Beiträge von Skypia

    Ich möchte noch kurz von einem Erfolgserlebnis berichten, das gerade passiert ist. Vielleicht ist es nur ein Zufall gewesen :tropf::tropf::tropf:


    Das mit dem Bauchgefühl wollte ich mal ausprobieren. Habe ich seit Beginn nie gemacht, dachte ich halte mich an Ratschläge und Vorgaben, wie es Laufen sollte, auch mit Körperhaltung etc. immer versucht mich an Richtlinien zu halten. Habe also jetzt das ERSTE MAL versucht keine anderen Ratschläge, weder von Literatur noch aus diesem Forum, umzusetzen.

    Habe mich im Wohnzimmer einfach kommentarlos und ohne Wirbel auf den Boden gesetzt. Im Schneidersitz, ohne Hausschuhe, Hände locker beisammen vor mich hingelegt, also Arme am Schneidersitz aufgelehnt. Also ganz lockeres und für mich bequemes Sitzen. Gizmo ist natürlich erstmel angerannt und wollte meine Hände schnappen. Ich bin ruhig geblieben und hab seine Aktion ignoriert. Er begann leicht zu knabbern. Ich hab es zugelassen. Als er dann aufgeregter und fester zubiss, hab ich mit "kindlicher, wehleidiger" Stimme ihm erklärt, dass es mir wehtut, was er da macht (auch wenn er meine worte nicht versteht, das wäre einfach mal MEINE Reaktion gewesen). Die Hände trotzdem nicht weggezogen. Und... :shocked: er hat erstmal von selbst aufgehört! Dann hat er mich erstmal von allen Seiten beschnuppert und besprungen, ist an mir rumgeklettert. Ich habe nicht reagiert und nur ruhig zugeschaut, was er macht (ohne mich zu bewegen, also auch nicht umdrehen). Ausnahme war, wenn er gesprungen ist um in mein Gesicht zu kommen, da hab ich mich (automatische Reaktion) nach hinten gelehnt, dass er mein Gesicht nicht erreicht. Das hat er ab und zu versucht, aber mich höchstens mit der Nase kurz erwischt. Dann hat er versucht mit meinen Füßen zu "spielen" (nehme ich an). Er ist mit den Vorderpfoten draufgesprungen, wieder zurück, als schien es er würde eine Bewegung erwarten. Es sah nämlich so ähnlich aus wie wenn er mit spielzeug spielt. Auch "buddeln" auf meinem Fuß brachte nichts, ich hab mich immernoch nicht bewegt. Dann begann er an meinen Füßen zu knabbern. Auch dort das selbe, erstmal ignoeriert. Als es weh tat, ihm erklärt (selbe kindliche Stimmlage), dass es mir doch weh tut. Er hielt inne aber immernoch mit den Zähnen in meinem Zeh. Dann habe ich meine Hand sanft und ruhig hinbewegt und meinen Zeh "geschützt" also seine Zähne leicht weggeschoben. Dabei hat er nicht nach der Hand geschnappt!!! :shocked: Weiter auf meinem Schoß rungeklettert , geguckt was in dem "Loch" ist und den Kopf reingesteckt (also beim Schneidersitz die "Höhle" die dann ja entsteht), war total süß :herzen1: aber habe es mir nicht anmerken lassen. Und dann ist er auf sein Bettchen gegangen und hat sich zum schlafen hingelegt.... Also keine Ahnung ob das ganze Zufall war, vielleicht war er ohnehin schon müde und deswegen so nett zu mir.... aber ich werde das mit dem Bauchgefühl erstmal weiter versuchen und schauen, wie er sich verhält. Auch wenn es nur Zufall war, war es eine super schöne Erfahrung und zeigt mir, dass die Situation durchaus auch mal anders laufen kann!!! :hurra:

    flying-paws
    Gassi an der Leine und Geschirr, weil wir an Straßen gehen müssen. Wenn wir bei gutem Wetter im Sonnenschein (was der Kleine liebt) im Park auf der Wiese liegen, dann hat er eine 10 Meter lange aber dünne Biothane Schleppleine, um die Welt zu erkunden.


    Generell richtet sich das Gassi nach dem Wetter, was leider sehr oft schlecht ist, seit wir ihn haben. Er friert extrem schnell, auch trotz Hundemantel. Auf Wind kann er gar nicht leiden (vermutlich wegen den großen, normalerweise stehenden, Ohren). Aktuell gehen wir am Nachmittag wenn es Sonnenschein gibt eine wie beschrieben größere Gassi-Runde. Dabei aber nicht 2h strammes Gehen, sondern beispielsweise in den Park (5 Gehminuten) und dort kann er dann viel erkunden. Wir lassen ihn auch während dem Gehen immer kurz Schnüffeln, wenn er möchte, aber nicht ewig. Beim Ziel, wie dem Park, ist es kein Gehen sondern eher ein Schlendern weil er so viel und lange Schnüffeln darf wie er möchte. direkt am Park ist z.B. auch eine U-Bahn Haltestelle, bei der wir auch erst Annäherungen gemacht haben, über mehrere Gelegenheiten hinweg. Und kürzlich auch eine Station gefahren, was er gut gemeistert hat (Schwanz war erst beim Einfahren der U-Bahn unten, aber auch nicht so weit bis zum Bauch eingeklemmt. In der U-Bahn selbst hat er sich hinter mich gesetzt (nicht zwischen die Beine), ist aber auch hin und wieder kurz aufgestanden, um um mich herum zu schnüffeln. Aus der Bahn ausgestiegen und noch während die Bahn wegfuhr, wieder Schwanzwedeln.

    Zurück zum Gassi, wenn wir merken er will nicht mehr (sich dann einfach hinsetzt und "streikt"), wird er getragen und ab nach Hause., oder wenn er eben beginnt mit frieren dann zügig nach Hause gehen. Es ist also eher variabel mit der Zeit, dem Hund angepasst. Ich muss jetzt aber auch auf das erwähnte "Punkt, an dem er überdreht" achten, da ich das vorher auch nicht kannte. Ansonsten das beschriebene rausgehen vor die Türe mit etwa 5 Minuten, ohne großes Gehen, nur die 2 Wiesenabschnitte direkt vor der Türe.

    Denn er jagdt auch öfter seinen Schwanz (was ich vorher auch für normal hielt).

    Ich vermute, dass Euer kleiner mit Euch total gestresst ist. Das ist in der Tag ein Zeichen, dass ihr über normale Aufregung hinaus seid und der Hund sich bereits in Zwangsverhalten flüchten muss. Das ist wirklich schlimm für den Zwerg. Der tut mir richtig leid. Denn Zwangsverhalten ist eine Krankheit.



    Was kann ich dagegen tun?

    Wir setzten jetzt alle Ratschläge von hier um, Hände weg, kein Quetsch-Spielzeug o.ä., ruhiges Verhalten, schauen dass er runterkommt und viel schläft.

    Wenn einen Bücher, Youtube und Co. nicht auf die Realität vorbereiten, wie bereitet man sich dann darauf vor? Ich suche nicht dort nach Fehlern, ich finde es nur enttäuschend, dass einem wichtige Dinge nicht auch gesagt werden. Z.B. dass ein Welpe viel schlafen muss, okay. Aber es stand nicht darin, dass es passieren kann, dass er sich nicht von selbst schlafen legt und überdreht, und was man dann tun kann. Solche kurzen Infos fände ich schon wichtig aus Sicht eines Anfängers.


    Ich hatte mich auch als Hundesitter registriert und eine alte Labrador Dame gesittet, die aber aufs Wort gehört und den ganzen Tag nur gekuschelt und geschlafen hat. Aber finde es auch logisch, dass man Hunde keinem blutigen Anfänger anvertrauen möchte. Möchte ich bei meinem Kleinen ja auch nicht.


    Was wären sonst noch Möglichkeiten, sich auf die Realität vorzubereiten? (ernstgemeinte Frage)

    Ohje, ich komm gar nicht hinterher mit Antworten, bei so vielen schnellen Beiträgen :tropf:


    Ja, natürlich haben wir auch sehr viel Spaß mit dem Hund!!! Wir lieben ihn von ganzem Herzen. Der Grund, warum das hier nicht zu lesen ist, ist dass ich beim Spaß mit ihm keinen Rat brauche :)


    "Wie kann es sein, dass ein solcher Zwerg so oft an die Hände kommt?"

    Die Rasse ist ein English Toy Terrier, tatsächlich Richtung Terrier/Pinscher. Er ist sehr flink und aufgeweckt, soll aber einen niedrigeren Energielevel als der Pinscher haben. Man sagt, dass er gerne lange spazieren geht, aber Joggen sollte man nicht mit ihm. Das war auch eines der Gründe, warum wir uns für diese Rasse entschieden haben. Wir sind Sport-Muffel, lieben aber lange Spaziergänge oder Chillen in der Natur.

    Nun zum Zitat: 'oft' ist ein eher unklarer Begriff. Damit, dass er ständig nach den Händen schnappt meine ich, dass jedes Mal wenn ich in die Nähe komme geschnappt wird. Übermäßig gestreichelt wurde er tatsächlich so ca. die erste Woche (Anfängerfehler), doch dann ist auch bei uns wieder Normalität eingekehrt. Ich muss zugeben, manchmal wird man schwach, aber wir haben uns seither Mühe gegeben ihn nur zu streicheln, wenn er es mochte und ansonsten sofort aufgehört.

    Wir haben anfangs die Beißhemmung trainiert (also wie fest er beißen darf, nicht dass es verboten ist). Das hatte er auch recht bald raus, wie sehr er zubeißen darf. Generell würden wir es ihm erlauben mit unseren Händen "Beiß-Spiele" zu machen. Leider ist es dann ausgeartet, dass er ständig nach den Händen schnappt, auch wenn wir nicht Spielen wollten. Und aufhören kann er auch nicht, bzw. wir sind einfach zu unfähig ihm zu vermitteln, dass das Spiel zuende ist. Also er schnappt ständig beim hoch nehmen, Leine anbinden, frisch gewaschenes Bettchen hinlegen... bei allen noch so banalen Aktivitäten. Außerdem ist er nicht nur ein Springer sondern auch ein Hüpfer und Kletterer. Also nicht nur mit den Vorderpfoten etwas anspringen, sondern er kann richtig in die Luft hüpfen, und auch schon eine Barrikade an Kartons ist er regelrecht hochgeklettert (mit Vorderpfoten irgendwo oben festhalten und mit Hinterpfoten sich nach oben abstoßen). Und daher gelangt er auch manchmal an Hände, obwohl wir ihn nicht ständig betüddeln. Bspw. wenn wir etwas ohne ihn machen wollen und die Hand auf der Armlehne des Stuhls liegt. Aber das ist zugegeben auch eher selten und stellt kein großes Problem dar. Ich empfinde es als Problem, dass man nicht "in Ruhe" in seine Nähe kommen kann, selbst nur wenn ich ihm sein Kissen auf den Boden legen möchte, ohne dass gleich an meine Hände geschnappt wird. Daher möchten wir generell die Hände erstmal verbieten. Unser Gedanke war, sobald er verstanden hat, dass Hände nicht ausschließelich zum beißen und Spielen sind, dann kann man ihm wieder zeigen was während des Spiels erlaubt ist zu knabbern.


    Ich habe keine Angst vor unserem Hund. Natürlich tut es manchmal weh, es blutet und noch schnimmer ist, wenn es tagelang brennt. Aber damit hatte ich ehrlichgesagt gerechnet und habe auch keine Angst vor ihm. Ich möchte nur nicht ständig "attakiert" werden, sondern auch mal in Ruhe z.B. neben ihm sitzen können. Oder ihm in Ruhe sein Bettchen geben können. Ich weiss nicht ob es nur mir dabei so geht, aber ich empfinde es als sehr anstrengend und einfach unangenehm. Dennoch haben wir aber auch schöne Zeiten, er freut sich uns zu sehen, draußen mit Schleppleine funktioniert der Rückruf was mich sehr glücklich macht (ich denke zumindest, dass das von ihm eine positive Einstellung mir gegenüber ist), wenn er müde ist schnappt er nicht und legt sich gerne auf meinen Schoß zum schlafen, wir können auch im Bett zusammen schlafen. Die Hände werden auch in Ruhe gelassen, wenn er etwas im Maul hat z.B. wir mit Quietsche Spielzeug spielen (ich werfe und er rennt hinterher), was jetzt aber wohl leider eingestellt wird, da es ihn noch mehr aufdrehen lässt.


    Durch eine andere Unterhaltung kam die Befürchtung auf, dass es auch einfach am Schlafmangel liegen könnte. Denn er jagdt auch öfter seinen Schwanz (was ich vorher auch für normal hielt). Ich werde mir also auch mehr Mühe in dieser Richtung geben müssen.


    An dieser Stelle möchte ich jetzt auch nochmal allen danken, die mir hilfreiche Tipps und auch Erklärungen gegeben haben (sowohl hier, als auch in PNs). Einige Dinge wusste ich nicht bzw. hatte ich auch einfach falsch verstanden (z.B. 13 Minuten Regel falsch ausgelegt, dass er ab einem gewissen Punkt überdreht, dass die Aussagen der Recherchen von der Dauer her einfach nicht stimmen und vor allem bei Terrier/Pinscher einfach länger dauert, was die Prägezeit wirklich bedeutet, Schwanz jagen ist ein schlechtes Anzeichen etc.).

    Richtig traurig, dass diese ganzen bekannten Bücher von Hundetrainern nicht auf sowas hinweisen. Also herzlichen Dank, ihr habt mir einen mega Einblick in die Realität verschafft! Einen perfekten Hund habe ich natürlich nicht erwartet, aber ich muss gestehen, ich bin in die "Falle" getappt. Zu lesen wie es "angeblich überall funktioniert und wie es ablaufen sollte" und dann gedacht, dass bei uns alles total schiefgeht und ich den Druck habe, noch schnell in der "Prägezeit" alles richtig zu machen. Jemand sollte mal ein Buch darüber schreiben, dass man den Büchern nicht alles glauben sollte bzw. nur eine Seite der Wahrheit darin steht... bin jetzt regelrecht enttäuscht, was man Anfängern so vermittelt, da es dann wohl auch anderen so ergehen könnte und diese ganzen Fehler, die ich gemacht habe, auch machen werden. :(

    Und ergänzend noch kurz: Ja positive Verstärkung haben wir bzw. wollten wir von Beginn an durchführen, da es aber immer schlimmer geworden war dachten wir, es bringt bei ihm nichts. Aber kann natürlich durchaus sein, dass wir da was falsch gemacht haben! Ich merke einfach immer wieder, dass das Lesen oder Schauen von Hundetipps in der Praxis einfach ganz anders aussieht. Umso bedauerlicher mit der Corona-Situation und fehlender professionellen Hilfe.

    fliegevogel

    Danke, das ist ein hilfreicher Vorschlag mit der Liste! Richtig toll findet er Quietsche-Spielzeug, alles andere ist nur kurzzeitig und manchmal super, aber nicht immer.

    Dazu noch eine Frage: Wenn ich ihm jedes Mal, wenn er versucht meine Hände zu erwischen, ein Quietscher anbiete um meine Hände in Ruhe zu lassen. Erwirke ich dann nicht, dass er denkt, er bekommt das Quietsche immer, wenn er in meine Hände beisst? Oder habe ich die Vorgehensweise falsch verstanden? Bitte auch für Dumme (mich) nochmal erklären, dass ich das nicht falsch mache.

    Czarek Nein, nicht alles zusammen. Wie gesagt, als sowas wie ignorieren nicht geholfen und sein Verhalten noch schlimmer geworden ist. Dann haben wir nach Alternativen gesucht und diese Methoden gefunden. Und die natürlich nicht alle zusammen, geht ja auch physisch gar nicht. Wir haben es einfach ausprobiert, wie gesagt über 2-3 Tage. Nachdem jede dieser Methoden aber nach wenigen Wiederholungen zum Erfolg führen sollte, haben wir weiter ausprobiert wenn es nicht funktioniert hat. Anscheinend macht ihm das ja auch nichts aus, bnicht weil er das Verhalten ändert, sondern weil er immernoch freudig herum tollt und auch bei uns sein will, mit uns spielt, Schwanz wedelt wenn wir zu ihm kommen etc.


    Ich versteh nicht wie alle Methoden hier so gruselig sind, wo sie von anderen als gut befunden werden. Manche Tipps kommen von einer beliebten Youtuberin & Züchterin https://www.youtube.com/channel/UCp8pRjFCezzjySZAzqTwHWA und das mit den Vorderpfoten z.B. auch von DogUniversity