den Hund sehr leid.

    Nach eigener Erfahrung kann ich sagen, dass unbedingt der Gund des Juckreizes gefunden werden sollte. Felix hatte vor zwei Jahren Juckreiz. TA gab Presnisolon, da er auf Pollen-Allergie tippte, denn: "Das haben jetzt viele!". Juckreiz wurde besser, aber nur kurzfristig. Wir waren gerade im Urlaub in Kroatien, als es wieder massiv schlimmer wurde. Also dort zum TA. Der gab nochmal Prednisolon höher dosiert nach und ein hypoallergenes Futter. Wieder wurde es zeitweise etwas besser, dann wieder schlimmer. Wieder in D zurück zum TA, Blut untersucht. Ergebnis: sehr schlechte Leberwerte, vermutlich wegen ds vielen Prednisolons. TA schien keinen echten, vertrauenerweckenden Plan zu haben. Also zur nächsten TÄ, welche auf den ersten Blick vermutete, dass es sich um Sarcoptes-Milben handelte. Ein Haugeschabsel bestätigte dann die Vermutung. Das ganze Elend hätten wir uns und vor allem dem Hund ersparen können, wenn nicht gleich auf Verdacht Prodnisolon reingeschossen worden, sondern mal früher ein Hautgeschabsel gemacht worden wäre.

    Ich denke nicht, dass Apolllo eine Zukunft in eurer Familie hat. Eure Tochter wird sicher in Zukunft große Angst vor ihm und ähnlichen Hunden haben. Hoffentlich verheilt ihr Gesicht gut und hoffentlich kann sie dieses Trauma irgendwann mal überwinden.


    Sollten ihr daran denken, wieder einen Hund in eure Familie zu holen, überdenkt zunächst unbedingt eure Einstellung zu Hunden. Der sehr idealisierende Satz

    Dieser Hund war einfach der perfekte Familienhund, der beste Freund unserer Kinder, unser Beschützer, unser bester Freund.

    lässt erkennen, dass da in Punkto "Zusammenleben mit Hunden" einiges im Argen liegt. Ein Hund ist im besten Fall ein artfremdes Familienmitglied mit ganz eigenen Voraussetzungen, Bedüfnissen und eigener Kommunikation. Als hochsoziale Lebenwesen können sich Hunde unglaublich flexibel in den verschiedensten Lebensumgebungen einrichten und sich dort wohlfühlen. Was ein Hund aber mit Sicherheit niemals ist, ist eine Art "Engel auf vier Pfoten", der ohne Widerworte alles erduldet und mit mitmacht, was seinen Menschen so in den Sinn kommt, der alle liebt und beschützt.


    Das was eurer Tochter passiert ist, war ein Unfall aus Fahrlässigkeit, und zwar eurer. Dass ihr da an Einschläfern denkt, kann ich nur dem Schock zuschreiben, in dem ihr euch wahrscheinlich befindet. Gebt ihn am besten zurück ins TH, von wo aus er nicht wieder in eine Familie mit kleinen Kindern gegeben werden sollte. Es ist möglich, dass er schon in den letzten Wochen/Monaten in ähnlichen Situationen war, in denen er überfordert war, es aber niemand bemerkt hat. Nach dem Beiss-Vorfall könnte er gelernt haben, dass feine Kommunikation ihm nicht hilft und er lieber gleich nach vorn geht. Das würde ich nicht nochmal riskieren wollen.


    Ich wünsche eurer Tochter und Apollo alles Gute!

    Letztens noch schrieb hier jemand ‚könnte so drei bis fünf Std laufen‘ und alle so „waaaah, viel zu viel“. Jetzt schreibt jemand, er würde gerne nicht drei Stunden am Tag laufen (tun wir auch nicht, und ich kenne niemanden, der das jeden Tag macht) und da heißt es dann, dann sollte man sich das mit der Hundehaltung nochmal überlegen. Schon schräg.

    Es kommt immer auf den Hund an und wenn ein Hund drei oder mehr Stunden draußen ist und dabei einen ausgeglichenen und unauffälligen Eindruck macht, dann kann der das offensichtlich vertragen. Hier im Forum kommen allerdings meist Fragen zu Hunden, die nervös, überdreht, hibbelig oder sonstwie "drüber" sind. Dann liegt nahe, dass zunächst für längere Ruhezeiten und weniger Aktivität gesorgt werden sollte.


    Unsere Hunde gehen vormittags ca. eine Stunde und nachmittags ca. eine halbe Stunde spazieren. Außerdem gehen sie mehrmals am Tag in den Garten. Je nach Wetter nur kurz oder im Sommer auch fast den ganzen Tag.