Hallo,
ich habe schon viele Beiträge über dieses Thema gelesen, aber in unserem Spezialfall bin ich leider noch nicht weiter gekommen.
Wir haben uns diese Woche einen 5 Monate alten Labbi Mix angeschafft. Ein ganz lieber, der sehr menschenbezogen ist. Aber leider nicht alleine bleiben will/kann.
Sobald ich aufstehe und den Raum verlasse, steht er mit auf und rennt mir hinterher.
Alleine lassen, selbst für eine Minute, ist sehr schwierig. Erstmal will er natürlich immer mit und versucht sich durch die Tür zu drängen (bei der Haustür mit befahrener Straße äußerst riskant). Das unterbinde ich mit einem "Nein". Sobald ich aus dem Raum draußen bin, fängt er an zu jaulen, kratzt an der Tür und wenn es ganz schlimm kommt, pinkelt er (er ist eigentlich stubenrein) oder fängt an Sachen zu zerlegen (heute morgen als wir es versucht haben hat er mit seinen Näpfen herum gekegelt).
Leider legt er sich auch nicht wirklich oft auf seinen für ihn angedachten "schlafplatz". Eine Freundin sagte mir nun, dass ich ihm ein Kleidungsstück von mir, was eben nach mir riecht, auf seinen Schlafplatz legen soll, damit er mich bzw uns bei sich hat.
Er verlässt den Raum auch nur, um kurz was fressen oder trinken zu gehen, danach kommt er sofort wieder zurück, wo er uns im Blick hat.
Ich weiß, dass wir langsam anfangen müssen. Erstmal für eine Minute den Raum verlassen, am besten ohne groß verabschieden, wiederkommen, wenn er grade ruhig ist und ganz viel loben. Am besten vorher ausgiebig Gassi gehen, ihn fressen lassen usw. Das machen wir ja auch.
Ich muss dazu sagen, dass wir ihn aus zweiter Hand übernommen haben und er, laut Angaben der Vermittlerin, stundenweise eingesperrt und allgemein nicht sehr welpengerecht behandelt wurde.
Das macht die Sache nicht einfacher. Aber fakt ist, er muss es lernen. Wir sind beide berufstätig, jedoch sind unsere Arbeitszeiten so verschieden, dass wir uns meistens die Klinke in die Hand geben, also immer jemand von uns zuhause ist. Trotzdem muss ein Hund, meiner Meinung nach, mal für 1 oder 2 Stunden alleine bleiben können. Er muss das lernen, sonst können wir ihn nicht halten, denn es kann immer mal sein, dass einer von uns 1 oder 2 Überstunden machen muss. Und einkaufen und solche Dinge müssen auch erledigt werden. Und jedes mal eine nasse und halb zerlegte Wohnung haben finde ich jetzt weniger schön, zumal es ja sehr viel Stress für das Tier ist.
Wir haben beide jetzt 4 Wochen Urlaub, in dem wir natürlich hoffen, ihn zu verstehen geben zu können, dass er bei uns weder eingesperrt, noch zu lange allein gelassen wird. Er ist ein feiner Kerl, den wir schon sehr ins Herz geschlossen haben und ungern zurück zur Vermittlerin geben möchten (alleine schon weil er bereits einmal vermittelt war und wir nicht möchten, dass er wieder aus einer gewohnten Umgebung heraus gerissen wird)
Ich für mich hätte eben gerne mal ein paar Meinungen, ob wir es überhaupt noch schaffen, das wieder aus ihm rauszukriegen. Umso länger wir mit ihm zusammen leben, desto schwieriger wird es logischerweise auch, sich wieder zu trennen
Ich bin mit einem Hund aufgewachsen, allerdings haben wir ihn ausgewachsen übernommen und er konnte locker ein paar Stunden alleine bleiben. Das ist uner erster Junghund und wir möchten natürlich alles richtig machen, besonders weil der Kleine ja scheinbar schon nicht so gute Erfahrungen gemacht hat.
Freue mich über eure Antworten :-)