Vielleicht außerdem wichtig zu wissen: Selbst wenn ihr das "Management" gut hinbekommt, braucht der Althund unter Umständen einige Wochen, um sich auf die neue Situation einzustellen. Gerade wenn die Hündin sehr viele Jahre oder vielleicht ihr ganzes Leben als Einzelhund lebte, ist die Umstellung für sie gewaltig.
Wir bekamen letztes Jahr zu unserem Jerry, damals ca. 10, einen Jungspund dazu, Felix, ca. 2 Jahre alt. Beide kamen von Anfang an gut miteinander klar, da der Ältere eine hohe Toleranzschwelle hat und der Jüngere ohne Widerrede die Regeln des Älteren akzeptierte. Alles prima, könnte man meinen. Trotzdem war Jerry ein, zwei Monate lang leicht depressiv. Schlich beim Spazierengehen hinter mir, hatte keine Lust, im Garten zu rennen, weil der Kleine begeistert vor ihm rumhopste.
Nach einigen Wochen war das vorbei und er hatte sich einfach an die neue Situation gewöhnt. Das Leben ändert sich nunmal und da muss man durch. Ein Hund auch, und man sollte ihm die Zeit geben, wenn man sich sicher ist, dass man selbst sonst alles getan hat, um ihm die Situation zu erleichtern.
Bei uns hat z. B. geholfen, dass ich mit Jerry alle Tricks geübt habe, die er gut kann, während Felix an der Leine dabei zusah. Felix war sehr aufmerksam und interessiert, während Jerry stolz wie Bolle sich mein Lob erarbeitete, da blühte seine Schäferhundseele regelrecht auf. Überlegt einfach mal, was ihr tun könnt, damit sich eure Hündin wieder stolz und bestätigt fühlen kann.